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Wettkämpfe vor dem ersten Marathon

Wettkämpfe vor dem ersten Marathon

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Hallo zusammen!

Da dies mein erster Beitrag ist, nutze ich ihn gleich, um mich vorzustellen. Schließlich sind Angaben zu mir und meinem Trainingsstand auch zur Beantwortung meiner Fragen notwendig.
Ich bin 27, weiblich, klein und zierlich und laufe seit ungefähr 10 Jahren mehr oder weniger non stop, circa. 4-mal in der Woche. In meiner Anfangszeit einfach nur zum Spaß, mit wenig Abwechslung, immer ca. 45-60 Minuten. Jetzt immer noch zum Spaß :wink: , aber auch mit dem Ziel, besser zu werden. Die letzten drei Jahre waren was das Training betrifft wesentlich strukturierter und ambitonierter, ich fing an, nach Plänen zu laufen, die Umfänge auszudehnen und Abwechslung ins Training zu bringen. Dennoch bin ich immer nur für mich gelaufen und hatte nie den Drang, an Wettkämpfen teilzunehmen.

Vor circa einem Jahr kam dann so langsam der Wunsch auf, doch einmal einen Marathon zu laufen. Der Gedanke daran hat sich immer mehr gefestigt und im Herbst/Winter 2014 habe ich quasi einen „Test“ begonnen: Ich habe mir einem Marathonplan genommen (Runnersworld-Trainingsplan Zielzeit 03:45), um zu schauen, ob ich auch mit diesen enormen Umfängen zurechtkomme. Und es hat wunderbar geklappt. Insgesamt habe ich von den langen Läufen 2 28er, 2 30er und 2 32er gemacht und als „krönenden Abschluss“ – anstatt einem tatsächlich Marathon, weil es ja nur für mich zum Test und Training war – einen 35er. Der geglückte Plan hat mich bestätigt und so habe ich für diesen Herbst meinen ersten Marathon fest eingeplant.
Da ich bislang vollkommen ohne Wettkampferfahrung war, stand für mich auch fest, dass ich vor dem Marathon derlei Erfahrungen sammeln musste und so habe ich mich für zwei Läufe angemeldet. Der erste war der „Wings for life world run“, eigentlich ein idealer Start, weil es hier ja keine vorgegebenen Ziele gab, der zweite Halbmarathon, den ich zwei Wochen später gelaufen bin – mit einer Zielzeit von 01:42:08. Nun habe ich Blut geleckt :wink: und es stellt sich mir die Frage, ob ich noch weitere Wettkämpfe laufen soll. Ich bin zwiegespalten. Eine innere (noch schwächere) Stimme sagt mir, mehr Erfahrungen sammeln, ich bin immer noch ziemlich unerfahren. Die andere Stimme sagt mir, ich brauche jetzt nichts zu überstürzen, es ist das erste Jahr, in dem ich überhaupt an Wettkämpfen teilnehme. Mit einem Halbmarathon, einem Marathon und einer Distanz über 25 km bin ich da schon gut dabei. Ich will mich auch in Ruhe auf den Marathon vorbereiten und da nicht unnötig Wirbel reinbringen. Es ist immerhin doch noch mein erster Marathon und ich muss es ja jetzt nicht gleich übertreiben mit den Wettkämpfen. Im Anschluss ist ja doch ein bisschen Regeration notwendig und die ist in einem Marathonplan ja eher hinderlich.

Ihr seht schon mein Dilemma. Vor dem ersten Marathon gibt es halt doch viel Unsicherheitsfaktoren und viele offene Fragen …
In fünf Wochen würde ich mit dem konkreten Marathon-Trainingsplan beginnen. Diesmal würde ich, einfach um Abwechslung zu haben, nach einem anderen Plan trainieren und habe den 03:30-Plan von Beck gewählt. Mein primäres Ziel beim ersten Marathon ist natürlich einfach „glücklich ankommen“. Aber gewisse Ansprüche habe ich insgeheim eben doch (und ich glaube, nach meinem Trainingsstand darf ich die auch haben). Unter 4 Stunden sollten es schon sein. Und je weiter drunter, desto besser. :wink: Aber 3:30 müssen es dann doch nicht sein. Dennoch, besser trainiert und im Wettkampf etwas Sicherheit als unzureichend trainiert und dann im Wettkampf die böse Überraschung erleben.

