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Münchner Runden - Ein Nordic-Walking-Bericht

Münchner Runden - Ein Nordic-Walking-Bericht

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:megafon: Achtung, die Autorin ist reine Genussläuferin und Anfängerin. Daher enthält dieser Laufbericht auch keine Informationen über Bestzeiten, denn jede Zeit ist derzeit meine Bestzeit.

Prolog:

Was war das für eine Freude bei meinen Eltern als ich im zarten Alter von ca. 1 Jahr anfing, die ersten tapsigen Schritte auf meinen eigenen zwei Beinen machte. Im Laufe der folgenden Zeit brachte ich es dabei bald zur Perfektion und der Kinderwagen gehörte der Vergangenheit an.
Doch was war das für ein Schock für meine Altvorderen, als ich – beflügelt durch einen Führerschein – auf die 4-rädrige Fortbewegung umstieg. Da dies aber fast allen Eltern passiert konnten sie den Schock durch intensive psychotherapeutische Gespräche mit ihren Bekannten innerhalb von wenigen Jahren relativ schnell verkraften.
Als ich dann aber im weniger zarten Alter von ..na, mal locker über 30 Lenze, ohne körperliche Not (!) zu 2 Stöcken griff um mich fortzubewegen waren sie völlig aus dem Häuschen. Ihre einzige Tochter geht am Stock!!!! Sie zweifelten an meinem Verstand und – schlimmer noch – an ihren Erziehungserfolgen. :hihi: Das allerdings konnten sie nicht so schnell verwinden und ich habe die heimliche Befürchtung, dass sie sich trotz Beruhigungspillen noch immer nicht davon erholt haben. :hihi: Nichtsdestotrotz: ich habe noch immer die Hoffnung, dass sie sich eines Tages an den Gedanken gewöhnen können dass ihre Tochter mit Stecken durch die Gegend stakt.

Doch jetzt aber zum eigentlichen Thema:
Der Nordic Walking Day im Olympiapark München am 01.Mai 05

Kapitel 1: Vor dem Start
Sonntag 1.Mai. Um 5.00 Uhr klingelt der Wecker. :sleep: Zum Mitschreiben f-ü-n-f Uhr!! Mein Schweinehund stopfte mir seine Vorderhufe in die Ohren und zog mir die Decke über den Kopf. Doch es half nichts – ich hatte das Klingeln gehört und wälzte mich im Zeitlupentempo aus dem Bett. Um diese Uhrzeit kriege ich noch kein Frühstück runter. Statt dessen hatte ich es mir eingepackt für die Zugfahrt. Deshalb bin ich nur in meine Klamotten gesprungen und sofort zum Bahnhof gefahren. Zum Glück ist um diese Uhrzeit schnell ein Parkplatz für den ganzen Tag zu finden. Das Unternehmen Bahn war pünktlich – auch das Umsteigen war unproblematisch. Nur leider konnte ich nicht wirklich den verlorenen Schlaf nachholen. Schweini schimpfte deswegen mit mir. Er wäre lieber an unseren Lieblingssee gefahren zum Relaxen.
Beim Aussteigen entdeckte ich eine Frau, die ebenfalls mit Rucksack und Stöcken unterwegs war. "Ich schätze, wir haben heute das gleiche Ziel" sprach ich sie an. Sie kam aus Ulm und erzählte mir, dass sie schon seit 1,5 Jahren regelmäßig in einem Lauftreff walkt. Na, ich sah sie mir genau an, denn wenn es mal los geht werde ich sie vermutlich nur noch von hinten zu Gesicht kriegen. Schweini meinte, ich hätte je eh keine Chance gegen solche (buchstäblich) Fortgeschrittenen. Gemeinsam machten wir uns mit der U-Bahn auf den Weg zum Olympiapark.

