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Schnee und Regen.......Ein toller Lauf

Schnee und Regen.......Ein toller Lauf

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18.01.2005

Start 18:00 Uhr im Ziel 20:17 Uhr

Eigentlich läßt man bei solch einem Wetter keinen Hund vor die Tür, aber was ein Streaker kann, kann ein Hund schon lange. :wink: Bonnie läßt sich da auch gar nicht beeindrucken. Als ich die Laufsachen aus dem Schrank hole, da vollführt sie schon wieder Freudentänze.

Ich fröstele schon bei dem Gedanken an das Wetter, aber auch ich laufe trotzdem los.

Durch das Dorf führt uns der Weg zum Mittellandkanal. Es regnet in Strömen. Zwischendurch mischt sich etwas Schnee dazwischen. Sauwetter, naß und kalt. Aber es dauert nicht lange, und ich bin auf Betriebstemperatur. Bonnie läßt sich überhaupt nicht beeindrucken. Sie schnüffelt und kreuzt hin und her. Man merkt nicht, daß sie läufig ist. Sie läuft wie immer mit vollem Einsatz. Ein liebes, friedliches Tier. So etwas Feines findet man nicht alle Tage. Höflich und bestimmt weist sie zudringliche Rüden ab, das Laufen ist ihr noch wichtiger.

Als wir den Hafen Berenbusch passiert haben, laufen wir ca. 3 km schnurrgerade Strecke. Der Wind kommt genau von hinten. Im Licht der Stirnlampe vernebelt der eigene Atem die Sicht. Mit allen möglichen Verrenkungen versuche ich nach rechts oder links, oben und unten auszuatmen. Nichts nützt. Ich erzeuge mein eigenes Nebelfeld. Aber auch das geht vorbei. Irgendwann kommt der Wind wieder etwas von der Seite und ich habe wieder freie Sicht.

Die vielen kleinen Pfützen haben mittlerweile dafür gesorgt, daß ich keine trockene Stelle an den Füßen habe, aber sie fühlen sich wohlig warm an. Überhaupt habe ich immer mehr das Gefühl, das mich eine gewisse Zufriedenheit überkommt. Der Lauf wird immer schöner. Jetzt setzt ein kräftiger Graupelschauer ein. Ein tolles Bild im Licht der Stirnlampe. Wie lauter Bleibänder aus den Gardinen, so erscheint es im Licht. Man kann kaum 2 Meter weit schauen. Den Blick gesenkt, nicht nach vorne. Vorne sieht man nicht viel. Aber immer auf die Füße achten. Der Schlappschritt des Ultraläufers verschwindet beim Lauf in der Dunkelheit, in unebenem Gelände. Achtet mal darauf. Man hebt die Füße automatisch höher.

So laufen wir weiter. Neben Binnenschiffen her, die langsam an uns vorbei ziehen. Ich merke kaum die Schritte. Es ist, als ob mich Engel tragen. Die herrlich frische Luft, all das läßt das Läuferherz genießen. Ich möchte nicht aufhören zu laufen.

Schon sind wir in Rusbend am Hafen. Eigentlich wollte ich hier umkehren und am Kanal entlang zurücklaufen. Aber nun, nun lockt der Wald. Dieses herrliche Gefühl, alleine durch den dunklen Wald zu laufen, das ist für mich immer noch ein gewisses Abenteuer. Selbst wenn ich hier jeden Weg und Steg kenne, es ist immer wieder spannend. Also rein in den Wald. Den Schein der Stirnlampe höher eingestellt und siehe da, rechts und links des Weges sieht man hin und wieder die funkelnden Augen der Tiere. Das wirkt gespenstisch, aber ich weiß, es sind ja keine gefährlichen Tiere, die kennen mich ja alle. :D

Es regnet immer noch kräftig, aber unsere Stimmung ist einfach prima. Selbst Bonnie ist begeistert bei der Sache und nicht einmal hab ich das Gefühl, sie stände nicht voll auf meiner Seite.

Als wir aus dem Wald dann wieder rauskommen, läßt der Regen etwas nach. Auf der Kreisstraße laufen wir nun wieder einen Kilometer, ohne das uns ein Fahrzeug begegnet (Hab ich noch nie erlebt).

