tmo83 hat geschrieben:@ Mapuche:
Auch von mir herzlichen Glückwunsch ! Ich habe das Video der Radstrecke mir zwar im Schnelldurchgang angeschaut, habe es aber nicht mehr so ganz im Kopf. War eine Mischung aus Straße und Waldwegen oder? Fährst Du da mit dem MTB oder mit welchem Rad ?
Ich nutze die Frage mal, um doch noch ein paar Worte zur gestrigen Veranstaltung zu schreiben.
Der Duathlon ist in der Gegend relativ bekannt und mit über 500 Anmeldungen auch sehr gut besetzt. Das Wetter die letzten Tage und auch am Wettkampfmorgen hat dann aber wohl doch einige abgeschreckt, sodass nur 350 in die Wertung kamen (Einzel, Staffel, Juristen

). Wenn man die Staffelteilnehmer doppelt zählt, waren das fast 400 Teilnehmer.
Wie schon geschrieben, das Wetter war die letzten Tage sehr unbeständig und auch beim Radeinchecken und warm laufen tröpfelte es. Hat sich dann aber schnell gegeben und ich erinnere nur noch auf der ersten Laufrunde ein paar Tropfen, danach war es trocken und manchmal kam sogar die Sonne raus.
Start war um 10 Uhr und ich war schon gegen 8:30 vor Ort, da ich die Parkplatzsituation nicht richtig einschätzen konnte. Radeinchecken war deutlich entspannter und schneller als bei einem Triathlon, da neben dem Rad nur die Radsachen liegen mussten (die Lauf-Klamotten hatte ich ja schon an). Habe am Morgen immer wieder hin und her überlegt, was ich anziehe und habe mich dann für lang/lang (beides aber relativ dünn) entschieden und mir für das Radfahren noch eine Windjacke hingelegt. Kurz vor dem Start habe ich es ein wenig bereut nicht in kurzer Hose gestartet zu sein, auf dem Rad später, war ich aber doch froh eine lange Hose zu haben. Kleiderwahl passte rückblickend also.
Da die Netto-Zeit genommen wird, habe ich mich nicht in die erste Startreihe gequetscht, sondern entspannt den Start aus den hinteren Reihen verfolgt. Die 15 Sekunden, die ich beim Start auf die Spitze verloren habe, hole ich schon noch auf.
Die beiden Laufrunden sind eigentlich identisch, nur dass die erste Laufrunde am Anfang eine Ehrenrunde im Stadion hat. Nach etwa 500 Meter ging es also raus aus dem Stadion, an Sportplätzen vorbei, unter einer Bundesstraße durch und dann ins angrenzende Waldgebiet. Dort eine längere Schlaufe und dann wieder zurück ins Stadtion und in die Wechselzone. Die Strecke im Wald war flach und ein typischer breiter Waldweg. Lief sich meistens gut, nur am Ende, kurz vor dem Stadion versperrten riesige Pfützen den Weg. Man hatte also die Wahl zwischen nassen Füßen und matschigen Schuhen, da der schmale Randbereich völlig matschig war. Habe mich für den Mittelweg entschieden und beides mitgenommen. Hatte ja schließlich dafür bezahlt.
Zeitlich lief der Lauf nach Plan bzw. sehr gut. Erster km unter 6:00er pace, dann ein wenig bei 6:15 eingependelt und der letzte Kilometer nochmal unter 6er pace. Insgesamt 6:04 und eigentlich ziemlich das was ich mir auch vorgenommen habe und für mich ein guter Kompromis aus schnell aber nicht völlig verausgaben war.
Ein wenig frustrierend war es da schon, dass die für mich gute pace nur für eine der hinteren Platzierungen reichte. Waren zwar noch einige hinter mir, geschätzt waren aber 80% der Teilnehmer schon enteilt.
Die Wechelzone war im Stadtion auf der Laufbahn aufgebaut und so musste man das Rad ingesamt einmal um die Stadionrunde schieben. Mein Rad stand so, dass ich im ersten Wechsel wenig schieben musste, dafür beim zweiten Wechsel fast einmal komplett die Runde machen musste. Schnell die Schuhe wechseln, Jacke anziehen (hatte kurz gezögert, diese dann aber zum Glück doch angezogen) und raus aus dem Stadion und ab aufs Rad. Die Strecke @tmo ist nur der erste und letzte Kilometer auf Asphalt und führt in den angrenzenden Wald. Der Rest ist ein bunter Mix aus befestigteren Waldwegen (ihr kennt sicherlich den grauen Kies), typischen Waldwegen mit zwei Spuren und einem kleinen Grünstreifen in der Mitte und sogar einem kurzen Stück Singletrail. Der Veranstalter hatte einen Tag zuvor eine Streckenbesichtigung angeboten an der ich teilgenommen habe, so kannte ich zum Glück die wichtigen Stellen. Unter anderem eine ganz kurze, aber sehr steile Passage, bei der man frühzeitig runter schalten muss. Insgesamt war die Strecke aber flach. Ich fühlte mich auf dem Rad direkt sehr wohl und konnte einen nach dem anderen einsammeln. Ich wollte erst mitzählen, hatte aber irgendwann den Faden verloren. Ich wurde von 2 Teilnehmern überholt und habe gute 30 Teilnehmer selbst überholt, konnte somit also zumindest ein paar Plätze gut machen. Immer wieder sah man aber leider auch Teilnehmer mit einer Reifenpanne und ich habe mein Rad mehrfach liebevoll gestreichelt und gebeten, er möge mich doch bitte ins Ziel bringen.
Am entferntesten Punkt der Strecke (wie sollte es auch anders sein), bin ich dann voll in ein Schlagloch rein und hab mich und mein Rad mit einer Acht im Vorderrad schon im Graben gesehen. Ging aber doch gut, ein Sturz konnte vermieden werden und das Rad war auch noch dran. Luftdruck schien auch ... noch ... zu passen. Das noch wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, denn als ich gestern wieder zu Hause war und das Rad aus dem Auto heben wollte, war der Vorderreifen platt. Auch mein Rad hat also bis zum Ende gekämpft und durchgehalten, bis es in sich zusammengesackt ist.

