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Pulsuhr vs. Smartphone

Pulsuhr vs. Smartphone

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Hallo,

nachdem meine alte, einfache Pulsuhr von Polar jetzt nach viele Jahren den Geist aufgegeben hat, muss was neues her. Natürlich mit GPS.

Nach ersten Recherchen sind auf der Shortlist die Polar V800 und die Garmin 620. Beide Modelle kosten so um die 320 Euro.

Jetzt stelle ich mir nur die Frage, ob ich für das Geld nicht gleichzeitig mein altes Smartphone erneuere. Z.B. bekommt man die Vorgänger der aktuellen HTC One oder ein Samsung Galaxy S4 für etwas über 200 Euro. Da bleibt noch was übrig für Brustgurt, App und Armhalter.

Einer Lösung mit Handy bietet halt doch mehr Funktionen als eine Uhr. Was übersehe ich?

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Was übersehe ich?
Dass es kaum einen sichereren Weg gibt, sich als ernsthafter Läufer zu disqualifizieren, als indem man mit einem Smartphone in einer Oberarm-Smartphone-Halterung läuft.

Außerdem ist das im Wettkampf verboten.

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thecat hat geschrieben:Was übersehe ich?
Ein Smartphone beim Laufen mitzuführen ist sehr unpraktisch. Besitzer von GPS-Uhren können mit einem Sekundenblick auf das Handgelenk die aktuelle Pace, die zurückgelegte Strecke, die Laufzeit, Intervallzeiten und noch manch anderes unmittelbar ablesen. Mit Smartphone geht das nicht.
Zum reinen Aufzeichnen noch ok (ob es nun die Armtasche sein muss, sei mal dahingestellt), zur Steuerung während des Laufes nicht ok.
Garmin

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Hallo und willkommen :-)

was das Preis-Leistungs-Verhältnis bzw. den reinen Funktionsumfang angeht übersiehst Du vermutlich erst mal wenig.
Im Training nutze ich auch gerne mal ismoothrun in Verbindung mit einem iphone, zumal ich gerne auch mal ein wenig Musik
oder ein Hörbuch höre und Intervalle, Workouts etc. sehr einfach zu programmieren sind.
Gerade was die aktuellen Diskussionen um die GPS Genauigkeit mancher Uhren angeht sind smartphones sicher auch keine schlechte Alternative bzw. einigen (aktuellen) Uhren überlegen.
Bei langen Läufen habe ich das Handy dann in der Vordertasche vom Trinksystem.

Nun zu den Nachteilen:
Unterwegs auf die Anzeige zu schauen funkioniert eher gar nicht. Also bist Du mehr oder weniger auf die Audio-Cues angewiesen.
Funktioniert auch, aber halt nicht gerade optimal, weil Du nie dann die Info bekommst wenn Du sie gerade gerne hättest.
Zudem zwingt Dich das noch einen Kopfhörer zu tragen, was auch störend sein kann.
Die Cues können zudem auch gehörig nerven oder mal überhört werden, weil Du gerade abgelenkt bist.

Der andere große Nachteil ist, dass es (gerade am Arm) einfach stören kann und auch evtl. mal scheuert.
Zumal bei Regen dann noch eine Outdoor Hülle dazu muss, etc.

Dann gibt es natürlich noch Wettkämpfe, wo Handys verboten wären, wobei das erst ab einer gewissen Leistungsklasse wirklich eine Rolle spielen dürfte.
Ich war jedenfalls noch nicht auf einer entsprechenden Veranstaltung :-)

Natürlich gibt es Leute, die eine recht dogmatische Meinung zu Handys am Arm beim WK haben und Dich mehr oder weniger belächeln würden.
Meine eigene Meinung dazu ist, dass ich jeden versehen kann, der sich erstmal für die kostengünstige Handy Lösung entscheidet. Eine Uhr kann man später noch immer anschaffen.
Wo ich darüber nachdenke fände ich jemand mit dem Top-Modell der neuesten Uhr, einer super Ausrüstung und einem Schneckentempo wohl amüsanter als jemand mit Handy und einer Top-Zeit. Egal... :-)

