Hallo!
Einige haben es sicherlich schon mitbekommen. Ich war vom 13. - 27.3. zum Trainingslager in Belek (türkische Riviera). Dieser Bericht handelt fast ausschließlich von meinen Erlebnissen, davon wie ich die Zeit verbracht habe. Dabei liegt der Schwerpunkt natürlich auf dem Training und wie es organisiert war. Und natürlich auch wie ich gelaufen bin und wie ich mich gefühlt habe.
Eine Warnung noch: Der Bericht ist bereits jetzt sehr lang und er wird noch wesentlich länger werden. Ich werde jedes Update melden.
Trainingslager in Belek (13.-27.3.2005)
Mein Flieger sollte um 10:00 Uhr bereits in Hamburg starten. Ich war bereits um 8:00 Uhr am Flughafen, Temperatur: -2°C. Meinen Koffer bin ich dann noch relativ schnell losgeworden. Dann begann die Warterei: Erst habe ich noch etwas getrunken und mich von meinen Eltern verabschiedet, die mich zum Flughafen gebracht hatten. Um 9:15 Uhr musste ich weiter. Bis wir aufs Flugzeug gelassen wurden verging dann aber wieder sehr viel Zeit, in der ich etwas gelesen habe. Mit fast 30 Minuten Verspätung hob das Flugzeug mit mir an Bord dann doch endlich ab.
Die ersten Tage in Belek
Bei der Landung hatten wir noch die gleiche Verspätung. Das nächste Problem war die Passkontrolle. Als ich meinen Koffer hatte, kam ich in eine große Halle, in der die Menschen in 20 -30 langen Schlangen an den Schaltern auf die Passkontrolle warteten. Ich habe mir eine relativ kurze ausgesucht. Allerdings ging es in meiner Schlange relativ langsam nur voran. An allen anderen Schaltern wurde wohl schneller abgefertigt. Zumindest kam es mir so vor.
Endlich draußen, habe ich den richtigen Bus dann auch bald gefunden. Der Bus war zwar schon fast voll, wir mussten aber trotzdem noch ca. 20 Minuten auf ein paar Nachzügler warten. Dabei wurde es mir schon recht warm. Die Luft war draußen mit 16°C zwar noch recht angenehm, aber die Sonne schien schon recht kräftig auf den Bus und heizte ihn auf.
Gegen 16:00 Uhr ging es dann allerdings weiter. Um 16:45 Uhr sollte das erste Training stattfinden. Das Pine Beach Resort Hotel wurde von dem Bus allerdings erst als drittes angefahren. Deshalb lief die Greif-Truppe bereits los, als ich und zahlreiche andere aus dem Bus gerade dabei waren, sich anzumelden. Ich habe nicht im Haupthaus gewohnt, sondern in einer Bungalowanlage. Mein Nachbar zur rechten war Jochen R. mit seinem Sohn aus Hamburg.
Gegen 17:40 Uhr liefen Jochen und ich auf eigene Faust in Richtung Belek los. Nach etwa 8 km und 46 Minuten waren wir wieder zurück. Bein Loslaufen war es noch Taghell, als wir zurück kamen bereits dunkel.
Nach dem Duschen habe ich von 19:00 – 20:30 Uhr zu Abend gegessen. Dabei bin ich auch sofort Peter Greif begegnet und von ihm begrüßt worden. Außerdem habe ich natürlich auch schon einige andere Läufer getroffen. Danach habe ich nur noch meinen Koffer ausgepackt, mir ein wenig das Hotel angesehen und bin früh ins Bett gegangen.
Am nächsten Morgen bin ich um 7:00 Uhr aufgestanden. Für 7:45 Uhr war das Morgentraining angesetzt. Das Begann mit dynamischen Stabis, Dehnübungen und Übungen aus dem Lauf-ABC immer im Wechsel. Dynamische Stabis sind Kräftigungsübungen für die Rumpfmuskulatur, wie z.B. Liegestütz. Die Stabis hat der Meister selbst vorgeführt, die Dehnübungen Karola, die zu seinem Team dazu gehört.