Um in der Chronologie zu bleiben: Es handelt sich um einen 12-Wochenplan, aber ich wollte einen Puffer einbauen und schon 3 Wochen früher beginnen, falls irgendwelche unvorhergesehenen Ereignisse (Krankheit, Erkältung) eintreten und ich Wochen wiederholen müsste. Am Wochenende vor dem Trainingsplanstart (vorgezogen) gäbe es noch einmal einen Lauf, an dem ich teilnehmen könnte. Irgendwie muss ich da jetzt die ganze Zeit dran denken und überlege, ob ich den noch mitnehme. Andererseits will ich meinen Trainingsplan eben auch nicht durcheinander bringen und direkt davor einen Halbmarathon zu laufen, wäre nicht so sinnvoll. Was würdet ihr mir raten?
Die zweite Frage bezieht sich generell auf Wettkämpfe in der Marathonvorbereitung. Laut Beck sollte man davon mehrere laufen, sowohl 10er also auch einen Halbmarathon. Für wie wichtig erachtet ihr es, dass es sich hier um richtige Wettkämpfe handelt? Ich hatte jetzt keine eingeplant, eben auch aus Angst, mich dann zu überlasten und den Marathonplan nicht durchziehen zu können. Ist schon klar, dass man als Marathonläufer auch 10er und Halbmarathons wegstecken können muss, aber muss das gerade so kurz vor dem ersten Marathon sein? Hinzu kommt auch, dass es strategisch schon kaum möglich ist, diese verschiedenen Wettkämpfe trainingsplantaggenau mitzunehmen. Versteht mich nicht falsch, ich bin wirklich niemand, der sich selbst mit Samthandschuhen anfasst. Beim Projekt „Marathon“ will ich trotzdem versuchen, auch ein bisschen mit Vernunft an die Sache heranzugehen und vorsichtig zu sein.
Zwei Wochen vor dem Marathon, also vor der Tapering-Phase und quasi zur Formüberprüfung, sieht der Plan noch einmal einen 10km-Wettkampf vor. Da gäbe es auch tatsächlich die Möglichkeit, einen solchen Lauf in der Nähe zu laufen und damit habe ich mich jetzt schon (eigentlich bin ich „Feuer und Flamme“) angefreundet. Aber auch hier haben sich beim längeren Drüber nachdenken Zweifel gemeldet. Ist ein Wettkampf zwei Wochen vor dem Marathon für mich zu hart? Was, wenn ich dann an DEM Tag nicht ausreichend fit bin? Es ist aber ja auch nur ein 10er und danach folgen ja sowieso zwei ruhigere Wochen.
Was würdet ihr mir als Marathonneuling in meiner Situation raten?
Über hilfreiche Antworten würde ich mich sehr freuen. Zwar werde ich, wie bei fast allen Fragen, die hier so gestellt werden, auch unterschiedliche Meinungen bekommen, aber vielleicht gibt es ja eine Tendenz bzw. vielleicht helfen mir die Tipps, den mir intuitiv richtig erscheinenden Weg zu gehen.


Danke schon einmal im Voraus! :)

Lisa

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Auch wenn ich jetzt wahrscheinlich Widerspruch ernten werde, aber ich persönlich würde auch ohne Wettkämpfe in der Marathon-Vorbereitung auskommen, Wettkämpfe sind aber das Salz in der Suppe und dienen der Formüberprüfung. Ob man nun einen Probe10er oder einen HM läuft, ist Geschmackssache. Wichtiger ist ein strukturierter Trainingsplan (Tempodauerläufe im Marathon-Tempo gehören zur Marathonvorbereitung dazu) und ausreichend lange Regenerationsphasen, sowie das Tapering vor dem Marathon.

Viel Erfolg!
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