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Gesunde Ernährung - Licht ins Dunkel

Gesunde Ernährung - Licht ins Dunkel

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Heute wird diese Studie diskutiert und morgen jene und übermorgen das Gegenteil. Des deutschen Forumsaktivisten liebstes Kind ist der Satz: Zu jeder Studie kann ich dir eine zeigen, die das Gegeteil behauptet.

Der oberflächliche Leser könnte meinen, dass die Wahrheit nie zu ermitteln sei, aber bei näherer Betrachtung sind nicht alle Studien gleich und mit etwas Hartnäckigkeit kommen Fakten an das Tageslicht, die Bestand haben und vieles, das ohne stichhaltige Begründung als richtig galt, oft nur weil es die Medien so behauptet haben oder das Publikum sich danach sehnte hält einer kritischen Überprüfung nicht Stand:

http://www.sueddeutsche.de/,tt5m1/wisse ... 888/45843/

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die vielen Fallstricke auf der Suche nach Fakten:

" ... Die Ursache für den Sinneswandel liegt in den Untersuchungsmethoden. Jahrelang haben Experten fälschlicherweise auf so genannte Fall-Kontroll-Studien vertraut.

Deren Machart ist schlicht: Krebskranke und Gesunde werden gefragt, wie sie sich in den letzten Jahren ernährt haben. Aus den Unterschieden errechnen die Forscher dann den Einfluss der Ernährung.


Erinnerung durch Krankheit verzerrt

"Mittlerweile wissen wir aber, dass die Antworten der Studienteilnehmer oft nicht der Realität entsprechen", sagt Jacob Linseisen vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, der wie Boeing an der europäischen Brustkrebs-Studie mitgearbeitet hat.

Man könnte sich ohnehin kaum daran erinnern, was man die letzten Jahre gegessen hat. Durch Krankheit aber werde die Erinnerung zudem noch verzerrt: Krebskranke neigten aus schlechtem Gewissen dazu, ihren Verzehr von Obst und Gemüse zu unterschätzen.

Gleichzeitig sind die Gesunden, die freiwillig an solchen Studien teilnehmen, oft überdurchschnittlich gesundheitsbewusst. So können solche Verzerrungen insgesamt dazu führen, dass Fall-Kontroll-Studien dem Essen eine Rolle beimessen, die nicht der Realität entspricht. Und eine Vielzahl der heutigen Ernährungsratschläge beruht auf solchen fragwürdigen Studien.


Suche nach Risiken

Weil Forscher die Fehleranfälligkeit der Fall-Kontroll-Studien erkannt haben, setzen sie in jüngerer Zeit verstärkt auf ein anderes Modell: Seit Anfang der neunziger Jahre gelten prospektive, also in die Zukunft blickende Studien als besseres Werkzeug zur Suche nach Risiken.

Dabei wird zunächst eine große Zahl von Teilnehmern zu ihren aktuellen Ernährungsgewohnheiten befragt. Danach erfasst man jahrelang, wer an Krebs erkrankt. Die größte Studie dieser Art haben Forscher aus zehn EU-Ländern bereits 1992 gestartet. ..."

Letztlich zählen immer nur die stichhaltigeren Argumente. Keine Rolle spielt dagegen die Resonanz einer Hypothese in der breiteren Öffentlichkeit.

Karl

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Hallo Karl,

jetzt weißt du auch, welchen tieferen Sinn meine Signatur hat.
Mal sehen, vielleicht habe ich ja irgendwann noch Lust, darauf zu antworten.
Bei 89 Hits und null Meinungen eher weniger.
Da werden Einige sehr froh sein.
Ist vielleicht auch ein Thema, das nicht so viele Foris anspricht. Leider.

Grüße
wirdschon

3
Also, den Artikel habe ich heute früh aus der Zeitung geschnitten und meiner Kollegin vorgelegt.
Nachdem ich das von Kylie erwähnte Buch "Prost Mahlzeit" gelesen habe, gestern im Radio gehört habe, dass ein Liter Fruchtsaft mehr Zuckerkalorienen als die gleiche Menge Cola hat, denke ich mir, ich ess einfach, was mir schmeckt! :nick:

Wichtig finde ich, ein möglichst ausgeglichenes Leben zu führen, das heisst nicht zu viel Stress, genügend Sport, Spaß bei der Arbeit und in der Familie, gute Freunde.

