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Auf Anhieb eine Stunde - ist das wirklich so selten?

Auf Anhieb eine Stunde - ist das wirklich so selten?

1
Hallo,

in einem anderen Thread im Anfängerforum (den ich nicht verwässern wollte) habe ich folgendes Zitat von Thomas Naumann gefunden:
Es können überraschend wenig Leute eine Stunde lang laufen.


Irgendwo habe ich auch mal die Behauptung gelesen, dass maximal zwei Prozent der deutschen Bevölkerung eine halbe Stunde am Stück laufen können. Wobei ich nicht mehr weiss, ob in den Satz ein 'ohne Training' fehlt oder nicht. Ich frage mich so langsam, ob das wirklich so stimmt. Hier im Forum liest man doch relativ oft von Leuten, die auf Anhieb eine halbe oder eine ganze Stunde durchgelaufen sind. Und ich glaube nicht, dass die alle schwindeln. ;)

Ich selbst habe meine ersten Laufversuche auch mit 2 Minuten laufen/2 Minuten gehen gestartet und hatte das Gefühl, die zwei Minuten nur mit knapper Not durchzustehen. Also hab ich nach drei Versuchen frustriert aufgegeben. Beim nächsten Start hab ich es anders gemacht. Ich habe mir vorgenommen, so lange zu laufen, bis ich wirklich nicht mehr kann und erst dann eine Gehpause zu machen. Ergebnis: die ersten 10 Minuten waren furchtbar, dann ging es immer leichter und ich hielt völlig problemlos durch, bis ich nach etwas über 50 Minuten wieder vor meiner Haustür stand.

Meine Schlussfolgerung daraus: vielleicht ist es gar nicht so schwer, eine längere Strecke am Stück zu laufen, wie oft behauptet wird. Und vielleicht sind die üblichen Intervallpläne auch manchmal kontraproduktiv, weil sie schon suggerieren, dass man gar nicht länger kann.

Wie habt ihr das (bei euch selbst und auch bei anderen, deren Anfänge ihr begleitet habt) erlebt? Ich habe den Thread absichtlich nicht ins Anfängerforum gestellt, weil mich gerade die Kommentare erfahrener Läufer interessieren.

Tina

2
Hallo Tina,

ich bin mit Sicherheit nicht repräsentativ, weil ich eigentlich schon immer eine recht gute Ausdauer hatte. Wenn ich (auch als Jugendlicher) freiwillig gelaufen bin, dann praktisch nie unter einer Stunde oder mindestens nicht unter 10 km. Damit hatte ich nie Probleme, auch wenn ich zwischendurch mal zwei Jahre überhaupt nicht gelaufen bin.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man als normalgewichtiger Mensch das Laufen so beginnen kann, wie du es geschildert hast. Wenn man aber doch etwas zu klein für sein Gewicht ist, ist die Intervallmethode vielleicht gar nicht so schlecht. Die Gefahr, dass man sich überlastet, ist dabei sicherlich geringer.

3
Hallo,

ich zähle ja auch noch zu den Anfängern. Ich laufe jetzt seit gut 6 Wochen.
Angefangen habe ich ähnlich wie du. Ich bin gelaufen bis ich nicht mehr konnte. Habe dann eine Gehpause eingelegt und dann bin ich wieder gelaufen. Anfangs habe ich 15 Minuten am Stück ausgehalten. Jetzt kann ich eine Stunde ohne Probleme durchlaufen.
Da ich kein Übergewicht habe und auch recht jung bin war das kein Problem.
Ich denke das es für übergewichtige Läufer besser ist mit dem Intervalltraining anzufangen.

LG Christin

4
RalfF hat geschrieben: Wenn man aber doch etwas zu klein für sein Gewicht ist, ist die Intervallmethode vielleicht gar nicht so schlecht. Die Gefahr, dass man sich überlastet, ist dabei sicherlich geringer.

