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Kann eine Laufuhr den HF-Max bestimmen?

Kann eine Laufuhr den HF-Max bestimmen?

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Grüßt euch,

bisher bin ich immer einfach fröhlich los gelaufen, habe mein Handy die Distanz und Geschwindigkeit messen lassen. Eine einfache Pulsuhr mit Brustgurt habe ich auch gelegentlich dabei gehabt um meinen Puls stichprobenartig zu überprüfen.

Da ich vorhabe das Training nach Pulsbereichen zu testen und schon länger den Gedanken hatte mir mal eine Pulsuhr zuzulegen. Vor allem wegen dem Alarm beim Verlassen der Pulsbereiche, aber auch weil ich dachte, man könne mit diesen Handgelenkscomputern den HF-Max bestimmen. Grundsätzlich wäre dafür ja nur ein entsprechendes Trainingsprogramm mit entsprechender Aufzeichnung des Pulses nötig.

Bei Polar las ich dann jedoch folgendes:
"Eine auf dem Alter beruhende HFmax ist eine grobe Schätzung deiner maximalen Herzfrequenz und wird in den meisten Polar Trainingscomputern als Standard verwendet. Der zuverlässigste und sicherste Weg zur Bestimmung deiner HFmax ist ein Test mit maximaler Belastung unter Laborbedingungen."

Bei den Mitbewerbern habe ich gar nichts dazu gefunden. Ist das die Regel? Bekommt man den Schätzwert nach Alter aus den allgemein bekannten HF-Tabellen und hat keine Möglichkeit die Uhr auf sich zu "eichen"?

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Deine momentane max. HF findest du doch ganz easy raus, indem du nach ausreichendem Warmlaufen stufenweiße die Intensität erhöhst bis nichts mehr möglich ist. Diesen wert wird dir die Uhr aufjedenfall ausgeben. Aber dass die Uhr dir direkt sagt wo deine maximale HF liegt ist ja eigentlich unmöglich, dafür müsste sie deinen Laktat-Gehalt bestimmen. Ich weiß nicht ob das jetzt genau deine Frage beantwortet :confused:

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Doch tut es.

Ich habe halt gehofft, die Uhr würde meine Läufe mitschreiben und beim erreichen neuer Maxwerte diese mit berücksichtigen oder eben eine Art "Eichprogram" haben, bei dem man eben versucht seinen HF-Max zu erreichen. Schade

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Zudem kann der HF-Max je nach Methode ja auch durch den Ruhepuls, die Erholung etc untermauert werden. Wäre natürlich auch schön gewesen, wenn die Uhr sowas gemacht hätte. Ich war wohl etwas zu optimistisch.

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3200 m abmessen (3 x 800 m plus 2 x 400 m). Am Ende der 3200 ist der Fuß einer "gepflegten :teufel: " Steigung (der Helmut aus Duisburg hatte da wohl eine Abraumhalde vom ehem. Bergbau im Auge). Also 3 x 800 m volle Pulle mit 400 m Trabpause und dann, wenn Du voll kein Profil mehr auf den Reifen hast, noch einmal Gas gebend den "Pickel" hoch. Deine Laufuhr sollte den max. Puls dieses Laufes festhalten können. Das machst Du noch jetzt diesen Monat und zur Absicherung des Ergenisses noch je einmal im Lenz und Sommer nächsten Jahres.

Schön ausgeruht solltest Du vorher sein (kein Wein, Weib und Gesang in der Nacht davor) - Aufwärmen nicht vergessen: Gymnastik und Warmlaufen!

Hinterher eine angemessene Menge des Getränkes Deiner Wahl zwecks Regeneration und gegen das Pfeifen des Laktates in Deinen Ohren.

