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Knochenmarködem und ITBS, wie weiter?

Knochenmarködem und ITBS, wie weiter?

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Hallo liebes Forum,
ich habe hier schon öfters sehr hilfreiche Threads verfolgt und habe mich nun angemeldet, da ich selber ein Problem habe - ich hoffe, hier finde ich vielleicht Hilfe!
Es geht um ein ITBS-Syndrom, was ja schon recht oft thematisiert wurde…
Die Tipps, die sonst gegeben werden, habe ich größtenteils schon „durch“, daher möchte ich meinen Fall mal selber schildern (ich versuch mich kurz zu fassen).

Also, ITBS seit 3 Jahren, erstmals bei einer Radtour aufgetreten. Leider in den darauffolgenden Wochen trotzdem versucht, weiter zu trainieren, meist weit über die Schmerzgrenze. In den nächsten beiden Jahren dann immer ein Auf und Ab. Radfahren und Bergsteigen oft kaum ein Problem, laufen umso mehr, das habe ich dann auch fast eingestellt. Letztes Jahr und dieses Jahr im Frühjahr dann wieder etwas öfter laufen, Schmerzen kamen immer nach so ca. 5 km.
Laufanalyse + neue Schuhe -> immerhin 8 km. In den letzten 3 Jahren immer wieder Physiotherapie, dehnen/Blackroll, Muskelaufbau.
Nach weiterer Verschlechterung dieses Jahr dann 2x Cortison-Spritzen, danach schlussendlich 5x Stoßwellentherapie – ohne Erfolg. Weitere Verschlechterung, an Laufen war nicht mehr zu denken, normales Gehen auf der Arbeit wurde nach einiger Zeit zur Qual.
Daher neues MRT (Ende Juli): Ergebnis ist ein „hochgradiges Knochenmarködem in der lateralen Femurkondyle“ sowie ein „hochgradiges Muskelödem im distalen Teil des Muskelbauches sowie in der Sehne des Musculus vastus lateralis […] Es handelt sich offensichtlich um eine Tendinopathie […] Der Tractus iliotibialis ist geringgradig verbreitert als Zeichen einer Irritation.“
Darauffolgend 5-wöchige Komplettentlastung an Krücken, seit einer Woche jetzt wieder Belastung. Ein erneutes MRT vor 2 Wochen zeigte eine „sowohl in Verlauf als auch in Intensität unveränderte Darstellung des Knochenödems“.
Ja, nun versuch ich ganz langsam etwas radeln auf dem Hometrainer, langsame Steigerung des Gehens. Nur merk ich bei jedem Schritt den Zug auf der Außenseite (aber Gott sei Dank noch keine Schmerzen).
Ich hoffe, das Knochenmarködem bildet sich durch die Entlastung jetzt zurück, aber die Ursache, also der Zug auf der Sehne, ist ja leider unverändert. Mehrere Physiotherapeuten konnten keine wirkliche Ursache finden. Ich bin nun (wieder einmal) komplett ratlos und habe Angst, dass ich jetzt nach der Entlastung etwas verkehrt mache…

Ich hoffe, ihr habt bis hierhin gelesen ;) Vielleicht weiß ja jemand noch einen Rat? Oder vielleicht auch eine Arztempfehlung in Tirol oder im Allgäu?

Vielen Dank im Voraus!

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Also, eines vorweg: Sieh zu, dass du an der Bekämpfung des Ödems mit ärztlicher Unterstützung dranbleibst.

Was das ITBS angeht, würde mich vor allem folgendes interessieren: Nutzt du die Blackroll nur auf dem ITB selbst? Hast du die Blackroll Bälle oder etwas vergleichbares und gehst du gezielt an die Gesäßmuskulatur ran? Hast du eine Kräftigungsroutine, z.B. vom Physio bekommen? Wie sieht dein Dehnprogramm aus?

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Guten Morgen und vielen Dank für deine Antwort!

Zu dem Ödem: Was genau meinst du mit "ärztlich dranbleiben"? Ich bin mir da momentan ziemlich unsicher... Mein Hausarzt meinte, ich muss noch weiter entlasten. Ein Chirurg und ein Orthopäde meinten, ich soll wieder belasten, was ich jetzt auch mache. (Obwohl ich mich frage, ob das richtig ist, wenn das Ödem laut MRT noch "unverändert" ist ....)
Ja und jetzt taste ich mich da langsam ran, was geht und was nicht. Gestern abend hab ichs auf dem Hometrainer wieder probiert - doch nach ca. 5 Minuten kam langsam schon der typische Schmerz :( Aber ich weiß natürlich nicht, ob das von dem Ödem kommt, vom ITBS oder einfach von der jetzt erst mal wieder "ungewohnten Belastung".

