Banner

schwafeln über Greif und Ultra und mentale Stärke

schwafeln über Greif und Ultra und mentale Stärke

1
Ihr Lieben,
ich habe nicht den Trainingsstand auch nur im Traum an ein Greif-Training zu denken. Aber trotzdem freue ich mich immer auf den Newsletter von Peter Greif.
Und der von gestern beschäftigt sich ....logisch...mit Marathon und Ultra-Läufen.

Da wird also zugegeben, dass das Tempo bei einm Ultra sinken muss, dass das eine Laufdisziplin ist, wfür die man sich bewusst entscheidete und dann auch wissen muss, dass selbst ein mögliches marathon-Tempo nicht zu halten ist und evtl. sogar für immer futsch.

Was mich aber besonders interessierte, das war der Verweis neben allen läuferischen Fähigkeiten auf die mentale Stärke.

Ich finde das einen wichtigen Punkt. Es ist für eine Anfänger auch avon seiner mantalen Stärke abhängig, ob er 5 oder 10 km laufen kann und sogar im Wettkampf beserlaufen kann als im heimishcen Wald, genauso wie für einen Ultra-Läufer der Punkt kommt, wo mental der Körper überwunden werden muss.

Zitat Greif: Je länger die Strecke ist, je mehr spielen mentale Fähigkeiten eine Rolle. Von erfahrenen Kontinentaldurchquerern hört man, dass hier ein ständiges Krisenmanagement erforderlich ist. Und schon im ersten 100km-Lauf stellt sich nicht die Frage "bekomme ich eine Krise", sondern eher, "Wann bekomme ich die erste Krise und wieviel werden es?"......

Meine Güte ist das spannend, das ist auch der Grund, warum ich immer sage, ein 10 km-Lauf....ja da tut noch nix weh, weil innerhalb von höchstens 90 min kann es zu existenziellen Krisen eigentlich nicht kommen. Obwohl auch hier die Frage nach der mentalen Stäke bleibt. Mich interessiert dieses Thema im Moment stark, denn ich fühle genau diese schwinden. So ist das, wenn die Leichtigkeit und Euphorie des blutigen Anfängers verlorengeht...was setzt man an diese Stelle. ...gerade wenn die Leistung nicht gestiegen ist.

Fragen über Fragen

Dank für ein bisschen schwafeln lassen

Mandy
mein Blog: AmandaJanus

2
Hallo Mandy,

ich bin am Montag mit einer Gruppe von 6 Läufern/-innen, von denen ich nicht alle kannte, locker 23km gelaufen. Im Laufe dieser 2 Stunden kommt man mit jedem mal ins Gespräch. Einen hab ich dann als Gesprächsbeginn gefragt, ob er schon mal einen Marathon gelaufen sei. (Anm. mein erster ist erst im kommenden Oktober). Seine Antwort war "20 und auch schon ein paar Längere." 2.Frage:"Biel?" (Anm. 100km!) Antwort "letztes Jahr." Danach haben wir uns über den 100er unterhalten und er hat mir bestätigt, dass es immer nur eine Frage der Motivation ist. D.h. wenn du einen Marathon locker laufen kannst solltest du konditionell einen 100er auch einigermaßen durchstehen können.
Also, auf dich übertragen: wenn du einen 10er locker durchstehst, kannst du am 12. Juni auch den HM laufen können.

Gruß, von einem der den Greif NL noch nicht gelesen hat.
Mathias

18.09.05 KA HM (1:38) * 23.10.05 Palma M

Finde ich auch...

3
... ein ganz interessantes Thema.

Ich denke auch, dass die mentale Seite bei zunehmender Streckenlänge eine immer größere Rolle spielt. Duch die geringere Tempointensität hat man einfach mehr Zeit zum Nachdenken und durch das längere Unterwegssein kann man dadurch auch eher ein Loch fallen. Meistens können bei längeren Strecken ja auch noch andere körperliche Probleme dazu kommen, wie Dehydration, äußerliche Einflüsse (Temperatur, Wind), aufkommende muskuläre Probleme usw., während bei kürzeren Strecken (ich sag mal so bis 10km) eigentlich nur die hohe Tempointensität das Problem ist. Aber auch da hat man meistens mal eine Krise zu überwinden, wenn man auf Anschlag läuft. Bei mir ist das meistens so bei 2/3 der Strecke, also bei einem 10km-Lauf so bei km 7. Wenn man das weiß, ist es aber auch schon wieder leichter, damit umzugehen.

HM ist noch so ein Zwischending aber spätestens ab Marathon hat man ja alleine von der Energiebereitstellung her ganz andere Vorzeichen, wie bei den kürzeren Strecken.
Ray :wink:

4
Ray hat geschrieben:... ein ganz interessantes Thema.

während bei kürzeren Strecken (ich sag mal so bis 10km) eigentlich nur die hohe Tempointensität das Problem ist. Aber auch da hat man meistens mal eine Krise zu überwinden, wenn man auf Anschlag läuft. Bei mir ist das meistens so bei 2/3 der Strecke, also bei einem 10km-Lauf so bei km 7. Wenn man das weiß, ist es aber auch schon wieder leichter, damit umzugehen.


Stimmt, aber wie, wie gehst Du damit um... läufst du einfach drüber weg?

