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2 Marathons innerhalb von 4 Wochen -wie trainieren?-

2 Marathons innerhalb von 4 Wochen -wie trainieren?-

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Hallo liebe Runnersworld Gemeinde,

Ich war bisher, was das Schreiben von Beiträgen angeht, noch nicht so aktiv hier im Forum.
Habe dafür aber umso mehr gelesen.
Nun habe ich aber selber mal eine Frage zu meinen eigenen Trainingsplänen.
Ich habe vor am 06.09.2015 den Münster Marathon zu laufen. Diesen würde ich gerne im Bereich um drei Stunden laufen, was für mich eine Verbesserung meiner persönlichen Bestzeit um 9 min bedeuten würde.
Wenn diese Tat vollbracht ist möchte ich gerne 4 Wochen später, am 04.10.2015, den Köln Marathon laufen und da dann Vollgas geben und mal schauen wie es läuft.
Aktuell trainiere ich nach dem Runnersworld Trainingsplan für einen Marathon sub3h. Die Vorgaben kann ich dort deutlich unterbieten und auch bei den langen Läufen fühle ich mich sehr wohl.
Zu meiner Laufbahn, ich trainiere seit mehreren Jahren aktiv und habe auch schon viele unterschiedliche Wettkämpfe absolviert.
Meine 5km Bestzeit liegt bei 16:50 min, meine 10km Bestzeit bei 36:48 min und meine Halbmarathon Bestzeit bei 1:18:36.
Ich denke den Zeiten nach zu deuten sollte mir die 3h Marke in Münster hoffentlich nicht so viele Probleme bereiten.
Was dann in Köln möglich ist, wird sich zeigen.
Nun aber zu meiner eigentlichen Frage. Wie kann man das Training zwischen den beiden Wettkämpfen gestalten?
Nach meinem letzten Marathon im April bin ich nach ca. 7 Tagen wieder locker in das Training eingestiegen und hatte damit auch eigentlich keine Probleme.
Ist es sinnvoll überhaupt noch spezifisches Training durchzuführen oder wie sollte es eurer Meinung nach aussehen?
Ich würde mich über einige konstruktive Vorschläge freuen.

Schönen Gruß
Jurek

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Unter 3h ist bei den Zeiten ja mehr als Pflicht. Etwa 2:45 wäre ja ein ideales Resultat bei der HM-Zeit. Deine M-Bestzeit scheint etwas älter zu sein, oder du hattest ganz bescheidene äußere Bedingungen vielleicht noch in Kombination mit einem schlechten Tag. 15min über denkbarer Bestzeit ist ja ein Trainingsmarathon, da knapp 20s/k langsamer Pace als theoretisch möglich; typischer Peaktrainingslauf bei Canova :wink: . Ok, die Athleten laufen auch größere Umfänge mit 160Wkm und mehr und packen deshalb auch 40k mit 7 bis 8% über Ziel-MRT :wink: . Wenn du jung bist und hohe Umfänge verträgst kann so etwas aber schon bei (etwas) weniger Umfang funktionieren. 3 Wochen Abstand wäre dann aber wohl besser.

Ansonsten gibt es bei Pfitzinger sehr konkrete Pläne für genau deinen Fall.

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Hallo Elefantino,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Die genannte Pflicht setzt mich jetzt schon ein wenig unter Druck ;-)
Die äußeren Umstände hatten mir bisher ein spezielles Marathontraining verwehrt, weswegen es noch zu keinem besseren Resultat gereicht hat.
Die 2:45 wären für Köln natürlich ein großes Ziel.

Hättest du denn mal ein konkretes Beispiel für die Trainingseinheiten innerhalb der vier Wochen zwischen den Marathons?
Ich habe von beiden genannten Personen leider kein eigenes Buch und konnte auf die schnelle im Internet auch keine passende Seite mit passenende Plänen finden.

Gruß
Jurek

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Schaust du halt mal bei humankinetics.com in die google books preview von 'Advanced Marathoning'. Das Buch ist eh extrem günstig. Die Kindle-Version kostet nicht mal 13€.