Da ich bei den Uhren derzeit auch keine gefunden habe, die alles bietet was ich mir wünsche habe ich eine kostengünstige Variante gewählt und die FR 610 genommen.
(kann es sein, dass es eigentlich sogar die bessere Uhr als die 620 ist?). Ohne Brustgurt ist die gerade für 119 EUR zu haben.
Vielleicht kommt nächstes Jahr ja was tolles raus wofür ich dann auch mehr ausgeben würde. Die andere Alterative wäre die Tom Tom Runner gewesen, aber die beiden festen oberen Anzeige-Felder und nicht Kombinierbarkeit der Programme waren für mich ein no-go.

Wie wäre es also mit "neues Handy und günstige Uhr"?

LG, Anna

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Dann gibt es natürlich noch Wettkämpfe, wo Handys verboten wären, wobei das erst ab einer gewissen Leistungsklasse wirklich eine Rolle spielen dürfte. Ich war jedenfalls noch nicht auf einer entsprechenden Veranstaltung :-)
Das wage ich zu bezweifeln. Es ist auf jeder vom DLV genehmigten Veranstaltung verboten, weil dort die Wettkampfordnung gilt, die es verbietet.

Und ich bin erst letzten Samstag bei einer Veranstaltung gelaufen, wo das dankenswerterweise auch so durchgesagt und durchgesetzt wurde, bis hin zu einer Disqualifikation.

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Wenn dir auf 20 km 1000 Meter Abweichung oder mehr wurscht sind reicht ein Spartphone. Eine gescheite Trainingssteuerung ist damit aber nur schwerlich möglich.

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crsieben hat geschrieben:Dass es kaum einen sichereren Weg gibt, sich als ernsthafter Läufer zu disqualifizieren, als indem man mit einem Smartphone in einer Oberarm-Smartphone-Halterung läuft.
Aha. Und wer ist deiner Meinung nach ein ernsthafter Läufer? Definiert er sich über seine Einstellung zum Laufen, dem Training und der Leistung, oder rein über sein Equipment?

Ist der Barfußläufer auch kein ernsthafter Läufer, weil er keine Schuhe trägt?

Warum muss das Handy am Oberarm immer als Synonym für nicht ernsthaftes Laufen herhalten? Man hat exakt die gleichen Funktionen wie mit einer Laufuhr. Und nein, man muss sich nicht verrenken um auf das Display zu schauen, das geht sehr komfortabel, und durch das verhältnismäßig große Display ist alles schnell erfasst.

Ich bin hier noch nicht lange dabei, aber es nervt mich jetzt schon kolossal, dass man hier so niedergemacht wird. Soll es doch jeder so machen, wie er es für richtig hält.

Wer weiß, ob man nicht irgendwann als altmodisch gilt, weil man noch mit einer Uhr am Handgelenk läuft. Und dann genau so angegangen wird wie jetzt die Leute die ein Handy benutzen. Kein schönes Gefühl.

Ich wette die meisten Uhr-Verfechter und Handy-Hasser haben sich nicht einmal mit dem Funktionsumfang von wirklich guten Apps wie z.B. iSmoothRun beschäftigt. Die haben ihre Meinung und fertig.

Das einzige Argument gegen das Handy ist, dass es im WK verboten ist. Regel ist Regel. Beim meinem WK letzte Woche waren trotzdem einige, inkl. mir, mit Handy unterwegs. Das durch alle Alters- und Leistungsklassen. Ich konnte zumindest keinen Unterschied zwischen ernsthaften und nicht ernsthaften Läufern ausmachen. Und komischerweise hat niemand während dem Lauf telefoniert und sich dadurch einen Vorteil verschafft.

Und nur um das klar zu machen - ich rede vom Handy als reinen "Trainings-Computer". Was natürlich unsäglich ist, sind Lautsprecher-Ansagen während einem Wettkampf, übertriebene Musik-Beschallung oder Kabel die in alle Richtungen ausschlagen.

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Soll es doch jeder so machen, wie er es für richtig hält.
Ich hab noch niemandem das Smartphone vom Oberarm gerissen.

Aber ich denke darüber, was ich darüber denken will.

