Banner

Wiedereinstieg, aber seit Wochen kein Fortschritt - Ratschläge?

Wiedereinstieg, aber seit Wochen kein Fortschritt - Ratschläge?

1
Moin an alle,

ich komme derzeit mit meinem Lauftraining nicht voran und hoffe, dass es hier vielleicht erfahrenere LäuferInnen gibt, die mir helfen können herauszufinden woran an liegt bzw. wie ich weitertrainieren soll.

Mein aktueller Stand:
Ich habe Anfang November 2021 nach 2 Monaten kompletter Laufpause wieder mit dem Laufen angefangen, heißt: Abwechselnd laufen/gehen mit dem Ziel 30 Minuten am Stück in der aeroben Zone (bei mir <152 HF) zu laufen. Hab da die Intervalle steigern können bis 4 Minuten Laufen, 2 Minuten gehen. Hier hab ich erste Stagnation entdeckt. Nachdem ich 2 Wochen lang diesen Rhythmus gelaufen bin, hab ich auf die nächste Stufe (5 Minuten laufen, 2 Minuten gehen) gewechselt, obwohl mein Puls teilweise über 152 HF war. Ich dachte mir "Naja, irgendwie muss es ja voran gehen, das wird sich schon regeln". Das war Anfang Dezember. Seitdem dümpel ich auf diesem Niveau herum ohne besser zu werden. Nach 3 Monaten Training schaffe ich es nicht länger als 5 Minuten am Stück zu laufen ohne das mein Puls in die anaerobe Zone geht.

Ich (31, w, 66kg) trainiere 3-4mal die Woche, immer Mittwoch und Donnerstag und Samstag und Sonntag und Laufe dabei pro Woche um die 12 km. Ja, ich weiß, dass direkt hintereinander trainieren nicht so gut ist, allerdings lassen meine Arbeitszeiten das nicht anders zu.

Hat jemand von euch Ideen woran es liegen kann, dass ich stagniere? Bzw. wie soll ich weiter trainieren? So weiter machen und meinem Körper die Zeit gönnen, die er braucht oder muss ich was ändern am Training?

Grüße,
tscheckie

2
Wieso willst du mit 31 Jahren bei unter 150 Puls rumdümpeln? Sinnlos, keine Belastung wo sich was durch verbessern würde.
Von 12km die Woche wird auch nicht viel passieren. Bei 3-4 mal pro Woche sind das 3-4 km pro Lauf. Fang mal an pro Lauf 5-6km zu laufen und vergiss die Pulsuhr. Wirst schon merken wenn die Luft fehlt, dann läufst halt wieder bisschen langsamer.

3
tscheckie hat geschrieben: Hat jemand von euch Ideen woran es liegen kann, dass ich stagniere? Bzw. wie soll ich weiter trainieren?
Es liegt an der Pulsuhr. Du sollst ohne Pulsuhr laufen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

5
Hallo tschekie.
Wie bist du denn vor deinem Wiedereinstieg gelaufen? 2 Monate Pause ist zwar lang, sollten aber nicht zum völligen Form-, und vor allen Gefühlabbau führen.
Morgen ist ja Mittwoch und da habe doch einen total verrückten Vorschlag:
Laufe morgen mal eine halbe Stunde einfach so durch, etwas langsamer als dein jetziges 5-Minütiges Lauftempo. Lass den Puls einfach sein da sein fristen und erzähle uns morgen nach deinem Lauf wie weit du in der halben Stunde gelaufen bist.
Das selbe kannste am Donnerstag widerholen, nur etwas fixer, aber nicht so fix das du aus aus den Latschen kippst. In den ersten 10 Minuten läufst du dich etwas ein (dein 5 Minuten Lauftempo), die nächsten 10 Minuten flotter, und die letzten 10 Minuten etwas langsamer als dein 5 Minuten Lauftempo.

Wenn du uns deine Ergebnisse mitteilst und wie es dir dabei ergangen ist, lässt sich daraus auch noch ein Programm für deinen Samstag & Sonntag formen.