Was Canova Training anbelangt, das ist schon ein bisschen speziell. In den US-Foren findest du jede Menge Infos. Hier übersetzte Auszüge: Renato Canova Trainingsphilosophie - Leichtathletik Coaching-Academy
Mehr als Konzepte sind das aber nicht. Nichtsdestotrotz ist es nicht verboten, sich das eine oder andere abzuschauen aber eben mit der gebotenen Vorsicht!!!! Da ich hier zwischen den Zeilen lese, dass du bisher noch nicht wirklich 100% auf den Marathon fokussiert trainiert hast und dir auch kein Trainer zu Rat steht, würde ich von diesen Sachen die Finger lassen.

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Na, der eine Marathon wird schon schneller als der andere werden. Also mach einen zum Haupt-WK. Was genau ist dein Ziel?
1) Du könntest ja MS benutzen, um halbwegs locker die sub-3 abzuhaken, um dann in K voll reinzuhauen.
2) Du könntest MS voll (oder auch auf Risiko laufen), und K dann auf sub-3.
3) Du könntest MS voll einplanen, und dich dann bei Hitze kurzfristig umentscheiden.

Wenn MS Haupt-WK, nach MS:
- 1,5 Wochen Regeneration
- 1,5 Wochen Training (1 TDL, 1 Lala, 1 TDL)
- 1 Woche Tapering

Wenn K Haupt-WK:
- je 3 - 4 Tage vor und nach MS Mini-Taper bzw. Regeneration, MS in 2:58
- 1,5 Wochen Training (1 TDL, 1 Lala, 1 TDL)
- 2 Wochen Taper
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Hallo D-Bus,

auch dir vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Genau so eine habe ich auch gebraucht. Also wie bei dir unter 1) beschrieben, möchte ich auch vorgehen.
Das heißt ich würde mich nach deinem zweitgenannten Plan richten.
Hast du selber schon Erfahrungen mit einer solchen Situation gemacht?

Schönen Gruß
Jurek

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Elefantino hat geschrieben:Etwa 2:45 wäre ja ein ideales Resultat bei der HM-Zeit.
Solche Angaben sind wenig hilfreich. Natürlich KANN das sein, aber Zeiten werden auf der Straße gelaufen und nicht im Labor errechnet. Da muss immer schon einiges zusammenpassen.

Zu deinen Fragen, Jurek:
Ich habe beides, was D-Bus beschreibt, schon gemacht, und meine alten Aufzeichnungen herangezogen.

a) 1. Marathon Hauptwettkampf, 2. Marathon "schauen, was geht"
Hamburg 2:48, 4 Wochen später Mainz 2:59 (da Hitzelauf, Zeit eher etwas besser einzuschätzen)
Training dazwischen: 25 - 50 km pro Woche, nur lockere Läufe und in der Mitte ein 10 km-Wettkampf

b) 2. Marathon als Hauptwettkampf
Hamburg bewusst abgebremst 2:59, Wien ebenfalls 2:59, aber da über 30°, unter normalen Bedingungen etwa 2:50 entsprechend
Training durchgehend, kein Tapering vor 1. Marathon, anschließend 135, 161, 113, 45 km pro Woche, volles Programm mit Intervallen und langen Läufen

Ich war zu der Zeit aber auch ganz gut drauf. Für die 2. Variante würde ich dir - da folge ich D-Bus - ein leichtes Mini-Tapering vor Münster anraten, danach aber schnell wieder ins Training einsteigen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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jureklue hat geschrieben:Hast du selber schon Erfahrungen mit einer solchen Situation gemacht?
Ja. Schau auch mal hier: da wurde ein ähnliches Vorhaben von sportfan diskutiert.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ich denke damit habe ich jetzt schon ein paar gute Hinweise bekommen und ich sehe das ganz zuversichtlich.
Ich denke ich werde in Münster dann nicht mit biegen und brechen versuchen die 3h Marke zu knacken, sondern den Marathon lieber
als längeren Tempodauerlauf nehmen.
Die Zeit zwischen den Wettkämpfen werde ich dann weiter voll trainieren und dann mit einer kompletten Woche tapering in Köln starten.
Ich hoffe der Plan geht so auf.
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