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crsieben hat geschrieben: Und ich bin erst letzten Samstag bei einer Veranstaltung gelaufen, wo das dankenswerterweise auch so durchgesagt und durchgesetzt wurde, bis hin zu einer Disqualifikation.
Interessant. Welche Veranstaltung war das denn?

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crsieben hat geschrieben:Ich hab noch niemandem das Smartphone vom Oberarm gerissen.

Aber ich denke darüber, was ich darüber denken will.
Es gab hier im Forum mal einen, der wollte einen Seitenschneider mitführen, um bei Wettkämpfen Kopfhörerkabel durchzuknippsen. :hihi:
Als der das geschrieben hat, war cr7 aber noch net angemeldet ...


"Telefon am Arm" ginge mir aus drei Gründen auf den Zeiger:
1.) Diese Armtaschen neigen zum Rutschen.
2.) Ich kann nicht draufschauen und muss mir dann über Kopfhörer irgendwas ansagen lassen - und ich hasse es, wenn mir technische Geräte was erzählen.
3.) Wenn ich schnell laufe - Intervalle, Wettkampf - helfen mir die Infos der Uhr zur Steuerung meines Laufverhaltens. Dann nerven mich aber die Kopfhörer und das baumelnde Kabel.

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marco1983 hat geschrieben:
Ich wette die meisten Uhr-Verfechter und Handy-Hasser haben sich nicht einmal mit dem Funktionsumfang von wirklich guten Apps wie z.B. iSmoothRun beschäftigt. Die haben ihre Meinung und fertig.
Das ist Quatsch. Aber die Apps können auch nur das aufzeichnen was die Hardware liefert. Und da darf man von einem Smartphone keine Exaktheit wie von einem Gerät erwarten das eigens dafür konzipiert wurde. Leider nimmt jeder die Meßergebnisse für bare Münze - egal ob das jetzt utopische Höhenmeter oder fehlerhafte Streckenlängen sind.

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Interessant. Welche Veranstaltung war das denn?
Der Ruhrauenlauf in Mülheim an der Ruhr.

Aber, wie gesagt, es ist und bleibt bei allen DLV-Läufen verboten.

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Ich wette die meisten Uhr-Verfechter und Handy-Hasser haben sich nicht einmal mit dem Funktionsumfang von wirklich guten Apps wie z.B. iSmoothRun beschäftigt.
In meinem Fall: richtig. Weil auch eine "wirklich gute App" nicht an meinem Handgelenk läuft. Und weil, wie Siegfried richtigerweise anmerkt, auch der tollste Funktionsumfang die Fragwürdigkeit der zugrundeliegenden Daten nicht gutmachen kann.

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Siegfried hat geschrieben:Wenn dir auf 20 km 1000 Meter Abweichung oder mehr wurscht sind reicht ein Spartphone. Eine gescheite Trainingssteuerung ist damit aber nur schwerlich möglich.
mmh, kann ich zumindest mit einem iphone 6 nicht bestätigen bzw. würde das GPS sogar als genauer einstufen als bei mancher aktuellen Uhr, wenn man liest was Leute da so für Probleme haben. Fast keine Abweichung (bei 10km so 0,01 - 0,06km) zum testweise anschliessend mal durchgefühten Abmessen mit Kartenmaterial oder auf vermessenen Strecken. Mehr dürfte GPS an sich eh nicht hergeben. Aber 20km auf der Bahn - och nö :-)

Bei anderen oder älteren smartphones mag die Sache anders sein. Beziehst Du Dich auf ein bestimmtes Modell? Dann wäre theCat gleich vorgewarnt :-)

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Siegfried hat geschrieben:Das ist Quatsch. Aber die Apps können auch nur das aufzeichnen was die Hardware liefert. Und da darf man von einem Smartphone keine Exaktheit wie von einem Gerät erwarten das eigens dafür konzipiert wurde. Leider nimmt jeder die Meßergebnisse für bare Münze - egal ob das jetzt utopische Höhenmeter oder fehlerhafte Streckenlängen sind.
An mir ist bei so einem Krankenkassen-Gesundheitslauf mal jemand vorbeigelaufen, der mir zurief, ich müsse gleichmäßiger laufen - er sei konstant mit 11,87 km/h unterwegs...