Grüße Jens
Bild

6
Laufen mit Gehpausen und Pulsvorgabe ist wie Gurt plus Hosenträger - unnötigerweise doppelt gemoppelt. Die Gehpausen sind ja dazu da, um frei nach Schnauze laufen (und auch schnaufen!) zu können und - weil das für einen kontinuierlichen Dauerlauf natürlich noch zu schnell ist - trotzdem genügend Erholung zu bekommen, um danach wieder frisch loslegen zu können. Wenn du dann trotzdem noch das Lauftempo per Pulsalarm ins Schlurf-Nirvana drosselst, dann ist das wirklich kontraproduktiv. Angenommen, ich wäre dein Body und als solcher ein bekannt abgrundfauler Sack - was sollte mich jemals dazu bewegen, in irgendeiner Hinsicht besser zu werden, wenn du das niemals von mir ernsthaft einforderst? Dass du es dir in einem Forum sehnlichst wünschst, kriege ich ja nicht mit, da ich als bloßer Body zwar optische Reize weiterleiten, nicht aber verstehen und interpretieren könnte. :wink:

Dazu noch zwei Fragen:
  • Obwohl du - wie die Kollegen schon unisono kundtaten - die Pulsuhr weglassen oder wenigstens ignorieren solltest: Woher kommt denn eigentlich deine ominöse Pulsvorgabe ("<152 bpm")? Hat deine Pulsuhr das aus deinem Alter erraten?
  • Nachdem dies ja ein Wiedereinstieg ist, wie hast du es denn früher geschafft, über 4 min. Laufen / 2 min. Gehen hinaus zu kommen? Zufällig noch keine Pulsuhr gehabt?

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

7
Bin gespannt wann die ersten sich selbst in ihren Sarg legen, weil die Batterie im Pulsgurt leer war :klatsch:

Sorry @tscheckie aber übertrieben dargestellt ist das dein handeln. Du unterwirfst dich einem technischen Gerät von dem du offensichtlich keine Ahnung hast.

Warum machst du das? Warum läufst du nicht einfach?

Mein Ratschlag, entferne das Datenfeld Herzfrequenz von der Anzeige der Uhr.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

8
Ohne mit "Fachwissen" hier beitragen zu können: ich würde die Fragestellung eher verstehen, wenn hier nicht von "Wieder-"Einstieg die Rede wäre … das sind für mich irgendwie Anfängerfragen.
Wenn jemand irgendwann schon mal gelaufen ist, weiß doch wie sich der Körper anfühlt, weiß doch, wo man hin will und wie man (wieder!) dorthin kommt. Ich hatte 3 Monate Laufpause und wusste aber genau, zu was der Körper eigentlich fähig ist und wie man da auch wieder hin kommt, denn man ist ja eben kein Anfänger und hat das alles schon mindestens ein mal durchgemacht …

Ich vermute ja eher, tscheckie war nicht wirklich über den Anfänger-Status hinaus (was ja auch nicht schlimm wäre!) und hat sich von der Uhr eine Erleichterung erhofft …? Doch die "Arbeit" nimmt einem keiner ab, auch keine Uhr, da muss man sich schon selbst durchbeißen …

Uhren sind für Anfänger irgendwie kontraproduktiv, und einer gesunden w31 empfehle ich: lauf einfach nach Gefühl und steigere mit Gefühl! Ein kompletter Lauf (mit den Gehpausen) darf am Anfang auch "schon" 30 Minuten lang sein. Für kürzere Läufe rentiert sich das Umziehen ja gar nicht.

9
Hallo an alle,

wow, erstmal danke, dass sich innerhalb so kurzer Zeit so viele Leute gemeldet haben mit Ratschlägen und Tipps. Richtig gut. Ich versuch mal in einem Beitrag auf alles einzugehen (wobei ihr euch ja tendenziell einig seid :D ).
hardlooper hat geschrieben: Wiedereinstieg - wie erging es Dir beim Einstieg??
RedDesire hat geschrieben:Wie bist du denn vor deinem Wiedereinstieg gelaufen? 2 Monate Pause ist zwar lang, sollten aber nicht zum völligen Form-, und vor allen Gefühlabbau führen.
RunningPotatoe hat geschrieben: Dazu noch zwei Fragen:
  • Obwohl du - wie die Kollegen schon unisono kundtaten - die Pulsuhr weglassen oder wenigstens ignorieren solltest: Woher kommt denn eigentlich deine ominöse Pulsvorgabe ("<152 bpm")? Hat deine Pulsuhr das aus deinem Alter erraten?
  • Nachdem dies ja ein Wiedereinstieg ist, wie hast du es denn früher geschafft, über 4 min. Laufen / 2 min. Gehen hinaus zu kommen? Zufällig noch keine Pulsuhr gehabt?
Mit dem Laufen angefangen hab ich Anfang 2020. Da hab ich mir eine App mit einem Trainingsplan runtergeladen, wo man es in 8 Wochen schaffen soll die 5km zu laufen - ohne Pause. Das Ding hab ich einfach durchgezogen. Wobei das schon anstrengend war, ich kräftig ins Schnaufen kam und teilweise mein Puls bis 170 ging.

