Disclaimer:
Letzendlich habe ich selbst kaum Ahnung von einer systematischen Marathonvorbereitung, versuche aber trotzdem mal nach bestem Wissen und Gewissen mein Send zu den ganze zu geben.
todmirror hat geschrieben:· Ich bin zwar schon einen Marathon gelaufen, habe aber überhaupt gar keine Erfahrung darin, einen Marathon geordnet angemessen vorzubereiten.
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· Ergo: ich habe mir als Grundlage einen (der wenigen von mir gefundenen) 16-Wochen-Plan ausgesucht. Er stammt von Matthias Marquardt.
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· Also habe ich mir einen Plan mit Zielzeit 3:40 (3:45 hatte er nicht im Angebot) rausgesucht.
· Vier von den langen Läufen habe ich mit einer EB aufgepeppt.
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Ich bin auch durchaus Fan davon, sich ambitionierte, aber natürlich trotzdem realistische, Ziele zu setzen. Somit denke ich, dass es schon nicht falsch ist, sich einen Plan zu suchen, der grob zu den Unterdistanzzeiten passt. Da du ja quasi spontan einen Marathon "mit Würde" komplett durchlaufen konntest, gehe ich auch mal davon aus, dass ein gewisses Maß an Ausdauer-Begabung wohl vorhanden ist. Somit besteht durchaus eine Chance, dass bei entsprechenden Training die üblichen Hochrechnungen zumindest ansatzweise passen könnten.
Was sind denn deine aktuellen Bestzeiten genau?
Generell sieht der Plan imho nicht falsch aus, zumindest die WKMs kommen mir (für die angedachte Zielzeit) vernünftig vor und es sind ausreichend lange Läufe vorhanden. Die TDLs kommen mir aber auch extrem hart vor. Sowas wie "15km @4:55" ist nach Daniels das passende 15km
Renntempo, und du willst das z.B. in Woche 29 am Folgetag eines WKs laufen. Viel Spaß dabei!
Mit eigenmächtigen Modifikationen am Plan wäre ich eher vorsichtig. Ich denke mal, wenn man schon nach Plan trainiert, sollte man sich auch möglichst daran halten. (das sage ich als jemand, der selbst noch nie nach Plan gelaufen ist
) Insbesondere mit den Endbeschleunigungen wäre ich vorsichtig. Einerseits halte ich die zwar für ein sehr sinnvolles Trainingselement, aber anderseits stellen die doch eine erhebliche Mehrbelastung dar. Wenn da der Rest der Woche nicht entsprechend angepasst wird, kann das schnell zu einer Überbelastung führen.
todmirror hat geschrieben:
· Der Plan sieht für die langen Läufe ein Tempo von 6:45min/km vor. Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen und habe daher in den Plan 6:15min/km reingeschrieben (eigentlich würde ich lieber noch schneller laufen). Mache ich damit irgendwas kaputt und vereitle einen Trainingszweck?
Eigentlich würde ich auch da sagen: Wenn schon Plan, dann auch daran halten. Aber anderseits laufe ich meine LaLas auch immer
viel zu schnell, kann das Problem also durchaus nachvollziehen.
Ich denke mal, solange du durch die Läufe gut durchkommst, danach nicht 3 Tage Pause brauchst und bei der Pace zumindest keine 4:XX vorkommt, wird das schon passen.
todmirror hat geschrieben:
· An das Ende von sehr vielen Einheiten schreibt der Plan 3x100m Steigerungsläufe. Was könnte der Trainingszweck dieses Elements sein? Geht es um Laufergonomie?
Meines Wissens sind Steigerungsläufe eine einfach Möglichkeit, den Körper an eine schnelles, kontrolliertes Tempo heranzuführen. Durch die Kürze stellen sie nahezu keinen Mehrbelastung dar, somit kann man die relativ problemlos in eigentlich lockere Läufe einbauen. Also ja, letztendlich wohl ein Training der Laufergonomie.
todmirror hat geschrieben:
· In die Samstagseinheiten will ich ein Lauf-ABC integrieren. Sollte ich dieses dem Lauf voranstellen, an das Ende des Laufes hängen oder wäre es vielleicht auch kein Problem, wenn ich das Lauf-ABC irgendwann in der Mitte des Laufes einschiebe?
Hm, die würde das eher vor dem Lauf machen. Nach dem Lauf fände ich schwierig, weil man beim Lauf ABC ja noch schön frische Beine haben will. Ich vermute nach einem Lauf mit müden Beinen würden einem die Übungen deutlich schwerer Fallen und eventuell sogar die Verletzungsgefahr steigen. Mittendrin fände ich komisch, da man den Lauf dadurch irgendwie zwei teilt und ich mir nicht sicher bin, was für einen Effekt eine längere "Pause" inmitten eines lockeren Dauerlaufs hat.
todmirror hat geschrieben:
· Ein- bis zweimal die Woche werde ich Krafttraining (auch) für die Beine machen (für den Oberkörper/Bauch/Rücken) mache ich das ohnehin regelmäßiger. Meine Idee ist, das abends an Lauftagen vor einem Ruhetag zu machen, weil ich sorge habe, dass die vom Krafttraining müden Beine sonst die Einheit am Folgetag zu stark beeinträchtigen.
Hört sich soweit sinnvoll an.
todmirror hat geschrieben:
· Als Tempoeinheiten sieht der Plan fast nur TDL vor. Ist es sinnvoll, hier etwas Abwechslung in die Angelegenheit zu bringen und gelegentlich mal ein Intervalltraining (macht mir eigentlich Spaß) einzustreuen? Wenn ja – wie „rechne“ ich einen der TDL aus dem Plan sinnvoll in ein Intervalltraining um?
Auch da würde ich sagen: Wenn schon Plan, dann daran halten. Falls du doch mal Intervalle laufen willst, würde wich wohl einfach einen TDL durch ein Standardprogramm wie "6x1000", "4x2000", "3x3000" ersetzten. Die Paces dabei einfach so wählen, dass du die Intervalle gerade noch schaffst. Oder wenn du's etwas härter willst, eventuell mal eine der längeren
Greif Treppen in HMRT laufen. Intervalle kürzer als 1000m halte ich im Allgemeinen zwar für sehr sinnvoll um die Grundschnelligkeit zu erhöhen, bringen aber speziell für den Marathon jetzt vermutlich nicht so arg viel. Insbesondere da du durch die zahlreichen Steigerungsläufe ja zumindest eh schon ein (ganz kleines) bisschen Tempo im Plan hast.