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Polypen 'raus?

Polypen 'raus?

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Hi,

bei mir wurden letzte Woche im CT Polypen in den Kiefer- und Nasennebenhölen festgestellt. Diese sind sehr wahrscheinlich auch die Ursache für meine Erkältungsserien bis zur Lungenentzündung im März '04 und einem überempflindlichen Bronchialsystem. Gerne wäre ich diese Beschwerden wieder los, die mich in meinen Trainingsbemühungen ja auch immer wieder zurückwerfen.

Nun die grosse Frage:
Polypen entfernen oder was? (wird nächste Woche entschieden)

Kennt sich jemand mit Behandlungsmethoden aus?

Wenn OP/Laserbehandlung, welche Nachbehandlung, wie lange, bis man wieder sporttauglich ist?

Welche Risiken?

Muss ich den Rest meines Lebens Pillen "fressen", damit die Polypen nicht mehr oder wenigstens langsamer wachsen?

Gruss
Andreas

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Hi Andreas,

über die aktuellen Operationsmethoden kann ich nicht sagen. Ich habe sowohl Mandeln als auch Polypen im zarten Alter von vier Jahren entfernt bekommen und das ist schon 27 Jahre her. Beides wurde gleichzeitig entfernt. Betäubt wurde ich mit Tropfen. Laut meiner Mutter hat der Eingriff knappe 45 min gedauert. Ich war vier Tage im Krankenhaus, besonders weh getan hats nicht und ich hab so viel Eis zu essen bekommen wie ich wollte :D .

Ich vermisse die Dinger bis zum heutigen Tag nicht. Erkältungen hab ich so ca. 1x im Jahr. Halsentzündungen hatte ich noch nie.
Ich habe auch nie Medikamente einnehmen müssen weil mir Mandeln und Polypen fehlten.

Im Gegenteil meine Bekannten quälen sich schon seit Jahren mit Mandelentzündungen und vor sich hin wuchernden Polypen herum, müssen wegen der Entzündungen oft Antibiotika nehmen.
Das ist mir alles erspart geblieben.

Im übrigen habe ich Mandeln und Polypen entfernt bekommen, weil sie schneller gewachsen sind als der Rest von mir und ich sonst wohl irgendwann daran erstickt wäre.

LG
Carmen

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Hi Andi,

wie das bei Erwachsenen aussieht und ob es da Unterschiede gibt, weiß ich nicht. Aber sowohl mir wurden als Kind (ist lange her) die Polypen entfernt als auch meinem Sohn. Damals im Alter von drei Jahren. Es war ein ca. 15 minütiger Eingriff (bei ihm in Vollnarkose, bei älteren Kindern und Erwachsenen kann mans auch angeblich in lokaler Betäubung machen lassen), und er durfte noch am selben Tag nach Hause. Ein paar Tage später wieder in die Kindergruppe. Einschränkungen hatte er keine, Probleme auch nicht, Medikamente wurden ebenfalls keine benötigt. Die Dauererkältungen hörten auf, das nächtliche Schnarchen ebenfalls und nichts davon ist bis heute wiedergekommen (er ist inzwischen 18). Ich würde sagen: wenn die Dinger stören -> raus damit!

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Also ich hab sie als Erwachsener 2mal operiert bekommen. Das zweite Mal ein Jahr später, weil sie oft wieder nachwachsen.
Das ganze hat jeweils 1 Woche im Krankenhaus gedauert. Sportpause ist dann auf jeden Fall ne ganze Weile (ca. 2-4 Wochen), wegen der Nachblutungsgefahr. Vor allem im Sommer wenn es heiß ist.
Es ist auch ziemlich unangenehm, weil die Nase ausgestopft wird. Die Nachbehandlungen sind auch nicht so toll!

Trotzdem hat es sich absolut gelohnt und war eine Verbesserung der Lebensqualität. Vorher hab ich jede Nacht einen Liter Wasser gesoffen, weil der Mund ständig trocken war. Ich hab gehechelt wie ein Hund, weil die Nasenatmung erschwert war.

Ich würd es auf jeden Fall machen lassen. Auch wenn es unangenehm war und ne Sportpause mit sich bringt.

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Andi_Fant hat geschrieben:
Muss ich den Rest meines Lebens Pillen "fressen", damit die Polypen nicht mehr oder wenigstens langsamer wachsen?

Gruss
Andreas

Keine Ahnung, ob das einer dieser Gerüchte ist, dass Polypen, einmal entfernt, immer wieder nachwachsen. Ich habe meine als Kind entfernt bekommen und die Drohung, die wachsen wieder nach, hat sich zumindest bei mir nicht bewahrheitet.

