Blutuntersuchung

Hallo,
ich habe "aus aktuellem Anlass" mal gekramt und eine Empfehlung für alle "mehr als Gelegenheitsjogger" gefunden:

1x pro Jahr nach der ersten intensivierten Trainingsperiode eine Blutuntersuchung machen lassen, dabei überprüfen auf die Werte:

BELASTUNG
=========
GOT [ASAT]
GPT [ALAT]
CK Kreatinkinase
Harnsäure
Harnstoff

MÄNGEL
======
Magnesium
Ferritin (Eisenspeicher)
Erythrozyten (rote Blutkörperchen, Sauerstofftransport)
Hämoglobin (roter Blutfarbstoff, Sauerstofftransport)
Hämatokrit (Dicke des Blutes)
Leukozyten (weisse Blutkörperchen, Infektabwehr)

KONTROLLWERTE (präventiv)
=====================
Glukose (Blutzucker, nüchtern)
Gesamt-Cholesterin, evtl. HDL- und LDL-Cholesterin (nüchtern)
Gesamte Eiweisse
Blutsenkung

Zweck der Übung: Das langsame Aufbauen eines Defizites früh genug erkennen, Ursachen finden, Abhilfe schaffen (Ernährung, Supplementation).

Wer macht so etwas? Was ist Eure Meinung dazu?

Gruss
Andreas

Hi Andreas,

ich mache so was nicht, halte es aber für sehr sinnvoll! Ich werde nach dem Hamburger Marathon mal mit meinem Hausdoc darüber sprechen und die evtl. entstehenden Kosten ermitteln. Ich hatte eh geplant mein Blut nach Vitalstoffen untersuchen zu lassen. Danke dir für die Auflistung der zu prüfenden Parameter.

Viele Grüße, Lars

Irgendein Hormonspezialist-Doc (Endokrinologe) meinte letztens, daß der Magnesiumwert gar nicht durch Blutuntersuchung zweifelsfrei ermittelbar sei. Für sowas müsse man eigentlich eine Muskelbiopsie (heißt das so?) durchführen. Das sicherste Indiz für einen Mangel sei ein Krampf.
Gruß
M (hat keine Ahnung, hätte aber gern mehr und sammelt auf dem Weg alle Bröckchen auf)

Ich gehe theoretisch einmal im Jahr zur Gesundenuntersuchung. Da wird das alles (auf Wunsch) geprüft. Praktisch war ich schon 1 1/2 Jahre nicht mehr! Wird wieder Zeit!

Hallo Andreas,

bei mir wird so etwas aus "gegebenem Anlass" jetzt vermutlich sogar vierteljährlich erfolgen.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob das "kleine Blutbild", das in der Regel angefertigt wird, alle diese Punkte abdeckt. Oder muss man den Arzt speziell mit der Nase drauf stoßen? (Gibt es also auch sowas wie ein "großes Blubild")?
Und wieder mal die pingelig anmutende Frage nach den Kosten: ist das eine Kassenleistung abzgl. Praxisgebühr oder eine Privatsache, die man voll bezahlt?

Liebe Grüße
Manu

Ein großes Blutbild gibt es. Schaust du nie Emergency-Room ? (Au weia! Jetzt habe ich alle Ärzte des Forums am Hals!).

Ich gebe bei meiner Gesundenuntersuchung immer an, dass ich mehr oder weniger vegetarisch lebe und da werden sie ganz von alleine hektisch!
Über euer Sozielversicherungssystem kann ich nichts sagen. Ich bezahle den ganzen Mist selbst!

Kylie hat geschrieben:(Gibt es also auch sowas wie ein "großes Blubild")?
Und wieder mal die pingelig anmutende Frage nach den Kosten: ist das eine Kassenleistung abzgl. Praxisgebühr oder eine Privatsache, die man voll bezahlt?

Großes Blutbild gibt´s auch, den genauen Unterschied kenne ich aber nicht. Ferritin wird üblicherweise nicht untersucht, muss man dann extra verlangen.
Die Frage nach den Kosten finde ich nicht pingelig. Ist gesunde Vorsicht. Kann ich aber leider nicht beantworten. Aber wenn du einen verständnisvollen Arzt hast, kann er es sicher begründen, dass eine Untersuchung notwendig ist. In deinem Fall sollte es sowieso überhaupt kein Problem sein.