So ist es!!! Ich hätte nie und nimmer anders anfangen können! Vielleicht hätte ich mich irgendwie über die Stunde gequält, aber danach hätte ich mit hundertprozentiger Sicherheit das Laufen aufgegeben :nick: und wäre nie da, wo ich jetzt bin. Und das wäre doch schade :P

Viele Grüße, Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

5
Hi,

ich selber war anfangs (und bin es gemessen am Trainingsaufwand immer noch) eine konditionelle Niete. Nach wenigen Minuten war Schicht im Schacht. Ich kann allerdings nicht mit Sicherheit sagen, dass ich nicht eine Stunde durchgehalten hätte, wenn ich nur entsprechend langsam gelaufen wäre. Bin ich nämlich nicht.

Meine Frau dagegen, die seit zehn Jahren einmal pro Woche Fitnessgymnastik betreibt und ansonsten eher sporadisch walkt, konnte im vergangenen Jahr 10 km auf Anhieb in siebzig Minuten laufen, ohne zwischendurch zu gehen.

Gruß

Lui

6
RalfF hat geschrieben:
Wenn man aber doch etwas zu klein für sein Gewicht ist, ist die Intervallmethode vielleicht gar nicht so schlecht. Die Gefahr, dass man sich überlastet, ist dabei sicherlich geringer.

Hm, eigentlich bin gerade ich für diese These das beste Gegenbeispiel. Ich bin nämlich je nachdem was man für ne Tabelle zugrunde legt (und nach Läufermaßstäben sowieso) nach wie vor zu klein für mein Gewicht oder knapp normalgewichtig. Beim Laufstart waren es noch rund 10 kg mehr.
Auf eine Überlastung der Knochen muss man natürlich achten, das gilt aber wie unzählige Threads hier beweisen auch für Normalgewichtige. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob es da nicht mehr auf die Gesamttrainingsdauer ankommt als auf den gelaufenen Anteil.

Übrigens wollte ich nicht im Geringsten eine neue Trainingsmethode für Anfänger empfehlen. Ich wollte nur wissen, ob eine Stunde laufen wirklich so eine außergewöhnliche Fähigkeit ist wie oft behauptet wird.

Tína

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Meine ersten Trainingsläufe waren alle knapp 10km, also unter einer Stunde :-) Dann habe ich das mal vorsichtig auf 15km ausgedehnt, was auch kein Problem war (und mich auf über eine Stunde gebracht hat ;-). Erst danach bin ich zwei Runden, also knapp 20km gelaufen. In meinem ersten Sommer habe ich wohl mehr 20km-Läufe gemacht als zur Zeit. Mein (nicht besonders geistreiches) Trainingskonzept war: Wenn ich zu müde für eine schnelle Runde bin, mache ich halt zwei langsame.

Gruß,

Carsten

8
Nun ja, jeder hat andere, ganz eigene Voraussetzungen. Bei mir war es schon immer so, das ich viel besser an einem Stück durchlaufen kann (das Tempo entsprechend reduziert), als zwischendurch Gehpausen einzulegen. Dabei verliere ich nämlich den Rhytmus und komm nicht mehr richtig in die Gänge. Selbst zur absoluten Anfängerzeit habe ich es tunlichst vermieden, stehen zu bleiben (Ampeln waren mir ein Gräuel).

Andere wiederum brauchen diese zwischenzeitlichen Gehpausen, sonst klappt es bei denen nicht. Wobei man sagen muss, das viele Anfänger am Anfang einfach viel zu schnell laufen, dementsprechend auch relativ schnell eine Atempause benötigen. Wenn man einfach gaaaaanz langsam läuft, hat auch ein Anfänger eine realistische Chance, eine Stunde am Stück zu laufen. Die Frage ist nur, wie lange er/sie sich dann anschließend davon erholen muss ... :) )

Meiner Meinung nach sollte jeder einfach auf seinen Körper hören, der wird sich diesbezüglich schon melden und macht es eigentlich automatisch irgendwann richtig.