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Ich habe das gerade letzte Woche mit meinem Kleinen machen lassen (3 1/2). 15 min Vollnarkose, nach ca. 2 Stunden wieder nach Hause, eine Woche Kindergartenpause - das war's. Schon die Kindergartenpause ist eher sehr vorsichtig; ich konnte schon am Tag danach nicht feststellen, dass es ihm irgendwie schlecht ging (nur dass wildes Rumtoben natürlich das Risiko einer Nachblutung erhöht). Wenn das bei Erwachsenen nicht grundsätzlich anders ist, würde ich sagen, dass Du nach einer Woche wieder laufen kannst.

Michael

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Moin,

was keine Miete zahlt muss raus :wink:

Ich habe meine auch als Kind rausbekommen, und bis jetzt keine Probleme damit. Medikamente habe ich nie genommen.

Gruss Frank

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Hallo Andreas

Ich hab die Bullen... achnee Polypen mit 25 heraus bekommen. Das ganze war nicht besonders angenehm, aber auch nicht schmerzhaft. Die OP wurde mit dem Skalpell durchgeführt, Laser war noch nicht so in Mode. Nach dem Eingriff wurde die Nase 5 Tage mit Mullverband zugestopft und du wirst dich wundern was da alles so reingeht. :) Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt musste ich eine weitere Woche zur Nachbehandlung beim HNO. Pillen brauchte ich zu keiner Zeit nehmen.

Das ganze ist jetzt 13 Jahre her und die Polypen sind nicht wieder gekommen. Leider habe ich mich nicht darum gekümmert, das die Nasenscheidewand begradigt wird. Heute habe ich damit ein Problem, denn das rechte Nasenloch ist zu eng und die Nebenhöhlen werden nicht gut genug belüftet. So bekomme ich beim Laufen auch nicht genug Luft durch die Nase und muss durch den Mund atmen. Ganz zu schweigen von den Entzündungschmerzen 4mal im Jahr. Das soll aber im September gemacht werden. Ich gehe von einem Monat Laufpause aus. Heute geht meine OP und auch das "Polypenrauschmeißen" aber auch Ambulant beim HNO, doch ich mach lieber Pause und leg mich 5 Tage ins Krankenhaus.

Viel mehr kann ich dir auch nicht darüber erzählen. Ich bin bei 3 Verschiedenen Ärzten gewesen und habe mich informiert. Das würde ich dir auch empfehlen.
Viele Grüße
Ralf
(der hofft durch die OP auch seinen Tinitus loszuwerden)
11.06.2006 Halbmarathon Aachen

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Hallo,

meine Frau und auch ich haben vor 5 bzw. 7 Jahren diese bzw. eine vergleichbare OP gehabt.

1.) Wir bekamen eine leichte Vollnarkose
2.) Es werden irgendwelche Silikonschläuche durch die man atmet sowie elastische gummiartige Tampons in die Nase gestopft. Die Schläuche werden in der Nase festgenäht.
3.) Bei uns wurden die Nebenhölen mit langen metallartigen Sonden ausgesaugt, da das Blut und der Eiter aus den Nebenhölen raus musste. (Bei mir ganz fies unangenehm. während meine Frau sich gefreut hat, endlich dieses Druckgefühl endlich los zu werden).
4.) Nach einer Woche Fäden ziehen, Schläuche raus, Tampons raus. Man bekommt eine Schüssel under das Kinn -> Kopf zurück und ein Schmerz der dir sagt, dass eine Geburt durch die Nase noch schlimmer ist, als die normale Sturzgeburt einer Frau. Naja, vieleicht nicht ganz so schlimm. Ist aber ziemlich fies. Wenn dich das jetzt mitgenommen hat, lies hier nicht weiter.
5.) Nachbehandlung beim HNO: die Nebenhölen müssen weiter ausgesaugt werden. Der HNO hat aber keine Silikonschläuche als Führung zum einführen des Aussaugers. Bei mir ist der über den Knochen geschrammt. Ich habe so geschrien, dass er sofort die etlichen Zentimeter Sonde wieder rausgeholt hat.Er ist auch tatsächlich abgerückt, weil er dachte ich Hau ihn um. Als ich den Raum verließ, hat die gesamte Praxis geschaut und echt sorgenvolle Minen gehabt. Das war der größte Schmerz an den ich ich erinnern kann. Aber es ist ja nur kurz .... :hihi:

Das Problem ist, man muß alle paar Tage zum Aussaugen und man wartet auf den Schmerz. Ist was für Masochisten.
6.) Ich hatte die OP wegen zu großer Schwellkörper (ja die gibts auch in der Nase) und dadurch bedingter ständiger Nebenhölen Entzündungen. Meine Frau wegen Polypen.
7.) Wir beide waren danach 2 Jahre komplett beschwerdefrei (sogar mein Heuschnupfen ist nicht akut gewesen).
8.) Meine Frau hat schon wieder einige Polypen, aber es ist noch nicht so schlimm. Das ist 7 Jahre her bei ihr. Sie würde die OP wieder durchziehen, weil es danach einfach genial ist. Man kann wieder riechen und Atmen als würde man Astmaspray benutzen.

