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Kurz vor allerersten Triathlon (Sprint) - Panik! aufgeben oder peinlich Letzte sein

Kurz vor allerersten Triathlon (Sprint) - Panik! aufgeben oder peinlich Letzte sein

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Hallo!

Kurz zu mir:
Ich bin ehemalige Schwimmerin (so vor 20 Jahren), aber das nur als Hinweis, aus welcher Sportgruppe ich komme. Schnelligkeit war nie mein Ziel, ich kann einfach gerne stundenlang schwimmen, mein Tempo wird nicht langsamer, aber auch auf kurzen Distanzen werde ich nicht schneller :-(
Vor einem Jahr habe ich beschlossen, dass ich unbedingt Sport treiben muss, bin mit unterschiedlicher Hilfe nach und nach ins Training gekommen und nach ca. 8 Monaten wurden immer mehr (Längen-)Grenzen beim Laufen geknackt. Tempo ist mehr als bescheiden, 5 Kilometer in knapp 32-34 Minuten, 10 Kilometer in ca. 75 Minuten, aber das Tempo und die Läufe halten sich seit 2 Monaten gut und immer leicht besser (sowohl von der Dauer als auch von der Kondition).
Vor Monaten habe ich mir in den Kopf gesetzt, an einem Triathlon teilzunehmen. Erster "Testlauf" war vor 2 Wochen ein Swim and run, 800 Meter Schwimmen und 5 Kilometer Laufen. Gut, 24 Minuten und 34 Minuten habe ich gebraucht, aber es war eine sehr gute Stimmung und ich bin der Typ Mensch, dem es wenig ausmacht, als Letzter irgendwo anzukommen, usw.. das bin ich aus der Kindheit in ziemlich allen Sportsachen gewohnt und ich lebe eher nach dem Motto "dabei sein ist alles" und sehe es auch als meinen persönlichen Erfolg an.

Ach ja, Triathlon hat 3 Sportarten, und da kommt mein (noch größerer) Schwachpunkt. Ich habe kein Rennrad, es stört mich nicht, ich fahre langsam, brauche als ziemlich sicher die Stunde für die 20 Kilometer.
Wie gesagt, dabei ist alles, mein Ziel ist seit Monaten: erster Triathlon die Ziellinie erreichen, beim nächsten die Zeit verbessern :-)

So, bis jetzt hatte ich - naiv - nur die Ergebnislisten des Vorjahres von zwei "netten, kleinen Veranstaltungen um die Ecke" angeguckt. Natürlich wäre ich mit einer eingeschätzten Endzeit von 2 Stunden - 2 Stunden 10 Minuten die Letzte. Aber von den Listen her würde ich noch ein paar Menschen am Horizont sehen.

Jetzt habe ich aber die Ergebnisliste des Triathlons angeguckt, wo ich in 3 Wochen mein allererstes Mal haben soll (Münster!) und da sieht es leider ganz ganz anders aus. Im Prinzip fange ich mit dem Laufen an, wenn der Letzte vor mir schon die Ziellinie hinter sich hat.
Ich bin normalerweise wie gesagt hart im Nehmen und kopfmässig könnte ich es vielleicht schaffen. Aber irgendwie frage ich mich, ob es überhaupt Sinn macht. Ich weiß, dass man irgendwo anfangen soll, aber ich verstehe das nicht: wenn man sich zb Ergebnislisten von Halbmarathons anguckt, gibt es eindeutig Teilnehmer, die wohl normalerweise nie laufen, so langsam sie am Ziel ankommen, aber beim Triathlon scheint es nur halbe Profis anzuziehen.

Sind einige hier, die als "EinsteigerInnen" bei Veranstaltungen der Größe von Münster gelaufen sind und einschätzen können: "komm, lass es, nach einer bestimmten Gruppe sperren sie alles" oder irgendeinen Tipp haben?

Verzweifelt und ziemlich unsicher,
clarinette

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Vermutlich werden sie auf dich warten, aber du solltest dir überlegen, ob das gegenüber den Streckenposten etc. fair ist. Die kriegen schließlich kein Geld dafür und stehen eine 1/2 Stunde rum, bis du die 5km gefinished hast.

Kannst du dir nicht irgendwo ein Rennrad ausleihen? Damit geht es wirklich deutlich einfacher und schneller als mit nem Mountain- oder Citybike.