9
Hallo Tina,

auch ich (normalgewichtig, angefangen mit 26 Jahren) habe mich an vorgefertigte Intervallmethoden nie gehalten, sondern bin auch einfach drauflos gelaufen, bis ich nicht mehr konnte. Dann ein paar Minuten Gehpause und weiter gerannt. Das waren beim allerersten Lauf wohl im Mittel jeweils etwa 5 Minuten Laufen und 2-3 Minuten Gehen, was vermutlich an der relativ anspruchsvollen (hügeligen) Strecke lag. In 90 Minuten kamen immerhin etwa 11km zusammen. Boah, hatte ich danach einen Muskelkater. Die Erfahrung, fünf Tage lang nur mit Mühe Treppen gehen zu können, war zugegebenermaßen schon ein wenig abschreckend. Für meine folgenden Laufversuche habe ich dann eine etwas kürzere (8,5km) Strecke mit weniger Steigungen bzw. Gefällen gewählt. Da brauchte ich selbst anfangs nur noch eine einzige Gehpause während des gesamten Weges und beim dritten oder vierten Durchgang lief ich die Strecke bereits in 52 - 55min durch. Muskelkater bekam ich davon auch nicht mehr. Mag sein, daß es Leute gibt, die sich mit einer solch grobschlächtigen Trainingsmethode die Gesundheit ruinieren würden. Mir jedenfalls hat´s offenbar nicht geschadet.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

10
Ich hab eigentlich immer schon viel Sport gemacht, aber hauptsächlich Kraftintensives, keine Ausdauer. Bei meinen ersten Laufversuchen (so mit 16/17) war ich stolz wie Oskar wenn ich eine halbe Stunde am Stück geschafft hab. Auch als ich jetzt vor etwa 2 Jahren angefangen habe, regelmäßig zu laufen, war mehr als eine halbe Stunde am Stück anfangs nicht drin. Obwohl ich inzwischen auch mehr Rad gefahren war. Die Steigerung kam dann schnell, aber eine Stunde auf Anhieb war definitiv nicht drin.

Gruß,
Julia

11
Naja, ich habe hier einen Spiegelartikel aus dem Gedächtnis zitiert. Es hängt sehr von der Versuchsanordnung ab. Wenn man einen Aufseher mit einer Nilpferdpeitsche hinter jedes Versuchskaninchen herschickt, der diesem Schläge verpaßt, wenn er beginnt zu gehen, wird der Anteil der deutschen Erwachsenen, die eine Stunde durchlaufen können, sicherlich höher sein, als wenn man einfach so Leute loslaufen läßt und sie abbrechen dürfen, wenn es kneift.

Ich habe es im Mai 2002 jedenfalls nicht geschafft, eine Stunde durchzuhalten. Bei weitem nicht (damals: 1,87 m, 98 kg). Und das, obwohl ich schon sehr langsam unterwegs war, und zwar mit einem erfahrenen und guten Laufbetreuer von (inzwischen) meinem Verein. Ich will aber nicht ausschließen, daß ich es doch geschafft hätte, wenn der eine Nilpferdpeitsche dabei gehabt hätte. Aber ob ich dann heute fröhlich 10 km in etwa 45 Minuten laufen würde (oder etwas unfroher eben über 40 Minuten)? Ich glaube nicht. Ich würde weiter in meinem Poäng-Sessel sitzen, Reisgebäck fressen und Rotwein trinken.

12
Thomas Naumann hat geschrieben: Es hängt sehr von der Versuchsanordnung ab. Wenn man einen Aufseher mit einer Nilpferdpeitsche hinter jedes Versuchskaninchen herschickt, der diesem Schläge verpaßt, wenn er beginnt zu gehen, wird der Anteil der deutschen Erwachsenen, die eine Stunde durchlaufen können, sicherlich höher sein, als wenn man einfach so Leute loslaufen läßt und sie abbrechen dürfen, wenn es kneift.