Spätestens in der U-Bahn hätte ich mit einem Massenansturm der Stockträger gerechnet, doch keine Spur von ihnen. Ob die wohl alle schon auf dem Gelände sind?? Wenn meine Begleitung nicht gewesen wäre hätte ich schon Angst gehabt, ich hätte mich im Tag geirrt.
Doch an der Schwimmhalle sahen wir die ersten Transparente. Dort war die Anmeldung. Es ging recht flott. Irgend etwas war komisch: Wenn ich als Nachmeldung die Startnummer 212 kriege – wie bitteschön wollen die 5.000 Walker an den Start kriegen??? :gruebel:
Ich zog meine lange Hose aus die ich über meinen kurzen Laufshorts trug. Da kam es über mich wie ein Blitz: Die Laufshorts waren neu. Was, wenn sich sie Hosenbeine aufrollen und ich mir einen Wolf laufe??? (Notiz an mich selbst: Neue Laufklamotten nicht nur waschen sondern vor offiziellen Veranstaltungen erst einmal einlaufen!) Ich cremte mich ein (Kindersonnenmilch, LSF 30) denn die Sonne brezelte schon um 9.30 Uhr dass ich auch ohne Bewegung ganz schön ins Schwitzen kam. Bei der Anmeldung erhielten wir eine "Willkommenstüte" die außer der üblichen Werbung für Münchens Attraktionen und anderen Laufveranstaltungen noch eine Kleinigkeit zum Essen und ein Bauchgurt mit Trinkflasche enthielt. SEHR nette Aufmerksamkeit! Allerdings erhielt ich auch noch einen großen schwarzen Müllsack. Jetzt fragte ich mich: Soll ich hier Müll aufsammeln und die Walkingstöcke als Pieckser nutzen????? :confused: Des Rätsels Lösung war viel profaner: Man steckte seine mitgebrachten Taschen und Rucksäcke in die Müllsäcke und brachte sie zur Gepäckaufbewahrung. Wie praktisch – dann können die nicht abgeholten Sachen gleich entsorgt werden.... :D

Auf dem Coubertinplatz hatten einige Händler Verkaufsstände aufgebaut die mäßig besucht waren. Die Mitwalker hatten Startnummern im maximal 3-stelligen Bereich. Nein, 5000 werden wir NIE. (Es waren nicht ganz 250, wie sich später herausstellte)
Ich setzte mich in den Schatten und beobachtete das ilustre Treiben. Ein Radiomoderator des Münchener Gong-Senders stand gegen 10.30 Uhr auf der Bühne und kündigte für die nächsten Minuten ein gemeinsames Aufwärmprogramm an. Nachdem wir uns alle vor der Bühne versammelt hatten kamen sie – die Idole meiner Jugend: Rosi Mittermeier und Christian Neureuther. Was hab ich in den 70ern nicht Wintertag für Wintertag an der Mattscheibe verbracht und :megafon: "Rosi, Rosi" gejubelt wenn sie wie ein geölter Blitz die Anhänge hinunterschoss. Gemeinsam mit Rosi, Christian und einem Langläufer namens Schickenrieder absolvierten wir das Aufwärmprogramm. Schweini hielt sich im Hintergrund und beobachtete uns. Irgend etwas heckte der Kleine aus – nur was?????


