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Lauf-Prognose bei Garmin Forerunner - was sollen mir die Werte sagen?

Lauf-Prognose bei Garmin Forerunner - was sollen mir die Werte sagen?

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Hallo Laufgemeinde,

ich laufe seit einem knappen Jahr und habe seit einem halben Jahr eine Garmin Forerunner 235, mit der ich soweit gut klar komme.
Was ich nicht verstehe, sind die Zeiten, die die Lauf-Prognose mir ausspuckt.

Was bedeuten diese Werte? Sind das die Zeiten, die ich theoretisch laufen könnte, aber dann im Ziel tot umfallen würde? Die Zeiten, die ich laufen könnte, wenn ich noch 10 Jahre so weiter trainiere? Wenn ich vor 10 Jahren angefangen hätte zu trainieren?

Aktuell prognostiziert mir die Uhr beispielsweise eine 10er-Zeit von 49:07, meine PB von diesem Frühjahr liegt bei 56:10. Die HM-Prognose sagt 1:48:52 :hihi: . Ich werde sehr froh sein, wenn ich im Herbst meinen ersten HM in unter 2h laufe.

Was sind eure Erfahrungen mit diesen prognostizierten Zeiten?

Grüße
Maschenka

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Kerkermeister hat geschrieben:Mülleimer, wie die Prognosen für Schweinebauch in 6 Monaten :zwinker2:
+1
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Na na, Garbage in, Garbage out wuerde ich mal sagen. Wenn die Pulsmessung schrott ist und Du eine falsche HFmax eingestellt hast, spuckt jedes Computerprogramm keine vernuenftigen Werte aus. Wenn das Modell jedoch passt (gehen wir mal bei Garmin von aus), so sollten auch die Prognosen passen, vorausgesetzt die Messwerte sind gut.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass solche Prognosen durchaus gut sein koennen. Ich lade aber meine Werte nach runalyze hoch, verwende einen Brustgurt, lasse auch warm-up und coll-down bei intensiven Einheiten einfliessen und kenne meinen max Puls ziemlich genau.

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FasterRoadRacer hat geschrieben:Na na, Garbage in, Garbage out wuerde ich mal sagen. Wenn die Pulsmessung schrott ist und Du eine falsche HFmax eingestellt hast, spuckt jedes Computerprogramm keine vernuenftigen Werte aus. Wenn das Modell jedoch passt (gehen wir mal bei Garmin von aus), so sollten auch die Prognosen passen, vorausgesetzt die Messwerte sind gut.
+1
Bei mir passt es aktuell erstaunlich gut:

10k: 46:01 (Selbsteinschätzung wäre 45:00-45:30)
HM: 1:41:57 (Selbsteinschätzung: 1:42:00-1:42:30)
M: 3:31:54 (aktueller Plan 3:39, mit mehr WKM wäre aber wohl auch 3:32-3:35 drin)
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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FasterRoadRacer hat geschrieben:Na na, Garbage in, Garbage out wuerde ich mal sagen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass solche Prognosen durchaus gut sein koennen.
+1

Bei der richtigen HFmax sollten die Werte exakt für aktuelle WKs des Durchschnittsläufers passen, allerdings bei gleichem Wetter und Bodenverhältnissen, da das nicht bei der Berechnung berücksichtigt wird. D.h., wenn du im Moment z. B. im matschigen Wald bei schwülen 30 Grad trainierst, solltest du im WK auf Asphalt bei angenehmen 10 Grad deutlich schneller als vorausgesagt abschneiden.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Im Falle von runalyze ist es auch so, dass das Programm lernt: Man fuettert es mit den WK Ergebnissen und daraus wird dann ein Korrekturfaktor errechnet. Ausserdem kann man ja mit dem effct.VO2max (VDOT) die Paces immer wieder dynamisch anpassen und man bleibt damit immer in den richtigen Pulsbereichen und ueberfordert (oder unterfordert) sich nicht.

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Ich halte die Werte für Nonsense. Mein Garmin meint, dass ich 35:20 auf 10k, den HM in1:18:04 und einen ganzen Marathon in 2:43:12 laufen könnte. Würde ich nehmen, aber leider doch eher Mondzeiten. :P

Damit extrapoliert das Teil mein Intervalltraining mit minimalem Leistungsabfall auf jede Strecke.

Mein Eindruck ist, dass das Prognosemodell kein Intervalltraining verkraftet, da die Werte vor meinem ersten Intervalltraining mit dem noch recht neuen FR935 zwar ehrgeizig waren, aber nicht so komplett daneben.
Vielleicht mag es ja bei dem ein oder anderen passen, aber bei mir nicht. Und auch ich verwende einen Brustgurt, lasse meine kompletten Läufe einfließen und kenne meinen Maximalpuls sehr genau.

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Mich wundert ebenfals dass einem "garbage out" eben selbst bei realistischer HRmax geliefert wird. Wenn man die Uhr vor einem Wettkampf ressttet, diesen bei guten Bedingungen am Limit absolviert und trotzdem prognostiziert bekommt deutlich hinter seinen Möglichkeiten zu liegen.