Mein längster Lauf in diesem Leben war 2:30 lang und die letzte halbe Stunde war hart, die Beine wollten einfach nicht mehr laufen, ich habe die Belastung gewechselt. Bin mal abrollend, mal Vorfuss gelaufen auch mal ein paar Schritte gegangen. Das war aber im heimischen Wald am See und ganz gemütlich. Die Luft war nicht knapp und das Herz raste nicht. Der Kampf war mit mir und dem Weg nach hause auszumachen. Es war alles gleich anstrengend, gehen oder laufen, so bin denn gelaufen. Eigentlich war es aber dann toll...danach.
ich glaube, man muss eben auch veile Lauferfahrungen sammeln, um eine mentale Stärke zu erreichen, die Krisen, die einen schütteln können schon erlebt haben....und es wollen.

mandy
mein Blog: AmandaJanus

5
Hi Mandy!
amanda hat geschrieben:Zitat Greif: Je länger die Strecke ist, je mehr spielen mentale Fähigkeiten eine Rolle. Von erfahrenen Kontinentaldurchquerern hört man, dass hier ein ständiges Krisenmanagement erforderlich ist. Und schon im ersten 100km-Lauf stellt sich nicht die Frage "bekomme ich eine Krise", sondern eher, "Wann bekomme ich die erste Krise und wieviel werden es?"......
Meine Meinung: Strecken, die über die Glykogenspeichervorräte gehen sind deshalb eine Herausvorderung der mentalen Stärke, weil es sich auf Fett nicht so angenehm läuft wie auf Zucker.

Versuch: Lauf einfach mal früh morgens 15 Kilometer ganz locker und bewußt um die 2 Stunden, aber ohne Frühstück und sehr schmalem Abendbrot / Mittagessen am Tag vorher. Und zu trinken gibts nur Wasser! Das macht Spaß :nick: !

Was die Krisen betrifft ist die Größe und Anzahl der Krisen doch eigentlich sekundär. Die Bereitschaft und Flexibilität der Bewältigung Selbiger ist doch entscheidend. Wie im normalen Leben halt auch. Vorbereitung und stimmige Verhältnissmäßigkeiten sind sehr sinvoll. Und trotzdem wird immer eine unbekannte Variable bleiben. Da hilft nur Erfahrung sammeln und immer wieder aufstehen.
amanda hat geschrieben:Mich interessiert dieses Thema im Moment stark, denn ich fühle genau diese schwinden. So ist das, wenn die Leichtigkeit und Euphorie des blutigen Anfängers verlorengeht...was setzt man an diese Stelle. ...gerade wenn die Leistung nicht gestiegen ist.
Ich vermue ja, dass dir eher die Motivation schwindet und mit ihr die mentale Stärke. Das geht mir genauso! Anfangs war alles so toll und leicht und immer besser und sowieso...

Jetzt, in meiner ersten Marathonvorbereitung nach Trainingsplan, fängt es an hier und da weh zu tun. Die Motivation leidet. Der Winter war sehr anstrengend. Ich konnte den Plan nicht immer einhalten. Teilweise war das Training so hart, dass ich hätte heulen können. Wozu machst du so ein Scheiß überhaupt. Wieviel Euro habe ich bereits für Laufschuhe ausgegeben? Sag Mal Spinn Ich? Teilweise Ja! Und es mach immer noch Spaß. Zu erleben, wie sich die Form verbessert, ist einfach großartig.

Ich lerne für mich dabei es mal ausnahmsweise nicht zu übertreiben (naja, zumindest nicht so dolle zu übertreiben :gruebel: ), Geduld zu üben, mich über kleine Fortschritte zu freuen, Scheißtage weg zu stecken, nach vorne zu schauen und zu wissen, dass es besser wird, Meinen Körper näher kennen zu lernen, mich intensiver zu spüren (ohne bewustseinsverändernde Drogen), die angesprochenen Krisen zu managen und durchzuhalten!

Viele Grüße, Lars

6
Hallo Mandy,
das ist wirklich ein interessantes Thema.

Ich bin der Meinung, daß laufen überwiegend im Kopf stattfindet. Wenn ich einen 10er laufe kann ich mir, abgesehen vom höheren Tempo, nicht vorstellen einen HM zu laufen. Und zwischen HM und M ist es genauso. Man stellt sich vorher auf eine bestimmte Länge (Strecke/Zeit) ein und die packt man dann auch. Aber wehe es dauert länger.
So richtige Krisen habe ich bisher nur bei Trainingsläufen bekommen. Das waren aber mir unbekannte Strecken und ich wußte nicht genau wielange es noch dauert und wann das Ziel kommt.

Grüße Marc :hallo:

7
Lars hat geschrieben:
Ich vermue ja, dass dir eher die Motivation schwindet und mit ihr die mentale Stärke. Das geht mir genauso! Anfangs war alles so toll und leicht und immer besser und sowieso...


hm Lars,
die Motivation schwindet, weil sich Erfolge nicht in dem Maße einstellen wie erwartet, wie erwünscht kann ich ja gar nicht sagen, da ich immer sehr wunschfrei gelaufen bin....bis ich plötzlich Erwartungen hatte...

Die mentale Stärke, wenn sie denn da ist, sollte aber genau darüber hinweghelfen.
Das was Du schreibst über die wirklich weniger genussvollen Läufe, das sind doch die, die uns zum Schluß stark machen. Erfahrungen sammeln eben...genau

Und sich selbst intensiver spüren, wie auch immer, das ist für mich sowieso noch immer eine phänomenale Erfahrung am Laufen.

@Marc

Das finde ich auch interessant, dass die Kraft immer für die Strecke reicht, die man sich vorgenommen hat.
Laufen im Kopf....und vor dem Wettkampf, wäscht Du ihn da besonders gründlich. Wie kann man denn überhaupt seine Leistungen abrufen, möglich machen, was möglich ist?

dank schonmal für die Denkanstöße

mandy
mein Blog: AmandaJanus

8
amanda hat geschrieben:Stimmt, aber wie, wie gehst Du damit um... läufst du einfach drüber weg?

