Martin_Dus hat geschrieben:
der letzte Satz aus dem Zitat ist für mich die erste Erklärung, die ich verstehe, wenn es um den Sinn der langen Läufe geht. Bisher war es mir nicht erklärlich, was der Sinn eines langsamen (!) langen Lauf sein soll.
Der Gedanke, dass es die Dauer der Belastung simulieren soll, leuchtet mir ein.
Genau! Die Dauer oder die Strecke, aber
nicht die Intensität.
Martin_Dus hat geschrieben:
Vielleicht bin ich einfach im Läuferischen zu unerfahren, um verstehen zu können, wie ich die langsameren längeren Läufe und die kürzeren schnelleren zu einem langen schnellen zusammenfügen kann.
Erklären kann ich 's auch nicht wirklich. Aber ich kann bestätigen, dass es klappt.
Martin_Dus hat geschrieben:
Heute bin ich eine ganz kurze Strecke sehr langsam (6:20 gelaufen). Es war ungewohnt, aber dadurch dass ein Freund und mein Sohn mitgelaufen sind, konnte ich gar nicht schneller. Aber: es ging!
Hat sich 's denn ganz schlimm angefühlt?
Martin_Dus hat geschrieben:
Ich werde es ausprobieren.
Morgen werde ich pausieren. Donnerstag einen 10er in, sagen wir in 5:30-5:45. Freitag wieder Pause und am Samstag werde ich dann 6:00-6:20 so an die 2h ran laufen.
Ausprobieren ist o.k.. Aber ob du vor dem HM jetzt noch komplett umstellen solltest, weiß ich auch nicht. Aber nach dem HM ist es auf jeden Fall einen Versuch wert.
Martin_Dus hat geschrieben:
Wie sollte sich Eurer Meinung nach das Abschießen bei mir denn äußern? Schmerzen? Lahme Beine? Hoher Puls? Wenig Luft? Von nix habe ich irgendwelche Anzeichen, andererseits aber kann ich mir auch keinesfalls vorstellen, deutlich schneller zu laufen, als meine Trainingszeiten. 5:30 scheint mir maximal realistisch zur Zeit.
Ja, so was in der Art. Wenn das bei dir nicht zutrifft, hast du offensichtlich eine super Konstitution. Zwei (zu) schnelle Läufe in (zu) kurzem Abstand merke ich deutlich. Mir zwickt dann irgendwo was.
Martin_Dus hat geschrieben:
Würdet Ihr vermuten, dass eine Anpassung meines Trainings in Richtung lang-langsam und kurz-schnell evtl. auch zu einem schnelleren Tempo führen könnte? Oder einfach, um die Belastung für den Körper niedriger zu halten?
Beides. Wenn du die schnelleren Einheiten kürzer und dafür schneller läufst, wirst du dich auch im Tempo verbessern. Bei gleicher Belastung kannst du mehr trainieren (mehr km)
Martin_Dus hat geschrieben:
Gleiches Ergebnis bei niedriger Belastung und auf Dauer mehr nachhaltigen Laufspaß? Ist das die Message?
So etwa. Oder: Besseres Ergebnis bei gleicher Belastung.
Schau dir noch mal
UDOs Laufseitean. Da ist auch vieles schön erklärt. Besonders die Seite "Trainingsprinzipien" (unter Themen für alle Läufer zu finden)
Ich bin kein Trainingsexperte, dafür laufe ich zu kurz und bin zu unerfahren. Aber kurz noch mal zur Erklärung:
Für den Wettkampf brauchst du:
Tempo (Grundgeschwindigkeit)
Ausdauer (die Fähigkeit lange unterwegs zu sein) und
Tempoausdauer (die Fähigkeit, dei Geschwindigkeit über die Wettkampfdistanz zu halten.
Tempo kriegst du durch schnell laufen. Das ist anstrengend, deshalb kürzer laufen. (Fahrtspiel, Intervalle)
Ausdauer kriegst du durch lange Läufe und insgesamt viele Kilometer. Auch da besteht die Gefahr der Überlastung, deshalb werden diese Läufe in der Regel
deutlich langsamer als Wettkampftempo gelaufen. (eine bis 1,5 Minuten langsamer)
Tempoausdauer kriegst du durch:
- Tempodauerläufe (bis 8, max 10 km, alles weitere ermüdet nur unnötig und die nächsten Trainingseinheiten leiden darunter)
- lange Läufe mit Endbeschleunigung (die letzten 3-5 km im geplanten Renntempo, bei HM und Marathon sinnvoll)
- Lange Intervalle (die sind bei nahezu allen Trainingsplänen, die ich kenne so insgesamt (die schnellen Abschnitte) max. 12 km lang (z.B. 4x 3000m oder 5x 2000m), bei Vorbereitung auf einen 10er entsprechnd kürzer)
Diese verschiedenen Reize kann der Körper dann im Rennen umsetzen. Vor dem Rennen ist man idealerweise erholt und alle Speicher sind randvoll. Dann gibt 's die besten Ergebnisse.
So, ab hier müssen dann die echten Experten ran.
Alles Gute für dein Training und bleib weiterhin verletzungsfrei.
BTW: Gute Besserung an deine Schwester.
Gruß,
Töffes