Knippi

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derirgendwer hat geschrieben: Ich habe halt gehofft, die Uhr würde meine Läufe mitschreiben und beim erreichen neuer Maxwerte diese mit berücksichtigen
derirgendwer hat geschrieben:Wäre natürlich auch schön gewesen, wenn die Uhr sowas gemacht hätte.
Nein, wäre nicht schön gewesen, sondern hätte zu noch mehr Konfusion geführt, als die ganze Pulsmesserei es eh schon tut. Der Anteil an Läufern mit zumindest sporadisch Extrasystolen oder auch Vorhofflimmern ist gar nicht so klein. Wenn jetzt aufgrund einer solchen Anomalie plötzlich die HF um 30, 40 oder noch mehr Schläge unnatürlich erhöht ist und das als neue HFmax zählte, wären sämtliche Auswertungen fehlerhaft. Oder auch wenn - was häufig vorkommt - die Messung auf den ersten Metern noch nicht richtig funktioniert, ergäbe das unsinnige Werte. Davon, dass altersbedingt die HFmax abnimmt und das ebenfalls nicht berücksichtigt wäre (ab wann sollte die Uhr einen einmal erreichten Höchstwert denn wieder senken?), will ich gar nicht mal reden.

Dass die Hersteller diese unsäglich falsche Altersformel verwenden, hat ja auch nur den Grund, dass es nichts anderes gibt - außer Versuchen, aus irgendwelchen bei Läufen gemessenen Kriterien etwas zu konstruieren. Wenn man unbedingt nach HF trainieren will, dann führt nichts daran vorbei, einen oder auch mehrere der gängigen HFmax-Tests durchzuführen. Dazu muss man sich quälen können, braucht aber kein Labor.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Ich frag mich, wie auf dieser wackeligen Datenbasis vernünftige Trainingspläne für ein breites Publikum entstehen sollen. Da kann doch keiner ein sinnvolles Feedback sein Schützlinge, speziell Anfänger wie uns, haben.
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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jenshb hat geschrieben: Da kann doch keiner ein sinnvolles Feedback sein Schützlinge, speziell Anfänger wie uns, haben.
:daumen:
Anfänger sollten vorrangig erst einmal laufen ....... den ganzen technischen Krempel nicht nutzen.


Bei Erkrankungen natürlich ok.

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Kerkermeister hat geschrieben: Bei Erkrankungen natürlich ok.
Auch das finde ich kritisch, denn gerade bei OHR gibt es gerne mal Fehlmessungen und auch beim Brustgurt ist man davor nicht sicher. Wenn es vom Arzt heißt "Nie Puls über XXX Schläge/Minute, sonst wird es gefährlich" und man sich auf so ein Spielzeug verlässt (mehr ist es diesbezüglich nicht) ohne sich sehr sicher zu sein, dass die angezeigten Werte auch hinhauen, dann ist das russisches Roulette.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Denn sie wissen nicht was sie tun.

Ich habe mich da auch drauf gestürzt und fand das alles wahnsinnig interessant. Doch sehr schnell merkte ich, dass ich damit weder zurecht kommen, noch dass ich es benöltige. Ob ich am Limit bin oder darüber hinaus, das merke ich mittlerweile einfach durch in mich hinein hören, da brauche ich keine HFMax und Frequenz-% Gedöns mehr. Und gelaufen wird nach Pace. Funktioniert wunderbar, denn m.E. ist das GPS meiner Uhr deutlich zuverlässiger als der Pulsmesser. Nettes Gimmick, aber letztlich to much für mich als Hobbyläufer. Zuviel Aufwand für zuwenig zusätzlichen Ertrag.
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jenshb hat geschrieben:Ich frag mich, wie auf dieser wackeligen Datenbasis vernünftige Trainingspläne für ein breites Publikum entstehen sollen. Da kann doch keiner ein sinnvolles Feedback sein Schützlinge, speziell Anfänger wie uns, haben.
Mein Reden. MaxHF ist ein völlig unsinniger Ausgangswert für die Festlegung von Trainingszonen. Guckst du z.B. hier für eine Alternative:

Für Zonen: https://de.2peak.com/tools/heartrate_run.php
und für die Bestimmung der nötigen Referenz mittels eines Testlaufs und nicht Labortest: https://www.michael-arend.de/was-dir-ke ... iagnostik/