Ja, da ich es weiß, versuche ich einfach das Tempo hoch zu halten nach dem Motto "Schweinehund überwinden". km 8 ist dann meistens auch noch schwierig aber spätestens wenn ich die 9 sehe, bin ich mentalmäßig wieder voll da und weiß, dass ich es packen werde. Bei einem guten Rennen ist dieser letzte km dann der schnellste.
amanda hat geschrieben: Mein längster Lauf in diesem Leben war 2:30 lang und die letzte halbe Stunde war hart, die Beine wollten einfach nicht mehr laufen, ich habe die Belastung gewechselt. Bin mal abrollend, mal Vorfuss gelaufen auch mal ein paar Schritte gegangen. Das war aber im heimischen Wald am See und ganz gemütlich. Die Luft war nicht knapp und das Herz raste nicht. Der Kampf war mit mir und dem Weg nach hause auszumachen. Es war alles gleich anstrengend, gehen oder laufen, so bin denn gelaufen. Eigentlich war es aber dann toll...danach.
ich glaube, man muss eben auch veile Lauferfahrungen sammeln, um eine mentale Stärke zu erreichen, die Krisen, die einen schütteln können schon erlebt haben....und es wollen.

Tja, das geht mit leider auch immer noch oft genauso bei langen Läufen, selbst bei ziemlich langsamem Tempo. Irgendwann tun mir auch nur noch die Beine weh und ich fühle mich auch sonst einfach nur noch Schei... . Bis jetzt habe ich zwar noch keinen Lauf abgebrochen, war bei einigen langen Trainingsläufen aber schon kurz davor. Ich musste meistens weiterlaufen, weil ich irgendwo in der Pampa war und gehen noch länger gedauert hätte :wink: Ich kann also mit den langen Sachen auch noch nicht so gut umgehen - evt. ist es aber einfach ein Motivationsproblem,weil ich mich zu den Langen sowieso schon immer eher zwingen muss. Ich denke mir dann manchmal, dass ich vielleicht für die langen Kanten nicht gemacht bin :confused: Das wird sich aber erst noch herausstellen :nick: :wink:
Ray :wink:

9
Alles was bisher geschrieben wurde ist absolut richtig. Besonders das Einstellen auf die geplante Strecke vorher ist ein eher hemmendes Element. Daher bewundere ich auch diese Zeitläufer (24h bis Mehrtagerennen). Da ist das Ziel dann nicht die Strecke sondern ein mehr oder weniger überschaubarer Zeitraum. Der oft hier verpönte Dr. Strunz hat in seiner "Literatur" zu dem Thema mal was ganz Brauchbares erwähnt. Mach Dir vorher klar, wie geil es sich anfühlt, das Ziel erreicht zu haben. Sieh Dir selbst (vorher) zu, wie Du ins Ziel läufst und dieses Bild rufst Du, wenn Du Probleme hast, während des Laufes immer wieder ab. Die letzten langen Läufe habe ich immer zelebriert und so fielen sie mir wirklich nicht schwer. Ich freute mich während des Laufes auf das Danach ... nach "hause" (zu Fidi) zu kommen, zu duschen, ausgiebig das zweite Frühstück zu zweit zu geniessen, einen bis zu einstündigen Mittagsschlaf anzuhängen. Und natürlich zu wissen, dass man hinterher die Genugtuung hat, wieder sein Ziel erreicht zu haben. Richtig Sche*sse fühlt man sich doch erst, wenn man abbricht, weil man einfach keinen Bock mehr hat. Man sucht sich Ausreden, legt sie sich zurecht. Wenn ich nun unterwegs bin rufe ich all das "Danach" ab wenn ich nicht so gut drauf bin. Ich beschäftige mich in dem Moment nicht mit mir und dem Jetzt, sondern mit mir und dem Danach. Je mehr man in sich hineinhorcht umso mehr Probleme findet man. Fazit: verdränge! (man nennt das in Psychokreisen auch "Reframing") .. versuche es in ein besseres Bild zu setzen als es derzeit ist.
Steif
---------------------------------------
Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

10
Hai Mandy!!!!!!



Wenns so richtig schwer wird, dann stelle ich mir den Zieleinlauf vor, oder wenn ich für mich z.B. einen 10Km Lauf ind PB angehe, wie ich am Ende auf die Uhr schaue und sich die gewünschte zedit dort ablesen lässt.

Was nix mit mentaler Stärke zu tun hat, sondern mit ner Mischung aus Fantasie, Disziplin, Eigenwille, Ehrgeiz und einem gesteckten Ziel.

Mentale Stärke hat IMHO was damit zu tun, dass ich z.B bewusst meinen Herzschlag steuern kann, oder Reflexe steuern kann, also dezentrale Systeme des Körpers abrufen bzw. beeinflussen kann.



Gruss Mayo
[SIGPIC][/SIGPIC]Blog unter: www.mytll.blogspot.com

wenn hier jemand schwafeln kann ... ich aber erst recht!

11
amanda hat geschrieben: dass das eine Laufdisziplin ist, wfür die man sich bewusst entscheidet ...

Was mich aber besonders interessierte, das war der Verweis neben allen läuferischen Fähigkeiten auf die mentale Stärke.