OK, wir definieren die Versuchsanordnung als 'ohne Nilpferdpeitsche und sonstige körperliche Zwangsmaßnahmen'. Außerdem fordern wir noch, dass die Versuchsperson hinterher noch Lust darauf hat, Laufen als Hobby in Betracht zu ziehen.

Tina

13
Hi :)

Habe vor 13 Monaten mit knapp 1 Stunde Laufgehen begonnen (ca. 7,5 km) und nach und nach die Gehpausen verringert. Gehpausen immer nach Lust und Laune, ohne Uhr, und ganz verschieden je nach eigenem Anspruch (heute mal durchhalten) oder Gelände (bergauf ging ich anfangs grundsätzlich um Kraft zu sparen).
Mein Mann fing vor 2 Monaten mit 5 km in einer halben Stunde am Stück an und brauchte erst gegen Ende steil bergauf mal eine Gehpause. 2 Tage später 8 km, dann 10km, (10 Tage nach Laufbeginn!) ohne Gehpause in 57 Min. (aber körperlich arbeitender Mensch).

Ich mache gerne immer noch gelegentlich Gehpausen, auch wenn ich sie nicht bräuchte. Ist einfach entspannter so. Natürlich nicht immer! Wir können beide auch 21 km ohne.
Die Gehpausenmethode zu Beginn finde ich gut, weil gleich viel längere Strecken geschafft werden (Erfolg und Trainingseffekt hoch) und auch, weil man sich nicht an einen lahmen Schlurfschritt gewöhnt. Denke, man kommt so gleich an ein vernünftiges Tempo. (Beim Laufen. Und Gehpausen sind keine Schande)

So verschieden sind die Leut, wenn sie sich an keine Pläne halten...

14
CarstenS hat geschrieben:Mein (nicht besonders geistreiches) Trainingskonzept war: Wenn ich zu müde für eine schnelle Runde bin, mache ich halt zwei langsame.
Scheint ja nicht sooo schlecht zu sein, das Konzept... ;-)

Michael

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Müsste das wirklich mal ernsthaft probieren wie lange ich jetzt so laufen könnte. Wenn ich es ab und an mal ein Stückchen probiert habe hat es mich schon nach wenigen Minuten immer genervt und irgendwie fand ich das dann anstrengend. Und das obwohl ich ja im Moment auch reichlich Ausdauer und so habe.

Aber ich bin wohl einfach jetzt viel zu einseitig auf das Walken trainiert. Da nützt die ganze Fitness nichts wenn ich laufen will. Beim Fahrradfahrversuch erging es mri letztens auch ähnlich. Zum ersten Mal im Leben war Helga da schneller auf dem Rad :wink: udn wenn ich laufe denke ich immer ich könnte mich ja jetzt walkend auch überholen bei dem Tempo....


Martin

einseitig Trainierer

16
Hallo zusammen,

ich habe mich unheimlich schwer getan, bis ich 30 Minuten am Stück durchlaufen konnte. Als dies aber einmal (oder auch mehrfach) geschafft war, fand ich die Steigerung auf (langsame) 60 Minuten relativ einfach.
Viele Grüße,
Markus
___________________________________
29.04.2007 RRM Duisburg (HM)
31.03.2007 WLS Duisburg (HM)
03.03.2007 WLS Duisburg (15 km)
03.02.2007 WLS Duisburg (10 km)
28.01.2007 WLS Wegberg (10 km)

5 km: 25:20 min.
10 km: 54:50 min.

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ich bin bei meinem ersten laufversuch gleich 60 min (langsam) durchgelaufen, da ich eine sehr gute grundkondition hatte.
leider haben das meine gelenke nicht mitgemacht! es ist also manchmal sogar besser, wenn man nicht gleich 1 stunde laufen kann.

Kann gut sein ....