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crsieben hat geschrieben:Der Ruhrauenlauf in Mülheim an der Ruhr.

Aber, wie gesagt, es ist und bleibt bei allen DLV-Läufen verboten.
Danke für die Info! Das es eigentlich verboten ist weiß ich - bisher habe ich allerdings nur erlebt, dass es trotzdem tolleriert wurde. Da bin ich ja mal gespannt ob beim HM am nächsten WE auch so eine Durchsage kommt. Vielleicht ändert sich an der Handhabung ja gerade etwas?

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Vielleicht ändert sich an der Handhabung ja gerade etwas?4
Darauf wage ich nicht zu hoffen.

Und was heißt "toleriert"? Wird abkürzen auf der Strecke auch "toleriert", wenn einfach niemand die Möglichkeit hat, das bei jedem zu kontrollieren und dazu auch der entschiedene Wille fehlt?

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crsieben hat geschrieben:Darauf wage ich nicht zu hoffen.

Und was heißt "toleriert"? Wird abkürzen auf der Strecke auch "toleriert", wenn einfach niemand die Möglichkeit hat, das bei jedem zu kontrollieren und dazu auch der entschiedene Wille fehlt?
Unterscheide doch wenigstens zwischen Vorteil verschaffen, und keinen Vorteil verschaffen. Sicher, Regeln sind dafür da, eingehalten zu werden. Aber manche sind halt einfach Relikte, wenn man überlegt, wie schnell die Technik voranschreitet.

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marco1983 hat geschrieben:Aber manche sind halt einfach Relikte, wenn man überlegt, wie schnell die Technik voranschreitet.
Die Medizin schreitet auch immer weiter voran. Trotzdem bleibt Doping verboten.

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bones hat geschrieben:Die Medizin schreitet auch immer weiter voran. Trotzdem bleibt Doping verboten.
Ich bleibe trotzdem dabei, dass ich mir durch ein Handy als Laufcomputer im Wettkampf keinen Vorteil verschaffe. Von daher sind die Regeln einfach out of date.

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Und nur weil du dir damit keinen Vorteil zu verschaffen meinst, ist die Regel, wie du so schön affektiert formulierst, "out of date"?

Interessante Sichtweise.

Mit derselben Logik könntest du dir eine verbotene Substanz genehmigen, wenn du glaubst, dass sie dich gar nicht schneller macht.

Oder mal eben über die Wiese abkürzen. Bremst doch auch, so'ne Wiese.

Von den Nachteilen, von Menschen beim Volkslauf dank Dauerbeschallung nichts hören, keinen Läufer hinter ihnen, kein Führungsfahrrad beim Überrunden (beschallte Läufer werden - empirisch erwiesen - viel öfter überrundet als andere), will ich erst gar nicht anfangen.

Für mich spricht aus deiner Einstellung eine komplette Missachtung des gesamten Charakters einer Sportveranstaltung.

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thecat hat geschrieben:Einer Lösung mit Handy bietet halt doch mehr Funktionen als eine Uhr. Was übersehe ich?
Das lässt sich mit einem ganz klaren "Jain" beantworten :D

Mein Tipp an dich:
Definiere im ersten Schritt deine Anforderungen. Und dann schaust du, womit du diese Anforderungen abdecken kannst und kannst Uhr und Smartphone klar gegenüberstellen.

Geht es dir beispielsweise lediglich darum, dass du nach einer Trainingseinheit nachschauen kannst, wo du überall herumgelaufen bist, wird das Handy wahrscheinlich ausreichen. Willst du aber beispielsweise während deiner TE Werte ablesen um deine Einheit darüber zu steuern (Regelkreis), bist du mit einer Uhr sicher besser beraten.

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crsieben hat geschrieben:Und nur weil du dir damit keinen Vorteil zu verschaffen meinst, ist die Regel, wie du so schön affektiert formulierst, "out of date"?

