Banner

Schneller atmen

Schneller atmen

1
Hallo,

erstmal vorab: Nur für diese Frage habe ich mir eine zweite Identität zuglegt. Dabei geht es mir nicht darum, euch hinter's Licht zu führen, sondern darum, meine wahre Identität zu schützen. Nicht vor euch, sondern davor, dass mein Arbeitgeber möglicherweise über dieses Forum etwas über mich erfahren könnte, was er besser nicht wissen sollte.
Ansonsten bin ich unter einem anderen Nick hier unterwegs und so wird's auch bleiben.

Nun zu meinem Anliegen: Ich habe bemerkt, dass ich, wenn ich schneller laufe, mich richtig anstrenge 'vergesse' dabei auch schneller zu atmen. Irgendwann merke ich dann immer, dass es mir nicht so gut geht und ich atme bewusst schneller. Das hat dann in der Regel zur Folge, dass es mir in kurzer Zeit wieder besser geht.
Das trotz Anstrengung langsame Atmen führe ich auf meine Asthmaerkrankung (seit frühster Jugend) zurück. Quasi mein Leben lang hab ich mich (besonders bei Anstrengung zur Vorbeugung von Anfällen) immer wieder auf gründliches und langsames Ausatmen konzentriert.

Kann es sein, dass ich den normalen 'Atemreflex' verlernt habe?
Gibt es unter euch noch andere Asthmatiker, denen es ähnlich geht?

Es wäre toll, wenn ihr mir eure Erfahrungen schreiben könntet.

2
Hat dein Chef was gegen Asthmatiker? Dann hast du den falschen...

Zu der Frage: Mein Körper holt sich die Menge an Sauerstoff die er braucht. Dabei vergesse ich meist, nach der Belastung weniger zu atmen... Asthmatiker steuern den Atemreflex aber anders afaik. Bei 'normalen' ist wohl der CO2-Partialdruck entscheidend, bei Asthmatikern der O2-Partialdruck (kann mich aber auch komplett täuschen, meine Ausflüge in die Medizin sind einige Jahre alt und die Sani-Ausbildung locker über 15 Jahre alt). Was sagt denn dein Hausarzt dazu?

3
Hallo Spiff,
vielen Dank für deine Antwort.
Hat dein Chef was gegen Asthmatiker? Dann hast du den falschen...
Mein Chef ist in meinem Bereich quasi Monopolist - und würde mir Ehrlichkeit mit einem Gehaltsabschlag von ca 500 € danken. Schlechtes Gewissen hab ich allerdings nicht - ich fehle wegen Krankheiten deutlich weniger als die meisten meiner Kollegen.
Was sagt denn dein Hausarzt dazu?
Hab meinen Lungenfacharzt noch nicht gefragt, bin einfach noch nicht auf die Idee gekommen. Ist ohnehin erst wieder in 3 Monaten Zeit bei dem vorbei zu schauen. Und mehr als nötig gehe ich nun wirklich nicht gerne zum Arzt :nein:
Was du geschrieben hast, verstehe ich zwar nicht ganz, aber ich entnehme dem, dass mein ruhiges Atmen bei Anstrengung tatsächlich mit meinem Asthma zu tun haben könnte. Hab ich das richtig interpretiert?

4
ok, ich versuchs mal etwas genauer, wobei ich allgemein bleiben muss, da ich die genauen Zusammnehänge nicht mehr hinbekomme (ich bin jetzt schon verwirrt).

Wie wird der Atemimpuls beim gesundenMenschen gesteuert? Die meisten denken wahrscheinlich über den Sauerstoff-Bedarf, aber das ist soweit ich mich erinnere falsch. Der Sollwert ist der pH-Wert der Blutes, (in)direkt korreliert der mit dem CO2-Partialdruck (Partialdruck ist der Anteil eines Einzelstoffes am Gesamtdruck, Sauerstoff hat also einen Partialdruck von 21% des Luftdrucks). Bei Asthmatikern ist dieser Wert (oder welcher auch immer das nun macht) nun permanent 'falsch'. Also wird bei Asthmatikern über den Sauerstoffpartialdruck der Sauerstoffbedarf bestimmt, quasi als Ersatzmethode, die der Körper einfach im Laufve der Zeit lernt.

Mal so als Ergänzung: Von den 21% Luftsauerstoff nehem wir nur ca. 4 Prozentpunkte auf, also hat unsere Ausatemluft immer noch 17% O2. Deswegen kann man Menschen auch erfolgreich mit Mund-zu-Nase.Beatmung am Leben erhalten. Wenn wir 21% ziehen würden wäre es ja auch langweilig für Erste-Hilfe-Ausbilder.