Dann dachte ich mir es ist Zeit für den nächsten Schritt und tiefer ins Thema Laufen einzusteigen. Also hab ich mir ein Laufbuch (Forever young, Das Leicht-Lauf-Programm) geholt und kurz darauf eine Pulsuhr :zwinker5: In dem Buch ist nämlich von Maximalpuls, Belastungpuls, aerobe Schwelle etc. die Rede. Und, dass es nichts bringen soll über dem Belastungspuls zu laufen, sondern eher schaden kann, weil es den Körper überlastet auf Dauer. Diese Info hab ich aber nicht nur aus dem Buch, sondern reden ja ganz viele Lauf-Websites davon. Egal. Auf jeden Fall ist mein Maximalpuls (angeblich) 191 und davon 80% sind 152, was die Grenze zwischen aerob und anaerob markieren soll.

Als gutgläubige Anfängerin, die keine Ahnung von sowas hat, hab dann so trainiert, dass ich versucht habe die meiste Zeit unter den 152 zu bleiben. Mithilfe der Pulsuhr. Aber: Dabei wurde ich immer schlechter. Egal wie oft, wie selten, wie viel oder wenig ich trainiert habe - meine Leistung nahm weiter ab. Ich wollte dem ganzen etwas Zeit geben, aber nach einem dreiviertel Jahr war ich so schlecht und frustiert, dass dann eben die 2 Monate "Frust"-Pause kam.
Maartin hat geschrieben:Wieso willst du mit 31 Jahren bei unter 150 Puls rumdümpeln? Sinnlos, keine Belastung wo sich was durch verbessern würde.
bones hat geschrieben:Es liegt an der Pulsuhr. Du sollst ohne Pulsuhr laufen.
JoelH hat geschrieben:Sorry @tscheckie aber übertrieben dargestellt ist das dein handeln. Du unterwirfst dich einem technischen Gerät von dem du offensichtlich keine Ahnung hast.

Warum machst du das? Warum läufst du nicht einfach?

Mein Ratschlag, entferne das Datenfeld Herzfrequenz von der Anzeige der Uhr.
Ich finds ja mega interessant, dass ihr sagt, dass es an der Pulsuhr liegt bzw. daran, dass ich auf den Puls achte. Wobei ich ja sagen muss, dass sich das auch mit meiner ursprünglichen Erfahrung deckt (meinen ersten Laufplan hab ich ja geschafft - ohne Pulsuhr). Und ja, super viel Ahnung hab ich auch nicht :P Ich dachte nur ich glaub mal den Experten aus den Büchern und den Luafratgebern. Die Tatsache, dass ich mich nun hier im Forum gemeldet habe zeigt aber auch, dass ich denen mittlerweile nicht mehr so ganz vertraue und mal Tipps von LäuferInnen haben möchte :daumen:

Trotzdem frag ich mich woher das kommt: Warum gibt es so viele Quellen, die sagen, dass der Puls nicht so hoch gehen soll, aber in der Praxis klappt das nicht - anscheinend? Oder ist das mit dem Puls erst so richtig relevant, wenn man proffesioneller läuft?

Ich bin auf jeden Fall gespannt auf eure Antworten und werde beim Training nun mal nicht auf meinen Puls achten bzw. einfach mal auf die Atmung achten - Laufen ohne Schnaufen und meine Intervalle einfach konstant steigern. Und ich lasse euch wissen wie es weitergeht.

Viele Grüße,
Jacky

10
forum/threads/81901-Anf%C3%A4ngerin-ver ... -Kondition

Wenn es um die max. persönliche Herfrequenz geht. Der Kollege Heme45, der auch in diesem Faden geschrieben hatte: Am Fuß einer Abraumhalde (der Junge ist aus'm Pott(Duisburg)) mit 3000 schnellen Metern in den Knochen (also fertig auf den Reifen) noch mal Gas gebend hoch auf den Berg volle Kanne :teufel: . Dann haste ihn - den Max.

Bis dahin hast Du aber noch ein paar Monate Zeit. Mai/Juni an einem schönen Tag. Nimm Dir was zu trinken mit, Du wirst es hinterher begrüßen.