Nach etwa 20 Minuten sind wir in 5 Gruppen, die Leistungsmäßig etwa zusammen passen, aufgeteilt worden. In den Gruppen sind wir dann zum regenerativen Dauerlauf aufgebrochen. Nach 8 km in 47:21 war ich wieder zurück. Noch ein paar Dehnübungen, geduscht und dann ab zum Frühstück. Um 10:30 Uhr haben wir uns in der Eingangshalle des Hotels versammelt. Von dort sind wir zu einem Nebengebäude geführt worden, in dem man uns einen Versammlungsraum (C1) zur Verfügung gestellt hat. Unsere Gruppe bestand aus etwa 90 Leuten, die sich jetzt alle mit ein paar Sätzen vorgestellt haben.
Anschließend hat Peter G. noch sein Programm kurz vorgestellt. Für dieses Trainingslager hat er kein Belastungstraining, sondern ein Überlastungstraining angekündigt. Deshalb werden wir nach dem Trainingslager in eine Depression verfallen, die 10 – 12 Tage anhält. Danach soll unsere Form aber einen Satz nach oben machen.
Ein Trainingslager verläuft laut Greif auch immer gleich: In den ersten 5 Tagen sind alle Übermotiviert, dann wird 4 Tage lang normal trainiert und in den letzten 4 Tage wird gejammert. Da war ich neugierig, ob das auch auf mich zutreffen würde.
Das Ganze dauerte bis 12:30 Uhr und um 13:00 Uhr war ich schon wieder beim Mittagessen. Danach habe ich dann mit anderen Greifianern am Pool abgehangen und später etwas gedöst. Als ich wieder munter geworden bin, war es bereits 16:12 Uhr. Das Training war für den Rest der Zeit von Peter um jeweils 15 Minuten vorverlegt worden. Ich war aber noch gerade rechtzeitig um 16:30 Uhr auf dem Theaterplatz am Pool, wo wir uns wieder trafen.
Nach ein paar Dehnungen sind wir um 16:45 Uhr zur etwa 3 km entfernten Tempolaufstrecke gelaufen und haben uns dort wieder versammelt. Ich bin heute, und auch bei allen weiteren Tempotrainings, mit meinen noch recht neuen Reebok Premiere Competition, die ich auch beim 10,5 km-Lauf in Kiel an hatte, gelaufen. Es sollten heute 3 x 4000 m mit 2000 m Trabpause gelaufen werden. Dabei wurden wir auch endgültig in Leistungsgruppen eingeteilt.
Auf meinem Jahresplan steht bei dieser Einheit eine Zeitvorgabe von 16:40 Minuten für 4 km. Wir sind aber auf einer Asphaltstraße, an der sehr viele Busse standen, aber nur wenig Verkehr war gelaufen. Nach 500 m war eine Markierung auf der Straße, die ich allerdings erst viel später bemerkt habe, und nach 1000 m war die Wendemarke. Ich bin also nach Gefühl voll motiviert losgelaufen. An der Wendemarke stand Peter und hat mir 3:53 zugerufen. Auf dem Rückweg musste ich wegen zwei Autos, die meinen Weg kreuzten etwas Tempo rausnehmen, lag nach 2000 m aber immer nach bei 7:56 Minuten. Nach 4000 m standen 15:56 Minuten auf der Uhr. Dadurch bin ich als letzter Läufer in Gruppe 4 (Es wurde von 5 rückwärts gezählt) gekommen. Nach 2000 m in 12:25 Minuten der nächste 4000er, diesmal in 16:01 Minuten. Wieder 2000 m Trabpause in diesmal 12:35 Minuten und dann der letzte 4000er. Während der zweite noch ganz locker lief, tat ich mich beim dritten allerdings recht schwer. Nach 2000 m war die Uhr schon bei 8:05 Minuten. Auf dem dritten 1000 m habe ich dann schon etwas beschleunigt und die letzten 100 m noch etwas mehr Gas gegeben. Dafür war ich dann nach 15:53 Minuten bereits fertig. Danach dann wieder zurück zum Hotel ca. 2,8 km Auslaufen. Nach 1:48:48 Stunden reiner Laufzeit war ich wieder zurück.
