Die
Catch-22 hat geschrieben:Jetzt muss ich aber nachhaken:
@Friemel
Wie defensiv hast du denn vor den Marathon zu laufen? Klar ankommen, aber von deiner Trainingsleistung hätte ich schon deutlich flotter als 4:15h getippt.
Ganz ehrlich? Ich hab eigentlich keine Ahnung für welche Zielzeit ich gemeldet bin. Das ist 2,5 Jahre her...

. Aber da ich mich kenne, bin ich ziemlich sicher, dass das mein Ansatz war. Und bei meinem Debüt wäre diese Zielzeit auch voll in Ordnung für mich. Klar, machen wir uns nix vor, jeder wünscht sich insgeheim eine schnelle Zeit, aber ich hab mich bewusst dagegen entschieden das zu sehr in den Vordergrund zu rücken.
Ich neige dazu an mir zu zweifeln, wenn es um solche Sachen geht und es ist kontraproduktiv, wenn ich mich zu sehr stresse. Falls dann nämlich irgendwas nicht so läuft, wie erhofft, streiche ich womöglich die Segel.
Evtl. um das Gegenteil zu beweisen war mein heutiger langer Lauf übrigens überraschend toll. Habe die ersten km wieder mal überlegt warum ich mir den Mist antue, dann zwickte wieder was und ich war generell irgendwie auf Krawall gebürstet

. Das ging so 10 km in dem Stil, .... erstaunlich wie sehr man sich selber auf den Zünder gehen kann

Hatte mir vorher überlegt nur 27-28 km zu laufen und nächste Woche wieder länger. Mental geschickt fand ich heute die Idee die gleiche Richtung zurück zu laufen. So hätte man nach 14 km das Gefühl, dass es ja nicht mehr weit ist, da man umdreht (tricky, nicht wahr

?!)
Es lief also nach 10 km endlich locker vom Fuß als ich eine Großfamilie überholte, die spazieren ging. Einer fragte mich:“Entschuldigung, wie weit laufen Sie denn?“ Tja, mein Ego antwortete:“30 km“ und darauf erntete ich erstaunte (vielleicht auch erschütterte) Laute. Nun konnten mein Ego und ich nicht wenden und liefen natürlich auch noch leicht beschleunigt weiter, um an unbekannter Stelle abzubiegen und zu denken, naja als Lügner willst Du ja nun auch nicht dastehen, also streng Dich gefälligst an. Vielleicht hab ich dem ollen Ego auch noch den Vogel gezeigt, da verschwimmen die Erinnerungen

.
Erfreulicherweise kam ich weiter hinten aus dem Stichweg als gedacht, so dass die Runde (die eigentlich ja auch keine Runde sein sollte

) sich eh schon verlängert hatte. Mein Hörspiel war zu Ende und ich wechselte in den Musikmodus. Spotify schaffte es die richtige Reihenfolge abzuspielen, die mich dann noch mal beflügelte. Und so gelang mir, woran ich letzte Woche bei dem eher ätzenden Lauf über 30km zweifelte, ich konnte im 2. Abschnitt beschleunigen. Die letzten 5 km sogar auf um die 6:00 min/km
Und ja, ich bin gerade schweinestolz und hab evtl. auf dem letzten km gegrinst wie ein Honigkuchenpferd (was schwer war, da mein Gesicht vom kalten Gegenwind eingefroren war

)
Nächste Woche jammer ich euch vielleicht wieder die Ohren voll, es bleibt spannend...
Edit: es waren letztendlich übrigens 29 km, das zählt doch noch, richtig?!