Interessamt wäre mal zu wissen, was einem 2:05h Läufer prognostiziert wird, bei dem jeder einzelne Prameter haar genau erfasst wurde.
M in 1:55?
Oder ob es sogar den umgekehrten Fall gibt und Läufer (laut Uhr) über ihren Möglichenkeiten finishen.

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ruca hat geschrieben:+1
Bei mir passt es aktuell erstaunlich gut:

10k: 46:01 (Selbsteinschätzung wäre 45:00-45:30)
HM: 1:41:57 (Selbsteinschätzung: 1:42:00-1:42:30)
M: 3:31:54 (aktueller Plan 3:39, mit mehr WKM wäre aber wohl auch 3:32-3:35 drin)
Ich kann nur hoffen, dass meine Fenix 3 mit einer breiteren Datenbasis noch dazulernt. Mir spuckt sie derzeit (nach knapp 3 Wochen und gut einer Handvoll Einheiten zwischen 5 und 16 km - von Tempolauf bis LDL alles dabei) die gleiche Prognose aus wie dir. Realistisch wäre aber mMn eine Zeit um 51:00 auf 10 km. Dafür würde auch das auf Grundlage einer schnellen Einheit von der Uhr geschätzte Schwellentempo von 5:14 sprechen ... so gesehen widerspricht das Teil sich also selbst.

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Ich hab jetzt seit ca 2 Wochen einen Forerunner 235 und die prognostizierten Werte sind wirklich Nonsense. VO2max 47,10km 46:01 :hihi:

Runalyze spuckt mir eine effective VO2max von etwas über 38 aus, was eine realistische Prognose von 52min auf 10km ergibt (bin mitte Juni 54min gelaufen und da passte alles, was runalyze prognostiziert hatte).

An falscher HFmax kann's nicht liegen. Die ist sicher (so gut es halt geht) ermittelt, die Erfahrung gibt mir recht und ich benutze einen Brustgurt.

Keine Ahnung, was Garmin da für eine Algorithmus verwendet.

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FasterRoadRacer hat geschrieben: Keine Ahnung, was Garmin da für eine Algorithmus verwendet.
der ist bekannt (wenn auch vermutlich nicht bis ins kleinste Deteil). Ich müsste dem Link zu der Webseite wo die Formel aufgedröselt wird noch haben.

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Nicht vergessen: VO2max ist größer als VDOT (oder Effektiver VO2max laut runalyze). Dass Garmin mit diesem Maximalwert in die Prognosetabellen greift ist nicht optimal. Besser wären ein paar Plausibilitätsprüfungen wie zB LT und Wettkampfergebnisse mit einzubeziehen.

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Also mittlerweile bin ich mir (ebenfalls) recht sicher, dass Garmin hier rein den errechneten VO2max für die Prognose verwendet. Wasimmer die Basis für den VO2max ist...

Das ganze ist aber rein absurd. Mittlerweile bin ich meinen prognostizierten Zeiten von Ende Juli zwar näher gekommen, aber dummerweise hat mir Garmin dabei auch einen höheren VO2max verpasst. :klatsch:
Damit ist aus der HM Prognose von 1:18:04 mal eben eine 1:13:49 geworden. Und aus den 35:20 für 10k eine 33:26. :tocktock:
Das ist wie Hase und Igel.

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Dirk, die Uhr sagt dir, dass du dich mal richtig anstrengen sollst ;-)
Wahrscheinlich steckt Greif hinter der Uhr und möchte die Läufer zu Höchstleistungen antreiben :-)

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Ich habe darüber in einem anderen Faden letztens geschrieben. Die Berechnung hängt stark von der maximalen Herzfrequenz ab. Garmin geht dabei wohl von einer sportartspezifischen Max HF aus. Die sollte zudem noch einigermaßen aktuell sein.

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Wie ich bereits geschrieben hatte und gerne jeder mal anschauen kann:
Die Prognosewerte ändern sich immer genau dann, wenn sich der vorhergesagte VO2max ändert. Heute zum Beispiel mit einer leichten Erkältung gemütlich, aber mit einem für das Tempo etwas hohem Puls gelaufen. Darauf VO2max (laut Garmin) von 64 auf 63 und schon wird aus der HM Prognose die heute Morgen noch bei 1:13:49 lag eine 1:14:50. Allein das macht die Prognose zu einem Witz.
Deinen "anderen Faden" kenne ich nicht. Aber das beschriebene sehe ich nun seit ich das Gerät habe.

Mein HFmax ist recht stabil und die aktuell verwendeten Werte liegen rund einen Monat zurück. Davor war ich statt von 192 von 191 ausgegangen. Ich glaube kaum, dass Garmin aus meinem 140er Puls 12km Lauf heute versucht eine neue HFmax für mich zu bestimmen...hoffe ich zumindest.