Interessante Sichtweise.
Ja, meine ich. Regeln sollten sich nun mal weiterentwickeln und den jeweiligen Anforderungen und auch dem Zeitgeist entsprechend angepasst werden. Es gibt doch genug Beispiele, dass aus guten Gründen Regeln in verschiedensten Sportarten geändert wurden.

Ich verstehe, dass in den Regeln steht, dass kein Telefon im Wettkampf benutzt werden darf. War das Telefon zu dem Zeitpunkt der Regelaufnahme schon dazu geeignet mit entsprechenden Funktionen / Apps als Laufcomputer zu dienen? Sicherlich nicht. Jetzt ist die Situation anders, von daher wird man doch darüber nachdenken dürfen.

crsieben hat geschrieben:Mit derselben Logik könntest du dir eine verbotene Substanz genehmigen, wenn du glaubst, dass sie dich gar nicht schneller macht.

Oder mal eben über die Wiese abkürzen. Bremst doch auch, so'ne Wiese.
Nein, das ist eine vollkommen andere Diskussion.

crsieben hat geschrieben:Von den Nachteilen, von Menschen beim Volkslauf dank Dauerbeschallung nichts hören, keinen Läufer hinter ihnen, kein Führungsfahrrad beim Überrunden (beschallte Läufer werden - empirisch erwiesen - viel öfter überrundet als andere), will ich erst gar nicht anfangen.
Da gebe ich dir Recht. Aber deswegen rede ich ja von der Nutzung als Laufcomputer, und nicht als Jukebox. Das ist in der Tat nervig und sollte verboten bleiben. Ich denke darauf zielt ja auch die Regelung bzgl. MP3 Player ab.
crsieben hat geschrieben:Für mich spricht aus deiner Einstellung eine komplette Missachtung des gesamten Charakters einer Sportveranstaltung.
Sicher nicht.

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marco1983 hat geschrieben:Regeln sollten sich nun mal weiterentwickeln und den jeweiligen Anforderungen und auch dem Zeitgeist entsprechend angepasst werden. Es gibt doch genug Beispiele, dass aus guten Gründen Regeln in verschiedensten Sportarten geändert wurden.
Diese These finde ich so pauschal formuliert ziemlich gewagt. Regeln, die eigentlich sinnvoll sind und sich bewährt haben, sollten mMn vom Zeitgeist unabhängig sein. Nun ist sicher die Frage "Was ist dieser 'Zeitgeist'"? - da wird man sich trefflich drüber streiten können. Aber ich mach's mal an Beispielen fest:

Neulich gab's diese (in meinen Augen unsägliche) Debatte um die Zukunft der Bundesjugendspiele, die von einer Mutter losgetreten wurde, deren Sohn sich bei dieser Veranstaltung ziemlich schwer tat, letztlich mit einer "Siegerurkunde" heimkam und todunglücklich war (ob nun über die "Blamage" durch sein ungeschicktes Verhalten oder die "Nur-Siegerurkunde", sei mal dahingestellt). Mutti will nun per Online-Petition die Abschaffung der Bundesjugendspiele initiieren. Zeitgeist: Kindern nicht mehr zumuten, sich dem (sportlichen) Vergleich mit anderen zu stellen, weil sie ja scheitern oder "schlecht aussehen" könnten. Aber ist das gut für die Entwicklung der Kinder: Jegliches Ungemach von ihnen fernzuhalten statt ihnen beizubringen, mit ihren Schwächen umzugehen?

Um die Brücke zum Laufen zu schlagen: Scheitern bzw. Hinterherlaufen ist ja auch für Erwachsene nicht schön. Was aber, wenn die nun mal trotzdem bei Laufwettbewerben mittmachen wollen, aber nicht so leistungsfähig sind, wie das ursprüngliche Regelwerk mit seinen Karenzzeiten (z.B. Zielschluss beim Marathon = 4:00 oder 4:30 Stunden) es nahe legt? Zeitgeist: Die Karenzzeit wird bei Stadtmarathons auf 6:00 Stunden und mehr verlängert. Aber ist der Wunsch kranker, unzureichend trainierter bzw. nicht (mehr) zum flüssigen Laufen fähigen Personen einen Marathon zu finishen, wirklich ein guter Grund für eine Regeländerung? Oder müsste man nicht auch hier so manchen im Dienste seiner Gesundheit vor sich selbst schützen (hier im Forum schon zigfach diskutiert)?