Nach duschen und Abendessen, war ich dann noch bis 23:00 Uhr in der Hoteleigenen Antique Bar. Da wir „All Inklusiv“ gebucht hatten waren die Getränke bis Mitternacht kostenlos.
Am Dienstag, dem 15.3.waren meine Waden dann etwas verhärtet. Am Mittwoch war davon allerdings nichts mehr zu spüren. Diesmal haben wir uns um 7:30 Uhr versammelt. Am Montagabend war Sylvia Renz, die deutsche Marathonmeisterin 2003, angereist. Sie trainiert mittlerweile nach Peters Plänen und hat ihn auch in diesem Trainingslager unterstützt. Ab heute hat sie uns die Dehnübungen vorgeführt, die wir an diesem Dienstag ausnahmsweise mal am Strand machen mussten. Nach dem üblichen Mix aus dynamischen Stabis, Dehnübungen und Lauf-ABC ging es gegen 7:50 Uhr wieder zum regenerativen Dauerlauf. Ich war nach 6 km in 38:20 Minuten wieder zurück. Nach dem Frühstück bin ich mit 2 anderen am Strand entlang nach Belek rein. Dort haben wir uns etwas umgesehen und sind dann mit dem Taxi zum Mittagessen wieder zurück.
Nachmittags um 16:30 Uhr wieder 15 Minuten gedehnt, danach in Gruppen zum extensiven Dauerlauf. Karola hat die 5:30er-Gruppe angeführt. Ihr habe ich mich nicht nur heute, sondern auch bei den übrigen extensiven Läufen und auch bei den regenerativen Morgenläufen angeschlossen. Besonders am Anfang war das Tempo heute aber deutlich niedriger. Nach etwa 18,7 km in 1:50:23 Stunden waren wir wieder zurück.
Abends wieder bis 22:50 Uhr in die Antique Bar. Ich habe dabei jeden Abend ca. 2 – 4 Bier und 1 – 2 Raki getrunken. Dabei trinke ich zu Hause oft monatelang überhaupt keinen Alkohol. Das war für mich sozusagen die dritte Trainingseinheit des Tages.
Auch der Mittwoch begann wieder mit Stabis & Co. Und einem anschließenden regenerativen Dauerlauf. Heute waren es 8,2 km in 47:20 Minuten.
Gleich beim Frühstück hat mich Peter gefragt, wie schnell ich heute den 10 km-Tempodauerlauf absolvieren will. Weil die Wiederholungsläufe 2 Tagen zuvor sehr gut liefen, sagte ich 41 Minuten. Auch die anderen Läufer hat er im laufe des Tages nach ihrer Zielzeit gefragt und sich die Antworten notiert. Es sollte nämlich ein ganz besonderer Wettkampf stattfinden, bei dem wir auch 3 € Startgeld bezahlen mussten.
Zunächst kam um 10:30 Uhr in Raum C1 aber ein Vortrag von Peter zum Thema „Neue Erkenntnisse aus der Sportmedizin“. Dabei ging es um Interleukin 6, intramuskuläre Triglyceride und L-Carnitin.
Getroffen haben wir uns wieder um 16:30 Uhr auf dem Theaterplatz am Pool und sind von dort sofort zur Tempolaufstrecke losgelaufen. Als alle dort versammelt waren, haben wir uns nach Sylvias Anleitung noch 15 Minuten gedehnt und dann wurde der 10 km-Tempodauerlauf gestartet. Der Clou an der Sache: Alle mussten heute ohne Uhr laufen. Ich hatte hinterher ein ganz gutes Gefühl. Ich hielt meine Geschwindigkeit für diese Einheit für angemessen. Und auch von der Zeit her hatte ich ein gutes Gefühl. Mit 2,9km Auslaufen kam ich auf 15,9 km.
