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Gluten-freie Sporternährung

Gluten-freie Sporternährung

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Hallo!
Letzte Woche habe ich nach jahrelanger Suche nach Ursachen für einige gesundheitliche Beschwerden endlich eine Antwort gefunden, nämlich daß ich offenbar eine Gluten-Unverträglichkeit habe, also manche Getreidearten nicht essen sollte. Noch besteht die Hoffnung, daß ich nach einer mehrmonatigen Gluten-freien Diät alles wieder essen darf.
Bis dahin suche ich aber nach Information und Erfahrungen anderer mit diesem Thema.

Zum Beispiel Nudel, Hartweizen kommt nun zumindest die nächsten Monate, vielleicht für immer nicht mehr in Frage. Ist der Ersatz durch Mais-Buchweizen-Nudeln, oder Reis-Nudeln gleichwertig, z.B. wenns ums Carbo-Loading geht?

Hat jemand von Euch Erfahrung mit Gluten-Unverträglichkeit? Vielleicht Tips, Rezepte, Geschichten übers Essen (auch im Zusammenlaben mit anderen "Echte-Nudeln-Essern")? Was ist mit Brot und mit Müsli? Wie sieht nun das Frühstück vor dem Wettkapf aus? Bisher habe ich Hellen Toast gegessen....demnächst nur noch Bananen am Morgen vor dem Lauf?
Macht das überhaupt einen Unterschied in der Leistungsfähhigkeit, oder wirds vielleicht noch besser?
Ich wär echt dankbar und würde mich über Antworten freuen.
Viele Grüße, Anne

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Ein Freund von mir hat ne Gluten-Allergie und das seit Jahren. Früher wars ziemlich mühsam, mittlerweile gibts aber immer mehr gluten-freie Ersatzprodukte, bzw. die Supermärkte führen die jetzt langsam auch, man muss also nicht mehr unbedingt in einen Spezialladen, um sich das Spezialbrot oder -Teigwaren zu holen.

... nur für Bier hat er nach wie vor keinen valablen Ersatz gefunden :D

Das nennt sich "Zöliakie" oder "Sprue"

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Hallo Anne!

Willst du erst die gute oder erst die schlechte Nachricht hören? Die schlechte Nachricht: Eine Gluten-Unverträglichkeit kann man nicht durch eine kurzzeitige Diät beseitigen. Diesen Irrglauben hatten die Mediziner früher, inzwischen weiß man aber, dass es sich um einen genetischen Defekt handelt, an dem man lebenslänglich zu knabbern hat.

Die einzige Möglichkeit, eine "Sprue" bzw. "Zöliakie" in den Griff zu bekommen, ist eine konsequente Nahrungs- und Lebensumstellung. Da Gluten z.B. ein sehr geschätzter Trägerstoff für Aromen ist, ist es in sehr vielen Lebensmitteln enthalten, bei denen man es gar nicht vermuten würde. Es ist leider nicht damit getan, auf "manche Getreidearten" zu verzichten! Du wirst überrascht sein, wo überall Gluten enthalten ist (z.B. auch in Kosmetika, Medikamenten usw.).

Mein Tipp für dich: Wende dich an die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft. Diese Gesellschaft gibt Verzeichnisse heraus, in denen (ziemlich) alle glutenfreien Lebensmittel, Kosmetika, Medikamente usw. aufgeführt sind. Das sind dicke Bücher (gibt es aber auch EDV-gerecht als Dateien), die du als Grundlage für das Einkaufen verwenden musst. Glücklicherweise kommt Zöliakie inzwischen immer mehr ins Bewusstsein des Lebensmittelhandels, so dass man auch im normalen Supermarkt teilweise schon glutenfreies Brot, glutenfreie Nudeln und glutenfreie Pizza finden kann. Gerade für diese Dinge gibt es eine Reihe von Herstellern, bei denen man auch online fündig werden kann (z.B. Schär, 3Pauly, Glutano, Querfood, Hammermühle - ich weiß nicht, ob ich solche kommerziellen Links hier posten darf, im Zweifelsfall schicke ich dir gerne eine PM). Leider sind glutenfreie Backwaren sehr teuer! (zum Vergleich: ein (!) Kilogramm glutenfreies Mehl kostet im Handel ca. 3-3,50 Euro - normales Mehl gibt es für 25 Cent).

Gute Tipps findest du auch im Zöliakie-Forum und im Zöliakie-Treff, Rezepte zum glutenfreien Kochen und Backen gibt es zum Beispiel in Trudels Kochbuch. Auf diesen Seiten findest du auch immer eine Menge weiterführender Links.

