Ulli scheint recht zu behalten, unser schöner virtueller Lauftreff schläft wohl so langsam ein.
Dem möchte ich ein bißchen entgegen steuern und mal wieder etwas zum Besten geben.
Wer allerdings neue Bestzeiten, die in anderen Freds bald täglich gepostet werden
, erwartet, den muß ich leider enttäuschen, hier bemüht sich ein M50 mit verdammt müden Knochen, irgend einen Zustand zu erreichen, der nur im Entferntesten mit Laufen zu tun hat.
Nachdem es in 2012 durchaus ein wenig bergauf ging, kann man dieses Jahr nur mit Stagnation oder sogar Rückschritt bezeichnen. Angefangen hat diese Entwicklung so ca. Ende Januar, Anfang Februar. Die weiße Scheiße kam und ging und kam wieder zurück. Ich Depp wollte natürlich trotzdem mein Laufpensum durchziehen und bin zwei ca. 24/25 km-Läufe an zwei Sonntagen hintereinander mit den Schneeketten gelaufen, was zur Folge hatte, dass ich diese vermaledeiten Knieschmerzen wieder bekam. Dazu gesellten sich Schmerzen am/im Fußbett vor der Fußsohle, das hatte ich bislang noch nicht im Angebot.
Das war's dann mit der gezielten Vorbereitung auf die, Ende Februar, Anfang März anstehenden geplanten Wettkämpfe. Nach einer kurzen Laufpause bin ich dann wieder eingestiegen, allerdings nur langsam, ohne Tempo und mit verringertem Umfang.
Trotzdem wollte ich im Februar den Crosslauf in Büchenbach machen, der aber leider einem der unzähligen Wintereinbrüche zum Opfer fiel, es hatte die ganze Nacht geschneit und ca. 10 cm von dem weißen Dreck runter gehauen. Da hatte ich keinen Bock mehr. Es kam noch besser, am Montag drauf hatten wir 35 cm Neuschnee im fränkischen Flachland.
Am 10.03. stand dann endlich die Saisoneröffnung auf dem Programm, der Rothseelauf. Obwohl ich nur 20 bis 30 schnellere km in den Beinen hatte, rechnete ich mir auf die 10,4 km eine Zeit von unter 60 min aus, war ich doch in der Vorbereitung 8 km mit @ 5:40 ziemlich locker gelaufen. Am Freitag zuvor hatte ich noch einen Zahnarzttermin zu bewältigen, da ich mir in dieser Woche zwei Zähne ausgebissen hatte, Wahnsinn.
Die ersten km ging ich für meine Verhältnisse schon ambitioniert im 5:30er Schnitt an, den ich auf die ersten 5 km auch ziemlich gut halten konnte. Zur Halbzeit hatte ich knapp 28 min auf der Uhr, das würde passen. Doch nach km 6 lief ich auf einmal wie gegen eine Wand, wie tot. Frösteln und Schwindel bedeuteten entweder Aufgabe, oder das Ding im 7er Schnitt irgendwie zu Ende zu laufen. Ich entschied mich für irgendwie und kam ziemlich enttäuscht mit einem 6:07er Schnitt ins Ziel.
Mund abputzen, schließlich bin ich nur ein Wettkampfjogger, der gelegentlich an den eigenen Ansprüchen scheitert, dachte ich mir und habe mich gleich für den 2. geplanten Wettkampf in Pühlheim angemeldet (12,6 km, 270 HM).
Am Mittwoch lockere 7 km im 6er Schnitt, am Freitag dann ging gar nichts, ich fühlte mich krank. Gestern lag ich den ganzen Tag auf dem Sofa und hatte Halskratzen. Zwei Aspirin und eine Nacht später waren diese wieder weg und ich fuhr heute früh um 8:15 nach Pühlheim zum "Berglauf". Der eigene Anspruch war aufgrund der Unpässlichkeiten der letzten Wochen und fast schon Monate ziemlich niedrig. Langsam anfangen, irgendwie durchhalten und am Schluß ins Ziel kommen, möglichst nicht als Letzter. Denn, der Kollege, der sonst immer den Letzten gibt, läuft heute woanders. Pech, oder?
Um 10 Uhr schießt der Starter das Feld ab, ich reihe mich wie immer ganz hinten ein, um das Feld vor mir her zu treiben. Die ersten 5,9 km bin ich jedoch nicht alleine, denn ein paar Kollegen vom Hobbylauf sind genauso langsam, oder noch langsamer als ich. Den ersten rd. 2 km langen Berg gehe ich mit einem 6:30er Schnitt recht gemächlich an, Kräfte sparen. Dann geht es kurz und knackig bergab, nach km 6 stehen 37 min auf der Uhr und den ersten langen Anstieg hab ich schon weg. Die Hobbyläufer haben es gut, die sind schon im Ziel, jetzt bin ich auf einmal alleine auf der Strecke.
Ab km 7 geht’s wieder bergauf, zuerst ganz sachte, dann kommt die 10%ige Wand, die ich zu gut einem Drittel schaffe, bevor ich wieder einmal gehen muss. Diesen Scheiß-Berg pack ich einfach nicht. Nach rd. 500 m verfalle ich wieder in den Trab, die Steigung beträgt hier vielleicht nur noch 5%. Bei km 8 steht ein Verpflegungswagen, der allerdings nur Wasser anbietet. Genau das Richtige für mich, um die Reste des pappigen Energieriegels runter zu spülen.
Nur noch die Straße entlang, gleich ist es geschafft, feuert mich der arme Helfer an, der hier bei gefühlten 0 Grad und eisigem Nordwind bei seinem Getränkestand ausharren muss. Und tatsächlich komme ich wieder ein wenig ins Laufen, zum Glück geht es die letzten beiden km nur bergab. Doch leider machen sich die leicht gereizten Bronchien gemerkbar und ich komme nicht so schnell voran, wie ich es mir wünschen würde. Was mich anspornt ist, dass ich zufällig beim Umdrehen nach dem Besenwagen einen Läufer weit hinter mir erblicke, sollte ich irgendwie ins Ziel stolpern, werde ich wenigstens nicht Letzter.
Tatsächlich erreiche ich das Ziel mit @ 6:41, rd. 3 min langsamer als im Vorjahr. Doch angesichts aller Umstände muss ich damit wohl zufrieden sein.
Ich hoffe, die Seuche (Knie, Fußsohle, sich anbahnende Erkältung) in den kommenden Wochen los zu werden, um dann auch endlich wieder einmal von Bestzeiten schreiben zu können. Und dann hoffe ich noch auf eine Jahreszeit, die man früher Frühling nannte......
@Ulli
Natürlich habe ich von Deinen Problemen gelesen, dagegen sind meine gar nichts, ich kann dem Feld wenigstens noch hinterher humpeln. Ich hoffe, dass Du noch mitliest und wünsche Dir Gute Besserung.
@all
Bitte wieder schreiben, Monologe sind langweilig.
Grüsse vom Bubi.