Die Auflösung und Siegerehrung gab es um 20:30 Uhr in der Antique Bar: Thomas Meineke war mit 33:03 Minuten zwar der Schnellste, hatte sich aber um 57 Sekunden verschätzt und war damit weit abgeschlagen. Ich lag mit 41:15 Minuten nur 15 Sekunden neben meiner angekündigten Zeit, hatte aber immer noch eine ganze Menge vor mir. Die beiden Besten hatten sich um nicht mal 1 Sekunde vertan. Außer das Geld bekam er auch noch ein T-Shirt.
Danach habe ich dann noch bis Mitternacht weiter gefeiert. Da 1 Läufer dabei war, der weniger gelaufen ist und dafür mehr fotografiert hat, konnte wir uns da schon die Bilder der ersten Tage auf seinem Laptop ansehen.
Später bin ich mit einigen anderen noch in die Hauseigene Disco gegangen. Dort war es mir aber zu laut. Deshalb habe ich mich gleich wieder verdrückt.
Das Wetter war genial: Kaum Wolken, dafür viel Sonnenschein. Morgens war es noch recht frisch, später wurde es aber bis etwa 20°C warm oder vielleicht noch etwas wärmer. Allerdings war es gelegentlich auch etwas windig. Dann wurde es im Schatten schnell ungemütlich. So war es im Grunde die ganzen 14 Tage. Es hat nicht einmal geregnet.
Am Donnerstag, dem 17.3. war sehr viel Schonung angesagt. Morgens wieder nach den üblichen Übungen ein regenerativer Dauerlauf: 8,3 km in 51:56 Minuten.
Nach dem Frühstück gab es ab 10:30 Uhr doppeltes Programm. Die erste Hälfte der Gruppe ging zur Laufstilanalyse bei Peter auf den Theaterplatz. Dort ist dann jeder ein paar Schritte gelaufen und Peter hat ganz genau hingesehen und gesagt, was man falsch macht. Ich laufe zwar sehr aufrecht, aber sonst gab es nichts zu kritisieren.
Anschließend ging es auf ein angrenzendes Rasenstück. Dort hat Sylvia uns ganz genau die korrekte Ausführung der diversen dynamischen Stabis gezeigt.
Danach habe ich mich an den Pool gelegt. Kurz vorm Mittagessen habe ich mich dann sogar noch für einige Minuten in den unbeheizten und daher sehr kalten Pool getraut.
Nach dem Mittagessen habe ich einen Spaziergang auf unserer morgendlichen Laufstrecke gemacht und dabei ein wenig fotografiert.
Nachmittags haben wir nach den üblichen Dehnübungen wieder einen extensiven Dauerlauf gemacht. Heute waren es aber bloß 13,8 km in 1:15:37 Stunden. Für Freitag war was Großes geplant. Deshalb habe ich mir auch noch 3 kleine (0,5 l) Flaschen Wasser besorgt. Bis jetzt hatte ich noch keinerlei Probleme. Aber sollte es auch dabei bleiben?
Nach dem Abendessen wieder bis 22:50 Uhr in die Antique Bar. Danach dann sehr bald ins Bett.
Fortsetzung folgt ...
Greif-Trainingslager in Belek
1Mit freundlichen Grüßen,
Volker Termine:
Kyffhäuser-Berg-Marathon am 8.4.2006: 3:58:27 (offiziell), 3:59:39 (selbstgestoppt)
Harzquerung am 29.4.2006: 51 km in 5:17:27 Stunden
Rennsteiglauf am 20.5.2006 #01114
Berlin-Marathon am 24.9.2006
Volker Termine:
Kyffhäuser-Berg-Marathon am 8.4.2006: 3:58:27 (offiziell), 3:59:39 (selbstgestoppt)
Harzquerung am 29.4.2006: 51 km in 5:17:27 Stunden
Rennsteiglauf am 20.5.2006 #01114
Berlin-Marathon am 24.9.2006