Aber eine Garantie ist das auch nicht!!

Pia

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Was auch immer Studien herausfinden, die Menschen glauben doch eh einfach das, was sie glauben wollen.
Und darum schütten sich Leute Honig in den Tee und glauben , dass man von den guten Fetten abnimmt und nach 18 Uhr nix mehr essen soll u.s.w....
Und wenn ich fest daran glaube, dass eine bestimmte Ernährungsweise mich gezielt vor Krankheiten schützt, dann hat das ja den Vorteil, dass ich mit einreden kann" die sind selber Schuld, MIR passiert das nicht" (Zumindest solange das gut geht)
Hatte gestern ein tolles Beispiel für so eine totale Verblendung vor Augen: Ein Artikel + Interview zum Thema gesunde Ernährung. Befragt wurde eine Gesundheitsberaterin und Psychologische Lebensberaterin (und die ist irgendwas bei so einer Vegetariervereinigung).
Zitat" Fast-Food-Produkte können eine lebendige und gesunde Ernährung nicht ersetzen. (und? behauptet das jemand?) Nicht ohne Grund ist jedes fünfte Kind in Deutschland übergewichtig"
Ich frage mich, was hat die Beraterin alles falsch gemacht? Und , also , wenn die vor einer Schulklasse steht und da Tips gibt, glaube ich ja nicht, dass das was bringt.
Zumindest räumt die Frau wohl mit einem Gerücht auf: vegetarisch = gesund= schlank.
Das ist doch so, als würde ich Seminare geben zum Thema richtig Tippen am Computi...

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

Auch die neuen Methoden sind eher fragwürdig ...

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... wenn man den Bericht bis zum Ende liest:
Die Analyse zeigt auch, warum man selbst Studien an mehreren 100.000 Probanden nicht überschätzen darf. Denn jene Personen, die viel Fleisch essen, unterscheiden sich meist noch in zahlreichen anderen Aspekten von denjenigen, die auf Fleisch eher verzichten.

In der amerikanischen Studie trieben die Fleischesser seltener Sport, rauchten häufiger, tranken mehr Alkohol und aßen weniger Ballaststoffe. "Die Lebensweisen dieser Personenkreise sind grundsätzlich verschieden", sagt Boeing.

Rückschlüsse auf das Krebsrisiko seien damit schwierig. Denn Forscher haben zwar Methoden, diese Unterschiede rechnerisch anzugleichen. Unsicherheiten aber bleiben.

Es wird immer deutlicher, dass sich die Gruppen, die selten an Krebs erkranken, eben nicht nur in einem einzelnen Faktor abheben, sondern in ihrem gesamten Lebensstil.

Außer Nichtrauchen ist für sich allein keiner der aktuellen Ratschläge (sich gesund ernähren, in Bewegung bleiben, nicht allzu dick werden) ein wirksamer Schutz. Erst die Kombination bietet gute Chancen, den Krebs möglichst lang hinauszuschieben.
Dass allein eine obst- und gemüsereiche Ernährung zu einer verbesserten Gesundheit führt, hätten einige sicherlich gern, weils bequem ist. der letzte Satz sagts eigentlich ganz treffend: scheinbar bietet erst ein gesunder Lebenswandel eine gute Chance, das Krebsrisiko zu senken. Läßt sich das auf andere Krankheiten auch ausweiten?

Und noch was zu "5 Mal täglich"
Braucht ein Mensch mit stärkerer körperlicher Belastung mehr Vitamine, Mineralien, Spurenelemente etc.? Wenn ja, ist vielleicht die vermehrte Obst- und Gemüseaufnahme doch nicht so verkehrt?

:hallo:
odie

PS: In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein: viele Menschen lesen und verstehen nur das, was sie wollen. Sie suchen solange, bis sie eine entsprechende Studie gefunden haben, die ihrem Wunsch entspricht.

