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Schmerzen in der Wade

Schmerzen in der Wade

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Hallo zusammen,

ich (58) habe folgendes Problem: Ich laufe seit 2 Jahren ohne größere Probleme, bin in diesem Jahr 2x HM gelaufen mit Zeiten um 2:10. Nun will ich mich im Winter mit langen Läufen auf den ersten Marathon vorbereiten und plötzlich beginnt die Wade zu zwicken. Ich laufe üblicherweise 2-3 in der Woche mit einem Wochenpensum von 30 - 40 km. Vor einer Woche hat sich plötzlich bim km 10 die Wade gemeldet und wurde hart...fühlt sich an, als ob die plötzlich kürzer geworden wäre. Nach 2 Tagen war es wieder weg, hab noch 2 Tage gewartet und beim nächsten Lauf nach 2 km das Gleiche...wobei die Schmerzen kamen, nachdem es ein ganz kleines Stück bergauf ging. Abgebrochen und nun geht es nach 2 Tagen wieder besser, wobei sich die Wabe vor allem beim Treppensteigen und da beim heruntergehen meldet. Ich weiß jetzt nicht, ob ich erstmal länger pausieren sollte oder was das überhaupt sein kann. Was meint Ihr, hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?

Vielen Dank schon einmal für Eure Antworten und noch schöne Feiertage!

Gruss
Reinhard

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Das kann ein Muskelfaserriss sein. Sicher kein großer, sondern ehr ein kleiner, sogenannter Mikro-Riß der Muskulatur. Nichts desto trotz solltest du unbedingt die Schmerzgrenze akzeptieren, eine längere Paus (ca 2-3Wochen) machen und dann langsam unter Beachtung der Schmerzgrenze wieder langsam ins Training einsteigen.
Ebenso wären vorsichtige Dehnübungen beim Wiederbeginn eine Idee.
Solltest du immer wieder die Schmerzgrenze ignorieren, kann das einen großen Muskelfaserriss zur Folge haben, oder eine dicke Vernarbung des Gewebes, was dann auch bei der Wiederaufnahme des Lauftrainings störend sein kann.
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Ferndiagnose sind ja per se schon immer suboptimal. Aber da ich es gerade lese: Es klingt haargenau nach dem Problem, mit dem ich bis vor kurzem zu kämpfen hatte.

Ich tippe auch wie Malu auf einen leichten Muskelfaserriss. Mein Arzt konnte aus dem Stehgreif auch nur Vermutungen anstellen. Ich habe mich ca. 6 Wochen damit beschäftigen dürfen.
3-4 gaaanz kurze Läufe zwischendurch zum Antesten und beim ersten Ziepen wieder pausiert. Es hilft nur Geduld und Spucke. Ganz leichte Dehnübungen und evtl. die berühmte Blackroll.

Bei mir war der Spuk dann plötzlich vorbei und ich durfte dann langsam wieder Fahrt aufnehmen.

Drück Dir die Daumen!
Läuft bei mir...zwar rückwärts und bergab - aber es läuft

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Hallo Reinhard,

wie wahrscheinlich beim größten Teil der länger aktiven Läufer, insbesondere jener in fortgeschrittenem Alter (ich bin 65), zwickte meine Wade schon diverse Male. Ich erinnere mich an einmal, da passierte es bei einem laaaaaaaaaaaaaangsamen Lustläufchen, ganz ohne mich zu fordern, nachdem ich mein Saisonziel erreicht hatte und in der Regenerationsphase war. AUA! Damals beschäftigte ich mit dem Problem eine Phalanx von Fachärzten. Das war allerdings nur möglich, weil ich Berufssoldat war und man mich mangels positiven Befunds vom Orthopäden zum Neurologen und dann an den inneren Doktor verwies. Und was war das Ergebnis dieser wirklich extrem eingehenden Suche? - Du ahnst es: Nullkommanix. Ich erinnere mich nicht mehr genau, aber ein, zwei, drei Trainings später war der Spuk vorbei.

Etwas Ähnliches erlebte ich vor drei oder vier Jahren anlässlich eines Marathonlaufes, als schon nach wenigen Kilometern die Wade vehement zu schmerzen begann. An einer Stelle. Ich war mehrmals kurz davor abzubrechen, quälte mich aber durch. Nach diesem Erlebnis bemühte ich keinen Arzt, weil wieder nach einigen Trainings die Sache sich von selbst behoben hat.

Das sind jetzt nur die markanten Fälle von Wadenbeschwerden, an die ich mich konkret erinnere. Ich will dir damit keinesfalls raten erst einmal abzuwarten. Wiewohl ich nicht sagen kann, was bei mir die Beschwerden auslöste (im zweiten Fall meine ich es erklären zu können), vermag ich auch nicht in die Ferne zu "diagnostizieren", dass das bei dir absolut harmlos ist und wieder von selbst verschwindet

Wenn ich du wäre, gäbe ich meiner Wade vermutlich noch die eine oder andere Chance sich selbst zu heilen, wartete ein paar Trainings ab, hoffte darauf, dass der Schmerz verschwindet. Doch spätestens dann, trüge ich das Problem in die Praxis eines Sportarztes.

Was es ist, wenn es tatsächlich was ist, kann niemand hier dir sagen. Es gibt zu viele mögliche Ursachen. Es muss nicht einmal die schmerzende Stelle selbst sein, die ursächlich ist. Bei mir war es im zweiten geschilderten Fall definitiv nicht der Muskel. Sonst hätte sich das Malheur nicht über Nacht von selbst behoben, um nur Tage später neuerlich, weniger stark, noch einmal aufzutreten. Da kam der Effekt aus der Nervenleitung, vermutlich irgendwo im "Kreuz". Eine Diagnose, die ich mir in Zusammenarbeit mit meinem Physiotherapeuten und meinem Sportarzt damals selber zusammenreimte (in diesem Zusammenhang erwähnt: Ich habe von jeher Probleme mit Wirbelsäule und ISG).

Ich wünsche dir alles Gute und baldige Beschwerdefreiheit, möglichst ohne einen Sportarzt konsultieren zu müssen. :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Vielen Dank Euch allen für die schnellen Antworten...was Ihr geschrieben habt, deckt sich in etwa mit meinen Vermutungen....werde jetzt erstmal abwarten und es von Woche zu Woche langsam wieder versuchen.
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