kurz zu mir (M, 30 Jahre, 1,86, 76 kg): Ich bin ein absoluter Neuling, was das Laufen angeht. Ich habe 15 Jahre lang auf Amateurebene Fußball gespielt (2 bis 3 Mal Training die Woche plus Spiel) und dadurch schon eine gewisse Grundfitness. Teilweise bin ich an trainingsfreien Tagen noch joggen gegangen, aber immer unsystematisch.
2019 habe ich dann mein Studium beendet, bin zweimal umgezogen, habe meine Verlobte kennengelernt. Fußball habe ich in der Zeit gar nicht mehr gespielt, bin nur sehr unregelmäßig bis gar nicht laufen gegangen (Start ins Vollzeit-Berufsleben, Fokus auf die neue Beziehung). In der Zeit ist mein Gewicht auch auf 90 kg hochgegangen (vorher war es jahrelang bei rund 80).
Die Corona-Zeit war in sportlicher Hinsicht dann für mich wie eine Befreiung. Da es in meinem Job möglich war, war ich fast eineinhalb Jahre im Dauer-Homeoffice, was die Pendelei wegfielen ließ und ein deutliches Plus an Freizeit generierte. Ich bin nun regelmäßig laufen gegangen, irgendwann fast jeden Tag, abends oder in der Mittagspause, meist so 30 bis 45 Minuten, allerdings komplett unsystematisch. Habe trotzdem zehn Kilo abgenommen.
Im Juni diesen Jahres hat meine Verlobte mir dann zum Geburtstag eine Fitnessuhr geschenkt, was mich total motiviert hat, systematisch zu trainieren und den alten, aber nie ernsthaft angegangen Traum, einen Halbmarathon zu absolvieren, tatsächlich in Angriff zu nehmen. Ich habe mich relativ streng an den Trainingsplan meiner App gehalten und sehr schnell große Steigerungen erlebt. Irgendwann habe ich 10 Kilometer geschafft, dann mal 15, dann regelmäßig die 10 unter einer Stunde, 5 unter 25, dann 18 usw. Habe im Training sogar zweimal 20 geschafft und im Türkei-Urlaub bei Bullenhitze 7 und 10 Kilometer.
Schließlich meldete ich mich für den Aschaffenburg-Halbmarathon an, der gestern stattfand, und versuchte mich gezielt vorzubereiten (die letzten zwei Wochen nur kurze Läufe, bin einen Tag vorher angereist). Mein Ziel war einfach, das Ziel zu erreichen, idealerweise unter 2 Stunden. Da war ich mir aber nicht so sicher, da ich im Training regelmäßig ungefähr bei Kilometer 18 komplett einbreche und dann nur noch 6.00/km.
Gestern hat aber alles super geklappt. Perfektes Wetter, nette Leute, tolle Organisation. Die ersten zehn Kilometer waren sehr schnell, trotzdem kam der richtige Einbruch erst bei Kilometer 19. Als ich die Ziellinie in Sichtweite hatte, konnte ich tatsächlich aber noch mal sprinten und habe meinen ersten Halbmarathon unter 1:53 geschafft

Ich habe unfassbaren Muskelkater, bin aber total froh und stolz auf das Erreichte

Vielleicht hat jemand Tipps, was ich als Nächstes angehen könnte, vor allem, wie ich vermeiden kann, dass ab einem bestimmten Punkt (Kilometer 18/19) die Beine sich beschweren. Für wirklich „ambitioniertes“ Training fehlt berufsbedingt die Zeit (kein Homeoffice mehr

Danke schon mal im Voraus für alle Hinweise