.... Obwohl auch hier die Frage nach der mentalen Stäke bleibt. Mich interessiert dieses Thema im Moment stark, denn ich fühle genau diese schwinden. So ist das, wenn die Leichtigkeit und Euphorie des blutigen Anfängers verlorengeht...was setzt man an diese Stelle. ...gerade wenn die Leistung nicht gestiegen ist.
Ich habe mal die Stichpunkte: "Bewußt entscheiden / läuferische Fähigkeiten / schwinden" rausgepickt, weil ich daran meine Aussage aufhängen möchte, nämlich diese:

mentale Stärke ist nie nur an EINEN Bereich gebunden - also auch nie zwingend und für jeden durch diese eine Fähigkeit - in diesem Fall LAUFEN - zu beweisen. Für mich beweist sich meine mentale Stärke - und ich hab' davon was, DAS sag' ich dir :wink: - manchmal auch dadurch, dass ich streckenweise NICHT laufe. Hä? :gruebel: wie jetzt das :gruebel:

Jedes Ding hat seine Zeit, seinen Umfang und seine Berechtigung. Nicht immer ist eins für alle zeitübergreifend gleich richtig. Nur, weil ein Peter Greif oder ein Forum im Internet, Bekannte, Kollegen oder die Medien, behaupten, dass du dies oder das schaffen MUSST - muß das noch lange nicht stimmen. Sogar du selber kannst dir was falsches erzählt haben oder das, was du erzähltest, stimmt heute nicht mehr und morgen wieder.

Für mich ist mentale Stärke: erkennen, was gut und richtig ist für sich selber und danach handeln.
Auch wenns gegen den Trend geht, du dich selber korrigieren oder Teilbereichsschwächen eingestehen mußt. Mentale Stärke erkennt auch Schwächen und führt zu der Fähigkeit, Dinge zu erkennen - bestmöglich umzusetzen - danach zu handeln und damit glücklich zu sein (naja - sagen wir bescheidenerweise: zufrieden! :P

In dem Moment, in dem du für dich weißt, wie das gerade jetzt geht, können wieder die Motivatoren und Helferlein (Foren, Newsletter von Greif oder der liebe Gott ;-) herhalten und dich unterstützen.

Mentale Stärke kann also den einen dazu befähigen, einen Ultra zu laufen, den anderen dazu, den Arsch im Sessel zu lassen. Oder denselben heute zum ersteren und morgen zum zweiten.

Freundlichste Grüße
Frau Prof. Dr. Schwafel ... äh ... Lizzy :D

12
Steif hat geschrieben:Wenn ich nun unterwegs bin rufe ich all das "Danach" ab wenn ich nicht so gut drauf bin. Ich beschäftige mich in dem Moment nicht mit mir und dem Jetzt, sondern mit mir und dem Danach. Je mehr man in sich hineinhorcht umso mehr Probleme findet man. Fazit: verdränge! (man nennt das in Psychokreisen auch "Reframing") .. versuche es in ein besseres Bild zu setzen als es derzeit ist.


Hi Steffen,

du hast dich ausser mit Strunz auch ein bisschen mit NLP beschäftigt, nehm ich an? :rolleyes: Nix gegen Strunz, zumindest nicht so pauschal, alles meiner Ansicht nach nicht schlecht, was er 'angezettelt' hat.

Verstehe ich das richtig, dass das 'verdrängen' bei dir in Anführungszeichen zu sehen ist, oder? :wink: So würde ich es zumindest sehen, denn 'verdrängen' wird meiner Kenntnis nach weder in NLP, noch in anderen 'Psychokreisen' :D wirklich befürwortet, auch wenn es individuell durchaus das Mittel der Wahl sein kann. IMHO selbstverständlich. :wink: Vielleicht kannst du erzählen, worauf du das beziehst oder wie es gemeint ist.
Reframing (= den Bezugsrahmen oder die Bedeutung eines Ereignisses verändern) ist meiner Ansicht nach ein bisschen was anderes als das, was du beschrieben hast. Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Reframing
Denke, du meintest die sog. Anker ('gefühlte Erinnerungen'). http://de.wikipedia.org/wiki/Anker_(NLP)

Dieses 'Anker setzen' und sich an bestimmte positive Situationen erinnern find ich ebenfalls sehr sinnvoll und praktiziere es auch beim Laufen. Am vorletzten WE hab ich zwischen k1 und k20 ziemlich gelitten, Spassfaktor null, das grosse Leiden. Die Gedanken daran, wie gut ich mich hinterher fühlen würde, es geschafft zu haben trotz der schweren Beine, usw. hat mich irgendwie gestärkt weiterzulaufen. Und natürlich auch das Wissen, wie MIES ich mich fühle, wenn ich Läufe abbreche... :frown: Versuche allerdings verstärkt positiv zu denken (nicht nur beim Laufen :nick: ) und denke von daher nur sehr kurz darüber nach, wie es sich anfühlt, wenn ich den Lauf abbreche...
Beim nächsten 20-er am letzten WE hab ich davon gezehrt, den Lauf die Woche zuvor trotz der schlechten Voraussetzungen geschafft zu haben. Und ähnliche Motivatoren sind die Läufe durch eisige Kälte, bei Schneetreiben, Eis und hohen Schnee in diesem Winter gewesen.

Wenn ich an diese Läufe, die nicht optimal waren, zurückdenke, muss ich immer in mich hineingrinsen und es macht mich ein Stück weit glücklich, dies erlebt zu haben. Vielleicht sogar glücklicher als mancher Lauf, der quasi mühelos war ...

Ich möchte einen kurzen Abschnitt aus 'Flow' zitieren, von dem ich denke, dass er hier reinpasst.

'Dieses Buch wird den Prozess untersuchen, wie man Glück durch die Kontrolle über das eigene Innenleben gewinnt. Wir beginnen, indem wir überlegen, wie das Bewusstsein funktioniert und wie es gesteuert wird, denn nur wenn wir begreifen, wie der subjektive Zustand entsteht, können wir ihn kontrollieren.
...
Beim optimalen Zustand innerer Erfahrung herrscht Ordnung im Bewusstsein. Dies tritt ein, wenn psychische Energie - oder Aufmerksamkeit - für realistische Ziele verwendet wird und die Fähigkeiten den Handlungsmöglichkeiten entsprechen. Die Verfolgung eines Ziels bringt Ordnung ins Bewusstsein, weil man die Aufmerksamkeit auf die gegebene Aufgabe richten und zeitweise alles andere vergessen muss. Diese Phasen des Ringens um die Bewältigung einer Herausforderung werden allgemein als die erfreulichsten Momente des Lebens betrachtet.'