Thema "Smartphones": Ist die durch den Zeitgeist geprägte Tatsache, dass "man" gern jederzeit erreichbar ist, jeden Schritt live ins Internet übertragen lassen will oder seine Lieblingsmusik auf dem Ohr haben will, ein guter Grund für eine Regeländerung? Oder muss der Schutz aller Mitläuferinnen (vor realen Gefahren durch unachtsame Musikhörer oder einfach nur vor Belästigung durch Gedudel oder Paceansagen) höher gewichtet werden?

In allen drei Beispielen sehe ich die zeitgeistbedingten realisierten oder hier geforderten Regeländerungen kritisch ...

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Es gibt doch genug Beispiele, dass aus guten Gründen Regeln in verschiedensten Sportarten geändert wurden.
Nenn mal welche, würde mich interessieren, was du meinst. Am besten welche, in denen technische Hilfsmittel erlaubt wurden, einfach nur, weil es sie mittlerweile gibt.

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crsieben hat geschrieben:Das wage ich zu bezweifeln. Es ist auf jeder vom DLV genehmigten Veranstaltung verboten, weil dort die Wettkampfordnung gilt, die es verbietet.

Und ich bin erst letzten Samstag bei einer Veranstaltung gelaufen, wo das dankenswerterweise auch so durchgesagt und durchgesetzt wurde, bis hin zu einer Disqualifikation.

DLV Regel 143 Kleidung, Schuhe und Startnummer

Schuhe
2. Die Wettkämpfer dürfen an allen Wettkämpfen barfuss oder mit Schuh-werk an einem oder beiden Füßen teilnehmen. Zweck von Wettkampf-schuhen ist es, den Füßen Schutz und Stabilität sowie festen Halt aufdem Boden zu geben. Sie dürfen jedoch nicht so beschaffen sein, dass sieeinem Wettkämpfer irgendeine zusätzliche unfaire Unterstützung ge-ben. Dies schließt den Einbau irgendeiner technischen Vorrichtung ein,die dem Träger einen unfairen Vorteil gewährt. Ein Band über den Ristist erlaubt. Alle Modelle von Wettkampfschuhen müssen von der IAAFgenehmigt werden.
Zahl der Spikes
3. Die Sohle und der Absatz der Schuhe müssen so gefertigt sein, dass beiBedarf an ihnen maximal elf Spikes angebracht werden können (d.h. ma-ximal 11 Aufnahmebuchsen je Schuh). Es dürfen bis zu 11 Spikes jeSchuh benutzt werden.




Wurde das auch durchgegeben, bzw. wurden Läufer disqualifiziert, die nicht regelkonforme Schuhe hatten?


Avanti

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In der Ausschreibung steht nur, dass das Tragen von Kopfhöhrern verboten ist. Von Handys steht da nichts und ich wüsste nicht, dass das blose mitführen (ohne Musik zu hören) von Handys irgendwie verboten sein sollte. :gruebel: Es gibt sogar Laufveranstaltungen, bei denen das Mitführen eines eingeschalteten Handys Pflicht ist :P

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:In der Ausschreibung steht nur, dass das Tragen von Kopfhöhrern verboten ist. Von Handys steht da nichts und ich wüsste nicht, dass das blose mitführen (ohne Musik zu hören) von Handys irgendwie verboten sein sollte. :gruebel: Es gibt sogar Laufveranstaltungen, bei denen das Mitführen eines eingeschalteten Handys Pflicht ist :P

Gruss Tommi
Also die Regel besagt aktuell ganz klar, dass man kein Mobiltelefon mitführen darf. Ich denke aber das kommt aus einer Zeit in der man mit einem Mobiltelefon ausschließlich mobil telefonieren konnte. Genau das sollte damit unterbunden werden, und das soll auch so bleiben.

Dass man das Handy / Smartphone (formerly known as Mobiltelefon) heute auch sinnvoll zum tracken und weniger sinnvoll zum Musik hören verwenden kann sollte in den Regeln berücksichtigt werden, da es in der Realität einfach passiert. Das meinte ich mit Zeitgeist.

