Wo wir gerade bei der Zahl sind ...
Ich bin seit Donnerstag auch dreistellig ... was die WK-Anzahl angeht. Ich habe ja gesagt, ich nehme den WK, der gerade kommt als 100. und verwahre mir das nicht für etwas besonderes. Wäre schade um die ganzen ungenutzten Startgelegenheiten.

So wurde es also, wie schon vorausgesehen, der schnöde 5 km Bochumer Firmenlauf. Einige mögen es ja nicht, auf ihrer oft genutzten Trainingsstrecke auch noch einen WK zu bestreiten. Ich dagegen fand es interessant, auf der Strecke, die ich sonst meist allein oder höchstens mit zwei, drei Vereinskameraden absolviere, zur Abwechslung mal in einem mordsmäßigen Starterfeld von ca. 1600 Teilnehmern unterwegs zu sein.
Doch es schien, als wollte mir der Wettergott meine Jubiläumstour ordentlich vermasseln. Mit jedem Tag stieg die Temperaturprognose weiter an und eine Stunde vor dem Start zeigte das Thermometer satte 30 °C an. Der RW-Artikel titelte hinterher auch mit "Tropische Temperaturen in Bochum". Ich startete im "Firmen"-Team einer lokalen Laufseite mit zwei anderen hiesigen Laufkollegen. Angesprochen auf meine Zeitambitionen, antwortete ich mit "Nur mit Anstand durchkommen. Das ist absolut nicht mein Wetter!" Aber dem Team wollte ich keine Schande machen, obwohl ich eh Langsamster im Team werden würde. Ich war ja schließlich auch der älteste von uns dreien.
Wegen der seit Jahren ständig steigenden Starterzahlen hatte man den Start ein Stück von der Wittener auf die Bochumer Seite verlegt, um dem Nadelöhr auf der Fußgängerbrücke zu entgehen. Damit verkürzte sich die Strecke, die allerdings in den vergangenen Jahren auch rund 150 m zu lang war. Wegen des Verkehrschaos bei der Anfahrt startete der Lauf mit 10 min. Verspätung. Die Strecke ging zuerst auf dem Radweg bis kurz vor das Bootshaus (ehem. Zeche) Gibraltar und dann auf dem Fußweg wieder zurück. Der Radweg lag überwiegend im Schatten, dennoch war die Luft ungemein drückend. "Bei einem 5er darf man mal was riskieren" dachte ich und lief auf PB-Tempo an, beobachtete dabei aber die HF. Im Gewühl ging der erste km nur mit 4:34, der zweite dann aber schon mit 4:28. Bis zum Wendepunkt ging alles total glatt, dann ging es raus in die pralle Sonne. Sch....egal, die 2,5 km werde ich irgendwie auch noch überleben. Nach und nach tauchten bekannte Laufkollegen vor mir auf und ich dachte: "Komm, den/die hole ich mir auch noch." auch wenn ich bei km 3 schon deutlich schwerer ging. 4:21 der dritte Split. Jetzt nur noch das Tempo so lange halten wie möglich! AmKreisel bei km 4 war das Ziel schon zu sehen. Vierter Split 4:17, ich wurde immer schneller! Jetzt nur noch den langen Bogen über die Brücke, die kurze leichte Steigung rauf und links herum auf die Zielgerade. Nur noch die Zähne zusammenbeißen, es war fast geschafft! In der Zielkurve überholte ich noch eine Kollegin aus einem früheren Firmenlauf-Team, die damals über eine Minute schneller war als ich. Dann über die Zielmatte ... Geschafft ... Mit einem Auge auf die Uhr gerichtet sah ich eine 20 vorne! Nein, das konnte unmöglich sein!!! Meine beiden Kollegen hatte 18er Zeiten! Letzter Split in 2:43, da stimmte was nicht!
Nach Rücksprache mit den Kollegen waren wir uns einig, daß die Strecke erheblich zu kurz war. Unsere FR zeigten 4,7 bis 4,75 km an, eine Messung über Google Earth ergab ebenfalls 4,73 km, exakt dasselbe wie mein FR. Das wäre auch zu schön gewesen!
Offizielle Zeit war dann
20:23 für - sagen wir mal - 4,73 km (=4:19/km), nach Daniels
gleichwertig zu einer 5K-Zeit von 21:37, das wäre immer noch eine sagenhafte PB gewesen ... ja ...
wäre ... wie so oft schon in diesem Jahr. Ich pulverisiere nacheinander meine 15K- und 5K-PB-Leistungen, laufe 10K-Saisonbestzeit auf einer knüppelharten 125-Hm-Strecke, aber nichts davon ist für die Bestenliste gut. So bleibt in der Signatur wieder mal alles beim alten. Über ein Jahr mühe ich mich ab und warte auf eine 10K-PB. Und jetzt, wo ich sie ENDLICH drauf haben sollte, fehlt es mir an der passenden Startgelegenheit. Juli ist halt klassische Übergangsphase. Und @Blende: Ich verwende auf Standarddistanzen nur offizielle WK-Zeiten auf vermessenen Strecken als PB.
Vor ein paar Wochen habe ich noch mit meinen Intervallergebnissen gehadert, daß ich 5x1000 nicht allesamt unter 4:20 laufen kann, jetzt kann ich das ohne Pausen dazwischen! Hoffentlich kann ich diese Form, wo immer sie auch plötzlich herkommen mag, noch etwas konservieren ...
Übrigens ... auch wenn es schon ein paar Tage her ist ... Glückwunsch an Michael für das Super-HM-Ergebnis!
Und Welcome back on Track, Udoh! Und meine besten Wünsche für einen gesunden und erfolgreichen Neuaufbau!