So einfach.
Viele Grüße
Schlaks

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hardlooper hat geschrieben:Schön ausgeruht solltest Du vorher sein (kein Wein, Weib und Gesang in der Nacht davor)
:hihi:
10km: 35:41 (Deulux-Lauf, Langsur 2022)
HM: 1:19:08 (Route du Vin 2023)
M: 2:55:45 (Bienwaldmarathon 2023)

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Schlaks hat geschrieben:Mein Reden. MaxHF ist ein völlig unsinniger Ausgangswert für die Festlegung von Trainingszonen. Guckst du z.B. hier für eine Alternative:
Ach! Echt?
HFmax ist durchaus sinnvoll um die Trainingszonen zu bestimmen. Leider muss man sich erst damit etwas auseinander setzen und kleine Grundregeln eineignen.

Und wenn hier alle so von "in sich hineinhören" quatschen... sage ich nur:
Wenn ich auf mein Körpergefühl gehört hätte, würde ich gar nicht laufen, sondern nur Schokolade essen, 130kg wiegen und jede Woche fremdgehen :zwinker4: . Und im Wettkampf würde ich den ersten Kilometer in 2:55 rennen und mich dann auf der Straße setzen.

Da ist die suboptimale Messung der HF-Werte um Welten genauer und vor allem unabhängiger als trügerische Selbstwahrnehmung. Vorausgesetzt, man macht das mit Verstand. Und 2-3 Herzschläge mehr oder weniger spielen hier überhaupt keine Rolle.

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JoelH hat geschrieben:denn m.E. ist das GPS meiner Uhr deutlich zuverlässiger als der Pulsmesser.
Das spricht aber eher gegen Deinen Pulsmesser als für das GPS.

Wenn Du damit aber zufrieden bist und die erhofften Leistungen bringst (und das tust Du, deine HM-Zeit hätte ich gerne), dann gibt es auch keinen Grund, etwas zu ändern.
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Rolli hat geschrieben: Und wenn hier alle so von "in sich hineinhören" quatschen... sage ich nur:
Das sind aber die "ehrlichen" Laeufer. So wie die, die Musik nur von Schallplatte hoeren, denn digital aufgezeichnete Musik ist "nicht ehrlich". Kann den ganzen "schmeiss die Pulsuhr weg" Quatsch langsam nicht mehr hoeren.

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Deine Uhr zeichnet via Brustgurt konstant den HR auf, somit wird auch ein HF-max aufgezeichnet.
Wenn es sich dabei aber nur um Peaks handelt, dann diese Spitzen nicht als HF-max. nehmen, sondern nur das, was zumindest über einen längeren Zeitraum als obersten Wert angezeigt wurde.

Sämtliche Auswertungen siehst du doch in deinem Portal vom Uhr-Anbieter, dort wird alles schön aufbereitet oder du exportierst die Werte z. B. nach runalyze.
Wenn deine Uhr z. B. 195 misst und dies als neuen HF-max ausgibt, dann kann es je nach Anbieter sein, dass von nun an dieser Wert für die Herzfrequenzzonen-Berechnung genommen wird. Dann gilt es diesen Wert wieder nach unten zu korrigieren, s. o.

Ob man nach Puls oder HF trainiert wird häufig wie eine Glaubensfrage diskutiert.
Kennt man seinen HF-max, dann kann die Zonen nutzen, um bewusst darin zu bleiben und das Tempo darüber zu steuern. Also die langsamen entsprechend langsam und bei Tempo-Läufen gegebenenfalls ein bisschen mehr Gas geben.

Wenn man beim Laufen noch reden kann, es aber schon anstrengender wird, dann liegt man häufig bei 80-85% der HF-max., dies würde ich als Orientierungswert nehmen, wenn man nach HF-max trainieren möchte und man den Wert noch nicht selber bestimmt hat.