Hi,
ich habe so was ähnliches vor kurzem auf Anforderung eines Sportarztes auch machen lassen. Außer den von Dir genannten Parametern wollte der noch Kalium, gamma-GT, Triglyceride, Homocystein, Selen, Transferrin und TSH haben (frag mich jetzt nicht genau, wozu das alles...).

@Kylie: das 'kleine Blutbild' reicht da nicht; es gibt auch ein 'großes', aber für den Zweck lief es bei mir auf ein kleines plus jede Menge EInzelparamter raus. Der Spaß hat insgesamt (mit Blutentnahme etc.) ca. 160 Euronen gekostet. Ob die Kasse das zahlt, hängt vermutlich davon ab, wie der Arzt das begründet - in Deinem Fall sollte das eigentlich kein Problem sein.

@Lars: was um Himmels Willen sind 'Vitalstoffe'?

@Meike: so was ähnliches hat mir der Doc auch erzählt (wenn ich mich recht erinnere), aber er meinte halt, der Blutwert sei am einfachsten zu bestimmen und besser als nichts.

Viele Grüße

Michael

Ich hatte mal eine Hepatitis Erkrankung und gehe alle 2 Jahre zur Nachsorge mit großen und kleinen Blutbild. Seitdem ich wieder regelmäßig Sport mache also seit ca. 6 Jahren haben sich die Werte kontinuirlich verbessert:

Kleines Blutbild:
Hämoglobin
Erythrozyten
Leukozyhten
Thrombozyhten
Hämatokrit
MCH,MCV,MCHC

Großes Blutbild:
Glucose
GOT,GPT,Gamma GT(Leberwerte)
Alk.Phophatase(Gallenwege)
Cholesterin
Triglyceride
HDL-Cholesterin(das gute)
LDL Choleterin(das schlechte)
Harnsäure
Creatinin(Nierenwerte)
Kalium(Mineralien)
Alpha Amylase(Bauchspeicheldrüse)
Eisen

Ich hoffe ich hab das alles richtig geschrieben

stachelbär hat geschrieben:@Lars: was um Himmels Willen sind 'Vitalstoffe'?

Bitte nicht schlagen: Hab ich von Strunz mitgeschnitten und eventuell falsch wiedergegeben. Ich meine damit, dass nicht nur das kleine Blutbild sondern auch Mineralstoffe, Aminosäuren und Vitamine? gesucht werden. Im selben Sinne wie von Andreas oben angesprochen: Um eventuell gegenzusteuern.

Viele Grüße, Lars

Ah - Danke!

Michael

Voriges Jahr durfte ich das erste Mal für das grosse Blutbild selbst bezahlen. Ich kann mich an den genauen Preis nicht mehr erinnern, er lag aber deutlich unter 160 €. Mein Arzt empfahl dennoch, es einmal im Jahr machen zu lassen.

Bei mir wird wegen hohen Cholesterinwerten alle 6 Monate das kleine gemacht, zuletzt bat ich darum, zusätzlich auch den Ferritin-Wert prüfen zu lassen, das hat dann erstaunlicherweise nichts extra gekostet (liegt wohl im Ermessen des Arztes).

Es wird wohl zwischen Eisen- und Ferritin-Werten unterschieden, kann dazu aber nichts Genaueres sagen.

Eine interessante Tabelle zur Interpretaion der Blutwerte hatte ich mal hier gefunden:

http://www.gesundheitsnetz.de/laborwert1.htm

Laborwerte incl. laienverständliche Erklärungen gibts auch hier bei netdoktor.de

... darf ich hier mal eben ne Frage einstreuen: Ab welchem Alter kann man einen kompletten Checkup kassenbezahlt machen lassen ... so mit allem drum und dran? Ist das richtig, dass das bei Männern ab 35 ist?

Steif hat geschrieben:
... darf ich hier mal eben ne Frage einstreuen: Ab welchem Alter kann man einen kompletten Checkup kassenbezahlt machen lassen ... so mit allem drum und dran? Ist das richtig, dass das bei Männern ab 35 ist?

Grundsätzlich ja.