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da 2 Stunden nach der Volksdistanz der Staffelstart ist, sollte das wohl nicht das Problem sein.
Vielleicht könnte ich ein Rennrad ausleihen, aber ob ich dadurch ohne Erfahrung 20 Minuten / 10km/h gewinne?

clarinette

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clarinette hat geschrieben:... aber beim Triathlon scheint es nur halbe Profis anzuziehen.
Jedenfalls ist das durchschnittliche sportliche Niveau bei Triathlons deutlich höher als bei reinen Laufveranstaltungen. Das stimmt schon. Davon muss man sich aber nicht abschecken lassen. Wenn du es innerhalb der vom Veranstalter vorgegebenen Zielzeit schaffst und damit leben kannst, vielleicht / wahrscheinlich Letzte zu werden, dann mach es doch einfach.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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clarinette hat geschrieben:Vielleicht könnte ich ein Rennrad ausleihen, aber ob ich dadurch ohne Erfahrung 20 Minuten / 10km/h gewinne?
Mit Sicherheit nicht. Du wirst vielleicht 5 km/h schneller sein. Probier es aus.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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10km/h vielleicht nicht, aber 5 km/h holst du es sicher raus.
Sorry, das ich keinen Aufmunterungsbeitrag produzieren kann. :wink:
Ich hab das mit dem Triathlon auch 3x versucht, obwohl ich eine Vollnull auf dem Fahrrad bin.
Da war ich mit ca 1:50h immer bei den letzten. Allerdings haben hier sowohl Rad- als auch Laufstrecke einige Höhenmeter. D.h. Münster ist doch flach? Das wird schneller sein.

Ich hab auch das Gefühl, dass beim Triathlon die Dilettanten fehlen, die bei Laufwettkämpfen die rote Laterne tragen.

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Du hast absolut Recht: Das Niveau bei Triathlons ist höher als bei Volksläufen. Bei irgendwelchen Halbmarathons hast Du haufenweise Leute, die nicht wahnsinnig sportlich sind und halt 2h10m, 2h20m oder noch länger brauchen. Diese Leute gibt es bei Triathlonveranstaltungen nur sehr wenig!

Meine bessere Hälfte und ich landen bei Volksläufen meist unter den besten 10%, beim Triathlon eher im hinteren Mittelfeld. Und das obwohl wir in allen 3 Disziplinen ähnlich gut sind. Ja, so unterschiedlich ist das Niveau.

Wenn Dir das hinterherlaufen aber nichts ausmacht: Hau rein. Irgendjemand muss ja auch letzter werden. Letztlich machst Du es ja nur für Dich! Egal ob als 50ster, 100ster oder letzter!

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Und, wie war's? Bin auch am überlegen für nächstes Jahr. Bis dahin sollte ich mein Kraul in Griff haben. Gehöre auch zu den "Langsamen". Bei meinem Marathontraining bin ich auch Intervalls gelaufen, alles auf Zeit, ebenso einige weitere Trainingsläufe, und das hat mich fast die ganze Freude am Laufen vermiest. Daher lieber langsam, aber es macht Spaß. Somit natürlich auch die Gefahr, Letzter zu sein. Allerdings würde ich es in der vorgegebenen Zeit ohne Probleme schaffen.
Laufen - Ausgleich zum beruflichen Alltag

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Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung sagen, daß Triathlon erst dann richtig Spaß macht, wenn man alle drei Disziplinen beherrscht und mindestens zwei davon gut kann.

Ein typisches Beispiel wäre ein Läufer, der 5min/km schafft also 5km in 25min oder schneller läuft.
Wenn Dieser die 20km Rad in einem 30er Schnitt zurücklegt, also 40min braucht ist er bei 1:05.
Beim Schwimmen sind wir großzügig, hier haben gerade oft die Anfänger Mut zur Lücke, und rechnen für 500m im Becken mit 15min . Wären also insgesamt bestenfalls 1:20 eher etwas mehr weil die beiden Wechsel auch ein paar Minuten dauern sagen wir 1:25.

Mit so einer Zeit kommt man bei einem leichten Sprint (ebene Strecke, 500m Schwimmen im Becken) noch mit dem Feld ins Ziel. Für ein Debüt absolut o.k. Bei 750m Freiwasserschwimmen sieht die Sache schon anders aus und die olympische Distanz ist nochmal ne Nummer größer.