Ansonsten finde ich Pulswerte also Orientierung viel wichtiger als HF-max.
Dein Puls sagt dir, wie sich dein Körper bei der Geschwindigkeit bzw. Anstrengung gerade "fühlt".
Läufst du z. B. einen 6er Pace als gemütliches Tempo und hast hierbei immer ein Puls um 140 und es wird dir nun 150 oder 160 angezeigt, dann ist warum auch immer der Lauf für den Körper an dem Tag viel anstrengender als sonst.
Trainierst du über einen längeren Zeitraum und entwickelst dich weiter, dann siehst du, wie bei gleichem Pace auf der gleichen Runde der Puls nun bei <140 liegt.

Häufig liest man auch Empfehlungen wie z. B. den HM mit 85-90% HF-max laufen oder den 10er in >90%. Hier geht es aber rein um die physiologische Gründe z. B. Laktat.
Mit genügend Tempo-Läufen wirst du wissen, mit welcher Geschwindigkeit du welche Distanz laufen kannst.

Eine Anmerkung noch:
Trainingspläne sind von runningcoach.me (automatisiert an Hand deiner Daten) abgesehen bzw. einen pers. Trainer immer statisch, also nicht persönlich auf dich zugeschnitten; entsprechend kann man mit diesen Plänen über- oder unterfordert sein.
Mit der Formel je 1x die Woche:
- Tempo (Fahrtspiel)
- normal
- Langer Lauf (langsam ausbauen z. B. mit 10% pro Woche)
setzt du alle Trainingsreize die dein Körper benötigt.
Grüße Guido
renntatze.de

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ruca hat geschrieben:Das spricht aber eher gegen Deinen Pulsmesser als für das GPS.
So war es nicht gemeint. Ich meinte damit, den GPS-Strich auf der Karte kann ich sehr gut verifizieren, ich muss nur überlegen ob ich da wirklich lang lief und ob ich auch wirklich diese Zeit dafür benötigte.
Meinen HFMax dagegen kann ich nicht unzweifelhaft ermitteln, ebenso ist es recht schwierig in vollem Lauf seinen Puls zu erfühlen, manuell auf eine Minute zu messen und dann mit der Uhr zu vergleichen. Sprich, es ist nahezu unmöglich diese Kennwerte in der gleichen Genauigkeit zu sammeln wie es mit dem GPS/Karte Teil möglich ist. Von daher, da bin ich Praktiker nehme ich letzteres. Es ist mein Hobby, ich mach da keine Wissenschaft draus.
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FasterRoadRacer hat geschrieben:Das sind aber die "ehrlichen" Laeufer.
Ich würde sie Praktiker nennen. Sie laufen einfach von A nach B weil es ihnen Spass macht, nicht weil Sie darüber eine wissenschaftliche Abhandlung schreiben wollen. Gegen beides ist nichts einzuwenden aber das zu akzeptieren ist nicht immer ganz einfach, gell?
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JoelH hat geschrieben:So war es nicht gemeint. Ich meinte damit, den GPS-Strich auf der Karte kann ich sehr gut verifizieren, ich muss nur überlegen ob ich da wirklich lang lief und ob ich auch wirklich diese Zeit dafür benötigte..

Danke für die Erklärung.

Ich finde, es tut sich diesbezüglich nix. Bei beidem kann man zuhause ganz gut nachvollziehen, ob die Daten plausibel sind, eine fehlerhafte Pulskurve ist auch nicht schwieriger zu erkennen als ein Track der neben der Spur liegt.

Unterwegs hat man beim der Pace/Distanz aber ein paar Möglichkeiten mehr ("sonst sind es hier immer 4,7km, die 3,9 jetzt können nicht stimmen"), während man beim Puls "nur" das Gefühl hat.
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FasterRoadRacer hat geschrieben:Kann den ganzen "schmeiss die Pulsuhr weg" Quatsch langsam nicht mehr hoeren.
Echt hören oder meinst Du lesen (hier und woanders im Internet und dessen Foren)? Ich behaupte mal keck, dass es im realen Leben doch erheblich "geschmeidiger" zugeht. Wenn ich in unserem Lauftreff meine, eine Bemerkung machen zu müssen, dann kommt als Antwort "Jawoll, Chef", alle anderen feixen und weiter geht's.