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TinaS hat geschrieben:Hallo,

in einem anderen Thread im Anfängerforum (den ich nicht verwässern wollte) habe ich folgendes Zitat von Thomas Naumann gefunden:



Irgendwo habe ich auch mal die Behauptung gelesen, dass maximal zwei Prozent der deutschen Bevölkerung eine halbe Stunde am Stück laufen können. Wobei ich nicht mehr weiss, ob in den Satz ein 'ohne Training' fehlt oder nicht. Ich frage mich so langsam, ob das wirklich so stimmt. ...


Hi Tina,
die Frage ist, was mit "laufen" gemeint ist. Wenn ich mal voraussetze, dass das sowas ähnliches wie "joggen" sein soll, dann glaube ich das sehr wohl.

Laut diverser Studien (PROCAM, DHP:NUS, NUSow, BGS, Mikrozensus: Fragen zur Gesundheit) der letzten 20 Jahre, kann man wohl davon ausgehen, dass ca. 45 % der männlichen und ca. 28% der weiblichen Bevölkerung übergewichtig zu nennen sind (BMI 25-29,99) und weitere ca. 13 % der deutschen Bevölkerung sogar adipös sind (BMI>=30). Mit anderen Worten, ca. 50 % der deutschen Bevölkerung sind schonmal übergewichtig oder adipös. Die laufen keine 30 Minuten am Stück (Ausnahmen bestätigen ...)

Der Mikrozensus 2003 hat ergeben, dass ca. 27 % der Bevölkerung rauchen. Darunter mag es auch einige Übergewichtige und Adipöse geben. Addiere ich mal die Hälfte, bin ich schon bei ca. 63%, die keine 30 Minuten am Stück laufen. Nehme ich jetzt noch die unter 6-jährigen und die über 65-jährigen raus und davon die Hälfte, kann ich ca. 73% erklären. Vom Rest sind 90% von Natur aus unsportlich, bin ich bei ca. 95% und der Rest ...

... hat die Frage nicht verstanden.

Viele Grüße
Meerbuscher Lanklaeufer

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TinaS hat geschrieben:Wie habt ihr das (bei euch selbst und auch bei anderen, deren Anfänge ihr begleitet habt) erlebt?
Am wichtigsten dabei finde ich die Frage: woher kommt der Anfänger? Tatsächlich aus dem jahre- und jahrzehntelangen sportlichen "Nichts"? Dann hilft mit Sicherheit auch die Peitsche nicht, ihn länger durchlaufend starten zu lassen. So jemand schafft meist - sogar wenn schlank und nichtrauchend - kaum mehr als eine Bahn auf dem Sportplatz am Stück.

Ein anderweitig aktiver Sportler hat natürlich bessere Karten - je mehr er auch die Beine trainiert (Fußballer, Walker und Wanderer etc.) desto stärker. Aber auch in dem Fall ist die Umstellung auf das Laufen noch vorhanden. Wenn auch garantiert schneller als bei Nr. 1

Dann gibt es die WiederAnfänger. Für diesen Fall habe ich ein selber gesehenes Beispiel eines früher-Läufers und Freizeitsportlers, der nach sechs Jahren fast totaler Sportabstinenz (bis auf kleine seltene Fahrradtoürchen und Wanderungen) die Stunde relativ locker beim ersten Versuch durchlief. Am nächsten Tag zwar mit starkem Muskelkater - aber es ging.

Dass man das einmal "beherrschte" Laufen tatsächlich scheinbar nie so gänzlich wieder verlernt, habe ich selber erlebt. Vor ca. 7 oder 8 Jahren habe ich mich mal ein paar Monate lang daran versucht. Damals mußte ich - lebenslange Nichtläuferin mit allerdings vorhandener sonstiger Grundlagenfitness durch Spaziergänge und AlltagsRadfahren ohne Sportambition - wirklich mit der 1 Minute Laufen, 1 Minute Gehen - Methode loslegen. War nach den paar Monaten bei einer halben Stunde durchlaufen angekommen ... und hörte wieder auf.