Mihaly Csikszentmihalyi, Flow - Das Geheimnis des Glücks, 1990

Gruss, Sapsi
Aktuell: Nikolauslauf München 2009, Deutcher Cross-Cup Darmstadt mit Basti Hallmann, Leni Heuck, Julia Viellehner, Steffen Uliczka
und Vaterstetten Cross mit Julia Hiller
http://www.laufen-im-sueden.net/

"Men, today we die a little."
Emil Zatopek at the start of the 1956 Olympic Marathon.

13
Hi Mandy,

wirklich ein interessanter und aufschlussreicher Thread.
Vielleicht kann ich Dir ein paar Tipps geben, von denen Du Dir das eine oder andere rauspickst.
Bei mir war zwar der Anfang der Lauf"karriere" erstmal eine unablässige Folge von Motivation durch Erfolg, aber dafür hatte ich den (mentalen und physischen) Einbruch, den Du jetzt quasi im Zeitraffer durchlebst, nach drei, vier Jahren Lauftraining. Ich habe allerdings auch viel verhaltener angefangen, während Du mit dem Streaken gleich ziemlich schnell in die Vollen gegangen bist.
Wenn ich mir Deine Einträge im KM-Spiel anschaue, ist das kein schönes Bild: eine umgekehrte Pyramide...das kann nicht gut gehen, wenn Du so weitermachst und etwas erreichen willst - wovon ich mal ausgehe, sei es in Bezug auf's Tempo oder hinsichtlich eines HMs oder Ms.
Mein erster Ratschlag wäre, dass Du Dir ein konkretes, nicht zu hoch gegriffenes Ziel setzt, je nachdem wieviel Zeit und Planung Du in die Lauferei investieren willst: Frag Dich: "wie wichtig ist mir das? Was möchte ich gern, kurz- mittel- und langfristig erreichen?"
Aus einem (Leistungs)-Tief rauszukommen, gelingt manchmal nur über eine Auszeit, bzw. Alternativ- oder sehr beschränktes Training.
Zur mentalen Komponente:
Du weißt ja vielleicht, dass ich die langen Läufe ab 25 km aufwärts immer sehr anstrengend finde, also nicht der Typ Langstrecken-Genussläufer bin. Von daher ist für mich die Marathondistanz vielleicht mental schon so eine Herausforderung, wie für manch anderen ein "Kurzultra" von 50 bis 60 km.
Meine mentalen Einbrüche auf der Strecke ereilten mich trotz recht guter Vorbereitung immer viel zu früh, manchmal schon ab km 17 oder HM...was mich daran am meisten geärgert hat war, dass mir dann scheinbar die vorher absolvierten 28 und 30 km Läufe nicht das gewünschte Selbstvertrauen gebracht haben.
Nie konnte ich mich daran erfreuen, schon die Hälfte geschafft zu haben (außer vielleicht beim ersten Mal, der erste ist immer was besonderes)...sondern aus Erfahrung wusste ich: jetzt kommt die Quälerei, ab 30 wird's noch langsamer...naja, und so war's meistens fast bis ins Ziel eine einzige Sinnfrage.
Der Trugschluss war vielleicht immer, dass ich glaubte, beim Marathon müsse alles anders sein als beim Training. Dem war aber nicht so. Im Training habe ich bei km 30 immer gedacht: und keinen Meter weiter...
So war's beim Marathon dann halt auch, nur dass es eben weitergehen sollte, musste, wie auch immer.
Was ich jetzt konkret versuche, um mental nicht immer so abzufallen, ist das Rauskommen aus dem negativen Gedankenkarussell. Ich versuche, den Gedankengang nicht wie gewohnt weiter auszuwalzen, sondern mir ein Stoppzeichen zu visualisieren.

Auf Deine Frage bezogen, rate ich Dir, Dein Training erstmal wieder gut auf einem mittleren Niveau zu stabilisieren, erstmal ohne Zeitziele...lieber nach Trainingstagen und Kilometerleistung. Nicht so viel wie anfänglich, vielleicht umd die 40 km? Drei bis vier Einheiten. Schauen, wie's Dir dabei geht...die Leistung müsste so eigentlich wieder kommen.

Liebe Grüße
Manu
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

14
Hallo Mandy,

entscheidend für mentale Stärke ist für mich auch die bereits erwähnte Motivation. Wenn ich ein bestimmtes Ziel erreichen will, muß ich mich damit auseinandersetzen, wie ich es erreichen kann. Dazu gehört neben der körperlichen die mentale Verfassung. Beides muß trainiert werden, um einen Ultra zu bestehen.

Für mich ist inzwischen selbst Marathon als Strecke viel zu lang. Mir fehlt einfach die Lust (Motivation) dazu, stundenlang mit angezogener Handbremse durch die Gegend zu traben. Und dann gar 100 Kilometer am Stück? 24 Stunden-Lauf? Das hat für mich nie einen Reiz (Motivation) gehabt......stelle es mir einfach nur öde und langweilig vor. Ganz abgesehen von den körperlichen Belastungen, die ich mir ebenfalls nicht gönnen möchte. Max. 2 Stunden reichen mir völlig......mehr ist mental nicht drin. :wink:

Ja, und ich frage mich immer noch, ob ich Läufer, die Ultras absolvieren, bewundern oder bedauern soll :confused: . Was treibt (Motivation) sie an?

