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Compartment-/Logensyndrom, kann es das sein? (Achtung: lang ;-)

Compartment-/Logensyndrom, kann es das sein? (Achtung: lang ;-)

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Ich habe einen Termin beim 4. Arzt in 2 Jahren und möchte diesmal etwas besser informiert in die Sprechstunde gehen.

LAUFPENSUM
Ich habe vor knapp 4 Jahren angefangen zu laufen und mich gaaaaanz langsam auf 6-8 km gesteigert, dann verließ mich der Ehrgeiz ;-)
Bin aber trotzdem immer so 3-4x die Woche gelaufen, um die 3-8 km, zur Entspannung nach der Arbeit, zum frische Luft schnappen usw. Mittlerweile spiele ich 2x die Woche Fußball (also viele kurze Sprints) und laufe nur noch 1-2x 5 km die Woche.

BESCHWERDEN
Als ich angefangen habe, habe ich ziemlich schnell Probleme mit den Schienbeinmuskeln bekommen: nach kurzer Zeit (oft nur ca. 1,5 km) fingen sie an sich zu verhärten und leicht zu schmerzen, wenn ich weitergelaufen bin, waren sie irgendwann so blockiert, dass ich die Zehen nicht mehr heben konnte und wie ein Elefant durch die Landschaft getrampelt bin. Es traten manchmal auch leichte, ca. münzgroße Schwellungen am Schienbein auf.
Nach dem Laufen dauerte es aber nie lange, bis die Beschwerden weg waren.

ÄRZTE
Die Ärzte Nr. 1 u. 2 (Orthopäden) standen dem Problem komplett ratlos gegenüber, erst nach einem Besuch bei einem Internisten/Chiropraktiker, bei dem ich wegen was anderem war, gab's einen Teilerfolg. Er riet mir noch gründlicher zu dehnen, als ich es eh schon tue, auch an den Tagen, an denen ich nicht laufe, da der hintere Wadenmuskel bei verkürzt sei und der Schienbeinmuskel daher zusätzliche Arbeit beim Zehenanheben habe und schneller ermüde. (Eine Krankengymnastin, die ich mal privat sprach, bestätigte das). Der Tipp hat auf jeden Fall was gebracht.

UND NUN?
Da ich seit einer Weile weniger laufe und es wie gesagt besser geworden ist, habe ich mich eine Zeitlang nicht um das Problem gekümmert, bin jetzt aber erneut aufmerksam geworden, als sich nach einer erzwungenen Sportpause (Bänderzerrung) GAR NICHTS geändert hat. Die Probleme beschränken sich zwar inzwischen auf das rechte Schienbein, aber wenn's eine Überlastung wäre (bei früher 20 km, heute 10 km pro Woche???), hätte es ja zumindest ein WENIG zurückgehen müssen.
Stattdessen hab ich neulich sogar an einem Tag, wo ich gar keinen Sport gemacht habe, sondern nur tagsüber viel rumgelaufen bin, abends Druck im Bein verspürt. Wenn ich den rechten Fuß hebe und den Muskel anspanne und wieder loslasse, dauert es viel länger als links, bis der Muskel wieder entspannt ist, es geht quasi in Zeitlupe.

Ich habe ein bisschen im Internet recherchiert und bin auf einen Erfahrungsbericht eines Betroffenen gestoßen, der viele Symptome beschreibt, die bei mir genau zutreffen.
Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass viele Ärzte eine Diagnose nur dann in Betracht ziehen, wenn man die absoluten Lehrbuchsymptome hat, sobald man auch nur leicht abweicht, (in diesem Falle kein hohes Pensum, nicht zu schnell gesteigert, etc.), wiegeln sie ab und sagen "kann nicht sein", deshalb wollte ich mal fragen, ob jemand von Euch Erfahrung mit dem Compartment-/Logensyndrom hat, wie die Symptome aussahen, wie der Arzt das diagnostiziert hat usw., damit ich etwas mehr Wissenshintergrund habe.

Vielen Dank!
P.

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Hi Puma,
ich hatte mal ein Kompartmentsyndrom. Grund war, daß ich meinen damals 3. Marathon ohne Einlagen laufen wollte, nachdem ich über 1,5 Jahre nur mit Einlagen gelaufen war. Blöde Idee.
Bis KM 28 war es ok, dann begann ein Brennen und Ziehen, der Rest des M. war abolut besch.. Die Zeit auch, aber für mehr oder weniger einbeinig noch ganz brauchbar.
Am nächsten Tag war die Wade des betroffenen Beines ca. doppelt so dick wie das andere. Sah wirklich gemein aus und tat tierisch weh. Ein Gefühl wie 6 Atü Druck im Bein.
Zuhause zum Ortho, selber Läufer, der nach Ultraschall diese Diagnose stellte. Vermutet hatte er es schon vorher. Käme selten vor, sagte er noch. Hätte aber eine Thrombose werden können.
Die Behandlung war simpel. 3 Tage Laufpause hab ich verordnet bekommen, bin aber locker Spinning gefahren, was, meine ich, die Heilung beschleunigt hat.
Dann gab es noch einen Druckverband und 3 x 1 Asperin Brausetab.
Nach 3 Tagen war ich wieder laufen.

Meine Empfehlung an Dich ist, das Du Die betroffene Muskulatur per Ultraschall untersuchen lässt. Ist nichts sichtbar, kannst Du Dir auch ein Kernspin überlegen.
Ausserdem ist zu erwägen, ob es im Fitness-Studio Geräte gibt, mit denen Du gezielt trainieren kannst.
Sollte es ein K-Sydrom sein, welches chronisch ist, musst Du unters Messer.
Aber davon gehe erstmal nicht aus.
Vielleicht haben Deine Beschwerden ja auch ganz andere Gründe

Gute Besserung
IR

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Hi,
kann mir nicht vorstellen das es das Kompartmenten Syndrom ist, alles was ich dazu gelesen habe bezieht sich auf die Wade und nicht auf das Schienbein!?
Gruss
Quaeldich

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Hallo PUMA,

das K-Syndrom tritt eigentlich nur während einer Belastung auf, das stimmt schon mal mit deiner Beobachtung überein. Allerdings kommen mir die Umfänge eigentlich zu klein vor. Das K-Syndrom entsteht AFAIK dann, wenn der Muskel schneller wächst, als das Bindegewebe drumherum und damit der Muskel sich selbst bei der Aktivität den Saft abdrückt. Dafür muss der Muskel also einen deutlichen Aufbauimpuls bekommen, was eigentlich nur durch intensives Training erreicht werden kann.

Vielleicht hilft dir diese Seite: http://www.rogerkaufmann.ch/loge.htm

Nachtrag: Ok, die Seite von Roger scheinst du ja schon gefunden zu haben.

:hallo:
odie

Nachtrag: Ich kenne das K-Syndrom auch nur vom hinteren Schienbeinmuskel, der verläuft halt hinter dem Schienbein und endet im Fußgewölbe, nicht vorn an den Zehen. Dieser Muskel ist auch für das MTSS/ Schienbeinkantensyndrom verantwortlich. Das Jedoch tritt medial/ innenliegend und nicht auf der Beinaußenseite auf.
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