Dann sind wir wieder am Kanal. Zurück durch Berenbusch kommen wir bei Stromkilometer 105 wieder nach Dankersen rein. Die Heimat hat uns wieder.

Zum Abschluß die obligatorische Dorfrunde, mit der Stirnlampe kurz in die Gaststätte meines Freundes geleuchtet, und mit erhobener Hand wird sich gegrüßt.

Dann sind wir auch schon fast zu Hause. Ein herrlicher Lauf liegt hinter uns. Das Wetter hat uns aufgebaut, nicht demoralisiert, es war einfach toll.

22 km liegen hinter uns.

Bonnie freute sich auf die Dusche, ich natürlich auch.

Laufen kann so herrlich sein.
Alles was man übertreibt, verwandelt sich in Traurigkeit.

https://wesergebirgslaeufer2024.de/

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Sich bei solch einem Wetter aufzuraffen.. :daumen: und dann auch noch soviel Km abzuspulen. SUUUPer!!

LG
Britta

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Ein sehr, sehr schöner Bericht! Wenn ich jetzt nicht in die Arbeit müsste, würde ich glatt meine Laufsachen anziehen und zum Wald fahren.
Bitte mehr so schöne Berichte,
coffee :daumen:
Hüte dich vor deinen Wünschen. Sie könnten in Erfüllung gehen...

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Wundrschöner Laufbericht, bei der Großwetterlage absolut motivierend und aufbauend - Danke :daumen:

Nur mit dem Wald hätt ich ein Problem, da hab ich zuviel Schiß :nick:

LG, Kathrin
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

5
Für heute Abend ist bei uns Schnee und Regen angesagt. Nach diesem Bericht freue ich mich schon auf den Lauf.

Danke Rainer für diesen Bericht.

Grüße Marc :hallo:

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Ja,

das kenne ich auch, war Gestern bei Sturm und starkem Regen laufen und bin bis auf die Knochen naß geworden, aber es hat einfach nur Spaß gemacht, gegen die Elemente der Natur zu laufen und die Belohnung war die heiße Dusche danach.

Gruß
Markus,
denn werder Schnee noch Regen stoppen kann.
Bild

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Hi Rainer,
du schaffst es bald wirklich noch, daß ich aucheinmal bei Sauwetter laufe :wink:
aber irgendwie schaff ich es immer, genau an den Sauwettertagen den lauffreien Tag zu "planen".
nix geht über einen flexiblen Trainingsplan :D
Pfiat enk :hallo:

M@x


[font=&quot]KLM Prognose:
Der Lech, er führt jetzt Niederwasser,
doch heuer wird es wieder nasser!
[/font]

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Schöööööön...Es gibt eigentlich kein besseres Wetter zum Laufen. Ich freue mich schon aufs Wochenende ..... mit Regen und Schnee (sofern der Wetterbericht diesmal stimmt)

Wasser marsch.........

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Hallo, war gestern nach langer Abstinenz (der innere Schweinehund war stärker) wieder auf der Strecke.
Das Wetter war optimal - Wasser satt! Bei der ersten Steigung geht es die B7 rauf, ich lege mir den Plan für die restliche Strecke zurecht. Oben auf der Landstrasse verhalten sich die Autofahrer vorbildlich. Wer geht bei dem Wetter freiwillig vor die Tür und dann noch um zu Laufen?
Also Wasser läuft immer bergab und sammelt sich in kleinen und großen Senken. Verdammt wo kommt das ganze Wasser her, jetzt kommt die 2 Steigung und die Wassermassen kennen nur ein Ziel - mich. Autos kommen mir entgegen bzw. überholen mich, halten aber freundlich Abstand. Wieder auf der Landstrasse springe ich durch die Pfützen - ein Sidestep könnte bei einem Auto an der Seite etwas ungünstig sein.
Jetzt geht es die B7 runter, die Autofahrer verhalten sich fifty-fifty. Ein Sattelzug sprüht mich ein, der andere fährt eher in der Strassenmitte (Danke!!).
Zu Hause erst einmal die Socken auswringen und die Schuhe zum Trocknen aufstellen. Jacke & Cap haben den Test bestanden und ich natürlich auch.
Schließlich findet nächste Woche ein Crosslauf statt und wenn dann so ein Wetter herrscht kann man doch nicht kneifen, oder?

Gruß Stefan
Gesperrt

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