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1.City Marathon Zürich

1.City Marathon Zürich

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Sonntagmorgen 15.April 03.
Die Anreise ist ohne Probleme (Wangen im Allgäu). Die Saalsporthalle (Startnummerausgabe) ist leicht zu finden. Parkplätze sind ebenfalls gut ausgeschildert (Sanne, meine Frau und Betreuerin, und ich haben die Fahrräder dabei und parken etwas ausserhalb).

Keine Wartezeit bei der Ausgabe der Startnummer. Alles superfreundlich und tiptop von der Orga. Anschliessend fahren wir mit den Rädern zum Startbereich. Das Meer der Läufer hat sich bereits eingefunden. Schnell noch die Sporttasche zum Eisenbahncontainer bringen und dann in den Startbereich. Petrus ist heute ein Läufer(in), ideale Bedingungen: 4 C°, Sonne und nahezu windstill. Im Laufe des Vormittags erreicht es die 16 C° Marke.
Man spürt die Nervosität der startenden Rennpferde (ich zähle mich eher zu den Genussläufern) und man sieht die Anspannung in den Gesichtern. Mit grossem Gelächter fliegen die Warmhalteklamotten der Läufer an den Wegrand. So mancher Zuschauer bekommt das Parfüm der Läufer durch dessen angeschwitztes Shirt zu genießen.
Pünktlich um 8:30 Uhr fällt der Startschuss. Jetzt setzt sich das Läuferfeld allmählich in Bewegung. Man spürt wie jeder Läufer versucht sich in seinen Laufstil einzufinden. Mir geht es ebenso. Mein Ziel für heute ist die 3:30 zu unterbieten und wenn es nur eine Sekunde ist. Dafür habe ich mir einen Fahrplan zurechtgelegt. An diesen will ich mich genau halten. Besonders nach km 34 wird es interessant. Dies ist meine längste Strecke in der Vorbereitung gewesen und das ganze 4 mal. Das Feld zieht sich recht schnell in die Länge und man kann seinen Schritt laufen.

Das Publikum feuert einen bereits jetzt schon eifrig an, überraschend ist die Anzahl der Zuschauer um diese Uhrzeit. Wir biegen auf die Strecke am Zürichersee ein. Ein Blick nach rechts und man kann den See in seiner Schönheit daliegen sehen. Die Sonne scheint einem direkt ins Gesicht und der Genuss ist perfekt. Jetzt kommen auf einmal brasilianische Klänge von vorne?! Tatsächlich, drei braune Schönheiten mit wenig Stoff bekleidet tanzen im Rhythmus der Klänge. Irre, und das mitten in Zürich.

Mittlerweilen habe ich die, anfänglich noch benötigte, Laufjacke umgebunden (bei km 10 sollte mir Sanne die Jacke abnehmen). Jetzt habe ich die richtige Betriebstemperatur erreicht und habe mich eingelaufen. Ein Kontrollblick auf die Uhr sagt mir, dass ich schneller bin wie geplant. Genau das lässt die Jackenübergabe auch scheitern (selber Schuld). Also nehme ich sie mit und bei der Rückrunde werde ich Sanne schon erwischen. Ein Motorradkorso kommt uns auf der Gegenspur entgegen. Die Läuferspitze ist bereits auf dem Rückweg. Alle Läufer begrüssen die Spitze mit Klatschen, Rufen und anfeuerndem Pfeifen. Die Stimmung ist bei allen unheimlich gut. Die Zuschauer feuern uns an und geben uns aufmunternde Worte mit auf den Weg.

In Meilen am Zürichsee ist jetzt die Wende. Dort muss man durch eine Zelt laufen und die Läufer werden supertoll empfangen und angefeuert. Der Marathon wird zu einem wirklichen Genusslauf. Bei km 21 treffe ich Sanne und ich werde meine Jacke endlich los. Die Zeitkontrolle für den Fahrplan sagt mir, dass ich 4:30 Minuten voraus bin und nehme etwas den Druck raus. Nicht, dass der Hammermann noch vorbeikommt und zuschlägt.