Runalyze liegt übrigens mit einer 1:24:41 Prognose (obwohl selber vermerkt wird, dass ich schneller gelaufen bin) ebenfalls daneben, halt nur in die andere Richtung. Allerdings bin ich mit dem Programm nicht 100% sicher ob ich da was falsch angegeben habe

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Nachtrag: Runalyze Problem gefunden.
Wettkämpfe nicht richtig markiert und anscheinend gehen die dann anders in die Berechnung des effektiven VO2max ein. Prognose durch Runalyze liegt nun bei 1:16:52 für HM. Etwas schnell, aber nicht ganz so utopisch wie Garmin. Zum Zeitpunkt meiner letzten gelaufenen Bestzeit lag Runalyze nur 50s daneben. Das ist doch mehr als solide für eine Berechnung!

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Also meine 230 zeigt mir in den letzten Wochen eine Vo2max zwischen 57 (bei lockeren Läufen) und 58 (WKs). Die hfmax ist sogar leicht zu niedrig eingestellt und die prognosizierten Zeiten sollten daher sogar etwas schlechter sein, als theoretisch machbar. Gewicht stimmt.

Bei 57 zeigt die Uhr: 10km 37:29 und HM in 1:22:53.
Selbst gut getapert, unter wirklich idealen Bedingungen, an einem super Tag und so gelaufen, dass man kurz vor oder nach dem Ziel in der Horizontalen landet schätze ich die 10er Zeit noch ca. eine Minute zu schnell und die HM Zeit ca. 2 min zu schnell ein.
--> Utopisch

Außerdem: Würde ich trotzdem eine solche Zeit laufen, würde die Uhr ja gleich eine neue VO2max (und entsprechend neue Werte) anzeigen.
Theoretisch könnte man dann gleich (beliebig oft) noch mal loslaufen. Nur halt schneller... :-)

Wofür das ganze dennoch halbwegs nett ist, wenn man nur auf die Zahl (und nicht die Prognosen) schaut: Man kann z.B. aus dem Verlauf zum Vorjahr mal schauen, ob man gerade in besserer Form ist, als im Vorjahr. Oder einfach mal den Formverlauf im Jahr ansehen. Allerdings weiß ich die Form natürlich auch ohnehin aus den Trainingsvorgaben und -tempi.

LG Anna

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Hi Anna,

klar, da hast du recht. Der VO2max als Indikator für Fitness (Pace X bei Herzfrequenz Y) ist ganz nett. Aber dann sollte man doch so sinnlose Prognosen einfach weglassen. :P

Wie du auch richtig feststellst sind das am Ende alles Spielzeuge und wenn ich merke/sehe, dass ich Pace X nun bei einer niedrigen HF Z laufen kann, dann weiß ich auch so, dass ich fitter bin. Aber hey, wenn ich rund 600€ für ein Spielzeug bezahle (FR935+HRM Run), dann erwarte ich irgendwie, dass es mir etwas ausspuckt, was ich nicht binnen einer halben Sekunde als Nonsense identifizieren kann.
Daher hoffe ich irgendwie nochmal, dass Garmin vielleicht sein Rechenprogramm mal überarbeitet. Die meisten Leute scheinen ja eher utopische Zeiten angezeigt zu bekommen.

Gruß,

Dirk

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Dirk_H hat geschrieben:Aber hey, wenn ich rund 600€ für ein Spielzeug bezahle (FR935+HRM Run), dann erwarte ich irgendwie, dass es mir etwas ausspuckt, was ich nicht binnen einer halben Sekunde als Nonsense identifizieren kann.
Genau, wäre doch schön, wenn dieses Feature genau so gut funktioniert, wie die optische hf-Messung der neuen Garmin Modelle, die Messwerte für Bodenkontaktzeit etc, Paceangaben ohne GPS, Softwareupdates (die neue Fehler verursachen), plötzlich verschwindende Funktionen in Garmin Connect, ... und auch noch so verlässlich ist wie das GPS in den Uhren. Habe ich was vergessen? Ach ja, die Produktbeschreibungen auf der Garmin-Webseite stimmte bei der 230 auch schon mal nicht und hat einen Virtual Pacer aufgelistet, den die Uhr nicht hat.

Naja, nicht ganz Ernst gemeint und bei den anderen Herstellern (die ich kenne) gäbe es auch genug zu nörgeln. Bin mit meiner 230 zufrieden - vielleicht gerade weil sie viele dieser Features gar nicht hat. :-)

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Na ja die Laufprognose - ist wie der Name sagt eine Projektion basierend auf der VO2max des Gerätes. Meiner Meinung nach recht optimistisch. Allerdings hatte ich zum Anfang (630 + HRM) einen Wert von 50. Die Zeiten habe ich dann auch rasch geknackt - in dem Bereich wie ich mich verbessert habe ist natürlich auch meine VO2 max mitgestiegen auf jetzt 57 und die Prognose dementsprechend schneller geworden.

Ich sehe es eher als Indikator für die aktuelle Trainingsform - die Zeiten sind bei mir aber nicht so weit weg :teufel: .
Nachteil ist dass zumindest bei meiner Garmin die VO2max innerhalb der ersten 5-10min ermittelt wird. Läuft man auf der Bahn - ok. Geht es den 1km bergauf kommen entsprechend schlechte Werte raus. Bei abfallendem Gelände kann man die VO2max nach oben schieben. Die Uhr kann nur die HF in Relation zur Pace setzen.
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