Ich hoffe, dass du mit diesen Tipps etwas weiter kommst. Was speziell das Laufen und die Ernährung hierfür betrifft, kann ich dir nicht kompetent erklären, da ich glücklicherweise nicht selbst betroffen bin (und mein Patenkind ist erst drei, die läuft auch noch nicht). Ansonsten kann ich dir aber sagen, dass das Zusammenleben zwischen Betroffenen und "Normalos" nach einer gewissen Eingewöhnungsphase recht gut klappt. Es ist gar nicht schwierig, zuhause glutenfrei zu kochen. Die Probleme gibt es erst, wenn man unterwegs mal etwas essen will. Da stößt man dann eher mal an Grenzen.

Für weitere Fragen stehe ich dir gern zur Verfügung!
Ich bin schön, stark und schnell.
Schön blöd, stark erkältet und schnell müde.

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Hallo Anne,
ich hab zwar keine Ahnung von Gluten-Allergie, aber ich bereichere meinen Speiseplan gerne durch Amaranth. Das ist eine Getreideart, lauter klitzekeine Körner die man kocht wie Reis. Schmeckt hervorragend und ist ausdrücklich GLUTENFREI!

Viele glutende Grüße
Heike

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Außer der Zöliakie (Stoffwechselstörung, die ist angeboren und macht sich früh bemerkbar) gibt es tatsächlich auch eine Gluten-Unverträglicheit. Ob die wirklich wieder verschwindet weiß ich nicht, aber irgendwie wird der arzt da ja drauf kommen .
Wenn Produkte Glutenfrei sind, dann steht das in der Regel drauf.
glutenfreies Brot sollte es im Reformhaus geben

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

Jein...

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pingufreundin hat geschrieben:Wenn Produkte Glutenfrei sind, dann steht das in der Regel drauf.
glutenfreies Brot sollte es im Reformhaus geben


Hallo Pingufreundin,

das stimmt (glücklicherweise) nur teilweise. Gluten ist kein deklarierungspflichtiger Inhaltsstoff, deshalb wird es auch nur auf den wenigsten Packungen erwähnt. Richtig ist, dass gekennzeichnete Lebensmittel auf jeden Fall glutenfrei sind (weltweit genormtes Kennzeichen ist übrigens eine durchgestrichene Ähre - wo das drauf ist, ist sicher glutenfrei drin). Es gibt aber auch jede Menge anderer Lebensmittel, die glutenfrei sind, obwohl es nicht drauf steht. Deshalb sind die Bücher von der DZG ja so dick :)

Glutenfreies Brot gibt es meist im Reformhaus, das ist richtig. Günstiger ist es allerdings, per Internet einzukaufen oder Brot selbst zu backen (es gibt außer glutenfreiem Mehl auch glutenfreie Backmischungen, eine davon hat die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Heft getestet). Zumindest im Reformhaus bei uns im Ort legt man beim Preis noch einen kräftigen Einzelhandelszuschlag drauf. (Im Bioladen bei uns gibt es überraschenderweise gar keine glutenfreien Lebensmittel - die wussten noch nicht mal, was Gluten ist :gruebel: )

Was sehr schwierig ist, ist die Vorratshaltung von Backwaren. Da Gluten fehlt (= Klebereiweiß), werden Brot, Brötchen, Kuchen usw. wesentlich schneller trocken als normal gebackene Sachen. Die Devise lautet "frisch essen oder sofort portionsweise einfrieren und bei Bedarf auftauen".

Wikipedia sagt dazu: "Die Menge an Gluten ist für die Backfähigkeit ("Gashaltefähigkeit") von Weizenmehlen ausschlaggebend. Gluten ist dehnbar und sorgt im Weizenteig auf der Gare dafür, dass die Gärgase gehalten werden und somit das Gebäck aufgehen kann. Im fertigen Gebäck sorgt das geronnene Klebergerüst dafür, dass das Gebäck seine Form behält."

Zum Thema Gluten ist der Aufklärungsbedarf noch ziemlich hoch. Da Gluten (wie bereits weiter oben erwähnt) als Trägerstoff für Aromen usw. eingesetzt wird, ist es auch in vielen Gewürzen und Gewürzmischungen enthalten, was die meisten nicht wissen. So erklärt sich auch die Antwort eines ortsansässigen Metzgers auf die Frage, ob seine Wurstwaren glutenfrei seien: "Wir machen da nichts rein, was nicht erlaubt ist!" Klar, Gluten ist erlaubt, aber sonderlich hilfreich war die Antwort nicht...
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Schön blöd, stark erkältet und schnell müde.
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