.... mal wieder den Thread aus der Versenkung hervorkram.....
Röben, wie geht es dir? Ich habe mich die letzten Tage gefragt, ob dein Marathon wohl schon war und wie es dir erging, aber jetzt habe ich gerade nochmal recherchiert und dabei festgestellt, dass Mainz ja erst am 8. Mai ist, also in einer Woche. Ich hoffe, es geht dir gut und du bist fit und alles läuft nach Plan - ich werde dir die Daumen drücken und bin gespannt!
Was mich betrifft, ich bin seit Ostersamstag ausser Gefecht gesetzt.
Mit meiner Lauferei, das war in den letzten Monaten ja nichts Halbes und nichts Ganzes, wie ihr hier ja auch mitbekommen habt. Erst die Sub-4 Marathonvorbereitung, die mir dann irgendwann völlig zuwider war und die ich demzufolge sein gelassen habe.
Dann bin ich halt einfach so weitergelaufen, habe mich aber dennoch weiterhin durch die wöchentlichen langen Läufe gekämpft, weil ich am 3. April in Freiburg eben doch einen ordentlichen Marathon laufen wollte, auch wenn es nicht unter vier Stunden gewesen wäre.
Dann war das mit dem Marathon ja mal so richtig gar nichts..... mein erster abgebrochener Marathon, und das echt nur, weil der Kopf nicht mehr wollte..... und seitdem laufe ich halt weiter so vor mich hin, aber irgendwie fehlt der rechte Kick, ja, ich laufe, klar, das gehört zu mir wie das Zähneputzen, aber ohne die Freude und die Euphorie, die ich früher eigentlich so gut wie bei
JEDEM Lauf empfunden habe. Ich laufe eben, weil ich Läuferin bin und das einfach so ist. Ich vermisse dabei aber die unbändige Freude von früher, ja, die fehlt mir.
Und schon seit einiger Zeit hatte ich so ein ganz böses Teufelchen im Ohr, das mir zuflüsterte, "wahrscheinlich brauchst du einfach nur mal wieder eine richtig ordentliche Verletzung, etwas, das dich am Laufen hindert. Damit du mal wieder so richtig zu schätzen weisst, wie toll das Laufen eigentlich ist und wie sehr du es liebst. Deine letzte Laufverletzung ist ja ewig her, du kannst laufen, so viel du willst, es ist selbstverständlich geworden, vielleicht weisst du es deswegen nicht mehr wirklich zu schätzen?"
Ja, diese völlig idiotischen Gedanken hatte ich wirklich oft in letzter Zeit. Habe sie dann natürlich immer ganz schnell wieder beiseite geschoben, ist doch doof, sowas überhaupt zu denken, und natürlich bin ich ohne Ende dankbar, dass ich jetzt schon wieder so lange absolut verletzungsfrei laufen darf!
Und dann kam der besagte Ostersamstag. Ich lief so vor mich hin, es war warm und sonnig, alles war normal, keine besonderen Vorkommnisse, und dann, ZACK, nur ein einziger falscher Schritt von Millionen Schritten, und ich bin umgeknickt. So richtig. Nicht nur ein bisschen. So, dass ich beim Umknicken vor Schmerz schon ganz laut "auuuuuuu!!" geschrien habe und mich erstmal hinsetzen musste. Und dann wusste ich es: das ist sie, die Verletzung, um die ich ja geradezu gebettelt habe. Das war's jetzt erstmal wieder. Ich hangelte mich bis ins nächste Dorf und habe von dort aus Charly angerufen und ihn gebeten, mich abzuholen. Auftreten ging nicht mehr, gehen auch nicht - WEH.
Krankenhaus, Röntgen, Diagnose: nichts gebrochen, aber halt verstaucht und demzufolge sehr schmerzhaft, Krücken (oder "Gehhilfen", wie man ja heutzutage korrekterweise sagt) für die nächste Zeit, bis es eben wieder besser wird.
Jetzt hätte ich natürlich mit meinem Schicksal hadern können und fluchen, "was habe ich mich auf diese vier freien Tage an Ostern gefreut!!" und so weiter, aber das habe ich nicht getan, ich war und bin immer noch erstaunlich gelassen. Mal ehrlich, irgendwie habe ich mir das selber herbeigerufen, und deswegen nehme ich es jetzt so hin, weil es halt ist, wie es ist.
Das hätte ich wirklich NIE gedacht - dass ich angesichts einer so fies erzwungenen Laufpause mal so gelassen sein würde, und das jetzt auch schon seit über einer Woche. Es gibt eben echt keine Zufälle. Und natürlich wird es auch wieder gut, und dann schauen wir mal, wie's weitergeht!