Knippi

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Rolli hat geschrieben: Wenn ich auf mein Körpergefühl gehört hätte, würde ich gar nicht laufen, sondern nur Schokolade essen, 130kg wiegen und jede Woche fremdgehen :zwinker4: . Und im Wettkampf würde ich den ersten Kilometer in 2:55 rennen und mich dann auf der Straße setzen.
Nun, man sagt ja immer, der Kopf sei entscheidend. Bei mir sieht das daher so aus:

- Irgendwann hat mein Kopf gesagt: Wenn du nix machst, dann wirst du, Körper, fett und schwerfällig. Also gehorcht der und läuft brav.
- Der Kopf sagt außerdem: Es gibt nichts Ungesünderes, als nur Schokolade zu essen. Außerdem wirst du, Körper, davon unförmig fett. Also: iss sie, aber mit Augenmaß. Der Körper gehorcht und hat verinnerlicht, dass ihm das Übermaß nicht bekommt.
- Denk an die Folgen, wenn du jede Woche fremdgehst, spricht der Körper: denk an deine Frau und an den folgenden Ärger. Hast recht, gehorcht der Körper.
- Beim Wettkampf sind die beiden sich sogar von vornherein einig.

Also ich bin mit meinem Körpergefühl sehr zufrieden. :nick:

Bernd
Das Remake
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JoelH hat geschrieben:Ich würde sie Praktiker nennen. Sie laufen einfach von A nach B weil es ihnen Spass macht, nicht weil Sie darüber eine wissenschaftliche Abhandlung schreiben wollen. Gegen beides ist nichts einzuwenden aber das zu akzeptieren ist nicht immer ganz einfach, gell?
Es gibt auch Leute, die Kilometer genau aufschreiben, Platzierungen vergleichen, Trainingspläne studieren und... das noch als:
Sie laufen einfach von A nach B weil es ihnen Spass macht, nicht weil Sie darüber eine wissenschaftliche Abhandlung schreiben wollen
Und akzeptieren wollen, das HR-Messung auch Spaß machen kann. Gell?

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burny hat geschrieben:Nun, man sagt ja immer, der Kopf sei entscheidend. Bei mir sieht das daher so aus:

- Irgendwann hat mein Kopf gesagt: Wenn du nix machst, dann wirst du, Körper, fett und schwerfällig. Also gehorcht der und läuft brav.
- Der Kopf sagt außerdem: Es gibt nichts Ungesünderes, als nur Schokolade zu essen. Außerdem wirst du, Körper, davon unförmig fett. Also: iss sie, aber mit Augenmaß. Der Körper gehorcht und hat verinnerlicht, dass ihm das Übermaß nicht bekommt.
- Denk an die Folgen, wenn du jede Woche fremdgehst, spricht der Körper: denk an deine Frau und an den folgenden Ärger. Hast recht, gehorcht der Körper.
- Beim Wettkampf sind die beiden sich sogar von vornherein einig.

Also ich bin mit meinem Körpergefühl sehr zufrieden. :nick:

Bernd
:D
Ja, der Kopf sagt was anderes... Aber das Körpergefühl... will doch was Anderes. Nicht jeder ist so rational wie Du, sonst hätten wir in D nicht so viele Fette und Geschiedene.

HR-Messung erlaubt einfach Gefühlsunabhängige Werte.

