Chicago 2016

Hallo,

ich habe erfreulicherweise die Lottery für Chicago in diesem Jahr gewonnen und werde nun Anfang Oktober dort laufen.

War von euch schon jemand bei diesem Lauf und kann mir ein paar Erfahrungen schildern? Würde den Lauf eig. gerne zu einer erneuten Bestzeitverbesserung nutzen. Das sollte doch im Vergleich zu New York "einfacher" machbar sein, oder (Höhenprofil, Wetter/Wind)?

Irgendwelche Must-Dos vor Ort im Zusammenhang mit dem Lauf?

Freue mich auf Rückmeldung.

Beste Grüße

Herzlichen Glückwunsch zum Losglück. Chicago ist ein hammermäßiger Lauf und wird dir viel Freude bereiten. Er ist einfacher als NYC und schwerer als Berlin zu laufen. Ich lief diesen in 2014, damals als PB. Schaue doch mal, ob es hierüber Berichte von anderen Läufern gibt.

Wir buchten damals über Reiseveranstalter.

Dir jedenfals viel Spaß!

Moin! Ich bin dieses Jahr auch für Chicago gemeldet. Hatte mich im März als time qualifier angemeldet. Freue mich schon mega drauf!! Die Flüge sind bereits gebucht, jetzt fehlt nur noch das Hotel...preislich ist das ja nicht gerade "günstig".

Das Streckenprofil von Chicago kann man als pancake flat bezeichnen. Hier ein Vergleich: http://blog.everestacademy.org/wp-conte ... n-Maps.jpg

Viele Grüße
Skip

Ich war 2009 da, als es noch keine Lotterie gab, konnte aber leider nicht mitlaufen wg. Verletzung. Eine Super-Stadt und ein Super-Event ! Wegen der breiten, geraden Straßen kann man auch trotz der hohen Teilnehmerzahlen gut laufen.

Tipp : Guck vorher mal nach der Wettervorhersage, 2009 war es eisekalt, das Jahr davor so heiß, dass zwei Läufer gestorben sind.
Außerhalb des Laufs hat mich besonders das Field-Museum beeindruckt (leider auch mit viel Lauferei verbunden).

Kurze Zusammenfassung meines Laufs:


4:30 Uhr – der Wecker klingelt. Auch wenn sich der Hunger zu dieser frühen Uhrzeit eher im Rahmen hält, heißt es für mich Frühstückszeit. Nach ein paar Toast mit Honig und Marmelade geht es um kurz nach 6 Uhr mit meiner Familie zu Fuß Richtung Startbereich. Bereits hier bekommt man einen Eindruck von der Dimension dieser Großveranstaltung. Insgesamt rund 45.000 Teilnehmer begeben sich zum Start. Die Ruhe vor dem Sturm. Der Chicago Marathon zählt neben Boston, London, Berlin, New York und Tokio zu den World Marathon Majors, einem Zusammenschluss der 6 größten Marathon-Veranstaltungen der Welt.

Als kurz vor 7:30 Uhr die amerikanische Nationalhymne im Grant Park live erklingt, bekam ich die erste Gänsehaut. Die ersten Sonnenstrahlen hatten gerade die Skyline von Chicago ins warme Licht getaucht. Ein unglaublich schöner Augenblick! Bei besten äußeren Bedingungen ging es dann auf die 42,195 km lange Strecke. Die ersten Kilometer führten durch die Häuserschluchten Chicagos, die mit Menschenmassen an den Straßen gefüllt waren. Insgesamt mehr als 1 Mio. Zuschauer feuerten uns Läufer euphorisch an (laut der Chicago Tribune ca. 1,7 Mio.). Nachdem ich die grüne Lunge Chicagos, den Lincoln Park, passiert hatte, ging es Richtung Halbmarathonmarke. 1:22:35 zeigte die Uhr nach 21,09 km. Das sind 3:55 Minuten pro Kilometer. Deutlich schneller als geplant. Aber der Adrenalin und der Jubel der Zuschauer versetzen Berge. Als es dann auf der schnurgeraden Michigan Avenue auf die letzten Kilometer Richtung Ziel geht, habe ich den Willis Tower, mit 442m der zweithöchste Wolkenkratzer der USA, fest im Blick. Die Kräfte schwinden, doch nur noch zwei Kurven und eine unerbittliche Steigung verbleiben, dann ist das Ziel vor Augen. Die Uhr tickt runter und bleibt bei 2:49:10 Stunden stehen. Bestzeit um mehr als 5 Minuten unterboten. Damit war ich bester Deutscher unter den mehr als 300 deutschen Startern. Ein Traum geht in Erfüllung. Ein unbeschreibliches Gefühl.

Saustark! Herzlichen Glückwunsch.

Ich lag die gesamte Woche vor dem Lauf leider mit einer Erkältung flach. Daher war es bei mir weit entfernt von meiner personal best, obwohl das durchaus initial das Ziel gewesen ist, aber der Lauf und der gesamte Tag waren einfach bombastisch gut. Mir wurde mehrfach gesagt, dass es das beste Wetter aller Chicago Marathons bisher war. Mir persönlich ein gutes Stück zu warm übrigens. Hatte Montags einen sehr dicken Sonnenbrand im Gesicht und auf den Lippen.

Unter den Majors hinsichtlich Orga, Strecke, Stimmung, Feeling, etc. auf einem Level mit New York und London. Berlin fällt da leider deutlich nach unten raus in meiner Einschätzung (aber jeder Jeck is anders).

Die Anschlusswoche Sightseeing lohnt sich in Chicago auch durchaus.

Danke!

So eine Erkältung kurz vorm Marathon ist echt bitter. Kenne ich aus dem Frühjahr als ich den Paris Marathon gelaufen bin. Aber schön, dass du deinen Lauf trotzdem noch genießen konntest! Das Wetter empfand ich als optimal. Durch die frühe Startzeit (7:30) war ich dementsprechend auch relativ pünktlich im Ziel (ca. 10:20), so dass ich von der „Mittagshitze“ verschont blieb. Einzig der Wind auf der 2. Teilstrecke hat mich etwas genervt.

In Bezug auf die Organisation und das ganze Drumherum kann ich dir nur zustimmen! Besonders die Leute an der Strecke haben es mir angetan! Mega geile Stimmung (besonders im Loop)! Die Amis geben ordentlich Gas! Auch an den Verpflegungsständen überhaupt keine Probleme, da massig Helfer vor Ort!

Ich habe auch noch eine knappe Woche Sightseeing drangehangen. Das Wetter die Tage danach war natürlich großartig! Besser hätte es nicht laufen können. Die Stadt hat super viel zu bieten! Der Marathon selbst war also nicht der einzige Marathon. Meine Füße haben sich gefreut.

Ich kann den Chicago Marathon also nur wärmstens empfehlen! Für schönes Wetter kann ich allerdings keine Garantie geben