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von taeve
Auch ich hab übers Wochenende fleißig Kilometer gesammelt, nach dem Motto
Wochenende 49. Kw 2015 – All In, All Out
Jaaa, der Titel war Programm für das Wochenende, war alles drin und hab alles rausgehauen.
Am Freitag bin ich wie angekündigt zu meinem „längeren“ Lauf aufgebrochen. Hab extra früh Feierabend gemacht, um dat Dingens im hellen nachhause zu bringen. Nach längerer Zeit mal wieder auf meiner Standardstrecke zwischen der Gartenstadt und Holthusen. Geplant eigentlich als Lauf im GA2-Modus. So binsch auch losgelaufen. Dann aber, auf den langen, ebenen und geraden Asphaltenden, wo ich sonst unmerklich immer langsamer werde, hat mich der Teufel (oder ein Engel?) geritten und ich hab mir gedacht, warum nich auf diesen schönen Teilstrecken 1000 m-Intervalle laufen? Die bieten sich doch geradezu an! Also ran! Das erste Intervall noch etwas zögerlich begonnen; „Schuld“ daran hatte sicherlich auch der heftige Gegenwind, der mir auf diesem Teilstück entgegenschlug. Das Ergebnis war eine 5:00 min/km. Anschließend 1000 m wieder im GA2-Modus. Dazwischen war der Wendepunkt an der Bahnschranke in Holthusen. Die nächsten 1000 m dann wieder All Out, diesmal aber mit Windunterstützung: 4:33 min/km. Nu hatte es mich endgültig gepackt und ich wollte den Rest als TDL, garniert mit noch ein paar kürzeren Intervallen nachhause laufen. Diese Intervalle gestalteten sich so:
1 x 400 m in 4:12 min/km
7 x 200 m in 4:30 / 4:05 / 3:38 / 4:00 / 3:48 / 3:48 / 4:36.
Am Ende standen dann 16,77 km in 01:34:23 h mit einer pace von 5:37 min/km auffer Uhr. Damit habe ich meine schon festgetackert geglaubte alte Trainings-PB auf dieser Strecke vom 02.09. um 2:41 min unterboten!
Am Sonnabend dann wie angekündigt mein langer Lauf, um die Wartezeit beim Scheibentausch meines Autos zu überbrücken. Eigentlich hatte ich geplant, auf dem Alten Dömitzer Postweg unterwegens zu sein und am Ende so viele Runden um Krebsförden zu drehen, bis die Zeit ran is. Dann hörte ich im Verkehrsfunk, dass die B106, meine ultimative Langlaufstrecke, wegen Bauarbeiten das ganze WE über gesperrt is. Ideal! Kein Verkehr, keine Autos, nur Ruhe und Frieden! Also meine Pläne abgeändert und von Carglass in der Pampower Straße durch das Gewerbegebiet Göhrener Tannen zu B106. Hier konnte ich Tempo und Distanz so steuern, dass ich pünktlich zum vereinbarten Termin wieder beim Autoglaser sein konnte. War aber dann doch schwerer als gedacht. Gleich beim Loslaufen schlug mir ein heftiger stürmischer Wind entgegen. Ich dachte noch so bei mir, „was hat dich geritten, so einen Lauf bei diesen Bedingungen zu machen!“ und überlegte noch kurz, das Ganze abzukürzen und den Rest der Zeit zuhause abzuwarten. Aber diese Einflüsterung meines inneren Schweinehundes wischte ich nach kurzer Überlegung oder besser, nach 2 Kilometern beiseite. Da bog ich nämlich in den Fährweg Richtung Göhrener Tannen ein und von da an hatte ich Rückenwind! Und der hielt die nächsten 3 Kilometer. Dann war ich auch schon im windschluckenden Wald an der B 106. Und nu ging es lang Hafer bis hinein nach Ortkrug. Dort sagte mir meine Laufuhr, dass es Zeit wäre, umzukehren. Noch schön ne Schleife übern Parkplatz am Ortseingang und wieder zurück. Es lief sich prächtig. Mein Laufapparat funktionierte ohne Murren und Knurren. Jetzt kam auch mal ab und an die Sonne raus und ich freute mich einfach an Allem: Am schönen Tag, dass ich laufen durfte und auch ohne Beschwerden konnte, an der Ruhe entlang der gesperrten Straße. Das hielt an, bis ich zurück war am Abzweig zu den Göhrener Tannen. Nu lichtete sich der Wald und der stürmische Wind traf mich mit voller Breitseite von vorn. Das war das Zeichen für den Hammermann. Lief der km 25 noch halbwegs ordentlich, hatte ich die folgenden 2 Kilometer dem Wind kaum noch etwas entgegenzusetzen und die pace fiel von umme 6:00 min/km sukzessive bis auf 6:23 min/km zurück. Aber da war ja auch noch Hoffnung, Hoffnung auf die letzten 2 Kilometer entlang der Pampower Straße bis zu Carglass. Da hatte ich den Wind so richtig schiebend wieder von hinten. Ideal! Doch leider war ich so alle, dass ich daraus kein wesentliches Kapital in Form von Endbeschleunigung mehr ziehen konnte. Mit gefühlt letzter Kraft langte ich bei Carglass an. Der Meister sagte mir, dass mein Auto noch 50 min bräuchte. Mist, da hätte ich doch noch gut 8 km laufen können! Hätte hätte Fahrradkette! Neee, es ging nix mehr. Ich muss auch einen völlig fertigen Eindruck auf den Meister gemacht haben. Er meinte nur: „Setzen Sie sich erstmal, da hinten steht ein Getränkeautomat.“ Ich tat, wie mir geheißen und hab erstmal die Daten des Laufes auf meiner Uhr gecheckt. Da stand nämlich das:
Distanz: 29,86 km
Zeit: 03:02:29 h
Pace: 6:06 min/km
Das war damit auch mein schnellster langer Lauf > 25 km bisher (vorher 6:23 min/km für 29,15 km).
Das Ganze hat auf die Wochenbilanz der 49. Kw folgende Auswirkungen: 89,24 Wkm. Und dabei sollte das doch ne Recom-Woche werden….
Ach ja, gestern war übrigens Laufpause, dafür Wandern 28 km durch die Lüneburger Heide. War am Ende ganz schön platt, bald mehr als nach dem Laufen am Vortag. Der Lauf hatte doch ganz schön geschlaucht.