Die Regel könnte ja dahingehend geändert werden, dass das bloße Mitführen eines Handys erlaubt wird, das Telefonieren, SMS schreiben, Hören von Musik (bzw. komplettes Lautsprecherverbot) und ggf. Tragen von Kopfhörern verboten wird. Dagegen möchte ich ein sinnvolles Argument hören.

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crsieben hat geschrieben:Nenn mal welche, würde mich interessieren, was du meinst. Am besten welche, in denen technische Hilfsmittel erlaubt wurden, einfach nur, weil es sie mittlerweile gibt.
In so eine Diskussion steige ich gar nicht ein, du weißt was ich damit gemeint habe.


Quizfrage: Von wem stammt folgendes Zitat:

"Warum wir das so machen? Weil wir das immer schon so gemacht haben!"

A) crsieben B) Boshafter Campingplatz-Rentner

Die Antwort lautet A) und B) :wink:

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marco1983 hat geschrieben:In so eine Diskussion steige ich gar nicht ein, du weißt was ich damit gemeint habe.
Mich würde das allerdings auch interessieren und ich weiß nicht, welche Regeländerung du gemeint haben könntest.

Zu deinem vorigen Posting: Dein Regelvorschlag, die Mitführung von Handys zu erlauben, wenn sie nur zu Tracking-Zwecken genutzt werden, ist nicht praktikabel. In dem Fall müsste man nämlich wirklich während des Rennens kontrollieren, ob da jemand aufs Display guckt, um seine Pace abzulesen wie bei einer GPS-Armbanduhr, oder ob er gerade seine SMS oder Mails liest. Wer soll das machen?

Wer sein Handy wirklich nur zum Datenaufzeichnen nutzen will, kann es doch einfach in eine Gürteltasche tun, so dass es keiner sieht. Formal-bürokratisch betrachtet wäre das zwar auch ein Regelverstoß, aber er fällt nicht auf und stört keinen - höchstens den Läufer selbst. Und wenn das Handy in einer Oberarmtasche steckt, aber weder Kopfhörer noch Lautsprecher noch Display während des Wettkampfs genutzt werden, würde sich höchstwahrscheinlich auch niemand echauffieren.

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Ich habe auch mit meinem Handy begonnen zu Laufen (Motorolla Photon q) die GPS Genauigkeit ist super, habe mir extra einen Gürtel mit Tasche gekauft, denn meine Hände braucht ich frei sonst vermasselt es einen doch die komplette Armführung, wenn man das Handy in der Hand oder am Oberarm hat. Ich habe damals alles damit gemacht Langeläufe, TDL, Intervalle, Pyramiden,....
Und immer mit Musik (Internetradio), das hat meine Motivation damals schon sehr stark erhöt damit ich überhaupt laufen gehe.
Hat alles wirklich super funktioniert, nur für den zweiten Wettkampf habe ich mir dann schon eine Stopuhr gekauft, mit der ich dann auch auf vermessenen Strecken Intervalle gemacht habe.

Seit ich meine Garmin 220er (ohne HF-Gurt) habe laufe ich nur noch selten mit Smartphone, oft laufe ich mit Laufkolegen und bei Intensiven Einheiten bekomme ich meist so oder so von der Musik nichts mehr mit. Doch steht ein Langerlauf an, den ich alleine absolviere dann greife ich gerne zum Internetradio als Motivation.

Für die Intervalle&TDL bevorzuge ich noch immer eine Vermessene Strecke weil die Garmin mir teilweiße zu ungenau ist.

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In so eine Diskussion steige ich gar nicht ein, du weißt was ich damit gemeint habe.

Quizfrage: Von wem stammt folgendes Zitat:

"Warum wir das so machen? Weil wir das immer schon so gemacht haben!"

A) crsieben B) Boshafter Campingplatz-Rentner

Die Antwort lautet A) und B
Beispiele für deine Behauptung kannst du keine beibringen. Stattdessen bringst du ein kindisches Ad Personam.