Die Pharma- und Nahrungsmittelindustrie kommt dem natürlich gern entgegen und liefert den Leuten das, was sie zu suchen glauben. Auf diesem Wege entstehen dann Präparate wie Grippostat C, Wick Medinight aber auch die ganzen Nahrungsmittelergänzungen.

Wir machen eine Studie

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odie hat geschrieben: PS: In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein: viele Menschen lesen und verstehen nur das, was sie wollen. Sie suchen solange, bis sie eine entsprechende Studie gefunden haben, die ihrem Wunsch entspricht.

Die Pharma- und Nahrungsmittelindustrie kommt dem natürlich gern entgegen und liefert den Leuten das, was sie zu suchen glauben. Auf diesem Wege entstehen dann Präparate wie Grippostat C, Wick Medinight aber auch die ganzen Nahrungsmittelergänzungen.

Und natürlich sind "Studien", auch wenn sie von wissentschaftlichen Instituten ausgeführt werden, auch interessengesteuert. Ich selbst habe eine naturwissentschaftliche Ausbildung und führe zur Zeit eine umfangreiche Studie über die musikalischen Vorlieben meiner Tochter durch. Selbstverständlich wird solange getestet bis sie zum Schluß Miles Davis am der allerbeste ist. :P

Leider steht bei vielen "echten" Studien gerade im Bereich Ernährung das Ergebnis vorher auch schon fest.

Gruß Uwe

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Hallo,

meine persönliche Erfahrung zu Studien, die sich mit Ernährung beschäftigen:
Man sollte schon genau hinschauen, wer so etwas in Auftrag gegeben hat.
Nach dem Motto: Wem nützt es?
Selbst wenn eine Studie völlig objektiv erstellt wurde (geht das überhaupt?), ist es oft noch lange nicht klar, welche Schlussfolgerungen die entsprechenden Interessengruppen daraus ziehen.

Ob letztendlich die stichhaltigeren Argumente entscheidend sind, wage ich zu bezweifeln.
Denn der Ernährungs- und Gesundheitsmarkt ist ein milliardenschwerer Markt, in dem es um das knallharte Geschäft geht. Und nicht um das Wohlergehen der Menschen.
Politische Interessen lasse ich mal ganz weg.
Nicht der informierte, sondern der verunsicherte Kunde ist ein guter Kunde.

Gesunde Ernährung-Licht ins Dunkel?
Wer dieses Licht wirklich ernsthaft in seine persönliche Ernährung bringen will, braucht nach meinen Erfahrungen Jahre, um überhaupt einigermaßen die Zusammenhänge verstehen zu lernen, die sich in unserem Organismus abspielen.
Dieses Wissen im täglichen Leben anzuwenden ist eine Kunst für sich.
Ob sie dann im Nachhinein die Richtige war? Hinterher ist man immer schlauer.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass in unserer Gesellschaft das Thema Ernährung ähnliche Verhaltensmuster aufweist wie z.B. Versicherungen, die Steuererklärung und der Tod.
Man versucht, es zu verdrängen, hinauszuschieben oder anderen Menschen zu überlassen.

Aber, wie gesagt, sind nur eigene Erfahrungen, meine eigene Meinung.

Grüße
wirdschon

9
@charlemagne Mein Englisch ist besch...und mir ist das gerade zu anstrengend. ABer bittebitte sag mir, dass da nicht das drinsteht, was ich glaube was drinsteht, bittebitte bitte.

Studien..Manchmal werden da wohl auch ZUsammenhänge geehen, die da eben so nicht sind. Es wurde ja auch mal belegt, dass Weintrinken gesund sei, weil eben Weintrinker im Schnitt gesünder seien.
Wenn man genauer hinguckt sieht man, dass das z.B. Schichtabhängig ist. In den Problemvierteln der Städte wird man wohl auf wenige Menschen treffen, die sich abends ein Glas guten Rotwein gönnen.Und beim genaueren hinshen wird klar, dass nicht die Tatsache welches Getränk man zu sich nimmt für den Gesundheitszustand verantwortlich ist.