Eher nachvollziehen kann ich mentale Stärke bezogen auf kürzeren Strecken und dem Erreichen eines Zeitziels bzw. gar einer Plazierung im Rennen. Also Auseinandersetzung mit einem 'Gegner', den Zwischenzeiten etc. Wenn Du 5.000 oder 10.000 Meter ambitioniert läufst, machst Du eigentlich durchgehend Krisenmanagement :D .....man fängt zu schnell an, will das Tempo trotzdem halten, es fällt zunehmend schwerer.....bis dann endlich das Ziel in Reichweite kommt und noch ein kleiner Steigerungslauf beginnt. Ein Teil der Tempohärte ist auch Selbstvertrauen und mentale Stärke.

Den Greif newsletter lese ich übrigens nicht. Hatte früher mal einen Greif-Trainingsplan und fand seine Sprüche nicht motivierend, teilweise eher übertrieben und lächerlich.

Gruß
Rono

15
Ich durfte heute auch meine mentale Stärke testen.
Für meinen langen lockeren Lauf hab ich mir (ziemlich optimistisch) ein ziemlich hügeliges Stück ausgesucht. Es waren auf den ersten 15 Km ziemlich happige Berge dabei, mit Steigungen von bis zu 15% und das auf 700 Metern Länge. Ging alles ziemlich prima, aber nach 25 Km war ich Endplatt. Aber schließlich solls ein langer Lauf werden, also Zähne zusammen beissen und weiter die Füße gehoben. Nach 28 Km kam ich bei meiner Haustüre vorbei, der Wunsch aufzuhören war übermächtig, aber selbstverachtend bin ich weiter gelaufen und habe noch 4 Km angehängt. Ich dachte auch desöfteren an den heutigen Newsletter von Greif und an Leute, die 48 Stunden- Läufe machen. Ich glaube, das hilft :)
Veganer sind keine Romantiker, sondern Realisten

16
Hai Mandy,

wie ich immer sage: die Menschen sind so verschieden wie die Leut. Vielleicht kannst du dich mit dem einen oder andren Tippgeber hier identifizieren und das umsetzen. Vielleicht tickst du anders. Dann frage dich:
Wie gehe ich denn sonst mit Krisen um?
Schon mal enttäuscht worden?
Krank gewesen, trotzdem arbeiten müssen?
Gemoppt, Scheißjob, was auch immer?
Wie behalte ich den Kopf oben?
So mache es auch beim Laufen.

Ich habe nach viel zu wenig Training einen Marathon gelaufen, das gleiche steuere ich gerade zum zweiten Mal an (weiß der Teufel aus welchem unterbewußten Grund :wink: ) - obwohl ich mir geschworen hatte, mich auf den nächsten besser vorzubereiten. Macht aber nix, ich werde ihn wieder packen. Ich bin auf "Überleben" geeicht, habe Durchhalten trainiert in anderen Hinsichten.

So machst du beim Laufen eben das Beste aus deinem bisherigen Leben. Schwierig wird es nur dann, wenn dir bisher alles mühelos zugefallen ist, du verwöhnt worden bist etc. :wink: Tja, dann such dir einen spaßigeren Sport :D

Gruß Käferin

17
mandy,

ich denke, mentale stärke basiert auf vertrauen in sich selbst. vertrauen darauf, dass man sein vorhaben in diie tat umsetzen, sein ziel erreichen kann.

und dieses vertrauen kann (und muss!) man lernen. am besten schon als kind. oder als läufer, der seine grenzen immer weiter ausdehnt und ziemlich genau einschätzen kann was möglich ist und was nicht. und das mögliche wird dann auch möglich gemacht.

dazu gehört aber auch die kehrseite - wenn es nicht geht, mit dem (wenigen) möglichen zufrieden zu sein.

fi-losofi-di

18
Hi Spasi, nun hast Du mich tatsächlich noch um 0:15 Uhr dazu gebarcht, zwei Bücher von Anthony Robbins aus dem Bücherregal zu reissen :D
sapsine hat geschrieben: Verstehe ich das richtig, dass das 'verdrängen' bei dir in Anführungszeichen zu sehen ist, oder? :wink: So würde ich es zumindest sehen, denn 'verdrängen' wird meiner Kenntnis nach weder in NLP, noch in anderen 'Psychokreisen' :D wirklich befürwortet, auch wenn es individuell durchaus das Mittel der Wahl sein kann.
Ich hatte im Anschluss an das 'verdrängen' geschrieben:
Steif hat geschrieben:versuche es in ein besseres Bild zu setzen als es derzeit ist.
Also handelt es sich klar um Reframing ... vielleicht in Kombination mit Ankern. Wobei ich gar nicht so viele Anker setzen könnte, die ich in dem Moment abrufen möchte, wenn nichts mehr geht. Ein echter Anker wäre das Erlebnis eines gefinishten Laufes, durch sein Abrufen wird ein positiver Impuls gesetzt, der wiederum die derzeit bescheidene Situation verdrängen kann, sozusagen als Ziel: dafür, für so eine Situation machst Du das Ganze hier. Das ist es aber nicht, denn ich rufe keinen Anker ab, da ich nicht in der Zukunft Anker setzen kann. Ich freue mich in solchen Momente eher auf etwas noch nicht Erlebtes.