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@ruca
Das ist richtig. Aber schau dir mal folgende Tracks an. Vor allem die Pulsmessungen und ganz abgesehen von den %-Werten, die auf einen HFMax von 185 geeicht sind. Hier aber im Vergleich absolut anzusehen sein sollten.

https://runalyze.com/shared/1p319
Woher diese "Bradykardie" zu beginn des Laufes? War ich wirklich so locker vor dem HM und bin den Berg im Runners High rauf? Oder war das Uhrenband einfach nicht fest?

https://runalyze.com/shared/1o4s2
Kaum gehts flach schießt der Puls zum Mond. Ganz ehrlich, dafür habe ich wirklich keine Erklärung. Ich war am Limit unterwegs, aber bei 1xx% Prozent? Wow.

https://runalyze.com/shared/1ngeq
Hier finde ich das ganze sehr passend, da kann man nicht motzen, zum Ende der Intervalle hin geht die Pulskurve nach oben, das liegt daran, dass ich auf der letzten Bahn meist nochmal versuche etwas zu ziehen, weil ich immer in der Panik bin zu langsam zu sein. :peinlich: :peinlich:

https://runalyze.com/shared/1p5rm
Auch das hier passt sehr gut. Die Hügel hoch habe ich druck gemacht, bzw. bin am Ausloten wieviel Druck ich da machen kann, weil ich in den nächsten Wochen zwei Bergläufe mitlaufen will und das sind schon ganz andere Bedingungen als flach. Der letzte "Hügel" ist übrigens eine Treppe gewesen, da hat der Pulsmesser richtig reagiert, völlig zurecht. :wink: :wink: . Witzigerweise ist hier sogar die Karte Mist. Denn der vorletzte Hügel im Puls der ist richtig, da geht es so 150m ca. 15% hoch. In der Karte geht es aber mehr oder weniger Flach entlang :klatsch:


Ich kann diese Zahlen nun, da ich ja der Läufer war, ganz gut interpretieren was man für bare Münze nehmen kann und welche Werte für die Tonne waren. Aber ein Externer kann das natürlich nicht. Ich habe nämlich noch den Faktor "Gefühl" mit dabei.

Und mein Gefühl sagte mir in London(2.link): "Egal was der Pulsmesser sagt, du bist noch nicht tot, lauf weiter!" :nick: :nick:

Und auch den Berg hoch beim Halbmarathon (1.Link) sagte mir mein Gefühl, dass ich ganz und gar keine Betablocker drin hatte, sondern auch da geregelte Pace den Berg hoch ging, weil ich noch gut 17km vor mir wusste. Den Berg (2km ca. 150hm) plante ich zuvor mit 13 Minuten anzugehen, da ich diese Pace daheim sehr gut testen konnte. Wäre ich da jetzt nach Pulsmeter weiter hochgestürmt, weil ich ja angeblich gar nicht belastet war, dann wäre ich den Heldentod gestorben. Da bin ich sehr sicher.
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@JoelH: Die Werte von Deinen ersten beiden Links sind eindeutig Unsinn, dafür muss man gar nicht Deine Berichte lesen sondern es langt schon ein flüchtiger Blick auf das Verhältnis Pace/Steigung/Puls.

Ja, die anderen Werte mögen so halbwegs hinhauen, aber sowas hat was von der stehengebliebenen Kirchturmuhr, die auch 2x am Tag die richtige Zeit anzeigt. :zwinker2:

Ich habe ganz ähnliche Erfahrungen mit der optischen Pulsmessung gemacht, ich war da immer froh, wenn es eindeutig falsch war, also z.B. 20 Schläge Abweichung, da musste ich gar nicht über die Werte ernsthaft nachdenken. 10 Schläge daneben ist viel fieser, das ist noch so halbwegs plausibel wenn man die Kurve nicht die ganze Zeit im Blick hat...

Nach sowas kann man sich schlichtweg nicht sinnvoll richten, fertig. Und das tust Du zum Glück ja auch nicht.

Mit Brustgurt hatte ich solche Probleme nur mit meinem alten Gurt wenn ich zuwenig geschwitzt hatte, also nur am Anfang - sobald ich auf Betriebstemperatur war, passte es immer...
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Eine automatische anpassung der HFMax wäre in einigen Fällen zwar wünschenswert, würde aber wohl zu mehr Verwirrung sorgen.

