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Zählung Tritte per Beschleunigungssensor?

Zählung Tritte per Beschleunigungssensor?

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Ich bin eigentlich nicht so der Typ, der eine ganze Messstation an seinem Roller/Fahrrad montiert, um auch den letzten mikrigen Aspekt meiner sportlichen Leistung zu messen. Allerdings bin ich gerade über Geräte mit Beschleunigungssensor "gestolpert" und frage mich nun, ob man damit auch die Anzahl der Tritte und Trittfrequenz beim Rollerfahren einigermaßen genau erfassen kann.

Wenn ich mir die deutlichen Schwankungen der Tempoanzeige auf meinem Tacho während des Tretens anschaue, dann sollte die Beschleunigung und somit auch die Anzahl der Tritte eigentlich von solchen Geräten problemlos und recht genau erfaßt werden können. Hat jemand entsprechende Erfahrungen?

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Ich bin da leider kein Fachmann, aber der Gedanke gefällt mir. Beschleunigungssensor dürfte ja wohl in jedem Smartphone zu finden sein. Mich würde ebenso die errechnete Trittfrequenz interessieren. Noch spannender wäre die Trittleistung, dafür bräuchte es dann vermutlich eines dünnen Sensors in der Schuhsohle. Ist das alles technisch machbar? Bestimmt! Es muss sich nur jemand finden, der es macht.

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Was mich dabei interessieren würde, wäre der Sinn solcher Messungen. Was brächte es mir, wenn ich solche theoretischen Werte kennen würde? Könnte ich dann schneller fahren oder intensiver trainieren? Nicht dass ich grundsätzlich etwas gegen solche technischen Spielereien hätte, wenn ich wüsste, dass es irgend einen Nutzen hätte, würde ich es mir auch überlegen, aufzurüsten.

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Kurz gefasst: Ja!

Die Sinnfrage ließe sich auch mit einer Gegenfrage kontern: Wieso werden Autos gebaut, die schneller fahren können, als es erlaubt ist (und nebenbei mehr verbrauchen, als nötig)? Wieso werden Wettkämpfe veranstaltet und Weltrekorde aufgestellt?… Antwort, meistens und primär: "Weil wir es können."

Es wären eben keine theoretischen, sondern reale Messwerte aus der Praxis. Nichts Ausgedachtes, sondern objektiv Erfasstes – das ist eben der große Vorteil.

Ja, vielleicht. Ein besseres Verständnis der Vorgänge könnte mitunter zu besseren Trainingsmethoden und so zu besseren Ergebnissen führen. Die richtigere Frage wäre also: Ist das für einen Genuss- und Freizeitsportler relevant? Nein, eher nicht, bzw doch (s.u.)

Was Kollo in den Raum gestellt hatte, war eher eine theoretische Frage mit Praxisnutzen – zumindest hatte ich es so verstanden –, ob sich durch Beschleunigungssensoren die Trittfrequenz ermitteln ließe. Ich denke doch, wie schon geschrieben: ja.

Ich weiß jetzt nicht, welche Geräte du genau meinst, Kollo? Smartphones allgemein oder hast du etwas spezielles gefunden? (Ich dachte schon mal an Schrittzählersenoren für Läufer, aber denen reicht einer und mWn lässt sich das standardmäßig nicht in einem Profil mit Radgeschwindigkeitssenoren gemeinsam aufzeichnen.)

Noch zwei Überlegungen dazu: Evt ließe sich auch schon aus Radumdrehungsfrequenzsensorsignal plus GPS eine solche Trittfrequenz errechnen. Meine Vermutung wäre: je langsamer gefahren und niedrigfrequenter getreten und je mehr Signalquellen zur Verfügung stünden, desto besser ginge das. Dh ein Profirenntretrollerfahrer hätte davon eher wenig, wenn zusätzlich nur der Beschleunigungssensor zB im Smartphone ausgewertet würde. Hier kämen wieder (mind.) zwei unabhängige Sensoren pro Fuß in Frage – und eigentlich beantwortet das die Sinn-/Nutzenfrage auch besser.

Nehmen wir für solche Hard-+Software-"Spielereien" zwei unterschiedliche Anwendungsszenarien her: Anfänger könnten zB mittels einer App ein simples Live-Feedback bekommen. So ließen sich die Schritte ganz einfach mitzählen und ein Fußwechsel vorschlagen, zB wenn die Leistung sinkt bzw sonst ungleichmäßig getreten würde. Fortgeschrittene bzw Profis könnte zB eher die Optimierung der Abstoßleistung interessieren. Ja, es ließe sich dadurch schneller/besser/effizienter lernen bzw trainieren.

Der Phantasie wären (meiner bescheidenen nach) nur durch die Arten und Positionen der Sensoren Grenzen gesetzt – und natürlich die Möglichkeit zur Datenanalyse, die natürlich auch im Nachhinein aufschlussreich sein kann.

Auch wenn es angesagt ist, im Zeitalter der voranschreitenden totalen Digitalisierung sich diesem Trend zu verweigern (mache ich teilweise auch, ich Rebel!), gebe ich zu, dass ich meine Ausfahrten normalerweise mittels Garmin Forerunner (GPS + HRM) erfasse – total unhipp und nein, ganz und gar nicht fürs Social-Network-Workout-Posing! Vor kurzem habe ich noch einen SPEED-Sensor nachgerüstet, der wurde auf den ersten hundert Metern automatisch kalibriert (auch manuell möglich) und liefert tatsächlich genauere Daten, wenn das GPS mal Ungenauigkeiten aufweist (gerade bei Steigung/Gefälle oder im verbauten/bewaldeten Gebiet ist es mir aufgefallen). Zusätzliche Sensoren machen also durchaus Sinn. Bloß, was mache ich dann mit meinen Aufzeichnungen? Nix! Also ich blicke hin und wieder auf die Live-Anzeigen, klar. Wenn ich mal wieder aufladen muss, denke ich auch an Datentransfer auf PC bzw läuft der automatisch. Theoretisch könnte man diese Praxisdaten dann nach diversen Fragestellungen auswerten – dazu gibt es auch diverse Software mit wirklich unglaublich umfassenden Möglichkeiten auch für Privatanwender. Mir reicht es (vorerst!), dass ich meine Kilometer und Strecken ungefähr im Blick habe. Speziell das derart recht einfache Kilometerzählen (oder Betriebsstunden) in Hinblick auf Verschleiß und ggf präventiven Austausch einzelner Komponenten erscheint mir sinnvoll.