Hau rein.

Knippi

11
tscheckie hat geschrieben:
Trotzdem frag ich mich woher das kommt: Warum gibt es so viele Quellen, die sagen, dass der Puls nicht so hoch gehen soll, aber in der Praxis klappt das nicht - anscheinend?
Mich wundert auch immer, warum Laufanfänger per se für blöd erklärt werden und laufen ohne Pulsmesser nicht möglich sein soll. Dabei gibt es die Dinger noch gar nicht solange. Viele Generationen vor uns kamen ohne aus. Vielleicht verdienen manche der Quellen auch beim Verkauf der Pulsmesser mit. :zwinker5:

Es geht doch um die Belastungssteuerung. Warum sich nicht an der Atmung orientieren? Also langsam laufen ohne zu sehr aus der Puste zu kommen. Wenn man sich verbessern will, hin und wieder das Wohlfühltempo verlassen, kurze flottere Abschnitte einbauen, langsam weiter traben oder Pause machen - geht alles ohne die Zahlenakrobatik mit einem Pulsmesser. Die Dinger sind Spaßbremsen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

12
Wie ist denn der Maximalpuls in deinem Buch definiert? Nach Faustregel oder nach getestet?
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

13
RunningPotatoe hat geschrieben: Dazu noch zwei Fragen:
  • Woher kommt denn eigentlich deine ominöse Pulsvorgabe ("<152 bpm")? Hat deine Pulsuhr das aus deinem Alter erraten?
Vielleicht kommt ja Licht ins Dunkel, wenn du auch noch diese Frage beantwortest. :winken:

Allgemein noch zum Thema Training nach Puls: Natürlich kann man sinnvoll und effektiv nach Pulszonen trainieren. Das ist allerdings an mindestens zwei Bedingungen geknüpft:
  • Man muss unbedingt seine individuelle maximale Herzfrequenz bestimmen und dazu ganz genau wissen, wie man sowas macht. (Und muskulär wie mental auch dazu in der Lage sein, Herz und Kreislauf maximal zu fordern.) Einfach sein Lebensalter in die Idiotenformel einsetzen ist nicht. Für ein gegebenes Lebensalter schwanken die HFmax von verschiedenen Individuen um +/- 25 bpm oder so. Das ist so, als wollte man Laufschuhe kaufen und sagt dem Verkäufer auf die Frage nach der gewünschten Größe: "Weiß ich doch nicht, aber der Durchschnittsdeutsche hat Schuhgröße 43."
  • Man sollte schon bis zu einem gewissen Grade austrainiert sein - so dass der Körper schon gelernt hat einzuschätzen, welches geforderte Tempo er mit welchem Puls am effizientesten unterstützen kann. Anfänger - und ja, auch Wiedereinsteiger! - haben das Problem, dass dieses biologische "Wissen" noch nicht existiert und der Körper auf jede kleine Anstrengung erstmal mit Panik, also volle Kanne Puls, reagiert. Und wenn man das dann brutal ausbremst, bringt der lahme Kadaver dann gleich gar nichts mehr.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

14
RunningPotatoe hat geschrieben:
  • Man sollte schon bis zu einem gewissen Grade austrainiert sein - so dass der Körper schon gelernt hat einzuschätzen, welches geforderte Tempo er mit welchem Puls am effizientesten unterstützen kann. Anfänger - und ja, auch Wiedereinsteiger! - haben das Problem, dass dieses biologische "Wissen" noch nicht existiert und der Körper auf jede kleine Anstrengung erstmal mit Panik, also volle Kanne Puls, reagiert. Und wenn man das dann brutal ausbremst, bringt der lahme Kadaver dann gleich gar nichts mehr.
Und das geht sooo schnell, dass der Körper das wieder verlernt. DAS ist wirklich hart. Das Leben ist so gemein! :peinlich:

@Jacky
Verstehe deinen Weg noch immer nicht ganz …

Du hast Anfang 2020 angefangen, mit App und „5 km in 8 Wochen“, hast es „durchgezogen“. Es war anstrengend, gut so! Ab und zu muss man sich auch mal anstrengen, um was zu erreichen. Hat doch gut getan, dem Körper und dem Geist, oder?