Ich will ja kein Wasser in den Wein gießen aber wer einen Tri- Sprint > 1:30 finisht trägt in der Regel schon die rote Laterne und wer vom Rad steigt, während die meisten Anderen schon die letzten 2 Lauf- km in Angriff nehmen hat auch wenig Spaß.

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Plattfuß hat geschrieben:
Ich will ja kein Wasser in den Wein gießen aber wer einen Tri- Sprint > 1:30 finisht trägt in der Regel schon die rote Laterne und wer vom Rad steigt, während die meisten Anderen schon die letzten 2 Lauf- km in Angriff nehmen hat auch wenig Spaß.
Jetzt mach doch mal halblang - so verschreckt man doch begeisterte Neulinge nur. Nebenbei - Ich habe meine Freundin auf ihrem ersten Sprint begleitet, also betont in ihrem Tempo geblieben, und wir sind in Punkt 1:30:00 ins Ziel gekommen als Platz 144 von 245 Leuten. Also gerade auf der Volksdistanz sollte man sich keine Angst einjagen lassen von all den Pseudo-Pros und einfach Spaß an der Sache haben. Nur dann kommt man nämlich wieder um seine zeit auch zu schlagen.

Ausserdem habe ich noch bei jedem Wettkampf - Laufen oder Tria, egal - festgestellt, dass die letzten fast genauso viel Beifall und Zuspruch erhalten wie die ersten, wenn sie ins Ziel kommen.Man muss auch bedenken, dass 90% der Bevölkerung so etwas überhaupt nicht bewerkstelligen kann, und die schlägt man damit allemal.

Grüße,
Michael

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Man muss niemanden von den Neulingen verschrecken. Die Frage ist, was es ihnen bringt, wenn sie ins offene Messer laufen, weil niemand etwas gesagt hat.
Klar bei Volks und Kurz mag es ja noch so stimmen, aber was ist mit Marathon und Langdistanzen?
Beispiel: Marathon: Mann ca. 40 Jahre Größe 180cm Gewicht 90kg. Im Ziel nach 6:15 Platt kann sich kaum bewegen Sani usw....... (Hat kaum trainiert. Zitat*Brauchte er nicht er hat ja 7 Stunden Zeit um ins Ziel zu kommen *Zitatende. Wo liegt der Sinn dahinter? Wozu ein Wettkampf, wenn ich danach ins Krankenhaus muss nach so einer ?????Leistung und nicht voller Stolz mitfeiern kann. Der Wettkampf ist doch das Sahnehäubchen für das absolvierte Training.
Bin der Meinung, dass jeder der vernünftig trainiert hat, mit Anstand und Gesund ins Ziel kommt auch an Wettkämpfen teilnehmen kann und soll. Egal welcher Platz. Platz ist nur eine Zahl und abhängig von den Mitstreitern.
Ohne Training nach dem Motto es geht schon irgendwie, hat an der Startlinie nichts verloren.
Gruß Raffi
Ich weiß, dass die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig gute Ideen
Ein bisschen TRI schadet nie.
Bild

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Ich würde hier vielleicht noch zwischen Sprint und Volksdistanz unterscheiden.

Die Strecken sind zwar meist die selben, aber bei einem Sprint Triathlon melden sich oft auch recht starke Athleten die einfach mal Vollgas geben wollen, während Volksdistanz schon eher dafür gedacht ist dass auch Anfänger ohne grosse Erfahrung mal Triathlonluft schnuppern können.

Je nachdem was in der Ausschreibung steht, melden sich auch etwas andere Leute an.

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Hallo Zusammen,

interessanter Thread für mich, da ich kommender Sommer auch einen Sprint-Triathlon plane.

Also als Hamburger möchte ich mich dann natürlich am großen ITU versuchen. Entgegen den Aussagen hier, sehe ich in den Ergebnislisten etliche mit eher nicht so tollen Zeiten, geht bis weit über 2 Stunden. Aber vermutlich liegt das an der schieren Größe und den rund 2400 Teilnehmern.
Aber am Anfang der Liste geht es wirklich sehr eng zu, ich muss schon ganz schön weit blättern, bis ich bei meinen gaaaanz grob geschätzten 1:25 bin. :zwinker5:
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