Zu deinen Fragen:
Mit der Blackroll gehe ich in erster Linie direkt auf das ITB, die ganze Länge hoch und runter halt. Dazu dann noch vorwiegend die Oberschenkel-Vorderseite, die ist auch immer ziemlich verspannt, sagte auch der Physio. Dann habe ich immer noch das Gesäß etwas mitbearbeitet mit der normalen Blackroll. Da das nicht so super geht, hab ich mir neulich einen der Bälle gekauft, da roll ich jetzt immer noch drauf rum mit dem Gesäß, ist auch äußerst schmerzhaft.
Kräftigung: Zum Einen Fußgewölbe (Plattfuß), dann Abduktoren (entweder so im Stehen oder im Fitnessstudio), Hintern (Bein nach hinten "durchschwingen"). Zusätzlich im Studio mach ich noch generell Beine (Adduktoren, Vorderseite, Rückseite, Hintern) und Bauch/Rücken.
Dehnung: Oberschenkel-Vorderseite, und Hintern (so mit einem Bein vorne nach 90° hingesetzt und dann nach vorn kommen mit dem Oberkörper, kanns schlecht beschreiben). Die Seite an sich kann ich nicht gut dehnen, da tut mir die Hüfte weh.

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Ich bin kein Arzt und weiß nicht, was bei einem Ödem besser ist. Deshalb meine ich, man sollte hier in jedem Fall auf den ärztlichen Rat hören. Auch wenn ich von Orthopäden nicht all zu viel halte, gilt für mich immer noch der Grundsatz: Facharzt in solchen Fragen immer vor Allgemeinmediziner. Aber selbst, wenn die Ärzte zum Belasten raten, ist die Grenze immer dann erreicht, sobald Schmerzen auftreten. Wenn die Schmerzen nach der Belastung sich nicht schnell wieder bessern, sondern sogar am nächsten Tag noch da sind, ist das ein Zeichen, dass Belasten nicht gut ist und du solltest nochmals den Arzt konsultieren.

Zum Übrigen:

Hier dürfte der Schlüssel zur Besserung liegen. Wenn es der "kleine" Ball der Blackroll ist, ist es gut, ansonsten kann ich dir nur ans Herz legen, ihn dir zu kaufen, weil du damit gezielter die Muskeln im Gesäßbereich bearbeiten kannst. Wichtig: nicht nur auf den Pobacken rumrollen, sondern auch auf die Seite bis fast in die Leiste rein (ja das tut weh!). Die Ursache für ITBS liegt meistens in der Hüftmuskulatur.
Kräftigungsübungen für die Hüfte sind grundsätzlich hilfreich, allerdings kann es in der Akutphase sinnvoller sein, ausschließlich Körpergewichtübungen zu machen. Wichtig ist hier insbesondere die Clam-Shells-Übung mit 1 - 2 Ermüdungssätzen.

Die Dehnübung, die du beschrieben hast, ist die sog. Taube aus dem Yoga. Die ist schon gut und sollte regelmäßig gemacht werden. Zusätzlich solltest du aber weitere "Hüftöffner"-Dehnübungen machen. Google das mal, da findest du eine Menge Übungen. Alles, wo du nicht tief in die Übung kommst, ist künftig absolutes und regelmäßiges Pflichtprogramm! Such außerdem mal nach der Übung Couch-Strech. Ganz fies am Anfang, aber unglaublich hilfreiche Übung!

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Facharzt in solchen Fragen immer vor Allgemeinmediziner.
Genau der Meinung bin ich auch, deswegen hab ich auch in erster Linie auf den Orthopäden gehört.

Schmerzen - gestern das erste Mal ein klein wenig mehr zu Fuß unterwegs gewesen (trotzdem langsam und vorsichtig und bei weitem noch nicht wirklich "viel") und die Schmerzen kamen schon wieder :(
Hab direkt beim Orthopäden angerufen und morgen gleich Termin. Das ist so frustrierend :(

Vielen Dank für deine Tipps zu den Übungen! Ja, der kleine Ball ist echt richtig fies, bei mir ist auch eher seitlich der schlimmste Punkt... Die anderen Übungen schauen auch interessant aus, da werd ich mich mal rantasten...

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Was ich noch fragen wollte: Gibt es hier jemanden, der einen wirklich guten Sportarzt/Orthopäden weiß, der sich gerade mit dem ITBS gut auskennt und es vielleicht auch operiert? Vorzugsweise Süddeutschland und Tirol.
Hab bisher noch nicht so ganz den "richtigen", kommt mir vor. Und gibt es irgendwo ausführlichere Infos zu einer OP? Man liest da nur recht wenig drüber...
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