Kapitel 2: Der Start
Als es dann zum Start ging fand ich mich mitten im Feld wieder. Der Countdown kam vom Band – auf die Null schoss der Moderator in die Luft. Wir hätten aber auch so den Start nicht verpasst... Es war jetzt 11.00 Uhr und die Masse setzte sich in Bewegung. Erfahrene Marathonis wissen: wer weiter hinten steht muss aufpassen, dass er keinem in die Hacken tritt und selbst nicht die Schuhe ausgezogen bekommt. Ungleich schwerer ist es, wenn die Läufer noch mit Stecken bewaffnet sind! Ich hatte in kluger Voraussicht beide Stöcke in eine Hand genommen und versuchte mich, unfallfrei durch die Menge zu bewegen. Dabei habe ich eine neue Sportart erfunden die ich demnächst dem IOC für Olympia vorschlage: Nordic Jumping. Mit der einzigartigen Grazie einer flügellahmen Ente sprang ich über einen Leki Respone*), machte einen dreifachen Rittberger über einen Exel Sport*) dann einen eingesprungenen Doppelaxel über gleich zwei Crane Vision*). Es folgten nach kurzem Anlauf mehrere einfache Tulup über ein paar überlange Exel Trainer*) mit anschließender Flugrolle durch die Beine meines Vordermannes. Nachdem der sich von seinem Schreck erholt hatte holte ich aus zum einhändigen FlickFlack über ein paar verloren gegangene Kompendrell*). Mit Leichtigkeit führte ich zum Abschluss einen dreifachen Salto rückwärts mit rechtsgedrehter Schraube aus. (Wenn mein Laufbericht je verfilmt werden sollte hätte ich gerne, dass Kathi Witt meine Rolle spielt!) und landete direkt hinter der Startnummer 1 – der Goldrosi. :hihi:
Ok. Ich geb's zu: das war leicht übertrieben: Ich kann nur einen doppelten Rittberger. Aber sonst stimmt's so ungefähr jedenfalls....
*) Hersteller und Marken von Nordic-Walking Stöcken.