Echtes Reframing sähe freilich anders aus: mir geht es gerade echt bescheiden, ich möchte gern aufhören <reframing> eh mensch Steffen, so fix warst Du nach so einem lagen Lauf noch nie unterwegs, hast sogar noch Zeit und Muße Deine Umgebung zu beobachten und Dir gehts noch lange nicht so schlecht wie beim 3000m-Lauf fürs Sportabzeichen ... da geht noch watt :wink: .
Die Materie ist recht komplex und echt interessant, Sapsi und Teile daraus sind gut auf das Laufen übertragbar. Für mich mal wieder ein Impuls, mich jetzt gleich mit diesem Buch ins Bett zu verkrümeln :wink: N8!
Steif
---------------------------------------
Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

19
Hi Mandy!

Eingangs schreibst Du, dir ist die Leichtigkeit und Euphorie des Anfängers verloren gegangen. Was hat das "Trotzdem-Laufen" dann mit mentaler Stärke zu tun?
Es heißt immer, jeder solle sich Ziele setzen, aber vielleicht verbuddelst Du deine Ziele erst einmal im Sand und läufst genussvoll und mit Spaß ohne (Rück)blicke auf KM-Entfernungen und Zeiten?

Viel Spaß
wünscht Bifi

20
Steif hat geschrieben:Hi Spasi, nun hast Du mich tatsächlich noch um 0:15 Uhr dazu gebarcht, zwei Bücher von Anthony Robbins aus dem Bücherregal zu reissen :D
Hi Steif,
darüber musste ich erstmal fett grinsen, denn ich konnte mir gestern grad so verkneifen, auf die Suche nach den Büchern zu gehen... Soso, der gute Tony also. :wink: Von ihm hab ich auch Bücher, ausserdem von Bandler und Konsorten. :D
Da ich grad bis zum Hals in Urlaubs-/Reisevorbereitungen stecke, komme ich wohl nicht mehr dazu, vor dem Urlaub noch die Bücher zu wälzen, um entsprechend 'fundiert' antworten zu können. :) Vielleicht komme ich in der nächsten Woche zum Auffrischen alten Wissens und dann hol ich den thread wieder hoch, okay? :daumen:
Warst du mal bei einem dieser Motitage?
Und kennst du diese Seite? http://www.yesgroup.de/ Wenn ich noch in Hamburg wohnen würde, würd ich mir die Gruppe mal ansehen. Ein alter Freund macht da mit und ist sehr angetan.
Schönen Abend mit oder ohne Robbins,
Sapsi
Aktuell: Nikolauslauf München 2009, Deutcher Cross-Cup Darmstadt mit Basti Hallmann, Leni Heuck, Julia Viellehner, Steffen Uliczka
und Vaterstetten Cross mit Julia Hiller
http://www.laufen-im-sueden.net/

"Men, today we die a little."
Emil Zatopek at the start of the 1956 Olympic Marathon.

21
Hallo Sapsi,

wurde flow von Csikszentmihalyi nicht hauptsächlich bei Managern bei der Arbeit oder wenn bei körperlicher Arbeit, dann in Interaktion mit anderen - empirisch nachgewiesen und nicht in der Freizeit?
Ich habe um ehrlich zu sein nie Csikszentmihalyi gelesen, er ist mir nur in der Motivationslehre begegnet...
Gruß
Alex

22
AlexW hat geschrieben:Hallo Sapsi,

wurde flow von Csikszentmihalyi nicht hauptsächlich bei Managern bei der Arbeit oder wenn bei körperlicher Arbeit, dann in Interaktion mit anderen - empirisch nachgewiesen und nicht in der Freizeit?
Ich habe um ehrlich zu sein nie Csikszentmihalyi gelesen, er ist mir nur in der Motivationslehre begegnet...


Hi Alex,

auch hier unterwegs? ;-)
Flow wurde von ihm auch bei Managern und bei körperlicher Arbeit, aber genauso z.B. bei Ärzten (Chirurgen gehören wohl mit zu seinen Lieblingsbeispielen) und Sportlern (z.B. Reinhold Messner) nachgewiesen.

In diesem Zusammenhang: in 'Flow' gibt es ein Kapitel namens 'Der Körper im flow-Zustand', das sich mit Bewegung auseinandersetzt. Ausser dem 'Standardwerk' von M.C. gibts ja auch 'Flow im Sport', ebenfalls sehr lesenswert meiner Meinung nach.

M.C. geht in seinen Ausführungen auch auf das Freizeitverhalten ein im Sinne von 'wie nutze ich meine Freizeit 'Flow-erzeugend'.
Okay, ich bin ziemlich angetan von seinen Büchern und ziehe bei jedem Lesen wieder einiges daraus.

Gruss, Sap-"Flow-Bekennerin"-si
Aktuell: Nikolauslauf München 2009, Deutcher Cross-Cup Darmstadt mit Basti Hallmann, Leni Heuck, Julia Viellehner, Steffen Uliczka
und Vaterstetten Cross mit Julia Hiller
http://www.laufen-im-sueden.net/

"Men, today we die a little."
Emil Zatopek at the start of the 1956 Olympic Marathon.

23
AlexW hat geschrieben:wurde flow von Csikszentmihalyi nicht hauptsächlich bei Managern bei der Arbeit oder wenn bei körperlicher Arbeit, dann in Interaktion mit anderen - empirisch nachgewiesen und nicht in der Freizeit?
Der Buchtitel heißt jedenfalls "Flow im Sport". Lesenswert.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

24
Bifi hat geschrieben:Hi Mandy!

Es heißt immer, jeder solle sich Ziele setzen, aber vielleicht verbuddelst Du deine Ziele erst einmal im Sand und läufst genussvoll und mit Spaß ohne (Rück)blicke auf KM-Entfernungen und Zeiten?