Jetzt - also vor einem Jahr und damit 6 oder 7 Jahre später (weiß das nicht mehr ganz genau) - war diese totale Anfängerstufe nicht mehr nötig. Da ging es dann gleich mit ca. 5 Minuten Laufen - Gehpause ... los und wirklich ganz erstaunlich schnell bis auf eine Stunde Durchlaufen hoch. Könnte mir vorstellen, dass der Körper sich das Gelernte doch irgendwo 'merkt'.

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Dazu hat Tim Noakes ("Lore of Running") vergröbert folgendes hypothetisiert: Die Grenze dessen, was man gerade laufen kann (Länge und Tempo), wird nicht von der Übersäuerung von Muskeln oder dem Lungenvolumen oder von sonstwelchen Faktoren vorgegeben, sondern vom "central governor". Das muß man sich als eine Instanz im Gehirn (vermutlich) vorstellen, die unbewusst entscheidet, welche Belastung sie zulässt, um die wichtigsten Lebensfunktionen (Herz und Hirn) nicht zu gefährden. Der central governor ist dabei darauf bedacht, daß die Belastung dann aufhört, wenn der Betrieb dieser wichtigsten Lebensfunktionen seiner Ansicht nach gefährdet wird, weil zuviel an Sauerstoff bzw. Energiestoffwechsel fürs Laufen verbraucht wird. Der central governor ist lernfähig, und nur das erklärt meiner Meinung nach, warum Wiedereinsteiger auch nach jahrelanger Pause so schnell wieder laufen können, obwohl sie - würde man sie obduzieren - die gleichen Muskeln, Bänder, Knorpel, Herzen, Lungen usw. haben wie Nie-Läufer. Es erklärt auch, warum man, wenn man muss, doch länger bzw. schneller laufen kann. Deshalb glaube ich übrigens auch, daß die Peitsche durchaus geeignet ist, jemanden durchlaufen zu lassen. Einmal.

Eine interessante Theorie, finde ich.

21
kopf macht viel aus.. beim sprinten z.B. habe ich manchmal das gefühl, dass mein kopf die geschwindigkeit mehr begrenz als meine beine

ne stunde kann ich als anfänger/selten/nie läufer auch laufen, aber wenn ich 3 wochen lange 3 mal die woche ne stunde gelaufen bin dann sind meine beine absolut kaputt

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Thomas Naumann hat geschrieben: obwohl sie - würde man sie obduzieren - die gleichen Muskeln, Bänder, Knorpel, Herzen, Lungen usw. haben wie Nie-Läufer.
ich glaube, beim totalen Anfänger hapert es am Anfang nicht in erster Linie am Bewegungsapparat. Was am Anfang am schlechtesten beherrscht wird und Zeit braucht, das ist die Atmung.

Auch der schlimmste Couchpotato bricht nicht nach einer Runde um den Sportplatz zusammen, weil sein Bewegungsapparat überfordert ist, sondern weil er keine Luft mehr hat und er keucht und schnauft. Der Anfangs'Flaschenhals' ist die Atmung. Und da im Grunde auch nicht die Aufnahmekapazität der Lungen - also nichts, was sich bei einer Obduktion nachweisen ließe. Sondern einfach _ oder eben NICHT einfach _ die 'Atemtechnik' Und die ist es - behaupte ich mal - die sich der Körper einfach 'merken' kann und deshalb beim nächsten Versuch, auch Jahrzehnte später, schnell wieder parat hat.