Wenn das deine Art ist, dann hab selbst ich keine Lust mehr, mit dir zu sprechen.

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kobold hat geschrieben:Mich würde das allerdings auch interessieren und ich weiß nicht, welche Regeländerung du gemeint haben könntest.
Ich meinte allgemeine Regeländerungen, die einfach mit der Zeit nötig geworden sind oder für nötig erachtet wurden, in allen Sportarten. Irgendetwas steht in den Regeln, funktioniert in der Realität nicht mehr richtig, und wird angepasst. Ein ganz normaler Vorgang.

Immer mehr Läufer benutzen das Handy eben entgegen den Regeln während dem Laufen zum Tracken, obwohl das Gerät an sich in seiner ursprünglichen Funktion als reines Telefon verboten ist. Soll ich diese Leute vergraulen, oder durch eine sinnvolle Regeländerung weiterhin zum Laufen motivieren?
kobold hat geschrieben: Zu deinem vorigen Posting: Dein Regelvorschlag, die Mitführung von Handys zu erlauben, wenn sie nur zu Tracking-Zwecken genutzt werden, ist nicht praktikabel. In dem Fall müsste man nämlich wirklich während des Rennens kontrollieren, ob da jemand aufs Display guckt, um seine Pace abzulesen wie bei einer GPS-Armbanduhr, oder ob er gerade seine SMS oder Mails liest. Wer soll das machen?
... genau so wie die Einhaltung jeder anderen Regel auch kontrolliert werden muss. Ist es praktikabel die Schuhe oder Klamotten jedes einzelnen Teilnehmers zu kontrollieren? Oder eine Dopingkomtrolle beim Volkslauf um die Ecke? Es wird den Läufern auch in anderen Bereichen aus Gründen der Praktikabilität schon so viel Vertrauen entgegengebracht, da sollte das Thema Handy auch kein Problem sein.

Wer während dem Wettkampf telefoniert oder SMS schreibt, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen (Notfälle mal außen vor).
kobold hat geschrieben: Wer sein Handy wirklich nur zum Datenaufzeichnen nutzen will, kann es doch einfach in eine Gürteltasche tun, so dass es keiner sieht. Formal-bürokratisch betrachtet wäre das zwar auch ein Regelverstoß, aber er fällt nicht auf und stört keinen - höchstens den Läufer selbst. Und wenn das Handy in einer Oberarmtasche steckt, aber weder Kopfhörer noch Lautsprecher noch Display während des Wettkampfs genutzt werden, würde sich höchstwahrscheinlich auch niemand echauffieren.
Und genau das ist es ja, was ich nur will :) Nicht mehr und nicht weniger. Aber das bestätigt meine These, dass bei vielen hier beim Thema Handy sofort die Alarmglocken läuten, und man nur noch schwarz oder weiß denkt.

Wer sein Handy sinnvoll und nicht vorteilsverschaffend nutzen will, bekommt trotzdem sofort einen reingedrückt :D Mein ehemaliger sagte immer "du musst differenziert denken".

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crsieben hat geschrieben:Beispiele für deine Behauptung kannst du keine beibringen. Stattdessen bringst du ein kindisches Ad Personam.

Wenn das deine Art ist, dann hab selbst ich keine Lust mehr, mit dir zu sprechen.
Dann klatschen wir einfach ab und widmen uns anderen Dingen, wir kommen ja offensichtlich auf keinen grünen Zweig.

Deiner Signatur nach hätte ich eine andere Reaktion nach meinem Post erwartet, so aber möchte ich mich für diese Verbalentgleisung entschuldigen.

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Abgeklatscht :wink:

Mich hat nicht gestört, dass du mich ein wenig angegangen bist - das muss ich aushalten können.

Mich hat gestört, dass du mir Argumente untergeschoben hast. Technologiefeindlichkeit und "Haben wir immer schon so gemacht" sind eben nicht die Gründe, weswegen ich die Regeln des DLV für 1. sinnvoll und 2. verbindlich halte.

Aber darüber müssen wir uns nicht streiten.

Ich seh schon ein, dass Smartphones aus Volksläufen nicht mehr wegzudenken sind, denk mir meinen Teil und das war's.
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