philipp153 hat geschrieben:Aber natürlich möchte ich nicht diesen Marathon bestreiten, sondern mir ein Jahr fürs Training zeit nehmen und eventuell im April 2016 teilnehmen.
Ich schließe mich diversen Vorrednern an: Es ist sehr wohltuend zu lesen, daß es auch Einsteiger gibt, die in Jahren denken und nicht in Wochen. Ob ein Jahr genug ist oder Du Dir besser noch etwas länger Zeit nimmst, wirst Du ja sicher irgendwann merken. Ich persönlich würde eher noch ein halbes bis ein ganzes Jahr dranhängen, aber leg erst mal los, der Rest ergibt sich dann schon.
Kurz zu mir, bin 24 und würde mich als relativ sportlich bezeichnen (seit über 1 Jahr Bodyweight/HIT Training, 4x/Woche), zumindest bin ich kein couchpotato.
Wobei das allein noch nicht viel aussagt, denn wie Du ganz richtig erkannt hast:
Aber das bringt mir natürlich relativ wenig, da Laufen ja eine ganz andere Herausforderung darstellt.
Falls es nicht sinnvoll ist, oder meine Leistung bis dahin einfach nicht passt, werde ich den Marathonversuch nicht starten und mich einfach am Halbmarathon probieren und mir für den Marathon noch mehr Zeit fürs Training nehmen.
Auch das gefällt mir gut, daß Du es anscheinend wirklich nicht übers Knie brechen willst. Ich wünsche Dir also vor allem, daß Du das auch in einem halben Jahr noch so entspannt sehen kannst und Dich nicht von ersten Trainingserfolgen zu sehr mit- und in eine Verletzung reinreißen läßt.
Plattfuß hat geschrieben:Gut finde ich schon mal, daß Du realistische Vorstellungen hast. Hier kommen nämlich Viele an, die mal eben so in 4 Monaten Marathon laufen wollen, weil sie in der Kneipe gewettet haben, daß sie das schaffen. Von denen hört man in der Regel nie mehr was..
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Es muß nicht immer langsam und locker sein, entscheidend ist aber, daß Du mit der Zeit auf einen Wochenumfang von etwa 60km kommst, am Besten auf 4- 5 Einheiten / Woche verteilt.
60 km sind so ein Wert, den ich auch gern als Einstiegsschwelle für eine spezifische 3-monatige Marathonvorbereitung nenne. Früher (als der Marathon noch eine Veranstaltung für etwas ambitioniertere Leute war) sagte man mal: Um einen Marathon gut durchzustehen, muß man in den drei Monaten davor mindestens 750 km gelaufen sein. Das kommt dann ja vom Wochenschnitt her in etwa hin.
Das hieße also, daß die gut verkrafteten durchschnittlichen 60 km pro Woche nicht schon in einem halben Jahr erreicht sein müssen, sondern wirklich erst 3 Monate vor dem Tag X.
philipp153 hat geschrieben:Der Wochenumfang von ~60km bezieht sich dann auf einen Halbmarathon wenn ich das richtig verstanden hab? Heißt für mich jetzt, mein Teilziel ist die nächsten ~3 Monate langsam einen Wochenumfang von ~60km ohne Zeitvorgaben zu erreichen, und mich dann gezielt auf einen HM vorbereiten.
Bloß nicht! Eine solche Steigerung wäre wahrscheinlich viel zu schnell. Das muß nicht unbedingt schiefgehen. Kann schon gut sein, daß Du das verkraftest. Aber empfehlen kann man so eine Roßkur wirklich nicht. Und für einen Halbmarathon benötigt man sicher noch nicht solche Umfänge. Wie ich oben schon schrieb: Die 60 km solltest Du 3 Monate vor dem Marathon sicher draufhaben. Falls Du bis dahin noch höhere Umfänge hinbekommst, um so besser. Aber laß Dir Zeit und brich es nicht übers Knie.
Biggeron hat geschrieben:Mach auch sätmliche Zusatzübungen, die dazu gehören. Rumpfstabilität, Dehnen, Kraft etc. Wichtig!
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metollica80 hat geschrieben:Im Grunde ist ein Jahr eine Menge Zeit. Ich denke, dass Du das problemlos schaffst, wenn Du schon jetzt regelmäßig Sport treibst.
Zur Erinnerung: Der Kandidat treibt keinen Ausdauersport und ist sich darüber im Klaren, daß seine Vorbelastbarkeit aufs Laufen nicht ohne weiteres übertragbar ist. Damit hat er völlig recht.
Dies führt dann aber unweigerlich dazu, dass Du die ersten langen Läufe mitten im Spätherbst/Winter machen musst, um im Frühjahr ausreichend vorbereitet zu sein. Ich denke deshalb, dass als erster Marathon ein Lauf im Herbst besser ist.
Och, das muß nicht unbedingt ein Hinderungsgrund sein. Möglicherweise ist das sogar angenehmer als die Sommerhitze, in der man für einen Herbstmaration trainiert. Außerdem hat der Kandidat zu erkennen gegeben, daß er möglicherweise in Österreich zuhause ist. Dort ist man vielleicht generell etwas winterhärter als bei uns - auch wenn Wien ja nicht gerade in den Alpen liegt und die Temperaturen dort durchaus auch mal etwas südländischer ausfallen können, wie ich gerade im Wetterbericht sehe, der mich momentan sehr interessiert, weil ich mich nächste Woche an der schönen blauen Donau aufzuhalten gedenke.