Banner

'Anfänger' ... mal wieder ...

'Anfänger' ... mal wieder ...

1
Hallo Läufer !

Seit langem bin ich mal wieder hier weil mir mein Lungenarzt verboten hat, bei kalten Temperaturen zu laufen. Jetzt ists ja über 10 Grad und alles passt :wink:
Ich habe mir eine Pulsuhr gekauft, um genau zu sein den Polar S 210 und habe mir vom rororo-Verlag das Laufbuch geholt. Bei Laufszene.de hab ich mich ebenfalls umgesehen um zu wissen, welcher Anteil der max. HF z.B. ein locker DL ausmacht. Dort gibts auch eine Eingabemaske, die alles automatisch berechnet. Ich habe in die s 210 diese Werte eingegeben und die Uhr sagt mir immer, ob ich über der Zielzone oder drunter trainiere. Was erzähl ich, ihr kennt das natürlich. Ich habe heute festgestellt, dass ich heute geraume Zeit über der Zone trainiert habe. Heute war auch das erste Mal, wo ich nachmittags gelaufen bin und nicht morgens. Kann das damit zusammenhängen ? Das nur am Rande.

Nun zur eigentlichen Problematik: Ich bin 25 Jahre, bin 1,90 m groß und jeder sagt, dass ich sehr dünn bin. Ich kann auch aus dem Stand ohne Probleme 1 Stunde ohne Gehpausen am Stück rennen, habe also kein Einstiegsproblem oder so. Ich würde mich auch als Langstrecken-Typ bezeichnen, da ich glaube keiner so lahm auf 100 m ist wie ich. Nun habe ich versucht, nach einem Trainingsplan von laufszene.de zu trainieren. Dabei ist mir leider aufgefallen, dass ich mich nie in der Grundlagenausdauer-Zielzone befinde (nach Laufszene.de Berechnung ist meine max. HF 195, lockerer DL zwischen 70-75% der MHF entspricht 136-146 Puls). Ich hab das ausprobiert, aber wirklich SO langsam kann ich nicht laufen, da kann ich gleich gehen, das schaffe ich beim besten Willen nicht. Ich trainiere deshalb momentan immer im Kraftausdauerbereich (75-85%, Puls 165-185).

Jetzt habe ich, um die Pulsfrequenzen höher zu setzen, in meinen Polar einen max. HF von 197 eingegeben, damit ich wenigstens etwas mehr Luft nach oben habe beim trainieren. Wie seht ihr das ? Ist das ein temporäres Problem, das bei steigender Trainiertheit abnimmt ? Normalerweise habe ich eher einen zu niedrigen Puls, was mich umso mehr erstaunt beim Training. Für Antworten bin ich sehr dankbar.

Grüße

2
wenn ich 1 und 1 (oder 195 und 25) zusammenzähle komme ich auf 220 und damit auf die gute, alte und häufig falsche Formel '220-Lebensalter ist der maximale Puls...'

Wenn du läufst und dich dabei gut unterhalten kannst, bist du in einem guten Tempo unterwegs. Und wenn dann 170 auf der Uhr stehen ist das halt so.

Deinen maximalen Puls kannst du auch selbst bestimmen, aber das ist für einen Anfänger nicht zu empfehlen. Deiner Uhr würde ich aber noch weniger trauen was das betrifft.

3
Das Thema Puls macht eigentlich nur nach einer echten Leistungsdiagnostik und viel Routine beim Laufen Sinn. Ich bin auch so ein "Hochpulser" und habe meinen Pulser kaum noch beim Laufen dabei.

Die vorgegaukelte Präzision des Ausdauertrainings DURCH Pulsüberwachung ist wohl eher ein Verkaufsargument als wirklich Stand der Trainingslehre. HFmax ist kaum in eine Formel zu pressen und auch die Trainingsbereiche liegen individuell verschieden. Am meisten variiert aber der Puls selbst, und das eben nicht nur durch höhere oder weniger hohe Belastung der Muskulatur, sondern eben auch 100 andere Faktoren (Thermoregulation und Aufregung sind wohl die wichtigsten).

So trainieren die leistungsorientierten Läufer noch immer nach Zeit (im Verhältnis zur Wettkampfzeit), und nur selten nach Puls. Dabei haben sie alle eine Leistungsdiagnostik hinter sich!!!

Bei Greif habe ich ein paar Methoden zur Ermittlung der HFmax gefunden, klang alles wenig verlockend. Kann ich Dir mal zuschicken, wenn Du willst.

Auf jeden Fall lass Dir die Lust am Laufen nicht durch den Pulser verderben. Generelle Tendenz ist aber, dass mit zunehmender Kondition der Ruhepuls sinkt (Richtung 45) und damit auch der Puls bei einem langsamen DL.