Pulsmesser neigen oft dazu bei schlechtem Kontakt oder ähnlichen suboptimalen Bedingungen einen Fantasiewert anzuzeigen.
Wenn die HFMax durch so einen Fehler dann auf 260 gesetzt wird ist auch keinem geholfen.

Deshalb lieber bei oder nach einem Lauf bei dem man denkt seine HFMax erreicht zu haben mal drauf schauen und diesen Wert nehmen. Meist ist das gefühlte Maximum auch noch nicht ganz das absolute Maximum.
Falls sich die Gelegenheit bietet und man grad in der Nähe eine schönen Zahl ist würde ich deshab nochmals um 2-3 Schläge aufrunden :zwinker5:

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Pulsaufzeichnung (mit Gurt!) ist genauso sinnvoll wie Distanz und Pace zu notieren. Nach ein paar Monaten kontinuierlichem Training und eventuell einem Wettkampf kann man schon ziemlich genau sagen, wo man steht, auch bezgl. HFmax. Da muss man halt schon ein bisschen Interesse am theoretischen Teil des Hobbies haben. Mir macht das Spass. Ich wuerde aber nie auf die Idee kommen, einem Anfaenger, der hier als "ehrlicher Laeufer" (ohne Pulsuhr etc) aufschlaegt zu sagen: Schmeiss Dein Gefuehl weg und verkabel Dich erstmal. Es geht alles viel besser mit Krimskrams.

Wie sagte der Alte Fritz so schoen: Jeder soll nach seiner Facon gluecklich werden.

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Wie gesagt, ich will das Ganze nicht verdammen, finde es bei Intervallen in der Nachbereitung auch gut nutzbar, vor allem wenn man weiß wie die Zahlen einzuschätzen sind. Denn selbst wenn sie absolut nicht genau stimmen, so lassen Sie dennoch Tendenzen erkennen. Das ist auf jeden Fall hilfreich. Aber live, während des Laufes selbst, da werde ich danach nicht reagieren, da bleib ich bei meinem inneren Ohr. Das mag nicht so genau sein wie ein hochwertiges Brustband (was ich probiert habe, mich aber unangenehm einengt), dafür aber auch keine pathologischen Tachy- bzw. Bradykardien weitergibt.

Und ich will mit meiner Meinung auch keinen bekehren oder sowas, ich möchte nur auf Problematiken hinweisen und die damit daherkommende gebotene Vorsicht.

Btw. Ich habe diese vier Tracks gewählt weil zwei Ausreisser darunter sind, das ist aber nicht die Regel, es sind deutlich weniger als diese kleine Datenmenge vermuten lässt. Es sollte eher zeigen, dass man sich unterwegs nicht blind darauf verlassen sollte, sondern auch alle anderen Parameter mit einbeziehen sollte.
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JoelH hat geschrieben: Es sollte eher zeigen, dass man sich unterwegs nicht blind darauf verlassen sollte, sondern auch alle anderen Parameter mit einbeziehen sollte.
Wie halt bei jedem Messwert - auch der GPS-Pace, nach der ich beim letzten HH-Marathon im Bereich des Tunnels jeden Kenianer geschlagen hätte...
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RunningPotatoe hat geschrieben:Haste Kenianer im Tunnel gesehen ?
Geht das denn? Ist das nicht wie "weißes Kreuz auf weißem Hintergrund"? :zwinker5:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Ich möchte mal ein anderes Beispiel aus der Praxis erzählen.
Ich habe an einem WK teilgenommen (10km) im Sommer 30c im Schatten.
Der Kurs bestand aus 2 x5 km Runden wo nach 4 und 9 km ein kleiner Berg war. Als ich den in der 2. Runde diesen kleinen Berg auf der Suche nach meiner persönlichen Bestzeit hoch hechtete bemerkte ich oben angekommen einen leichten Schwindel !!! Der Blick auf meine Uhr sagte 182 Puls, ich habe ein wenig das Tempo raus genommen und festgestellt : JA der Körper sagt bescheid wenn Deine HFmax erreicht ist.
Und ich lebe noch und laufe gerne weiter :wink:
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