Bei einigen weit verbreiteten Meinungn zur Rrnährung ist mir übrigens schleierhaft, wo die herkommen.
"Traubenzucker ist gesund" damit lässt sich anscheindend prima verkaufen (z.B.Fruchtzwerge!) Aber woher stammt das? Die Industreie wird es doch nur aufgegriffen haben( wenn alle glauben, das sei gesund, wie peraktisch, immer rein mit dem zeug).
Aber woher kommt der Glaube das sei gesund eigentlich? Oder Möhrchen seien gut für Babys, Kuhmilch gut für Menschen...Steckte da von Anfang an die Industreie dahinter? Oder hat sich das einfach so enwickelt, weil da auch mal jemand irgendwas festhestellt hat? Oder war es ähnlivh wie mit dem Messfehler beim Spinat?

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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pingufreundin hat geschrieben:@charlemagne Mein Englisch ist besch...und mir ist das gerade zu anstrengend. Aber bittebitte sag mir, dass da nicht das drinsteht, was ich glaube was drinsteht, bittebitte bitte.
"Super Size Me", ein Film von Mr. Spurlock soll die verheerende Wirkung von Fast Food demonstrieren. Mr. Spurlock hat dazu 30 Tage lang ausschliesslich bei McDonald's exzessiv gegessen und dabei 12kg zugenommen.

Dass man aber mit McDonald's abnehmen kann hat der AMERICAN COUNCIL ON SCIENCE AND HEALTH an zwei Freiwilligen bewiesen, die 30 Tag lang ebenfalls bei McDonald's gegessen haben:

Ms. Whaley hat in 30 Tagen 5kg abgenommen, denn sie hat im Schnitt 1800 kcal statt der benötigten 2200 kcal zu sich genommen.

Mr. Chazz Weaver hat sogar mehr gegesssen als Mr. Spurlock und bei 4300 kcal pro Tag innerhalb eines Monats um 4 kg abgenommen, denn er hat intensiv Sport getrieben.

Wie auch die Zusammenfasssung des Artikels in der Süddeutschen Zeitung feststellt, kommt es nicht auf die Ernährung an sich, sondern auf eine in jeder Hinsicht angepasste Lebensweise an.

Beide konnten in den 30 Tagen ihre Blutwerte verbessern, und wenn ihre Ernährung auch nicht ganz optimal war, lag sie doch nicht so weit neben den Empfehlungen der nationalen Institutionen.

Karl

11
[quote="charlemagne
...Dass man aber mit McDonald's abnehmen kann hat der AMERICAN COUNCIL ON SCIENCE AND HEALTH an zwei Freiwilligen bewiesen, die 30 Tag lang ebenfalls bei McDonald's gegessen haben....
Karl[/QUOTE"]

Na ja,
ob ich mit 2 Freiwilligen beweisen kann, dass Fastfood generell positive Auswirkungen auf den Körper bzw. das Blutbild hat?
Wäre mir zu billig.
Aber wer daran glauben will, warum nicht?
Die Kids wird es freuen.
Wären wir wieder beim Thema, den lieben Studien..

Grüße
wirdschon

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Abnehmen und gesund ist auch noch lange nicht das gleiche -auch wenn es gerne so gesehen wird

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
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Ein Schönes Beispiel dazu: Diese ganzen probiotischen Joghurtprodukte, die auf einmal so viel besser als unsere herkömmlichen Joghurts sein sollen sind genau das eben nicht. Es sind stinknormale Joghurts mit einem gesondert definiertem Bakterienstamm, der Marketingtechnisch gesondert hervorgehoben werden kann, aber in gleicher Wirkung in JEDEM Joghurt enthalten ist. Die Studie, die dazu gemacht wurde ergab nur, dass diese neuen Produkte gut sind. Die herkömmlichen sinds aber auch, wurde aber natürlich nicht gesagt :gruebel: .

Und was die ganze Pillendreher- und Supplementefraktion betrifft: Die machen und manipulieren die betreffenden Studien doch nur damit Ihre Produkte besser verkauft werden. Die Realität sieht doch meistens ganz anders aus :tocktock: !

Ich habe mir inzwischen einen Nährwerttabelle gekauft. Wenn ich meine, dass ich mehr Vitamine, Mineralstoffe etc. brauche, schaue ich da rein und mampfe dementsprechend Obst, Gemüse :daumen: !