Viel Spaß
wünscht Bifi

Bifi,
ja bestimmt.
Aber darum ging es mir in diesem Text gar nicht, es ging nicht explizit um mich und meine Lage.
Ich fand den Text von Peter Greif interessant und er regte zum Nachdenken an. Darüber eben, was man will, wo die eigenen Prioritäten liegen, wie man sich in Läufertiefen motiviert. Ich selbst bin gar nicht so schlecht drauf auch wenn die Erfolge im Moment ausbleiben. Ich finde nach wie vor, dass Laufen eine meditative Angelegenheit ist, man hat Zeit zum Denken und Grübeln, entdeckt sich und besonders seine Schwächen...also ich entdecke eben auch Schwächen.

Ich bin beeindruckt!
Von Euren Texten.

Ich muss später mal noch mehr schreiben.

erstmal viele Grüße
Mandy
mein Blog: AmandaJanus

Weil er da ist.

25
amanda hat geschrieben:Darüber eben, was man will, wo die eigenen Prioritäten liegen, wie man sich in Läufertiefen motiviert.
So wie Bergsteiger z.B. ...
&quot hat geschrieben:Es sind eigenartige Menschen, die trotz aller erfolglosen Versuche, trotz Eisbrüchen, Lawinenstürzen und Unwetter immer wieder den Himalayariesen angehen. Auf die Frage nach dem "Warum" fand George Mallory die kürzeste Antwort: "Ich muß auf den Berg, weil er da ist."
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,243496-2,00.html
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

Interview mit Nia Künzer, u.a. zum Thema Motivation

26
Hallo,

es stand heute in der Frankfurter:

Nach vier Kreuzbandrissen würde mancher Sportler seine Karriere sicher beenden. Woher nehmen Sie die Kraft und den Willen, das alles durchzustehen?
Ich habe nach meinem dritten Kreuzbandriß auch schon mit dem Gedanken gespielt, nicht mehr Fußball zu spielen. Aber wenn man wieder joggen und wieder gegen den Ball treten kann, dann will man sich ja auch bewegen. Irgendwann war ich eben wieder schmerzfrei und fühlte mich wohl. Und da ist es natürlich schwer, zu sagen: Ich höre auf.

Was sagen denn die Ärzte dazu, daß Sie immer wieder aufstehen und weitermachen? Ist das nicht unvernünftig?

http://www.faz.net/s/RubAEA2EF5995314224B44A0426A77BD700/Doc~E761227BDD36E448E9655480EA117899E~ATpl~Ecommon~Sdetail_image~Aimg~E4.html?back=/s/RubAEA2EF5995314224B44A0426A77BD700/Doc~E761227BDD36E448E9655480EA117899E~ATpl~Ecommon~Scontent§Phtml

Unvernünftig? Weiß ich nicht. Das muß jeder für sich beurteilen. Vielleicht ist es wirklich nicht das Naheliegendste, wieder zu spielen. Aber man wird ja nicht immer nur von der Vernunft gesteuert.

Muss man da mehr zu sagen?
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

Mentale Stärke?

27
Hallo Mandy,

ich durchlebe zur Zeit so ein läuferisches Tief, denn meine diversen Krankheiten in den letzten Monaten haben mir ganz schön die "Form" verdorben und mein Ziel, den HM nächste Woche zu laufen, musste ich auch aufgeben. Es war auch schwer, wieder mit dem Laufen anzufangen - zum einen, weil ich irgendwie fast Angst hatte (Oje, werde ich jetzt gleich wieder krank, wenn ich mich ein bisschen anstrenge??) und zum andern, weil es mich total geärgert hat, wie wenig belastbar ich war. Als ich mich von meinem HM-Vorhaben verabschiedet hatte, ging es mir besser, denn dann war der Druck weg, sofort wie lange und schnell laufen zu können. Und dann habe ich den Neuanfang mit Minimaleinsatz gemacht, d.h. 3 x pro Woche, ohne auf die Kilometer zu schielen. Am Anfang giel es mir schwer, aber ich wollte einfach dranbleiben. Und jetzt läuft es wieder eingiermassen und ich kann die Läufe wieder geniessen. Vielleicht ist irgendwann auch wieder eine echte Leistungsteigerung drin. Ich denke, das ist wichtig - Ziele ja, aber auch immer wieder überprüfen, ob es die richtigen sind. Und dann dabei bleiben... Das klingt irgendwie paradox, ist es aber nicht. Wenn mich auf der Strecke ein Tief überfällt, dann mache ich zwei Dinge:

- ich versuche, mich zu lockern. Das hilft meistens bei leichten Schmerzen in Muskeln und Gelenken.

- ich teile mir die Strecke in möglichst kleine Untereinheiten ein - das geht natürlich nur, wenn man die Strecke kennt oder Kilometer markiert sind...

So, genug geschwafelt - zurück zur Arbeit.

Laufende Grüße,

Andrea
HM/M Freiburg 10.4. Groupie

28
Hallo Sapsi,

danke für Deine Antwort - war leider länger nicht online...
Interessant das mit flow - werde mir die Bücher wohl mal holen müssen...
Gruß
Alex
Gruß
Alex

29
Lars hat geschrieben:
Versuch: Lauf einfach mal früh morgens 15 Kilometer ganz locker und bewußt um die 2 Stunden, aber ohne Frühstück und sehr schmalem Abendbrot / Mittagessen am Tag vorher. Und zu trinken gibts nur Wasser! Das macht Spaß :nick: !

Hallo Lars,

BTW: Leistungssportler trainieren das absichtlich (mit Hunger laufen), zum einen um sich an den Bereich zu gewöhnen, der nach dem Verbrauch des Glykogenspeichers folgt, zum anderen um den "Kopf" (oder mentale Stärke) zu trainieren.

Bogart
Ich habe noch nie etwas gelernt, während ich redete! :zwinker5: (Larry King)
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“