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Lizzy hat geschrieben:Der Anfangs'Flaschenhals' ist die Atmung.
Bei mir ist die Atmung noch heute, nach zwei Jahren regelmäßiger Lauftätigkeit, der Flaschenhals. Jetzt in der warmen Jahreszeit, wo ich dünne Laufklamotten trage, geht´s eigentlich. Im Winter, mit Jacke und dicker Laufhose bekleidet (muß ja alles mitbewegt werden und verringert den mechanischen Wirkungsgrad), merke ich dagegen fast immer, daß meine Beine gerne deutlich schneller laufen würden, aber die Energie- (Sauerstoff-) Versorgung das einfach nicht zuläßt. So bin ich bei Winterläufen meist etwa 15% langsamer als bei Sommerläufen.
Naja, ist aber vielleicht besser so, als wenn die Energieversorgung beliebig hohe Dauergeschwindigkeiten zuließe, durch die dann der Bewegungsapparat überbeansprucht würde.
Die Laufschule Marburg
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"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Thomas Naumann hat geschrieben:Der central governor ist lernfähig, und nur das erklärt meiner Meinung nach, warum Wiedereinsteiger auch nach jahrelanger Pause so schnell wieder laufen können, obwohl sie - würde man sie obduzieren - die gleichen Muskeln, Bänder, Knorpel, Herzen, Lungen usw. haben wie Nie-Läufer. Eine interessante Theorie, finde ich.

Finde ich auch. Sie würde auch recht gut erklären, warum ich nachdem ich mich einmal getraut habe so relativ leicht einsteigen konnte. Mir war nämlich die Idee, längere Strecken zu Fuß zurückzulegen nicht annähernd so fremd wie wahrscheinlich vielen anderen. Ich bin auf dem Land ohne ÖPNV aufgewachsen, Rad fahren haben mir meine Eltern wegen meiner schlechten Augen nicht erlaubt und Mama-Taxi war auch nicht. Wenn ich wo hin wollte, waren meine eigenen Füße gefragt. Eine gute Grundlagenausdauer hatte ich auch, immerhin war ich schon per Rad über die Alpen gekommen. Trotzdem war ich schon als Kind der Überzeugung, ich könnte als Pummelchen nicht laufen. Ich habe mich davon abschrecken lassen, dass die Belastung beim ersten Loslaufen sehr viel krasser ansteigt als beim wandern oder radeln. Irgendwie hab ich mir wohl instinktiv eingebildet, sie würde mit zunehmender Zeitdauer im gleichen Maß weiter steigen. Naja und dann hab ich nach 10 Minuten gemerkt, dass das gar nicht stimmt und alles war in Butter.

Tina

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Interessant!
Es mögen mir diejenigen verzeihen, die mit der 1-2 min Variante angefangen haben, sei es wegen Übergewicht oder völliger Konditionslosigkeit - trotzdem finde ich es fast unglaublich, dass so viele Menschen in dieser Art und Weise anfangen müssen/sollen.
Ich meine, dass man dann doch schon arg mit seiner Fitness und Gesundheit geschludert haben muss, wenn die Rache so schlimm ausfällt: 2 min Laufen, danach kapputt: das war für mich auch, als ich noch nicht lief, nie ein Thema.

Als ich mit dem Laufen begann, gab es solche Bücher - jedenfalls soweit ich mich erinnern kann - noch nicht, in denen man angehalten wurde, soundsoviel Minuten zu laufen, dann zu gehen. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass ich so lange eine Aerobiceinheit dauerte, also eine Stunde, auch laufen könne - und so war es auch. Ich hatte mich aber vorher auch nicht runtergewirtschaftet, war also niemals übergewichtig oder Bewegungsmuffel.

Ich finde, wenn man nicht richtig viele Pfunde zu viel rumschleppt und einigermaßen Spaß an Bewegung hat, sollte man nicht übervorsichtig an's Laufen herangehen.

Gruß
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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Kylie hat geschrieben: Ich finde, wenn man nicht richtig viele Pfunde zu viel rumschleppt und einigermaßen Spaß an Bewegung hat, sollte man nicht übervorsichtig an's Laufen herangehen.
Da kann ich nur voll und ganz zustimmen! Ein Faktor ist aber sicher auch das schon erwähnte "zu schnell laufen". Meine ersten zwei oder drei Laufversuche endeten auch immer nach spätestens 10 min, weil ich völlig am Ende war (und dann lange keine Lust mehr hatte). Ich kann auch heute noch so laufen, dass ich nach 10 min am Ende bin :D .