UND IMMER DANN DENKEN: Erst wenn der Pulser 0 anzeigt, muss man sich wirklich Sorgen machen!!!

4
FunkyFish hat geschrieben:Seit langem bin ich mal wieder hier weil mir mein Lungenarzt verboten hat, bei kalten Temperaturen zu laufen.
Auch wenns beim jetzigen Wetter nicht aktuell ist - hast du es schon einmal mit Atmung nur durch die Nase versucht?
Ich kann auch aus dem Stand ohne Probleme 1 Stunde ohne Gehpausen am Stück rennen, habe also kein Einstiegsproblem oder so.
Dann sollte es für dich kein Problem sein, einen Test zur Ermittlung der maximalen Herzfrequenz durchzuführen. Ich habe meinen bei einem 5-km-Wettkampf erreicht.

5
Bei mir schwanken die Pulswerte extrem.
Gründe gibt es sicher viele, bei mir schiebe ich einen Großteil auf meine Wetterfühligkeit, wenn also Wetterveränderungen anliegen, pulst es oft höher, aber z.B. auch bei Krankheit (Erkältung ? ).

Und zwar nicht nur um 5 - 10 Schläge, eher/oft sind es 15 - 20 Schläge Differenz bei dem lockeren Dauerlauf :eek: :hihi:

Bin aber noch nicht allzulange fähig, überhaubt nen lockeren Dauerlauf mit 140 (oder AVG. 147) zu laufen, das stellte ich letztens erst fest (Jippie).
Lag vorher auch immer über 160 ...

Der Rat, wenn du beim Laufen noch lustig ein Liedchen pfeifen/singen könntest (mach es ruhig :hihi: ) ist sicher einer der besten Richtwerte für Trainingsanfänger.

6
Hallo,

ich bin zwar einen Kopf kleiner, habe aber dennoch fast das selbe erlebt.

erstes Training = Puls unter 160-170 = undenkbar

jedoch 4 Moante später

20 km mit Puls bei 135 - 145 (am Hügel und beim Trinken kurz auf 150).

Also einfach trainieren wenn du gesund bist, kannst du deinen Körper auch ruhig mal Quälen. Beim Sex hast du auch über einen Puls über 150, oder? Naja, ich auf jedenfall!!!
Beste Grüße
Mark

Bild

Vorsicht!

7
Hi FunkyFish!

Laufanfänger haben meist (immer?) Probleme mit dem HF orientierten Training. Mach auf keinen Fall den Fehler und laufe zu langsam! Richtig gelesen: Ich meine nicht zu langsam.

Das Problem der Anfänger mit dem langsamen Lauf ist, dass sie - wie Du geschrieben hast - kaum in dem niedrigen HF Bereich laufen können. Das liegt u.a. an der schlechten max. Sauerstoffaufnahmefähigkeit (VO2max). Viele tun es dennoch (das zu langsame Laufen) und kriegen dann das Problem, dass es sich nicht mehr wirklich um Laufen handelt (Kennzeichen des Laufens ist die Schwebephase). Der Fuß vollführt keine sauberer Abrollbewegung mehr und Bänder und Sehen werden durch das "tappsen" stark belastet.

RioLouco hat es völlig richtig geschrieben: HF orientiertes Training macht nur bei Routine und einer recht guten Vorstellung der areoben bzw. aneroben schwelle Sinn. Letztere kann man z.B. bei einer Leistungsdiagnostik testen lassen.

Als Anfänger solltest Du unbedingt auf eine saubere Abrollbewegung achten und diese auf keinen Fall zugunsten des HF Trainingsbereiches opfern.

Das hat natürlich zur Folge, dass Du u.U. etwas längere Regenerationszeiten benötigst bzw. nicht so lange laufen kannst. Anyway ... das kommt recht schnell (ein paar Wochen/Monate) von alleine.

Fazit: Deine langsamste Laufgeschwindigkeit ist die, mit der Du noch eine saubere Abrollbewegung hinkriegst aber nicht das was bei HF orientiertem Training in den Büchern steht. Das Training hat dann angeschlagen, wenn Du Laufen kannst (also mit Schwebephase) und im gewünschten HF Bereich landest. Nimm also die Pulsuhr ruhig immer mit. Nicht zur Steuerung Deines Lauftempos, sondern nur zur Information. Beachte dabei, dass je nach Tagesform, Trainingszustand, Tempereatur etc. Der Puls auch mal recht deutlich schwanken kann.

Meines Erachtens wird der o.g. Aspekt völlig unzureichend in der Literatur berücksichtigt. Insbesondere Für ältere Wiedereinsteiger mit "steifem" Sehen- und Bänderapparat.

Just my 5 Cents

Grüße Helmut
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“