Und was mir noch einfällt. In der Rettungssanitäter-Ausbildung wurden wir deutlich gewarnt, einem Asthma-Patienten Sauerstoff zu geben. Durch die Erhöhung des Partialdruckes meint der Körper: 'Och, ich hab ja viel zu viel' und hört zu atmen auf. Rein psychologisch bekommen die eine Maske auf's Gesicht und die 2l O2/min die da durchkommen machen a) den Kohl auch nicht fett und b) geht eh 80% vorbei g*

Bei dir wird der O2-Verbrauch bei der Leistungssteigerung erhöht, aber da ja noch locker ein paar Moleküle zu holen sind musst du erstmal nicht mehr atmen. In deinen Lungenbläschen diffundiert halt ein bisschen mehr hin und her (siehe auch Ficksches Diffusionsgesetz [das heisst wirklich so], weil der Konzentrationsgradient grösser als normal ist). Irgendwann ist aber Schluss (auch Diffusion stösst an ihre Grenzen) und des geht dir nicht mehr so gut. Du atmest bewusst schneller und kurz darauf gehts wieder besser. Alles ganz logisch.

Wenn meine Theorie stimmt, dürfte es dir gar nicht erst schlecht gehen, wenn du bei Beginn der Steigerung sofort schneller atmest (evtl. schon 30 Sekunden vorher anfangen).

Bis hierher würde ich jeden Kandidaten bei Günter Jauch überzeugt haben. Nur: Ob das alles so stimmt: Beschwören würd ich's nicht. 75% geb ich drauf. Wenn du bei deinem Pulmologen warst sag mal bitte Bescheid wie nah ich dran war.

Gehe ich recht in der Annahme, dass du ab und an mal zum 'Betriebsarzt' musst? Obwohl, nee, ist egal, für dich hängt viel dran und ich bin einfach nur neugierig.

5
Hallo Spiff,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ist ziemlich spannend für mich. Werd sie ausdrucken und beim nächsten Besuchs meines Lungen-Onkle-Dr. mal nachfragen. Das wird aber wohl noch so 3 Monate dauern - hab gerade ein neues Rezept für Dopingmittel erhalten.

Was den Betriebsarzt angeht: Zu dem muss ich nicht. Ich hab nur bei meiner körperlichen Untersuchung vor der Verbeamtung mein Asthma verschwiegen, eben gelogen. Mit dieser Krankheit wäre ich ganz sicher nicht verbeamtet worden. Da ich aber vorher bei einer Kollegin, deren Fehltage in ca 45 Dienstjahren an zwei Händen abzählbar war, die bis 65 1/2 arbeitete und die wegen einer Augengeschichte nicht verbeamtet wurde, hab ich eben so für mich entschieden.

6
Zur Sache an sich kann ich nichts beitragen, verfolge es aber trotzdem.

Mein Frage: Sollte sich die "Angst" sich mit einem "körperlichen Gebrechen" in Bezug auf die Verbeamtung nicht durch das Gleichstellungsgesetz erübrigt haben? Und was kann passieren, wenn die zuständige Behörde erfährt, dass man zum Zeitpunkt der Untersuchung für die Beamtung doch nicht so fit war wie festgesellt wurde? Welche Konsequenzen hätte es, wenn sich NACH der Verbeamtung eine Krankheit einstellt? Hat das dann auch noch Folgen? Fragen über Fragen! Eine Diskussion über die Legitimität des Verschweigens zum Zwecke der Verbeamtung will ich nicht lostreten, da ich das Gleichstellungsgesetz durchaus für gerechtfertigt halte.

Unsere Firma (Stiftung öffentlichen Rechtes) fördert im Übrigen die Integration von mehr oder weniger behinderten Menschen bzw. ausländischen Mitbürgern/Einwanderern. Sorry, wenn ich von Behinderung rede, Asthma zählt ja irgendwo nicht wirklich dazu, aber irgendeinen Namen muss das Kind ja haben.
Steif
---------------------------------------
Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

7
Steif hat geschrieben:Eine Diskussion über die Legitimität des Verschweigens zum Zwecke der Verbeamtung will ich nicht lostreten...
So kann man es auch machen: Stichwort in die Runde werfen und dann sagen "eine Diskussion will ich damit nicht lostreten"... :rolleyes:
... womit ich mich an der nicht losgetretenen Diskussion auch nicht beteiligen will. :hihi:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

8
...um noch etwas zu der von Steif nicht angestoßenen und damit auch nicht-existenten Diskussion beizutragen:

Es gibt durchaus Tätigkeitsbereiche des öffentlichen Dienstes (z. B. bei der Polizei, Bundesgrenzschutz usw.) in denen das Verschweigen einer Asthma-Erkrankung schon als problematisch angesehen werden könnte... :gruebel:
"Im Rhythmus bleiben"


9
Ahem, die Moral bleibt vor der Tür, also wirklich,

aber bitte, Mensch mit dem zweiten Nick, schreibe Hochdeutsch, und mit nicht vielen sprachlichen Eigenarten, etwas telegrammstilartiger, unpersönlicher.
Und lösche alle Cookies, den Verlauf, und sobald sich die Frage geklärt hat, jegliche Erinnerung an diesen Nick.