Und dann? Was war dann nach den 8 Wochen, sagen wir mal – großzügig geschätzt – im Sommer 2020? Du hattest dieses Buch und die schlaue Pulsuhr und bemerkst, du wirst so pö a pö wieder schlechter …? Du merkst, du trainierst mindestens genau so viel oder sogar mehr, wirst aber nicht besser? Und du machst erst mal so weiter bis Anfang 2022 …?

Wow, hast du viel Geduld!

Oder hast du tatsächlich wieder weniger trainiert als zu Anfang? Die 12 Wochenkilometer lassen das fast vermuten. Und: vermutlich bist du nicht mehr an deine Grenzen gegangen (Zitat: „es war anstrengend“), z. B. mal schnell laufen (Intervalltraining), mal den "Motor" ausfahren …

Insgeheim weißt du aber, da geht viel mehr, da muss mehr gehen …

Ich hatte vor vielen Jahren mein ganz persönliches „Schlüsselerlebnis“, ich war nicht viel älter als du, als mich ein „alter Mann“ (nichts gegen alte Männer …! :teufel: ) sowas von deutlich überholt hat und das hat überhaupt nicht anstrengend für ihn ausgesehen … da wurde mir klar: der hat das nicht geschenkt bekommen, man muss was dafür tun, man muss sich durchbeißen und ab und zu schwitzt man sogar. Wille, Ehrgeiz, nenne es, wie du magst, aber du benötigst einen Antrieb, der aus dir selbst kommt und nicht von einer Uhr, die dich nur ausbremst.

Pulskontrolle ist sicher auch wichtig und bestimmt auch interessant, wenn du Leistungen vergleichen möchtest (wie war dieser Lauf vor xy Wochen?), aber wenn du jung und gesund bist, darf das Herz schon mal bis zum Hals schlagen, da fällt man nicht gleich um.

Deaktiviere die Pulskontrolle, oder schaue erst zu Hause drauf.
Hab einfach nur Spaß und du wirst den Fortschritt bemerken, mit 31 geht noch soooo viel!

15
tscheckie hat geschrieben: Trotzdem frag ich mich woher das kommt: Warum gibt es so viele Quellen, die sagen, dass der Puls nicht so hoch gehen soll, aber in der Praxis klappt das nicht - anscheinend? Oder ist das mit dem Puls erst so richtig relevant, wenn man proffesioneller läuft?
Weisst du, ich bin ein Technik Interessierter Mensch. Vor allem haben es mir physikalische Experimentierapperaturen angetan. Und da sticht der LHC (Large Hadron Collider) ganz klar oben heraus. Ich bin fasziniert von dem Ding. Ich weiß was das Ding macht. Ich habe schon sehr vieles über das Ding gelesen und mir ist auch ziemlich klar was da so an Prozessen abläuft.

Trotzdem kann ich die Ergebnisse nicht wirklich deuten. Ich sehe das da bei einer Kollision ein Teilchenzoo entsteht. Aber daraus abzuleiten, dass das jetzt ein Higgs-Zerfall war oder etwas ganz anderes, das erschließt sich mir nicht. Dazu müsste ich noch deutlich weiter in die Materie einsteigen.

Und genau so geht es dir. Dabei gilt es festzuhalten. Pulsuhren können ihren Dienst in der Regel gut versehen. Die Experten haben in ihren Büchern auch recht, man kann super nach Puls trainieren und sehr hoher Puls ist ebenso korrekt kontraproduktiv.

Für sich gestellt sind diese Aussagen alle richtig. ABER, ABER, ABER. Wenn du die Aussagen nicht selbst für dich verifizieren kannst, dann hilft dir das alles gar nichts. Denn wenn du nicht weisst welcher Puls als zu hoch gilt, bei dir individuell gesehen, dann hilft dir das Teilwissen nichts. Wenn du deine Individuellen Pulszonen nicht kennst, dann hilft dir auch kein Expertenbuch. Und - was durchaus sein kann - die Pulsuhr deinen Puls vielleicht gar nicht genau misst, dann hilft dir die Uhr auch nichts.

Was ich damit sagen will, alleine das Wissen über die Dinge helfen nichts, wenn du daraus keinen konkreten, auf dich nutzbaren, einfachen Nennern bringen kannst. Und das können leider die aller, aller wenigsten Anfänger.

Von daher, mein Rat, lerne dein Laufgefühl zu entwickeln. Entwickle ein Gefühl dafür wie und wann dein Körper wie und wann auf welche Geschwindigkeit reagiert. Lerne deine Atmung kenn und verstehen. Schule dein Körpergefühl und lerne in dich rein zu hören. Das hilft dir viel weiter als wenn du dich zum Pulssklaven eines centgroßen Silikonhirns machst, der dich nicht mal richtig kennt.