Beim Kassencheck ist aber nicht alles dabei, was auch "intressant" ist. Mit ein paar zusätzlichen "Leiden", wurden bei mir noch ein paar zusätzliche Untersuchen durchgeführt. Komplett fand ich das trotzdem nicht.

Gruss Thomas

Steif hat geschrieben:Laborwerte incl. laienverständliche Erklärungen gibts auch hier bei netdoktor.de

... darf ich hier mal eben ne Frage einstreuen: Ab welchem Alter kann man einen kompletten Checkup kassenbezahlt machen lassen ... so mit allem drum und dran? Ist das richtig, dass das bei Männern ab 35 ist?

Als Privatpatient geht das evt. auch schon vorher. Sollte man mit der Krankenkasse vorher abklären, oft sind dazu gar keine "Zusatzleiden" notwendig ... anscheinend sind die Kassen doch dankbar, dass sich jemand freiwillig um seine Gesundheit sorgt

Grüße, mr-matze

Ein Arzt, ist hier ein Arzt ?

Würd mich jetzt schon mal interessieren, was sinnvoll ist, und was die Kasse davon bezahlt.

Viele Werte zu messen bringt ja nur was, wenn man (bzw. der Arzt) daraus auch Rückschlüsse und event. Konsequenzenziehen kann.


Wo haben denn Ausdauersportler häufig Probleme, auf was ist denn zu achten?

Kann ich denn mit meine 37 Lenzen einfach zum Arzt gehen und sagen:
Ich geh seit Jahren regelmäßig laufen fühl mich pudelwohl, bitte mach mal eine Blutuntersuchung.
Da sollten doch eher Leute hingehen, die weniger aktiv sind. Da liegt doch eher der Hund begraben.

Ist hier keiner vom Fach, der Erfahrungen aus der Praxis hat

Der Hiddestorfer hat geschrieben:Großes Blutbild:
Glucose
GOT,GPT,Gamma GT(Leberwerte)
Alk.Phophatase(Gallenwege)
Cholesterin
Triglyceride
HDL-Cholesterin(das gute)
LDL Choleterin(das schlechte)
Harnsäure
Creatinin(Nierenwerte)
Kalium(Mineralien)
Alpha Amylase(Bauchspeicheldrüse)
Eisen

Ich hoffe ich hab das alles richtig geschrieben

Sorry fürs en, aber diese ganzen Paratmeter gehören nicht zum Blutbild. Beim Blutbild werden im Prinzip die Blutzellen dargestellt und untersucht. Im kleinen BB wird nur beschrieben, wie viele rote und weiße Zellen und Plättchen vorhanden sind und MCV etc. beschreiben noch die Größe und das Volumen, so dass man z.B. bei Anämien Hinweise auf die Genese erhält.

Das große Blutbild bildet die Zellen differenzierter ab. Die weißen z.B. werden in Leukozyten, Lymphozyten, Granulozyten etc. unterteilt. Es können auch Aussagen über die Blutbildung gemacht werden, wenn man sich den Anteil junger Zellen ansieht.


Eisen, Glucose, Leber- und Nierenwerte sind eben KEINE Blutzellen, sondern Parameter, die im Serum bestimmt werden.

-Modus aus.



Liebe Grüße, Birgit

sunflower hat geschrieben:Sorry fürs en, aber diese ganzen Paratmeter gehören nicht zum Blutbild. Beim Blutbild werden im Prinzip die Blutzellen dargestellt und untersucht. Im kleinen BB wird nur beschrieben, wie viele rote und weiße Zellen und Plättchen vorhanden sind und MCV etc. beschreiben noch die Größe und das Volumen, so dass man z.B. bei Anämien Hinweise auf die Genese erhält.

Das große Blutbild bildet die Zellen differenzierter ab. Die weißen z.B. werden in Leukozyten, Lymphozyten, Granulozyten etc. unterteilt. Es können auch Aussagen über die Blutbildung gemacht werden, wenn man sich den Anteil junger Zellen ansieht.


Eisen, Glucose, Leber- und Nierenwerte sind eben KEINE Blutzellen, sondern Parameter, die im Serum bestimmt werden.

-Modus aus.