Wolltest du das wirkich wissen???

Selbst Schuld!!! :D :D :D
Beste Grüße
Mark

Bild

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Nochmal Hallo,
seid Ihr eigentlich sicher, dass wir hier alle über dieselben Haustiere reden?
Das, was meinem Sohnemann als "Polypen" entnommen wurde, heißt genauer "Rachenmandel", der medizinische Begriff für die OP ist Adenotomie - mit der Nase (wie hier in manchen Postings zu lesen) hat das Zeugs erstmal nicht zu tun. Wie der Name Rachenmandel schon andeutet, sitzen die Tierchen hinten im Rachen (allerdings ziemlich oben, oberhalb des Gaumens) und werden durch den Mund entfernt.
Einen Bezug zur Nase haben sie insofern, als Sie - falls vergrößert - die Nasenatmung und die Belüftung der Eustachischen Röhre (zum Ohr) behindern.

Nur damit wir hier nicht über Äpfel und Birnen reden...

Michael

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Andi_Fant hat geschrieben:Hi,

bei mir wurden letzte Woche im CT Polypen in den Kiefer- und Nasennebenhölen festgestellt...............
Gruss
Andreas

Die Tierchen sind wohl gemeint :prof:

ne, neee

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Hi,
nein, bei mir handelt es sich um solche "Viecher" in den Nasen-Nebenhöhlen und Kieferhöhlen. Es sind also gutartige Wucherungen der Schleimhäute, die dafür sorgen, dass in den genannten Höhlen abgeschlossene und damit nicht mehr ausreichend belüftete Kammern entstehen.

Eine eitrige Entzündung habe dort ich zum Glück derzeit nicht. Meine Rachenmandeln sind seit ca. 35 Jahren schon 'raus. Das ist es also auch nicht.

Danke erstmal für die vielen Infos, nächste Woche (anderer, HNO-Doc) werde ich mal weiterschauen.

Gruss
Andreas

Rückruf: Doch keine Polypen

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Hallo,
nun war ich gerade beim HNO-Arzt. Der meint, das sind keine Polypen. Er empfiehlt mir trotzdem eine OP zur Begradigung der Nasenscheidewand und zur Verbesserung der Durchlüftung der Nasennebenhöhlen und der besseren Nasenatmung.

Dass meine Nase krumm ist und sehr eng, das weiss ich schon seit 30 Jahren. Dafür 4 Tage stationär?! Ich weiss nicht, ich weiss nicht ...

Grübel
Andreas

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Andi_Fant hat geschrieben:Dass meine Nase krumm ist und sehr eng, das weiss ich schon seit 30 Jahren. Dafür 4 Tage stationär?! Ich weiss nicht, ich weiss nicht ...

Grübel
Andreas
Also, ich habe Kollegen und Bekannte, die nach der OP meinten, so groß wäre die Not ja eigentlich doch nicht gewesen. Soll heißen, war wohl eher unangenehm und sie würden's nur im Notfall noch mal machen lassen.

Nochmal gut überlegen !

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Ouppss, Andi_Fant,

das kommt mir sehr bekannt vor :D

Mir wurde ebenfalls vor ca. 20 Jahren von einem HNO-Arzt zu dieser OP geraten und ich hatte auch schon einen OP-Termin. Vor dem Termin bin ich dann noch wegen einer anderen Sache zu meinem Hausarzt und habe ihm von der geplanten OP erzählt. Der grinste und meinte, solche OP's sind sehr gute Geschäfte für die HNO-Kollegen und meistens völlig überflüssig, wenn man nicht akute Atemprobleme hat. Ich habe danach die OP abgeblasen und hab dies bis heute nicht bereut. Eine vollkommen gerade Nase haben die wenigsten Menschen, bei Belastung schnauft man dann sowieso durch den Mund und die geringere Sauerstoffaufnahme durch die Nase macht sich nicht sonderlich bemerkbar. Ich würde dir auf alle Fälle raten eine 2. Meinung von einem HNO-Kollegen einzuholen und dann noch einmal mit dem neutralen Hausarzt die Vorteile und Risiken durchzudiskutieren.

Du betreibst doch schon seit Jahren Leistungssport und die Nasenprobleme kamen nicht von heute auf morgen, also überlege es dir sehr gut, ob dir ein paar Prozent mehr Nasenluft die OP-Tortur wert ist.
Gesperrt

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