Turbito hat geschrieben:Ich will zwar Chillies Bericht nicht vorgreifen, aber ich sage schon mal Herzlichen Glückwunsch!
Und ich sag schon mal vielen Dank für die Glückwünsche ;-)
Ich hab' gerade nicht viel Zeit, bin auf dem Sprung, aber für einen Kurzbericht reicht es allemal.
Das WE in Dresden war natürlich super. Ohne Kind sind wir schon am Freitag angereist, Sightseeing, shoppen, Essen & Trinken inklusive ... und das bei Königswetter. Selbst ohne den Lauf wäre es super gewesen.
Samstag früh habe ich meinen TP-gemäßen lockeren Lauf (1-2km @5:30 sagt Greif) absolviert, einmal von der Altstadt in die Neustadt und auf der nächsten Brücke zurück. Zurück im Hotel hatte ich plötzlich ein fieses stechen in der linken Hüfte. Keine Ahnung woher ... aber ich hatte die Schuhe im Visier - fühlte sich alles nicht ganz optimal an.
Entgegen aller Ratschläge habe ich dann auf der Messe dann schnell neue Schuhe gekauft.
Ich musste auch an Turbito denken, immerhin hatte meine Frau am Samstag 13tsd Schritte am Schrittezähler (bei mir kamen noch die 4km am Morgen dazu). Deswegen haben wir den Tag relativ schnell sitzend beendet. Nachdem ich die größte Pizza der Welt verspeißt habe (Beweisfoto in meinem Blog!!!) ging es ins Hotel und entspannt ans ausruhen.
Am WK-Morgen natürlich wie immer Aufregung pur ... und dann auch noch Startzeit um 10:30 Uhr. Hat wohl keiner damit gerechnet, dass es am 19. Oktober gut 20°C haben wird. Immerhin ging ein Wind.
Um 10:30 Uhr gingen die HM und MRT-Läufer auf die Strecke. Meine Blockeinteilung war nicht wirklich korrekt - angemeldet hatte ich 1:45 ... ich stand aber im Block C und damit noch hinter dem Marathon 3:45 Pacer. Glücklicherweise konnte ich mich nachdem die Blöcke aufgelöst wurden etwas nach vorne schieben.
Insgesamt gingen fast 5tsd Läufer gleichzeitig auf die Strecke (HM darf nach der ersten Runde ins Ziel abbiegen) ... deswegen war es ziemlich eng als es am Zwinger vorbei ging. In der ersten Kurve konnte ich aufschließen und erst den 3:30 Pacer überholen und mich ziemlich genau zwischen 3:30 und 3:15 einsortieren.
Der erste KM war mit 4:30 (wie immer) zu schnell. Über die Augustusbrücke ging es in die Neustadt, wo es ziemlich zackig und kurvig wurde. Dafür gab es wirklich sehr sehr viele Samba-Kapellen und viele Zuschauer.
So wirklich viel habe ich von der Strecke nicht mitbekommen. Abwechselnd zwischen GPS-Uhr und der Pace-Tabelle auf meinem Arm hin und her blickend habe ich versucht mein Tempo zu finden, aber selbst nach 5km war ich noch deutlich schneller als Plan. Mir schwante schlimmes.
Ein kleiner Blick auf die Umgebung war immerhin vertraut ... ich lief am Büro eines Ex-Kunden vorbei, schön wenn man sich auskennt.
So ging es rund um Kurven, über Plätze, über Straßenbahnschienen und Kopfsteinpflaster über die Waldschlösschenbrücke. Leider waren die Blitzer darauf nicht an. Vor mir sah einen einen Marathoni den ich aus Twitter kenne, der 3:15 laufen wollte... eindeutig ein Zeichen, dass ich zu schnell war!
Auf der langen langen langen Fetscherstraße war genug Zeit die Pace erneut zu checken ... auch bei KM 10 hatte ich noch gut 1:10 Vorsprung auf die Zielzeit, der Puls war OK ... dennoch habe ich versucht mich von der momentanen Pace zur Zielpace zu wechseln.
Rund um den Großen Garten war das gar nicht mehr so leicht, windgeschützt und in der Sonne war es schnell mächtig unangenehm. Auf der gerade im Park bei KM15 platzte der Knoten aber entgültig. Ich hatte den Vorsprung trotz kurzem Einbruch im Park konstant halten können, also erhöhte ich wieder das Tempo und klemmte mich an eine neue Gruppe.
Bei KM 18 war die Altstadt mit ihren Gebäuden schon wieder zu sehen ... die Beine meckerten schon, aber der Körper signalisierte noch Reserven. KM 20 am Terassenufer vorbei dann wieder mit 4:34 und KM 21 mit Steigung zur Ostra-Allee sogar 4:30.
Die letzten 500m laufe ich schon wie in Trance (zeigt auch ein Foto meiner Frau) ... ich sehe das Zieltor und die Bruttozeit zeigt noch 1:38 an!!!!
Durchs Ziel ... ich kippe fast um so viel Gas hab ich gegeben.
Nachdem ich mich wieder gefasst habe und mich gestärkt hatte, ging der Weg zum Urkundendruck ... einfach unglaublich statt 1:39:59 ...was ich nur unter optimalen Bedingungen für möglich gehalten hätte... 1:38:27 ... Bestzeitverbesserung von 8 Minuten 31 Sekunden!
Für mich war Dresden dieses Jahr eindeutig ein Glücksbringer. Angefangen hat die Saison mit der PB über 10K beim Citylauf und jetzt das. Damit starte ich absolut zufrieden in die OffSeason. Erst mal eine Woche lang planlos regenerieren. Dann ab nächster Woche startet der neue Saisonaufbau im Greif-Plan. Sprich ein Monat keine Tempoeinheit und mind. 2 Stabi-/Athletikeinheiten in der Woche.
Zusätzlich gilt es sich Gedanken für die neue Saison zu machen ... und neue Ziele zu suchen, fürs Laufen habe ich dieses Jahr erst mal alle erreicht ;-)