Kapitel 3: Die Laufrunden
Ich konnte Rosis Tempo eine ganze Weile mithalten ohne dass mir die Puste ausging. Die Runde durch den Park war wellig. Doch für mich als Flachlandtiroler erschien jeder Anstieg wie eine Alpenüberquerung (Notiz an mich selbst: Künftig mehr die Weinberge hoch und runter statt immer nur am Main lang!). Jeder KM war für 3 mögliche Runden ausgeschildert (was mir aber erst nach der 2ten Runde auffiel :klatsch: ). Streckenposten waren an allen Punkten aufgestellt an denen man sich hätte verlaufen können (was ich aber auch schon in der ersten Runde bemerkte). Die Strecke war nicht abgesperrt; Fußgänger, Radfahrer, Jogger, Skater, Alte, Junge, Kinderwagen, Fussbälle mehrere Enten (hallo Schwestern!) und ein Schwan kamen mir entgegen, kreuzten meinen Weg oder überholten mich. Bei Km 4 Komma nochwas stand eine Wasser- und Verpflegungsstation. Bis hier hatte ich immer nur eine Stocklänge Abstand zu Rosi, doch jetzt lies ich sie ziehen. Ich hatte mir vorgenommen, lieber 3 Runden (Pro Runde 6,4 km, also insgesamt 19,2 km) langsamer zu laufen als nach einer oder zwei Runden aufgeben zu müssen. Der Abschluss der Runde ging am Olympiasee entlang an dessen einem Ende ein kleines Zirkuszelt stand mit Spielemöglichkeiten für Kinder. Außerdem standen dort verdächtig viele Eisbuden. Schweini drängelte und quengelte. Sonst mache ich für ein Eis ja fast alles (Keine blöden Kommentare bitte!!!) aber diesmal – ich hatte ja kein Geld dabei, sorry Schweini, das Eis gibts später. Dann war die Runde auch schon zu Ende.
An der Schwimmhalle ging ich auf die zweite Runde. Ich setzte mir meine Kopfhörer auf die Ohren und nestelte an meinem Walkman. (Ja Leute, macht euch nur lustig. Ich bin halt schon etwas angegraut. Früher war so ein Walkman hochmodern. Da kannte man MP3 noch nicht, da kamen die Töne noch vom Band.)
Angeblich hatte ca. die Hälfte der Walker schon nach der ersten Runde genug. So wurde es zwar nicht wirklich leerer auf den Wegen, aber die Anzahl der Nordic-Walker in Sichtweite nahm deutlich ab. Die zweite Runde lief ich mehr neben der Strecke auf dem Rasen, das federte meinen Schritt besser. Ich merkte nämlich langsam, dass ich am linken Fuß ein Sprunggelenk besitze... Außerdem machte ich einen Tankstopp mit eigenen Vorräten zwischendurch denn nur 1 Wasserstation auf 6,4 km war mir bei dieser Hitze eindeutig zu wenig :sabber: . Bei der zweiten Runde konnte ich die Parklandschaft mehr genießen obwohl ich nur knapp 7 Minuten länger brauchte als beim ersten Mal. Gleichzeitig mit dem Nordic-Walking Day fand auch ein Radrennen im Park statt. Als ich einen Blick auf die Rennstrecke bekam zog gerade die Spitzengruppe hinter dem Pace-Car her und es tönte aus den Lautsprechern "Noch 25 Runden". Weiß Gott bin ich froh, dass ich nur 3 Runden habe!
Ich zog gerade am Zirkuszelt vorbei da schallte es vom Coubertinplatz zu mir herüber "Die Rosi läuft gerade über das Ziel". Sie hatte sich also 2 Runden vorgenommen. Schweini wurde nicht müde mir zu erklären, dass wenn die Rosi nur 2 Runden läuft ich ja auch nur 2 Runden laufen brauche. Mein Gegenargument: Wenn ich früh um fünf Uhr aufstehe und nach München fahre dann rentieren sich 2 Runden nicht. Allerdings könnte mein linkes Sprunggelenk noch ein Aufgabe-Faktor sein. :motz: Mal sehen.
Aber zunächst zog ich am "Ziel, links ab" Schild vorbei in Richtung 3. Runde. Täuschte ich mich, oder war es noch heißer als beim Start?? Wer hat denn diese Hitze bestellt?? :gruebel: Hätte man mich ausgewrungen wäre wohl aus meiner Kleindung mehr Saft herausgelaufen als aus mir selber. Also tankte ich von meinen eigenen Vorräten noch etwas nach. Ich weiß schon, weshalb ich es im Sommer immer so einrichte, dass ich gegen 11. 00 Uhr wieder Zuhause bin! Der Weg war zwar immer wieder durch Bäume beschattet, aber viel half mir das jetzt auch nicht. Mein Sprunggelenk meldete sich deutlicher. Schweini hatte eine Stelle ausgemacht, bei der man in gut 100 m runde 2 km sparen könnte. Aber hallo! :nein: Auch wenn der Gedanke näher am Ziel zu sein sehr reizvoll war zog ich den kleinen Meuterer weiter. Zur Strafe biss er mir ins Bein. Vermutlich lag es an der Hitze denn ich fühlte eine leichte Übelkeit in mir hochsteigen. Ich trank nochmals aus meiner Flasche, aber es half nicht viel. Mehrmals musste ich stehenbleiben und meinen Fuß ausschütteln. Verflixt. Ist denn heute alles gegen mich????? (Notiz an mich selbst: Nach Grönland umziehen und einen Orthopäden heiraten!)
Als ich zum dritten Mal bei der Verpflegungsstation ankam schüttete ich mir hektoliterweise Wasser in die Kehle. Dann langte ich bei den Orangen zu als wären es die letzten Früchte die ich je in meinem Leben wieder zum Essen bekomme. Mit mir an der Station waren etwa 5 oder 6 Frauen. Keine Ahnung, wie viele Läufer sich überhaupt auf die 3te Runde wagten, viele waren es jedenfalls nicht. So freute ich mich über ein wenig Gesellschaft und gemeinsam machten wir uns auf, die letzten knapp 2 km zu bewältigen. Noch einmal genossen wir im Vierfüßergang die Runde um den Olympiasee mit seinen Tretbooten und einen tollen Blick auf das berühmte Zeltdach und den noch berühmteren Olympiaturm – wenig liebevoll auch "Schuldenstangerl" genannt. Der letzte Anstieg, die letzten 400 m. Dann endlich abwärts ins Ziel.