Suche einfach mal hier im Forum nach Schnauf-o-Meter. Das hilft dir für den Anfang deutlich besser weiter und mit der Zeit wirst du dann auch lernen die Werte der Uhr besser zu interpretieren. Und die Uhr so einzustellen, dass die Werte von ihr zu den Werten die du dir von dir angeeignet hast.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

16
JoelH hat geschrieben:Vor allem haben es mir physikalische Experimentierapperaturen angetan. Und da sticht der LHC (Large Hadron Collider) ganz klar oben heraus. Ich bin fasziniert von dem Ding. Ich weiß was das Ding macht. Ich habe schon sehr vieles über das Ding gelesen und mir ist auch ziemlich klar was da so an Prozessen abläuft.
Wie wär's mit 'nem LIGO-Detektor zum nächsten Geburtstag? Damit kannst du wunderbar die Gravitationswellen messen, die von der Beschleunigung deiner Körpermasse beim Intervalltraining ausgehen. Was du damit anfangen kannst? Keine Ahnung, vermutlich auch nicht mehr als mit 'ner Pulsuhr. Aber trotzdem cool, sowas zu messen. :nick:

:hihi:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

17
tscheckie hat geschrieben:Warum gibt es so viele Quellen, die sagen, dass der Puls nicht so hoch gehen soll, aber in der Praxis klappt das nicht - anscheinend?
Es gibt einen weiteren Grund als die genannten: Jeder darf sich "Experte" nennen und einen Blog oder ein Buch schreiben. Viele sind es aber nicht sondern schreiben einfach voneinander ab bzw. streichen aus dem echten Expertenbuch, von dem sie abschreiben den komplizierten Teil und am Ende bleibt Unsinn übrig.

Im Laufbereich gibt es noch weitere "missverstandene" Themen, wie z.B. die Fettverbrennung.

Am Ende sind die hartnäckiger als das Gerücht, dass Spinat viel Eisen enthält.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

18
RunningPotatoe hat geschrieben:Wie wär's mit 'nem LIGO-Detektor zum nächsten Geburtstag? Damit kannst du wunderbar die Gravitationswellen messen, die von der Beschleunigung deiner Körpermasse beim Intervalltraining ausgehen. Was du damit anfangen kannst? Keine Ahnung, vermutlich auch nicht mehr als mit 'ner Pulsuhr. Aber trotzdem cool, sowas zu messen. :nick:

:hihi:
Dann lieber IceCube. Auf sowas muss man erst mal kommen. :geil:
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

22
Heyho an alle,

so, da melde ich mich mal wieder, nachdem ich ein paar Tage jetzt mal anders trainiert habe, wie zuvor. Und ich muss sagen: Okay, ihr hattet alle recht. Es "läuft" - höhö :daumen:

Ich war zweimal nach Gefühl gelaufen und hab dabei meinen Lauf aber getrackt. Dann konnte ich im Nachhinein sehen, wie lang meine Laufintervalle jeweils ca. waren. Da es mir aber leichter fällt mit Intervalltimer zu laufen, hab ich mich dann für ein - für mich sher sportliches - Intervall von 750m laufen, dann 250m gehen mit 5 Wiederholungen entschieden. Das hat mich echt an meine Grenzen gebracht und gegen Ende war ich dann auch immer recht langsam. Im Schnitt hatte ich eine Pace von 9:00-9:20 min/km. Das war aber nicht lange so. Nach 2-3 Trainingeinheiten bin ich die Strecke mit einer Pace von 8:00 min/km gelaufen. Woraufhin ich mein Laufintervall jetzt verlängert habe ... ihr kennt das ja.

Danke auf jeden Fall. Jetzt komme ich endlich voran.

