So, nach all dem gefeiere möchte ich euch nun auch meinen richtigen Laufbericht vom gestrigen Mainova-Silvesterlauf in Frankfurt gönnen :look:
Nach einem kurzen Schnack mit ein paar Foris ging jeder erst einmal wieder seine eigenen Wege. Da die Läufer in 3 Blöcke eingeteilt waren und wir eigentlich jeder eine andere Zeit laufen wollten, haben wir uns erst einmal getrennt. Da ich aber damit gerechnet habe, dass mein Knie mir Probleme macht, bin ich zum 3 Block gegangen. Dort habe ich mich Peter (pmbarney) und seiner Frau im letzten Block angeschlossen. Mein Plan war, erst einmal gemütlich lostraben und dass Knie entscheiden lassen, wie ich weiter laufe.
Als unser Block dann sich langsam in Bewegung setzte - bei den 2500 Läufern ging es recht langsam los - hatte ich gleich ein sehr gutes Gefühl. Das Knie hat kein Mucks von sich gegeben. Ich habe mich diesmal auch dazu entschlossen, ohne Pulsmesser zu laufen. In letzter Zeit hatte ich mich von dieser ewigen Pulsüberwachung genervt gefühlt. Da ich immer einen hohen Puls habe (ich gehe zum Gartentor und habe einen Puls von 120 ....) macht mir das eher Angst als das ich damit was anfangen kann. Bei den letzten Wettkämpfen bin ich immer mit Puls 185 gelaufen. Das zu wissen, trägt nicht gerade zum Wohlbefinden bei ....
Als ich dann die Startmatte betreten habe, wurde ich auch schon ganz hippelig. Ich wollte schneller laufen! Das Gefühl wurde auch noch von der Fanfare aus den Lautsprechern gestärkt. Ich habe mich fast wie ein Profi gefühlt
Dadurch, dass der letzte Block sehr groß war und dort auch noch die Nordicwalker (ja, die Stockträger waren auch zugelassen :hmm: ) wurde ich immer unruhiger. Zum einen wollten meine Beine schneller laufen, zum anderen hatte ich Angst, dass ich so Ende wie ein Blatt Papier im Park, der gerade von der Reinigungstruppe aufgesucht wird. Also habe ich mich nach kurzer Zeit von Peter und seiner Frau (Ihr Namen ist mir immer noch nicht wieder eingefallen, sorry) getrennt und bin im Slalom durch den Block gelaufen. Bei meinen bisherigen Läufen wurde ich immer nur überholt. Jetzt, wo ich da im Slalom durch die Menge getrabt bin, muss ich sagen, dass das ganz schön anstrengend sein kann. Mal links vorbei, mal rechts, mal durch die Mitte und dabei immer auf die fliegenden Stöcke der Nordics achten. Die hatte ich aber dann recht schnell hinter mir gelassen.
So bei Km 4 war dann eine größere Lücke. Dort habe ich dann das Tempo ein wenig gedrosselt. Ich hatte da eine Zeit von 23:39 und hatte da schon Angst, dass ich mein Pulver zu schnell verschiese und mit ein wenig Platz um mich herum konnte ich auch viel entspannter Laufen. Also Tempo erst einmal gedrosselt.
Dann kam km 5 und meine Uhr zeigte mir 29:11 an. Wow, dachte ich! Da ich ja am Anfang mit angezogener Handbremse laufen musste, habe ich mich ganz schnell entschlossen, die Stunde jetzt auf jedenfall zu knacken! Das geile dabei: Mein Knie hat immer noch kein Mucks von sich gegeben! Also stand da nur noch der für Km 7 angekündigte Anstieg zwischen mir und meiner persönlichen Bestzeit. Von der Kondition konnte ich nochmal etwas aufdrehen und die angenehmen Temperaturen und der Nieselregen kühlte meinen Kopf, der mit Sicherheit wieder einmal bestens als Leuchtturm durchgegangen wäre.
Noch 2 Km bis zu diesem Anstieg und ich fühle mich noch frisch - da habe ich mein Tempo noch einmal für den nächsten Km angezogen um die Zeit, die ich am Anstieg mit Sicherheit verliere sozusagen vorzulaufen. Also bin ich auf den 2 Block aufgelaufen und befand mich auf einmal wieder in einem größeren Pulk, der aber genau das richtige Tempo hatte. Und dann kam nach einer Rechtskurve der Anstieg. War zwar nicht lang, aber genau so ein Dingen, wo ich gerne mal gehend drangehe, weil ich sonst alle Energie verschwende. Und tatsächlich habe ich nach dem Anstieg dann erstmals Ermüdungserscheinungen gespürt. Die Beine wurden schwerer und ich fing an zu japsen.
Von Km 5 bis Km 8 brauchte ich trotzdem nur 17:47. Dann aber bekam ich Seitenstiche I) . Muss das jetzt noch sein? Mir blieb keine Wahl, ich musste eine kurze Gehpause einlegen, da die Stiche immer stärker wurden. Die letzten 2 Km waren dann ein mächtiger Kampf. Ich wollte nicht mehr auf meine Uhr schauen. Die würde mich jetzt nur noch verrückt machen. Also einfach weiterlaufen. Der letzte Km kam mir vor wie 3Km. Jeder Schritt wurde zur Qual. Seitestiche und im Hinterkopf immer der Gedanke, dass ich jetzt bloss nicht so langsam werden darf, dass ich so eine blöde Zeit wie 61 Minuten oder noch knapper an der Stunde scheitere. Nach der letzten Kurve habe ich dann alles was noch an Energie aufzubringen war gegeben. Da habe ich tatsächlich noch so ein paar Läufer überholt! Ich lief wie auf Droge immer schneller. da vorne das Zielbanner! Das sind doch höchstens noch 250m! Mein Körper gab mir zu verstehen, dass es auch nicht viel mehr sein darf! Ich hatte wirklich nix mehr an Energie aufzubieten. Und dann endlich hatte ich die Matte unter meinen Füßen. Ein Blick auf die Uhr: 58:xx! Ich habe nur noch die Arme hochgerissen. Ein älterer Läufer von einem Lauftreff aus - ach ich weiss nicht mehr - der direkt vor mir ins Ziel gelaufen war, drehte sich um und gab mir 5. Irgendwie ein geiles Gefühl!
Noch ein kurzer Jubelschrei und dann schnell aus dem Zielbereich zur Seite und erst einmal Luft in die Lungen pumpen. Mein Puls war bestimmt auf 220 ging aber schnell wieder runter. Ich war so glücklich!
Das war er also, mein bisher bester Lauf. Und das, obwohl ich vor einigen Tagen nicht damit gerechnet habe, dass ich mit meinen Knieproblemen überhaupt mitlaufen kann.
Leider habe ich dann keinen Fori mehr getroffen. Ich bin noch ein paar Minuten durch die Halle gelaufen, wollte dann aber langsam nach Hause. Immerhin stand da ja noch der Jahreswechsel an :drink:
Momentan bin ich am überlegen, ob ich im März den Mainova-City-Halbmarthon im März angehen soll. Das mach ich aber wieder von meinem Knie abhängig. Dass das nicht immer schlecht ist, hat mir ja der gestrige lauf gezeigt.
In diesem Sinne: Ich wünsche euch ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr!
Viele Grüße
Ralf
Mein erster 10er: Mannheim, 1:14:17
mein zweiter 10er: Bad Homburg, 1:03.57
PB 10km: Mainova Silvesterlauf, 00:58:50
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8. Mai Halbmarathon in Mainz
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