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Ich bezweifle, dass die Messung der Trittfrequenz und der Beschleunigung in der Praxis tatsächlich etwas bringen würde. Für mich steht das Ergebnis nämlich schon fest, ohne dass ich überhaupt nachmessen müsste: Sobald ich die Trittfrequenz erhöhe, werde ich, bei gleichem Krafteinsatz und gleicher Tritttechnik, schneller. Um das festzustellen reicht aber schon eine einfach Stoppuhr oder sogar das Gefühl für den Fahrtwind auf der Haut!

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RazorRamon hat geschrieben:Für mich steht das Ergebnis nämlich schon fest
Achso, schreib das doch gleich! Dann erspare ich mir fürderhin das mühselige Getippsel, wenn es eh nicht interessiert.
RazorRamon hat geschrieben: Sobald ich die Trittfrequenz erhöhe, werde ich, bei gleichem Krafteinsatz und gleicher Tritttechnik, schneller.
Bist du sicher? :zwinker4: Was ist bei Gegen- oder Rückwind, Steigung oder Gefälle? Und stehst du dabei auf einem Tretroller? Wenn ja, mit welchem Bein?
RazorRamon hat geschrieben: Um das festzustellen reicht aber schon eine einfach Stoppuhr oder sogar das Gefühl für den Fahrtwind auf der Haut!
Die Stoppuhr misst noch einmal was genau? Stecke/Zeit? Wie kommt die Strecke in die Stoppuhr? Und zur Funktion f={Gefühl}Fahrtwind/Haut – ja eh, ist klar: objektiver geht es fast gar nicht! :D

Niemand zwingt irgendjemand, irgendwelche Sensoren oder "Fahrtenschreiber" beim Tretrollern einzusetzen. Man kann auch völlig ohne technische Gerätschaften (Uhr, Mobilfon, Tacho, GPS…) einfach losrollern (und auch entspannt wieder zurückfinden) – ich habe es probiert, es funktioniert zumindest mit meinem Alltagsroller einwandfrei.

Ändert aber alles nix an der Ausgangsfrage, die ich für eine berechtigte und spannende halte.

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Ich bin ganz bei brnd.

Weil wir es können - oder vllt auch wollen?

Bringt es mir was wenn ich weiß wie alt die Erde ist? Nein! Aber trotzdem wollen wir es wissen!

Nix für ungut.

Ich finde die Frage cool - und hatte mir Sie letzte Woche auch schon gestellt, ob man mit einem Schrittzähler weiter kommt. Bin auf das Ergebnis gespannt.
Unterwegs mit einem Kostka Tour 3 rund um Hünxe-Bruckhausen.

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Läufer sprechen auch von einer zu optimierenden Schrittfrequenz, immer bezogen auf den einzelnen Läufer. Man sieht viele Läufer mit scheint's unrundem oder ungünstigem Schritt. Analog könnte man die Trittfrequenz beim Rollern betrachten. Im Gegensatz zum Laufen ändert sich aber je nach Einsatz beim Rollern nicht nur die Frequenz, sondern auch die Technik bzw. die Art des Tretens - schwingend, hohes Bein, eher rund (Diesel-Technik).
Genau das finde ich beim Rollern so abwechselnd - ich habe den Eindruck, dies intuitiv zu kombinieren und anzuwenden, kann mich aber - wie so viele Läufer auch, die sich einfach an eine bestimmte Technik gewöhnt haben - natürlich auch irren.

Grüße von Hans

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OT Anfang:
Ich teile da die Äußerungen von Hans. Für das gemeine Rollern hilft sicher die intuitive "Anwendung" der Technik.

Wer dagegen echt auf Tempo setzt, ist mit einer Verfeinerung der Technik sicher gut beraten. Aber ich denke, da ist weniger die Trittfrequenz als solche entscheidend. Wichtiger ist da die Kraft des Abstoßes und ob man/frau z. B. den Standfuß auf dem Trittbrett mit nach oben biegt und so zusätzlich mit "schieben" kann. Ich denke einige wissen, welche Technik ich damit meine.
OT Ende!


@Kollo:
Eigentlich(!) müsste doch Dein Anliegen (wenn ich es ganz eng auf Deine Anfangsfragestellung fokussiere) dann zu lösen sein, wenn Du die Daten des Fahrrad-/Roller-Computers auslesen und sie Dir auf dem Rechner zu Hause einlesen kannst. Theoretisch müsste ja dann eine wellenartige Geschwindigkeitskurve zu sehen sein. Ganz grob könnte man dann sicher davon ausgehen, dass immer von einem Wellental zu einem Wellenberg ein Tritt getätigt wurde, oder? Aber gibt es Fahrrad-/Roller-Computer, die das so - und vor allem abrufbar - aufzeichnen? Bestimmt hat auch schon einmal jemand ein Programm geschrieben, um solche Wellen (statistisch) auszuwerten...

Gruß, Steffen
Wer Rückenwind hat, der rollert zu langsam!
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