@tmo: Ganz vergessen: Habe ein Cyclocross. Ich schätze die Hälfte der Teilnehmer ist mit so einem Rad gefahren und die andere Hälfte hatte ein MTB dabei.
Einige Strecken im Wald waren sehr weich und matschig und in einer Matschpfütze vor einer Kurve hätte es mich auch beinahe gelegt, konnte aber irgendwie noch das Gleichgewicht halten. Den Schreck sieht man deutlich in der HF-Kurve bei Garmin.

Gegen Ende wurden die Beine zwar langsam müde, ich konnte aber das Tempo weiter gut halten und auch weiter den ein oder anderen Teilnehmer einsammeln.
Zurück im Stadion musste das Rad erstmal wieder einmal um die Bahn zu meinem Wechselplatz geschoben werden. Wieder Schuhwechsel, Jacke aus und los gings ... bzw. sollte es gehen. Mir tat alles weh, also insbesondere die Hüfte bzw. der Oberschenkel im Bereich der Hüfte. Nach etwa 500 Metern war mir auch klar, dass sich das nicht rausläuft, sondern bleibt. Die, die ich vor kurzem auf dem Rad überholt habe, haben mich dann wieder kassiert und so wurde es ein eher frustrierender zweiter Lauf. Gedanklich habe ich mir sogar vorgestellt, dass ich jetzt bei km 18 im Halbmarathon bin. So stelle ich es mir zumindest vor. Ich wollte aber zumindest ohne Gehpausen durchkommen und vielleicht kann ich ja noch den ein oder anderen überholen der da vorne gerade geht. Pustekuchen ... immer wenn ich halbwegs ran kam, haben die wieder zum Laufen angesetzt und sind davon gezogen.

Naja ... hab mich mehr auf mich konzentriert und irgendwann war es zum Glück geschafft. Im Ziel hat dann direkt auch der Oberschenkel zu gemacht, sodass ich es nur noch humpelnd zur Verpflegungsstation geschafft habe. Mit einem Süppchen im Magen und 2-3 Bechern Apfelschorle kam auch das Gefühl in den Beinen zurück und es ging dann eigentlich wieder ganz gut.
Wie gestern schon geschrieben: Lauf 1 Top, Rad Top, Lauf 2 charakterbildend.
Bin eigentlich zufrieden ... allerdings merke ich bei solchen Wettkämpfen natürlich, dass noch einiges fehlt. Selbst der gute erste Lauf reicht nur für eine hintere Platzierung und auch wenn ich beim Radfahren ganz gut unterwegs bin, geht das auf Kosten des zweiten Laufes. Auf der anderen Seite sollte man das Teilnehmerfeld gestern auch nicht als Maßstab nehmen. Ist einfach kein "Jedermann"-Rennen mehr (wie ich es sonst so gerne bestreite), sondern die Quote der ambitionierten Teilnehmer ist deutlich höher.