"Ein Paranoiker ist jemand, der die Zusammenhänge erkannt hat." -the late great William S. Burroughs
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

10
Ich fand ja schon den User-Namen und die reine Erwähnung der Zweit-Identität ziemlich ungeschickt. :klatsch:

Er (oder sie) wird doch nicht noch vom Arbeitsplatz posten...?
"Im Rhythmus bleiben"


11
Fritz hat geschrieben: Es gibt durchaus Tätigkeitsbereiche des öffentlichen Dienstes (z. B. bei der Polizei, Bundesgrenzschutz usw.) in denen das Verschweigen einer Asthma-Erkrankung schon als problematisch angesehen werden könnte... :gruebel:
Sicher, aber ich bin mir relativ sicher, dass dort der Amtsarzt dann auch entsprechend gründlich suchen sollte. Ich habe keine Ahnung wie die Vorgehensweise eines Amtsarztes ist, aber wenn er das versäumt dann ist er der Verantwortungslose. Mir ist irgendwo schon klar, dass ein Astmatiker nicht unbedingt als Feuerwehrmann unterwegs sein sollte...
Steif
---------------------------------------
Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

12
Mir fehlt in diesem Bereich auch die Erfahrung, daher klinke ich mich mal aus der Nicht-Diskussion aus...
"Im Rhythmus bleiben"


13
aber bitte, Mensch mit dem zweiten Nick, schreibe Hochdeutsch, und mit nicht vielen sprachlichen Eigenarten, etwas telegrammstilartiger, unpersönlicher.
@gnies - Du hältst mich offenbar für überbesorgt. Vielleicht bin ich das sogar. Aber: Ich bin Lehrer an einer Schule mit über 200 Schülern (und deren Eltern). Auf meinem Avatar (meines Stammnicks) bin ich gut zu erkennen (war nicht vorausschauend). Ich möchte schlicht und ergreifend nicht erpressbar werden. Einige Eltern stehen schon wegen einer unerwünschten Zenusur auf der Matte des Oberschulrates ...
Ich fand ja schon den User-Namen und die reine Erwähnung der Zweit-Identität ziemlich ungeschickt.
Das ist für mich eine Frage der Fairness. Hat schließlich in der Vergangenheit schon einige Irritationen wg doppelter Identitäten gegeben. Und meine Frage als 'Neuling' zu stellen, ohne Vorstellung ect. wäre mir komisch vorgekommen.
Ich habe keine Ahnung wie die Vorgehensweise eines Amtsarztes ist, aber wenn er das versäumt dann ist er der Verantwortungslose.
Ich nehme ein lokal wirksames Kortisoninhalat, dass im Blut entweder gar nicht oder nur durch sehr aufwändige Untersuchungen feststellbar ist. Entsprechende Untersuchungen werden sicherlich nicht ohne vorherigen Verdacht durchgeführt. Meine Lungenfunktion liegt auf Grund meiner guten Medikamenteneinstellung bei 98 % - der Amtsarzt hatte keine Chance.

Ich bin echt doof, dass ich das Gefühl habe, mich hier rechtfertigen zu müssen. :klatsch: Ist aber nun mal so.

14
Zweite Identität hat geschrieben:
Ich bin echt doof, dass ich das Gefühl habe, mich hier rechtfertigen zu müssen. :klatsch: Ist aber nun mal so.


Du musst dich nicht rechtfertigen. Ich halte dich für so verantwortungsbewusst, dass du nichts riskantes tust, bis das Gegenteil bewiesen ist, insofern liegt der (moralische) schwarze Peter imo bei deinem Arbeitgeber.

Zurück zum Thema: Gib mal bei Google 'Asthma Atemreiz' ein. Gleich der erste Treffer (die Hausarbeit) bestätigt meine Aussage zum 'verschobenen Atemreiz'.

Was das andere betrifft, die Lawine ist losgetreten, leider. War aber auch mit deiner Einlassung wohl unvermeidlich (das ist kein Vorwurf an irgendjemanden). Ich geh da einfach mal in Deckung und überlese entsprechende Postings. Der einzige, der die Identität enthüllen könnte, wäre jemand der die mitgelogten IP-Adressen vergleicht und böshaft genug ist, das dann auch öffentlich zu machen.
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“