An der ganzen Strecke am Zürichsee sind Musikbands und Kapellen verteilt. Das lockert unheimlich auf und motiviert die Läufer. Danke an alle Musiker für die tolle Unterstützung. Nun geht es in Richtung Zentrum. Im wilden Zickzack und auf und ab geht es durch die Züricher-City. Verlaufen konnte man sich zu keiner Zeit. Eine Superorga in jedem Detail. Das Publikum wurde leider jetzt teilweise etwas dünner. Was sich dann aber schlagartig wieder änderte je mehr man ins richtige Zentrum kam. In Vergleich zum See ist die Stadt natürlich nicht so attraktiv. Aber es ist nunmal ein Citymarathon. Die aufmunternden Zurufe werden langsam nötiger. Km 35 ist erreicht und der Fahrplan sagt mir, dass ich noch 4:15 Minuten voraus bin. Super, habe das optimale Tempo getroffen.

Die Verpflegungsstationen sind, meiner Ansicht nach, sehr gut positioniert und ausgestattet. Besonders haben mit die PET-Flaschen zugesagt. Die habe ich noch eine zeitlang mitnommen und daraus getrunken. Bei den Bechern verschüttet man immer so viel oder verschluckt sich beim Trinken. Die magische Zahl km 40 ist in Sicht. Jetzt noch kurz eine PET mit genommen und dann rechts abgebogen auf die 2 km lange Zielgerade. Und genau diese Gerade hat sich ziemlich zäh gezogen. Das Ziel ist in Sicht und den Endspurt ansetzen ist der einzige noch vorhandene Gedanke. Da kommt die rote Matte und es piept. Horrido, geschafft und überglücklich. Dann der Blick auf die Uhr 3:26:03 - ich bin sprachlos.

Fazit:
Zürich war mehr als eine Reise wert. Ich komme wieder. So ein tolles Publikum mit soviel Stimmung findet man nicht überall. Die Orga war, aus meiner Sicht, erste Sahne. Die Strecke mit der Landschaft spitzenmässig.
Ein Kritikpunkt jedoch, ist der gelbe Tordurchlauf, der einen meinen läßt, es sei das Ziel (ca. 1 km vor dem eigentlichen Ziel; oder war das ein Psychotest?).

Dies war mein vierter und gleichzeitig schönster Marathon. Meine persönliche Bestzeit habe ich erlaufen und jetzt beginnt die Vorbereitung für den Alpin-Marathon am 14.06.03 in Liechtenstein. Der Respekt davor ist grenzenlos!!!!!

Gruss an alle Läufer/innen
Harald:dance2:

1.City Marathon Zürich

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Das hört sich ja super an!!!!
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was für ein Tempo und dann auch noch mit soviel Begeisterung!!
Herzlichen Glückwunsch dazu und da kann ich nur sagen: Hut ab!

Und vielen Dank für Deinen tollen Bericht! :bounce:

Let`s running!
Andrea
Start Nr. 2763 beim RheinRuhrM

1.City Marathon Zürich

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Hei Harald,

Deinem Bericht kann man deutlich entnehmen, wie sehr Du diesen Lauf genossen hast und wie zufrieden/stolz Du mit dem Ergebnis bist. Mit Recht; Hut ab und herzlichen Glückwunsch von mir. Von solchen Läufen kann man lange zehren. Sicherlich bis zu Deinem nächsten großen Ziel. Dafür drücke ich Dir schon einmal die Daumen.
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Liebe Grüße, Bogi

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@ Harald
Man spürt, wie Du den Lauf in jeder Sekunde genossen hast! Danke, dass wie Dich begleiten durften! ! :)

Grüße von
Phönix

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Hallo Harald,
ein super toller Lauf genauso wie der Bericht. Hatte das Gefühl mitzulaufen. Ich hoffe, dass wir von Deinem Lichtenstein M auch so einen tollen Bericht bekommen. ;)

Wie bereitest Du dich dafür vor? Mußt Du jetzt noch viel trainieren? :look:

Gruß
Daggi :bounce: ;)

Die sich bekennende Blonde

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Hallo Daggi,

freut mich, daß Euch der Bericht gefallen hat.

Für den Alpin M bin ich gerade dabei einen Trainingsplan auszuarbeiten. Wird sehr viel die Berge rauf gehen (Höhenmeter).
Vierzehn Tage vorher dem Lauf bin ich in Südtirol. Da kann ich in der Höhe trainieren (zufälligerweise machen wir gerade dann dort Urlaub).

Mein Ziel für Liechtenstein ist gesund und zu Fuß im Ziel ankommen. Die Zeit ist mir dabei nicht wichtig.

Wünsche noch ein schönes Ostern.
gruss
Harald
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