Liebe Grüße, Birgit

Ich kann dem nicht wiedersprechen, ich habe von meinen letzten Nachsorgen die Auswertungen bekommen, mit erläutern lassen und dann aufgehoben.
Dabei wurden diese Werte unter kleines bzw. großes Blutbild eingruppiert. Kann natürlich sein das diese Werte zielgerichtet als Werte für die Nachsorge ermittelt wurden,um einen Gesamteindruck zu bekommen(und ich wollte mal mit ein paar Fachausdrücken um mich rumwerfen).
Nichts für ungut
Lutz

Der Hiddestorfer hat geschrieben:Ich kann dem nicht wiedersprechen, ich habe von meinen letzten Nachsorgen die Auswertungen bekommen, mit erläutern lassen und dann aufgehoben.
Dabei wurden diese Werte unter kleines bzw. großes Blutbild eingruppiert. Kann natürlich sein das diese Werte zielgerichtet als Werte für die Nachsorge ermittelt wurden,um einen Gesamteindruck zu bekommen(und ich wollte mal mit ein paar Fachausdrücken um mich rumwerfen).
Nichts für ungut
Lutz

Im Prinzip isses ja auch wurscht. Hauptsache, die Werte sind in Ordnung und wir sind alle gesund . Sollte auch keine Medizinerfortbildung werden oder so- bloß weil explizit danach gefragt wurde.....

Ebenfalls nix für ungut.


Liebe Grüße, Birgit

@Andreas
Du hast schon eine gute Auswahl an Laborwerten getroffen.
Es kann mit Sicherheit nicht schaden diese Werte zu bestimmen.

@Forrest
Eine grundsätzliche Empfehlung für jeden Läufer auszugeben ist schwer.
Läufer haben für internistische Erkrankungen keine erhöhtes Risiko, eher im Gegenteil !
Abhängig von Alter, Geschlecht, Ernährung, Trainingsumfang, Vorerkrankungen und familiärer (genetischer) Belastung sollte der sportmedizinsch erfahrene Arzt evtl. in Absprache mit dem Hausarzt entscheiden, welche Laborparameter wirklich wichtig sind.

@alle
Mein Tip: Geht in den ruhigen Trainingsphase hin und wieder mal Blutspenden. Bei den meisten Unis kann man sich die untersuchten Werte ausdrucken lassen. Ob das beim DRK-Blutspendedienst geht, weiss ich nicht.
Über das gesunde Sportlerblut freut sich auf jeden Fall der Patient.

Neben den Laborwerten könnten für den ambitionierten Ausdauersportler noch folgende Untersuchungen sinnvoll sein:

Urinstatus
Fragestellung: Harnwegsinfekt, Hämaturie (Blut im Urin)
Grund: Beides ist bei Ausdauersportlern nich selten.
Der U-Status kann als Screening mit einem einfachen Teststreifen durchgeführt werden und ist sehr preiswert.

Belastungs-EKG
Fragestellung: Herzrhytmusstörungen, KHK (Herzkranzgefäße), Myocarditis (Herzmuskelentzündung)
Grund: Bei älteren oder vorgeschädigten Herzen kann Training zu Verschlimmerung führen

Herzecho
Fragestellung: Herzmuskelleiden (Kardiomyopathien), "Sportlerherz", Herzklappenfunktion
Grund: s.o.

Übrigens gilt: Wenn man lange genug sucht, wird man bei jedem irgendetwas finden.

In diesem Sinne allzeit gute Gesundheit
Sebastian

Was für ein Glück, das ich durch meine Myokaditis und dem kronischen Bluthochdruck einmal im Jahr einen Checkup bekomme und alles Kostenlos.

Inklusive Blutbild, Belastungs EKG und Herzecho.
Ob der Rest so Toll ist, weiß ich natürlich nicht, aber es geht mir gut und mein Hausarzt läuft selber.

Gruß
Markus

regelmäßige Blutuntersuchungen sind nie verkehrt. Wenn ich nicht so einen guten Hausarzt gefunden hätte der meine leberwerte nich auf den Alkohol hat geschoben(sprich mir obwohl ich 26 bin geglaubt das ich keinen Alkohol trinke) wäre wohl nie herausgekommen (oder erst viel zu spät) das ich an einer Hämochromatose leide.

Sollte also jemand sich über seine zu hohen leberwerte wundern würde ich immer nach Morbus Wilson und Hämochromatose schauen.

Gruß