Es betrübt mich sehr, dass uns in so großer Menge
ernährungswissenschaftlich nachgewiesene Scheiße vorgesetzt wird und man nicht gedankenlos einkaufen gehen kann, ohne einen Griff in die sterile Chemiekeule gemacht zu haben :motz: .

Viele Grüße, Lars

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schön ist auch das Ökotest-Siegel. zeigt doch eigentlich nur, dass das Zeig nicht giftig ist. :D
Das, was draufsteht kann man eben sehr unterschiedlich interpretieren . Wie sagte mir mal eine Hebamme zu babybrei:" das Alter was da draufsteht, das ist das, ab dem die Babys von dem zeug nicht mehr krank werden." Die gemeine Konsumentin glaubt aber, wenn da ab 6 Monate draufsteht bräuchte ihr Baby das.

Wir lassen uns ganz schön verarschen :gruebel:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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pingufreundin hat geschrieben:Abnehmen und gesund ist auch noch lange nicht das gleiche -auch wenn es gerne so gesehen wird
Als überzeugendes Beispiel dafür nannte in einem Gespräch mal jemand das Zigaretten-Rauchen :-) Der ärmste war US-Amerikaner und hatte entsprechend unter dem Atkins-Wahn zu leiden, von dem er meinte, selbst wenn er beim Abnehmen helfen würde, wäre er sicher ungesund. Dort gibt es sogar die Pasta `carb-free'.

Gruß,

Carsten

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Pia hat geschrieben: Nachdem ich das von Kylie erwähnte Buch "Prost Mahlzeit" gelesen habe, gestern im Radio gehört habe, dass ein Liter Fruchtsaft mehr Zuckerkalorienen als die gleiche Menge Cola hat, denke ich mir, ich ess einfach, was mir schmeckt! :nick:
Übrigens genau der Grund, warum ich nach einem langen Trainingslauf erst einmal Orangensaft trinke. Oder auch Cola :-)

Gruß,

Carsten

Probiotischer Joghurt

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uortim hat geschrieben:Ein Schönes Beispiel dazu: Diese ganzen probiotischen Joghurtprodukte, die auf einmal so viel besser als unsere herkömmlichen Joghurts sein sollen sind genau das eben nicht. Es sind stinknormale Joghurts mit einem gesondert definiertem Bakterienstamm, der Marketingtechnisch gesondert hervorgehoben werden kann, aber in gleicher Wirkung in JEDEM Joghurt enthalten ist. Die Studie, die dazu gemacht wurde ergab nur, dass diese neuen Produkte gut sind. Die herkömmlichen sinds aber auch, wurde aber natürlich nicht gesagt :gruebel: .

Und es ist sogar NOCH schlimmer :wink: ...Vielleicht ahnen Sie jetzt, woher die probiotischen Kulturen stammen, die sich in den Falten unserer Gedärme ansiedeln sollen? Es sind nichts anderes als Darmbakterien - meist menschlichen Ursprungs. Hier bewahrheitet sich der alte Spruch:" Fresst Scheiße, Millionen Fliegen können sich nicht irren." Keime aus Kot, aus Vaginalabstrichen oder solchen, die irgendwann mal aus irgendwelchen Patienten isoliert wurden...aus welchen abstrusen Quellen "gesunde Darmkeime" isoliert werden, offenbart sich manchmal erst, wenn die Experten zusammentreffen.So beklagt Prof. B. beim Rundgespräch mit der Kommission für Ökologie seinen Ärger mit einem probiotischen Escherichia coli-Keim, der 1917 in einem Lazarett der verseuchten Dobrudscha von einem Soldaten isoliert wurde. Ihn brachte Prof. N. der als Sanitätsoffizier auf dem Balkan diente, zurück in die Heimat. Dieser Keim existiert seit dieser Zeit, hat lange geschlafen u. hat jetzt in der Welle der sog. Probiotika als "Mutaflor" für die Regulierung der Darmflora eine Renaissance erlebt...
Usw. usf: Ich mache seither einen ganz weiten Bogen um pro und prebiotische Produkte. Am besten wäre "saurer" Joghurt, den es aber heutzutage kaum noch gibt, weil die Leute auf "milden" Joghurt stehen und die Industrie daher fast nur noch auf "mild" setzt.
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

