Passend zu Faschingssamstag fand heute nachmittag in Augsburg der 6. Augsburger Rückwärtslauf statt, gleichzeitig die Deutschen Meisterschaften über 1.000m. Aufgeteilt ist das ganze in 3 Runden die man auf einem geräumten Parkplatz absolviert. Das Startgeld fließt einem guten Zweck zu, das Gabze ist vielleicht auch nicht unbedingt bierernst zu nehmen.
Schon mal rückwärts gelaufen? Im Training habe ich bislang 2,3 Versuche gestartet, recht viel weiter als 200m bin ich nie gekommen...
Anfangs machen es die Jugendlichen erst mal vor, dann die Frauen. Wenn man selber kurz mal eücxkwärts läuft isses ok, wenn man dabei zusieht schauts eigentlich aus wie normal laufen, nur andersrum.
Um 15:30 stehen wir dann also am Start, die Nummer auf dem Rücken, 21 Läufer sinds im "Männer- und Hobbylauf", wo der genaue Unterschied ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau.
Der Startschuss fällt es geht los. Ich habe mich ganz "hinten" eingeordnet, erstens kann man mich dann im Fernsehen besser sehen und die ganzen Schnellen sind mir dann auch nicht im Weg. Nach 30m bin ich Vorletzter, Schrotti feuert mich schon an. Frei nach dem Motto "Die Messe wird am Schluss gelesen" versuche ich erst mal mit dem ungewohnten Schritt klar zu kommen. Ich habe immer ein halbes Auge auf den Führenden, denn überrundet will ich auf keinen Fall werden.
Die erste Runde geht ganz gut rum, ich weiß dass ich ca. 2 Läufer hinter, also vor mir, habe, die in Reichweiter sind. In Runde zwei erwische ich zwei davon, allerdings fangen nun die Beine schon an zu schmerzen. Ziel 1 habe ich schon erreicht: Nicht überrundet, puuh...obwohl die Strecke kurz ist versagt das Gehirn: ich muss ja eine Runde weniger laufen als ich dachte...ich sehe so 20m vor mir (oder hinter) einen Läufer und gebe nochmal rückwärts Gas, ca. 100m vor dem Ziel habe ich ihn. Ich frage ihn ob er Bock auf nen Schlussspurt hat..."Leff no zuabi" oder sowas keucht er mir entgegen, das bedeutet dann wohl Resignation...
Mein anderes halbe Auge werde ich auf den Anton Lautner, auch ein Neuburger, ein Lauftier und Urgestein, aber der hat leider mehr Ausdauer und ist dann doch ausser Reichweite. Aber sollte ich je bei einem "normalen" nur 2 Plätze hinter im sein dann wäre das schon ein Riesenerfolg...
So komme ich ungefährdet nach 6:36 ins Ziel, ich weiß ned ob mein Lauf dazu zählt, aber vielleicht bin ich eben 23. bei den Deutschen Meisterschaften geworden? Das kann man seinen Enkeln doch mal erzählen, oder?
Um den eigentlichen Titel gehts anschließend im "Elitelauf"...aber dass muss der Schrotti aus seiner Sicht erzählen. Ich kann nur soviel sagen: der Bewegungsablauf den der Sieger hat ist irgendie komisch...das ist kein Laufen das ist mehr so ein hüpfendes Pendeln...Der deutsche Meister ist am Ende auf jeden Fall der Favorit, der mal nebenbei am Di in New York beim ESB-Treppenlauf Platz 2 gemacht hat, wers gesehen hat weiß es, es war ein Wimpernschlagfinish...
Wer in seiner Nähe mal nen Rückwärtslauf hat sollte sich das gönnen. Es macht Spaß, ist total komisch, v.a. in den Kurven, und man hat am Ende die Schmerzen in den Beinen ganz wo anders als sonst...
Links:
Ergebnis: http://www.backward-http://www.tgva.de/ ... va05ru.pdf
Rückwärts laufen: http://running-backward.com/ (was man nicht alles rückwärts machen kann)
Und wer sich ein (TV-)Bild davon machen will: am 06.02. ab 18.05 im BR3...
6. Augsburger Rückwärtslauf
1Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!