Achso und: Die "ominöse Pulsvorgabe" kann man - laut Experten - mit einer Formel berechnen, z.B. hier https://www.runnersworld.de/training-basiswissen/die-maximale-herzfrequenz-ermitteln/
[h=4]1. Wie errechnet man den Maximalpuls? – Die HFmax-Formel[/h]Als Faustformel empfehlen wir die Formeln von Winni Spanaus zur Bestimmung der maximalen Herzfrequenz HFmax:
Maximalpuls bei Männern: HFmax = 223 – 0,9 x Lebensalter
Maximalpuls bei Frauen: HFmax = 226 – Lebensalter
Es gibt sicher ein Dutzend Formeln, die aber alle ähnlich sind und somit ähnliche Ergebnisse ermitteln. Da die HFmax von sehr vielen individuellen Gegebenheiten (nicht nur dem Geschlecht) abhängt, kann die individuelle HFmax nicht genau berechnet werden. Die beschriebenen Faustformeln sind daher zur Ermittlung einer Trainingsherzfrequenz nur sehr grob, maximal als "Annäherungswert" geeignet. Werden die Herzfrequenzen von zwei Personen gleichen Alters, Geschlechts, Gewichts und Trainingszustandes verglichen, kann es zu einem Unterschied von bis zu 60 Schlägen pro Minute kommen.

24
tscheckie hat geschrieben: Danke auf jeden Fall. Jetzt komme ich endlich voran. https://www.runnersworld.de/training-basiswissen/die-maximale-herzfrequenz-ermitteln/
Das ist gut, weiter so!
tscheckie hat geschrieben: Achso und: Die "ominöse Pulsvorgabe" kann man - laut Experten - mit einer Formel berechnen, z.B. hier https://www.runnersworld.de/training-basiswissen/die-maximale-herzfrequenz-ermitteln/
Warum, wieso und weshalb nur ist dir das so wichtig …??? Lass' die Experten mal Experten sein, das sollte dich nicht jucken.
Laufe und hab Spaß daran, mach' es abwechslungsreich, mal locker und auch mal, bis du den Herzschlag bis zu den Ohren spürst …!
Du bist jung und gesund (?) – lass' es krachen!

26
tscheckie hat geschrieben:

Achso und: Die "ominöse Pulsvorgabe" kann man - laut Experten - mit einer Formel berechnen, z.B. hier https://www.runnersworld.de/training-basiswissen/die-maximale-herzfrequenz-ermitteln/
Was verstehst du an dem letzten Satz nicht ?
Werden die Herzfrequenzen von zwei Personen gleichen Alters, Geschlechts, Gewichts und Trainingszustandes verglichen, kann es zu einem Unterschied von bis zu 60 Schlägen pro Minute kommen.
Unterschiede von bis zu 60 Schlagen bedeuten nichts anderes als die Formel ist Quatsch.

Es ist genauso wie mit dem oft zitierten BMI - sie ergeben Annäherungswerte, die Stimmen können.
Ein professioneller Bodybuilder, mit seinen ausgeprägten Muskelbergen und seinem minimalistischen Körperfettanteil,
wäre nach seinem BMI ein hoch adipöser Fettkörper....

Entweder ermittel deine persönliche max. Herzfrequenz,
oder Laufe einfach nach deinem Körpergefühl - meine Empfehlung.
Bild

27
klnonni hat geschrieben: Unterschiede von bis zu 60 Schlagen bedeuten nichts anderes als die Formel ist Quatsch.
Ich glaube dass viele sich an solchen Unsinn klammern um eine Ausrede zu haben sich nicht anstrengen zu müssen. Weil sie das insgeheim gar nicht wollen.

Ja, diese Aussage wird mir wieder einen Shitstorm einhandeln, aber das ist eben meine Meinung zu diesem Thema.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

29
Stebbins hat geschrieben:Und ich frage mich, wieso Runnersworld diese blödsinnige Formel veröffentlicht? Obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten. Die Einschränkungen sind ja gut gemeint, aber warum schreiben sie nicht gleich, dass die Formel Quatsch ist?
Das könnte die Laufuhrenhersteller verärgern. Von wegen voreingestellte HFmax, was würden dann die Fittitrainer machen :hihi:
Die bieten Fitnesstests an und arbeiten ausschließlich mit dem AltersHFmax - da kann ruhig insistieren :confused: nutzt nix

Die gesamte Fitnessweltlight würde nicht mehr funktionieren
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

30
Genau, RW ist kein Wissenschaftsmagazin wie Nature :wink: Und im letzten Satz, dem mit den 60 Schlägen Unterschied, haben sie doch im Prinzip geschrieben, dass die Formel Mumpitz ist. Nur eben etwas versteckt. Soweit liest kein Werbekunde :D Wenn die Leserschaft ebenfalls nicht so weit liest, da kann niemand was für.

Gruss Tommi
Antworten

Zurück zu „Anfänger unter sich“