Pollmers Bücher sollten auf dem Einband einen Warnhinweis enthalten

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Pia hat geschrieben:Nachdem ich das von Kylie erwähnte Buch "Prost Mahlzeit" gelesen habe, gestern im Radio gehört habe, dass ein Liter Fruchtsaft mehr Zuckerkalorien als die gleiche Menge Cola hat, denke ich mir, ich ess einfach, was mir schmeckt!
So wie auf Zigarettenschachteln vor den realen Gefahren des Rauchens gewarnt werden muss, so könnte ich mir vorstellen, dass ein Gericht zur Ansicht kommt, dass die Sorgfaltspflicht der Regierung es erfordert, vor den Gefahren der Pollmerschen Polemik zu warnen. Nicht von der Hand zu weisen sind die Gefahren von Haar- und Zahnausfall, erhöhtes Risiko von Stoffwechselerkrankungen, vorzeitiges Ableben bei Leuten, die sich Pollmers Einstellungen zur Ernährung zu eigen machen.

Was das Radio so über Fruchtsaft und Cola erählt mag zwar richtig sein, relevant ist es wahrscheinlich doch nicht, denn in der Praxis sieht es so aus:

1. Fruchsaft enthält signifikante Mengen von Mineralien und Vitaminen, Cola praktisch nichts davon.

2. Fruchtsaft kann und wird man als Schorle trinken, mit Cola geht das nicht so ohne weiteres. Die Zuckerkonzetration ist dann gerade mal halb so hoch: 1 Liter Grapefruitsaftschorle enthält 36g Zucker, 1 Liter Cola 109g.

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charlemagne hat geschrieben:
...Dass man aber mit McDonald's abnehmen kann hat der AMERICAN COUNCIL ON SCIENCE AND HEALTH an zwei Freiwilligen bewiesen, die 30 Tag lang ebenfalls bei McDonald's gegessen haben.... Karl
wirdschon hat geschrieben:Na ja, ob ich mit 2 Freiwilligen beweisen kann, dass Fastfood generell positive Auswirkungen auf den Körper bzw. das Blutbild hat? Wäre mir zu billig. Aber wer daran glauben will, warum nicht? Die Kids wird es freuen. Wären wir wieder beim Thema, den lieben Studien.. Grüße wirdschon
Zu bezweifeln, was keiner behauptet hat bringt nicht viel und lenkt nur vom Thema ab. Erfreulich dagegen ist, dass mittlerweile auch die Stiftung Warentest das Thema und die damit zusammenhängende Problematik angemessen behandelt. Dass dies auch in der Presse ebenso angemessen dargestellt wird gibt wieder Anlass zu Hoffnung:
Bild
http://www.sueddeutsche.de/,tt3m1/wisse ... 403/46357/

Vielleicht lernt irgend wann einmal auch die Masse was wir Läufer schon immer gewußt haben:

http://f27.parsimony.net/forum67223/messages/3774.htm

Karl

So ein Quatsch

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charlemagne hat geschrieben:[ ... ] so könnte ich mir vorstellen, dass ein Gericht zur Ansicht kommt, dass die Sorgfaltspflicht der Regierung es erfordert, vor den Gefahren der Pollmerschen Polemik zu warnen. Nicht von der Hand zu weisen sind die Gefahren von Haar- und Zahnausfall, erhöhtes Risiko von Stoffwechselerkrankungen, vorzeitiges Ableben bei Leuten, die sich Pollmers Einstellungen zur Ernährung zu eigen machen.