Kapitel 3: Im Ziel und nach dem Lauf
Hier kriege ich wieder eine nette Finisher-Medaille um den Hals. (Notiz an mich selbst: Unbedingt eine Wand für meine künftigen Medaillen freiräumen!)
Doch ich hatte schon den Löwenbräu-Stand im Auge und lief mit hängender Zunge darauf zu. :sabber: Schweini japste und keuchte. Ich gönnte ihm ebenfalls einen Schluck. (Notiz an mich selbst: Erdinger mag ich lieber als Löwenbräu.) Viele kamen nicht mehr nach – ich schätze ungefähr 10 Leute, die nach mir die Ziellinie überschritten. Wir "letzten Mohikaner" erzählten uns stolz wie Oskar, dass wir etwas gewagt hatten, was sich bei diesem Event nicht viele trauten – 3 Runden. 19,2 km. Ich denke, die Leistung war für uns deswegen um so großartiger, weil man ja zwei Mal die Möglichkeit hatte, einfach in Richtung Ziel zu marschieren und es für heute gut sein zu lassen. Zwei Mal den inneren Schweinehund besiegen.
19,2 km – und keine einzige dumme Bemerkung à la "Skier vergessen?". Zu Hause wäre mir das nicht passiert. :megafon: Was ist los ihr Münchner? Habt ihr euch an den Anblick gewöhnt oder seit ihr einfach nur mundfaul??

Ich holte meine Sachen und ließ meine Medaille gravieren mit Namen und Zeit. Wenn man der Liste trauen darf, dann gingen von den fast 250 Teilnehmern nur ca. 30 - 40 über die lange Distanz. Zum Duschen ging ich in die Olympia-Schwimmhalle – der Eintritt war für die Walker im Startgeld inklusive.
Da ich bis zur Abfahrt meines Zuges noch etwas Zeit hatte legte ich mich mit Schweini und dem versprochenen Eis auf die Wiese und genoss meinen Sieg über mich selbst.

Und da jede Geschichte auch eine Moral hat, will ich euch die Moral meiner Geschichte nicht vorenthalten:
:megafon: Zieh niemals weiße Socken in schwarze Turnschuhe an!

In diesem Sinne,
Heike (die war immer noch lahm ist, aber verdammt zäh!)

Bist du super gewatschelt !

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Hallo Lahme Ente,

jetzt hätte ich doch fast deinen genialen Bericht überlesen. Ich muß dich unbedingt auf die Buddy-Liste setzen, ich glaube dann werde ich automatisch erinnert wenn du was postest ! :wink:

Ich kugel mich immer noch vor Lachen, besonders die Pirouetten beim Start waren einfach köstlich, ich habe das so ähnlich erlebt, da ich auch dabei war, könnte dies aber nie so herrlich wie du wiedergeben ! :)

Du hast natürlich deine Zeit versteckt, aber neugierig wie ich nunmal bin, weiß ich die jetzt und finde die wirklich hervorragend. Du bist bei den Frauen nicht Letzte und wärst auch bei den Herren nicht Letzte geworden. Aber was dich für mich am sympathischsten macht ist die gleich mehrfache Überwindung des Schweinis. Ich weiß wie hart das ist so früh aufzustehen, die lange Anfahrt zu diesem Walk und dann die Hitze, aber du hast dies alles gemeistert und auch den Oberschweini die lange Nase gezeigt indem du genau das gewalkt bist was du dir vorgenommen hattest, nämlich 3 Runden ! Es wäre so einfach gewesen einfach nach der ersten ins Ziel einzubiegen, nach der zweiten wurde es dann noch schwieriger und anstrengender und es war auch dann bei mir eine Riesenüberwindung nichts ins Ziel einzubiegen, sondern noch eine Runde dranzuhängen. Ich gratuliere dir für dieses Riesendurchhaltevermögen ! Erinnere dich doch mal, in Würzburg warst du dir nicht mal sicher überhaupt die 16 km zu schaffen, jetzt hast du 19 km unter schwierigeren Bedingungen und auch mit Stöcken, was weitaus anstrengender ist, hinter dich gebracht ! :respekt: Was kommt denn dann als Nächstes ? Vielleicht der Halbmarathon ? Regensburg ? Oder sogar Marathon Walk ? Monschau muß herrlich sein, hat INtopic-Gnies einmal hier gepostet, na mal sehen :wink:

Zum Walk selbst:

