N'abend zusammen,
erstmal ein herzliches Willkommen an alle "Neu-Starter" und die, die es noch werden wollen
. Kaum ist man mal ein paar Tage vom Netz getrennt, geht es richtig rund hier. By the way, ich habe mal vor einiger Zeit eine Zukunftssatire gelesen, in der eine Kommission gegründet wurde, die Todesfällen vorbeugen sollte, die durch dauerhafte Trennung vom Internet entstehen könnten.
So, der Turbito ist wieder im Lande, hat seine kleine Laufserie abgeschlossen und der graue Arbeitsalltag hat ihn auch wieder
was sich hauptsächlich darin niederschlug, daß ich heute als Folge eines verspäteten Feierabends bereits im Oktober und noch vor der Zeitumstellung meine Laufrunde auf der beleuchteten Winterlaufstrecke im Dunkeln absolvieren mußte. Bei sehr angenehmen Temperaturen wurden es 10,25 km in lockeren 5:24/km. Das fühlte sich sehr gut an im Vergleich zu vorgestern.
Damit wären wir dann beim Bericht über den Abschluß-WK meiner Mini-Laufserie, den 10 km-Lauf im Rahmen des Dresden-Marathons. Die Anreise ist zwar für mich ziemlich aufwendig, besonders im Verhältnis zu den "nur" 10 WK-km, aber die 10 km-Strecke in Dresden ist wirklich genial und im Vergleich zum HM/M fehlt da an den Highlights nur die Passage durch den Großen Garten. Alle anderen Sehenswürdigkeiten der Altstadt sind auch über 10 km inklusive: Theaterplatz, Zwinger, Semperoper, Augustusbrücke (2x) und auch das gegenüberliegende Elbufer mit Blick auf die Silhouette der Altstadt inkl. der Frauenkirche. Ein absoluter Genuß, auch bei 4:40/km. Für mich der schönste Stadtlauf, den ich kenne und immer wieder eine Reise wert. Schade, daß die Fotos so teuer sind.
Trotzdem ... beim nächsten Mal laufe ich dort den HM
So schön die Strecke auch ist, schnell zu sein ist dort nicht so leicht. Man muß die Elbe viermal überqueren und immer zwischen Ufer- und Brückenniveau rauf und runter laufen.
Nach dem Empfang der Startunterlagen sah ich auf die Startnummer und traute meinen Augen nicht: Block A war dort aufgeklebt. Ich habe keine Ahnung, wo die Zeitgrenzen liegen, aber es lag wohl daran, daß 10K/HM/M gemeinsam gestartet wurden und man als 10K-Teilnehmer eh zu den schnelleren im Gesamtfeld gehört und dann vielleicht auf diese Weise da noch mit reinrutscht. Was für ein Gefühl, als ich den Block betrat. Der Startbogen nur wenige Meter entfernt, ein erlesen aussehendes Teilnehmerfeld. Alle um mich herum jung, schlank und sportlich und ich als graue Eminenz im grellen neonorangen Laufshirt als "Farbtupfer".
Ein Fotograf ging in dem Block herum und fotografierte jeden einzeln.
Wenige Minuten vor dem Start fühlte sich offenbar eine Wespe von der Farbe meines Laufshirts angezogen und verirrte sich dort hinein. Beim Versuch, das Insekt dort zu entfernen, stach es mich in den Nacken. Es schmerzte die ganze Zeit, aber es war nicht so schlimm, daß ich nicht hätte laufen können.
Am Start kam es, wie es kommen mußte, Block A war zu schnell für mich. Ich lief bis zur ersten Kurve das allgemeine Tempo von ca. 4:15/km mit, ging dann ganz nach außen und ließ mich zurückfallen. Das erste Mal über die Augustusbrücke, mein Tempo hatte ich gefunden, so zwischen 4:40 und 4:45, da war noch alles offen. Dann die tolle Runde um den Theaterplatz bei km 3, vorbei an Zwinger und Semperoper, die Fotos wurden geschossen und wieder unter der Augustusbrücke hindurch am südlichen Elbufer entlang. Nach km 4 fühlte sich alles schon nicht mehr so gut an, ich war heilfroh, nach 4.5 km die Abkürzung für den 10K-Lauf nehmen zu können. 5 km-Split 23:35, vergleichbar mit Berlin. Über die Carolabrücke bei km 6 (das km-Schild stand wieder falsch) und rund um die sächsische Staatskanzlei runter zum Elbufer. Die Aussicht grandios, aber ich mußte schon ziemlich kämpfen, meine Pace sackte ab auf über 4:50. Ich fühlte mich sch... und konnte auch den Kampfgeist nicht mehr aufbringen wie z.B. in Berlin auf den beiden Schlußkilometern. Ich fühlte mich auch mental müde und lief den Lauf zwar recht routiniert mit minimalem Zeitverlust zu Ende, aber ich war nicht mehr zu diesen Leistungssteigerungen imstande, die ich früher schon mal geschafft habe. Ich quälte mich dann noch ein zweites Mal über die Augustusbrücke und auch die Cheerleader in der "Power-Zone" des Sponsors 500 m vor dem Ziel konnten mich nicht mehr motivieren.
Der Schlußkilometer in 4:35 genauso durchwachsen wie der gesamte Lauf. Endzeit 47:43, nicht gut, nicht schlecht, nicht Fisch, nicht Fleisch.
Bis zum nächsten 10 km-WK habe ich jetzt erstmal drei Wochen Pause. Ich glaube aber nicht, daß ich in diesem Jahr noch mal meine PB angreifen kann. Die Strecke dafür gäbe es ja beim Blumensaatlauf, aber ich bin einfach nicht in der Form dazu. Und ich glaube auch nicht, daß ich daran in den paar Wochen noch was ändern kann.