Gefahr der Pollmerschen Polemik? Gefahr? Polemik? Schön zu wissen, dass Du dieser Ansicht bist, aber Du stellst das hier als Tatsache hin.
Das darfst Du gern tun, wenn Du Durch Deine Qualifikation (mindestens Staatsexamen für Lebensmittelchemie, wahlweise Dipl.-Biologe, Dipl. Chemie, Dr. rer.nat. und nach Möglichkeit sollte Dir auch schon mal wie Pollmer die Wissenschaftliche Leitung des Europäischen Institust der Lebensmittel- u. Ernährungswissenschaften oblegen haben.) plausibel machen kannst, dass Du der richtige Mann für diese Kritik bist. Bei einem Hobbyernährungsspezialisten macht das wenig Sinn.
Gruß
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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Hallo,
Es freut mich persönlich, das dieses Thema nun doch so ausführlich diskutiert wird.
Seit ich laufe, beschäftige ich mich sehr ausführlich mit Ernährung und Bewegung und möchte ein Buch empfehlen, das mich ein gutes Stück weiter gebracht hat.
" Dr. med. Max Bircher-Benner : Ordnungsgesetze des Lebens "
Dieses ist jedoch nur dann wirklich interessant, wenn man sich wahrhaftig und Ernsthaft mit den Wechselwirkungen und Abhändigkeiten von Ernährung und Stoffwechsel auseinandersetzt. Nebenbei bemerkt: dieser großartige Arzt und seine unbezahlbare Erfahrung hat bis heute Recht und Bestand.

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Kylie hat geschrieben:Gefahr der Pollmerschen Polemik? Gefahr? Polemik? Schön zu wissen, dass Du dieser Ansicht bist, aber Du stellst das hier als Tatsache hin.Das darfst Du gern tun, wenn Du Durch Deine Qualifikation (mindestens Staatsexamen für Lebensmittelchemie, wahlweise Dipl.-Biologe, Dipl. Chemie, Dr. rer.nat. und nach Möglichkeit sollte Dir auch schon mal wie Pollmer die Wissenschaftliche Leitung des Europäischen Institust der Lebensmittel- u. Ernährungswissenschaften oblegen haben.) plausibel machen kannst, dass Du der richtige Mann für diese Kritik bist. Bei einem Hobbyernährungsspezialisten macht das wenig Sinn.
Gruß
Hallo Kylie,

erst mal möchte ich dich beruhigen. Ich kann zumindest einen Dr. rer.nat. nachweisen und möchte es auch nicht versäumen darauf hinzuweisen, dass meine Abhandlung zum Massstab für alle Doktoranden der Universität Stuttgart geworden ist, zumindest was die Gestaltung des Titelblatts betrifft: http://elib.uni-stuttgart.de/opus/vollt ... df/301.pdf.

Was die Bücher von Pollmer betrifft muß ich gestehen, dass ich sie nicht gelesen habe. Ich kenne aber den EU.L.E.N-Spiegel. Die ausführliche Rezension, die ich unlängst hier zur Verfügung gestellt habe sowie eine Fernsehsendung mit Pollmer, deren Details ich nicht mehr alle parat habe, deren Tenor mir aber in guter Erinnerung geblieben ist, sind zusammen mit dem EU.L.E.N-Spiegel für mich Grund genug davon auszugehen, dass in Pollmers Büchern nichts wesentlich Unterschiedliches steht.

Pollmer hat richtig erkannt, dass Vieles, was als "Ernährungswissenschaftliche Erkenntnis" ausgegeben wird gemeiner Humbug ist. Seinen Slogan auf den Webseiten "werbefrei, unabhängig, wissenschaftlich fundiert, quer gedacht, leicht verständlich" kann ich nicht in allen Punkten nachvollziehen. Pollmer verzettelt sich auf Nebenschauplätzen und versäumt es, alle Fakten in die Diskussion einzubeziehen. Richard Feynman hat in einer berühmten Rede (ich habe sie leider erst 1999 zum ersten Mal gelesen) diesen Punkt allgemeinverständlich illustriert.

Wie so oft muss man lange suchen, bis man etwas findet, das den Ansprüchen Feynmans gerecht wird und dann sind es auch noch die englischen Webseiten des American Council on Science and Health.

Viele Grüsse von Karl

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Es wird immer deutlicher, dass sich die Gruppen, die selten an Krebs erkranken, eben nicht nur in einem einzelnen Faktor abheben, sondern in ihrem gesamten Lebensstil.