Ich hätte auch viel mehr Teilnehmer erwartet, hat mich wirklich negativ überrascht, daß dieser Zeitwalk so wenig Interesse ausgelöst hat, trotz der ganzen Prominenten. Stockwalker sieht man doch wirklich viele hier in München. Blöd anreden ist anscheinend in München nicht üblich, ist mir auch noch nie passiert, die schauen dir lieber doof nach. Ich bin den ersten 1,5 km mit Neureuther gewalkt, der wirkte sehr locker, hat von seiner Studentenzeit erzählt, als er noch Sport studiert hat, dieses Studium dann aber abgebrochen hat. Er meinte ihm macht dieses Nordic deshalb so viel Spaß, da man sich immer noch gut unterhalten kann. Dann kam eine Quasselstrippe hinterher und ich gab etwas Speed und ließ ihn dann hinter mir und schloß langsam, aber ständig zur Führungsgruppe vor. Ich konnte mir nicht vorstellen dieses Tempo 3 Runden zu halten, aber das war mir egal , ich wollte unbedingt an dem Führungstrio dranbleiben und es klappte auch ganz gut, obwohl die Oberschenkel zwickten schon ganz schön. Ich hatte nichts zu trinken dabei und als alle an den Getränken vorbeiwakten bin ich auch vorbeigewalkt, da ich keine wertvollen Sekunden verlieren wollte. :nein: Dann zu meiner großen Überraschung bog der Walker neben mir ins Ziel ein, ich walkte weiter, verlor aber in der 2. Runde den Anschluß an die ersten 2, ich war total ausgetrocknet , selbst schuld, dann endlich bei ca km 10 die Verpflegungsstation, auch dort schnappte ich mir nur einen Becher Wasser, viel zu wenig, aber ich wollte nicht zu viel Meter auf die ersten 2 verlieren. Die dritte Runde war dann wirklich hart und ich mußte wirklich kämpfen durchzuhalten. Der Riesenspeed der ersten 2 Runden war dann nicht mehr drin, aber ich habe mich durchgekämpft. Im Ziel erwartete mich der Radio Gong Sprecher und fragte nach meinen Runden. Als ich sagte, 3 , gratulierte er mir zum 1. Platz, :hihi: , ich antwortete, das könnte nicht sein, da mind. noch 2 Walker vor mir waren, er meinte , "oh, die muß ich übersehen haben " :hihi: :hihi: :hihi:

Insgesamt gesehen ein schönes Event, auch die Finisher Medaille mit persönlicher Gravur macht schon was her. Ich hätte mir nur eine Verpflegungsstation mehr gewünscht, besonders für die 3-Runden-Walker, wenn ich das vorher gewußt hätte, hätte ich mir noch eine Trinkflasche mitgenommen. Aber ok, hätte nie gedacht, daß ich so schnell walken kann, mir tut aber immer noch alles weh, habe extrem Muskelkater, das kommt davon, wenn man kaum trainiert.

Lahme Ente, ich hoffe dein Training macht dir weiterhin einen großen Spaß trotz der wenigen Freizeit und ich freu mich schon riesig auf deinen nächsten Walkbericht , ob mit oder ohne Stöcke ! :D

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Das ist ja lustig geschrieben :daumen:
Schön wie Du Schweini trotz Bisswunde ausgetrickst hast.

PS: Falls Dein Orthopäde in Grönland einen Zwillingsbruder hat, sag mir Bescheid :wink:
Mik

Toller Bericht!

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Hallo lahme Ente,

das war ja ein wirklich schöner und unterhaltsamer Bericht. Willnich und ich haben uns gerade köstlich beim lesen amüsiert. :daumen:

Mach weiter so und trainier schön weiter. Es gibt ja jetzt immer mehr Walkingveranstaltungen. Mit der Zeit wirst du für dich rauskriegen wo man dabei als Walker auch ernst genommen wird und wo man die Walker nur ins Programm mit reinnimmt weil es Inn ist und weil man das Startgeld gerne mitnimmt.

Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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