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Laufstilumstellung auf Mittelfußlauf

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Es geht bei einer Laufstilumstellung nicht um eine Veränderung von Vorfuß/Mittelfuß oder Fersenlauf. Es geht darum den initialen Kontakt meines Fußes mit dem Untergrund (initial contact) unter das Körperlot zu setzen. Je nach Laufstil, Tempo und Schuhwerk kommt dabei dann eines der drei heraus.

Wenn ihr den Pros mal in Seitenaufnahme in Zeitlupe zuschaut werdet ihr sehen das die selbst mit dem Nike Carbon Fersenmonster immer mal wieder den Aufstetzpunkt variieren. Da wird auch munter von Ferse zu Mittelfuß gewechselt und zurück.

Persönlich bevorzuge ich Mittelfuß da hier eine höhere Weichteildämpfung über Achillessehne und Muskeln stattfindet und die Knie etwas entlastet werden.
Das hat allerdings auch einen Preis und der ist ein erhöhter Drehmoment am Sprunggelenk & erhöhte Wadenbelastung. Deshalb sind Sauerstoffläufe bei mir dann auch durchaus mal im Fersenlauf um meine malträtierten Waden etwas zu entlasten .Hoffe das hilft.

Schiesst euch nicht zu sehr darauf ein sondern achtet auf eine korrekte Haltung bez. Hüftscharnier, Wirbelsäule, Armhaltung und Armpendel und baut euch über Laufdrills dann einzelne Bewegungsaspekte fokussiert ein wie Kniehub, Fersenabhebung, Vorneigung in posture.......etc.

Laufanalysen insb. in Sportgeschäften greifen oft deutlcih zu kurz. Keine adäquate Aufwärmphase, keine Analyse von becken, Wirbelsäule..etc. Reine Schuhverkaufsanalysen die dann meißt im Stabimodell enden. Katastrophe. Ich rate da mittlerweile davon ab wenn nicht wirklich ein Experte die Analyse durchführt.
Kenne einige Fälle wo über falsche Schuhempfehlung nach Laufanalyse erst die Probleme so richtig begonnen haben.

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listrahtes hat geschrieben: Persönlich bevorzuge ich Mittelfuß da hier eine höhere Weichteildämpfung über Achillessehne und Muskeln stattfindet und die Knie etwas entlastet werden.
Das hat allerdings auch einen Preis und der ist ein erhöhter Drehmoment am Sprunggelenk & erhöhte Wadenbelastung. Deshalb sind Sauerstoffläufe bei mir dann auch durchaus mal im Fersenlauf um meine malträtierten Waden etwas zu entlasten .Hoffe das hilft.
Meinst du, dass es allgemein so ist oder bei dir so ist? Nach meiner Beobachtung ist es eher egal, ob man Mittel-, Vorfuß oder Ferse landet. Sprunggelenk und Wanden nehmen es eher übel, wenn hohe Bremskräfte entstehen. Was meist der Fall ist, wenn man zu weit vor dem Körperschwerpunkt landet, das kann man mit allen Varianten des Fußaufsatzes.

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Catch-22 hat geschrieben:Meinst du, dass es allgemein so ist oder bei dir so ist?
Das ist bezogen auf die mir damals zur Verfügung stehende Studienlage wo eben das gemessen und biomechanisch begründet wurde (vor 3 Jahren) bei entspr. Laufstil. Der Aufsetzpunkt ist dabei identisch bzw annähernd identisch. Würde das auch so unterschreiben aus meiner Praxiserfahrung heraus. Mit Kniepatienten erarbeite ich darum in erster Linie einen Mittelfußlauf aber bei Sprunggelenkproblemen muss ich mehr variieren. Die Krafteinwirkung ist ja immer die gleiche nur mit unterschiedlichen Adressaten.

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Catch-22 hat geschrieben:Nach meiner Beobachtung ist es eher egal, ob man Mittel-, Vorfuß oder Ferse landet. Sprunggelenk und Wanden nehmen es eher übel, wenn hohe Bremskräfte entstehen. Was meist der Fall ist, wenn man zu weit vor dem Körperschwerpunkt landet, das kann man mit allen Varianten des Fußaufsatzes.
Bremskräfte sind natürlich generell ungünstig. Wie diese auf die unterschiedlichen Körperteile einwirken hängt aber schon sehr vom Laufstil ab. Beim Fersenlauf wirken sie mehr auf die Gelenke, besonders Knie, beim Mittelfußlauf mehr auf Waden (Muskeln kann man aber trainieren) und Achillessehne. Das muss nicht unbedingt schlecht sein. Probleme mit der Achillessehne oder den Sprungelenken haben häufig Läufer die stark überpronieren und das sind dann wieder eher die Fersenläufer.

Egal ist es also nicht, wo man landet, aber man muss das etwas differenzierter betrachten und Abwechslung zwischen den Laufstilen ist sicher empfehlenswert.

Re: Laufstilumstellung auf Mittelfußlauf

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Ich konnte noch nie auf Fersen laufen. Früher war ich Vorfußläufer, mittlerweile ging es in Mittelfuß über. Vermutlich weil ich früher noch nicht so in dem Thema steckte und Schuhe der "breite Masse" kaufte, die jedoch eher für Fersenlauf und mit hoher Sprengung ausgelegt sind. Ich kann jedoch damit leben, dass es nun statt Vorfuß eben Mittelfuß ist, werde dennoch zukünftig die Sprengung reduzieren und von den hohen Sprengungen weg.
Mein Tempo ist zwar bescheiden, allerdings habe ich mit kürzeren Beinen ohnehin eine andere Schrittfrequenz.

Bei leichten Steigungen sollte eigentlich jeder, auch Fersenläufer, eher vorn auftreten. Vielleicht mal da ansetzen wenn man bewusst umstellen will.

Re:

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Tom79 hat geschrieben: 13.06.2022, 18:03 Danke für die zahlreichen Rückmeldungen!Gut möglich daß das ein Irrweg ist - Probleme mit dem bisherigen Laufstil hatte ich bislang jedenfalls nie.[/font]
Hall Tom,

es ist definitiv ein Irrweg. Zumal du nicht mal Probleme mit deinem bisherigen Laufstil hattest.

Gruß Udo

Re: Laufstilumstellung auf Mittelfußlauf

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Tag,
hatte das selbe Problem. Früher bin ich immer Vorfuß gelaufen und hatte Probleme mit Knie und Schienbeinen. Vor einen Jahre habe ich auf Mittelfuß umgestellt und jetzt habe ich keine Probleme mehr.
Als erstes brauchst du die richtigen Schuhe mit einer Sprengung 4 - 6 und nicht 9 oder mehr.
Dann achte auf die Schritt Frequenz, sollte so bei 160 bis 170 liegen die Füße dicht über den Boden ( Bodenkontaktzeit um die 260 - 270)halten die Schrittlänge evtl. kürzen.
Anfangs langsam ,bei einer Pace um die 8 laufen
Und ganz wichtig: vergieß das extreme Anfersen zu Anfang, auch wenn es die Leni sehr schön im Video macht. Das kommt später
Ich laufe jetzt seit 1 Jahr Mittelfuß es hat sich einiges geändert --> keine Schmerzen mehr. Laufe 5 km in weniger als 30 Minuten und die 10Km unter 1 Stunde ohne Stress. Derzeit bereite ich mich auf die 21 km vor. Ich fixiere mich nicht gerne auf Best-Zeiten, das früher..
Mein Ziel ist ein Trail-Lauf irgendwann in der Zukunft ohne Stress. Gruß
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