Oha! Welche Überraschung. Das konnte man zu Beginn der prospektiven Datenerhebung Anfang der Neunziger noch nicht ahnen?
Welchen Sinn macht eine nichtexprimentelle Langzeiterhebung wenn man nicht alle potenziell relevanten Daten erfasst? Mit den richtigen multivariaten Analyseverfahren kann man die relevanten Faktoren dann schon identifizieren, mit dem selben Unsicherheitsfaktor den man bei jeder empirischen Studie hat.

Ansonsten halte ich vor allem artifizielle, also intensiv be- und verarbeitete Produkte wegen der Beimischungen (vom Aroma über die Konservierung bis zu rechts drehenden Kolibakterien und zugleich reduzierten und angereicherten Produkten, aber auch die banale Wurst) und chemischen Produktionsstoffe für bedenklich.
Je eher man an seinem Essen noch erkennen kann aus welchem Naturprodukten es besteht und je weniger daran manipuliert wurde desto unbedenklicher dürfte es sein. Lieber einen ehrlichen Schweinebraten als fettreduzierte Dosenputenwürstchen von Penny.
Guten Appetit
Sisu

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charlemagne hat geschrieben:Was die Bücher von Pollmer betrifft muß ich gestehen, dass ich sie nicht gelesen habe. Ich kenne aber den EU.L.E.N-Spiegel. Die ausführliche Rezension, die ich unlängst hier zur Verfügung gestellt habe sowie eine Fernsehsendung mit Pollmer, deren Details ich nicht mehr alle parat habe, deren Tenor mir aber in guter Erinnerung geblieben ist, sind zusammen mit dem EU.L.E.N-Spiegel für mich Grund genug davon auszugehen, dass in Pollmers Büchern nichts wesentlich Unterschiedliches steht.

Pollmer hat richtig erkannt, dass Vieles, was als "Ernährungswissenschaftliche Erkenntnis" ausgegeben wird gemeiner Humbug ist.

Dann bin ich ja beruhigt, Quali hast du vorzuweisen, polemisch bist Du jetzt in diesem Zitat auch nicht mehr - so gefällt mir das besser.
Und nur, damit das nicht falsch rüberkommt: Pollmer ist für mich auch überhaupt keine "Instanz" - gerade die jüngsten Werke wie Lex.d.Ernährungsirrtümer u.a. gehen für meinen Geschmack zu wenig ins Detail. Das Buch "Prost Mahlzeit", wenn auch alt (und darum trotz einiger Aktualisierungen manchmal nicht up to date) hebt sich aber sehr von den anderen Publikationen ab.
Gruß
Kylie

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Sisu hat geschrieben:Je eher man an seinem Essen noch erkennen kann aus welchem Naturprodukten es besteht und je weniger daran manipuliert wurde desto unbedenklicher dürfte es sein. Sisu



Hallo,

würde ich fast so unterschrieben.

Aber selbst wenn ich wüsste, dass es sich um das eigentliche Naturprodukt x handelt, wer sagt mir, wie es produziert wurde, mit welchen Herbiziden, Pestiziden, Hormonen behandelt, mit welcher Lagerzeit usw. .?
Ist ein hochgezüchteter, mehrfach gespritzter Apfel -aus Australien eingeflogen - noch ein Naturprodukt oder schon ein manipuliertes Nahrungsmittel?

Gehen wir mal grundsätzlich davon aus, dass der Nahrungsmittelmarkt das produziert, was er auch verkaufen kann und danach seine Produktion ausrichtet.
Ist denn dann nicht die zunehmende Denaturierung unserer Nahrung nicht ein Spiegelbild unseres Verbraucherverhaltens?

Alles wie gemalt, möglichst billig und schnell zuzubereiten?

Oder hat es die Industrie tatsächlich geschafft, unsere Geschmacksnerven schon so zu manipulieren, dass wir wertige Nahrungsmittel gar nicht mehr als solche erkennen können?

Jungen Menschen geht diese Diskussion zum Teil am H.... vorbei, ist völlig normal. Aber wenn die ersten Warnschüsse angekommen sind, sieht es wieder etwas anders aus.

Grüße
wirdschon
Gesperrt

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