Der Durchbruch kam dann letzten Sommer, als ich das erste Mal (Pulsuhr sei Dank, auch wenn Ihr noch so sehr drauf runterschaut :wink: ) langsam lief. Wobei, sooo langsam war's dann auch wieder nicht, aber jedenfalls langsamer als früher und plötzlich war ein Dauerlauf (> 1h) auch gar kein Problem mehr.

Trotzdem mein Respekt für alle, die nach der Intervall-Methode anfangen und dranbleiben...

Michael

Runterschauen - nö!

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stachelbär hat geschrieben:... Der Durchbruch kam dann letzten Sommer, als ich das erste Mal (Pulsuhr sei Dank, auch wenn Ihr noch so sehr drauf runterschaut :wink: ) langsam lief. Wobei, sooo langsam war's dann auch wieder nicht, aber jedenfalls ...


Hi Michael,
ich schaue als bekennender Pulser nicht auf dich herunter. Schonmal einer.

Grüße
Meerbuscher Lanklaufer

28
Kylie hat geschrieben:Interessant!
Ich meine, dass man dann doch schon arg mit seiner Fitness und Gesundheit geschludert haben muss, wenn die Rache so schlimm ausfällt: 2 min Laufen, danach kapputt: das war für mich auch, als ich noch nicht lief, nie ein Thema.
Tja Kylie, ich gebe zu, daß ich geschludert habe - all die langen Jahre nach der Schule, Berufsausbildung, Kinder, Weiterbildung, Job... :nick: Das ist natürlich nicht schön, das ist fatal!!!, läßt sich auch nicht rückgängig machen. Aber ich habe die Kurve dann doch nochmal gekriegt :daumen: . Und da bin ich verdammt froh drüber.

Schön für Dich und all jene, die niemals das Problem hatten, aber genauso schön für all jene, die sich dann doch noch mal aufraffen, aus den alten, eingefahrenen Gleisen ausbrechen und sich selbst noch einmal ein ganz neues Lebensgefühl verschaffen.

Und Eines kannst Du mir glauben Kylie: ich bin meinem Körper verdammt dankbar, daß er so wunderbar mitspielt, mir all die Sünden der Vergangenheit nicht nachträgt und mir stattdessen eine riesige Portion Lebensfreude und Power serviert! Heute möchte ich das Laufen nicht mehr missen. Es gehört zu meinem Leben und bereichert es, sei es mit Wettkämpfen oder neuen Freundschaften :daumen: . Oder einfach nur die veränderte Sicht der Dinge, den Grashalm am Wegrand, den Schnee unter den Laufschuhen, der Regen im Gesicht, wenn man seine Welt im Laufschritt durchquert.

Ach so, und eins möchte ich noch richtigstellen: :prof: wirklich "kaput" war ich nach den anfänglichen 2 min ja gar nicht - das ist ja der Sinn dieser Anfängerpläne. Deshalb bin ich ja auch dabei geblieben!

Liebe Grüße an alle Anfänger, Fortgeschrittenen :wink: , ewig Fitten, Neufitten (oder doch nur mit einem "T"?)

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

29
Mein allererster Laufversuch war ein Quassellauf von 10 km in 1:39, unterbrochen durch zwei Ampeln. Keine Gehpausen, keine Seitenstiche, einfach nur gemütlichst. Passiert mir heute noch gelegentlich :wink:

Allerdings war das 1998, mit 127 kilo, Tendenz zur 128, ich fand das mangels Vergleich schnell :hihi:
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

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Kylie hat geschrieben: trotzdem finde ich es fast unglaublich, dass so viele Menschen in dieser Art und Weise anfangen müssen/sollen.
Dazu fällt mir mal wieder spontan der Meister ein:

"Manches können wir nicht verstehn."
Lebt nur fort, es wird schon gehn.
(J. W. Goethe) :P

Ich glaub' der konnte nicht laufen, oder?. Aber ich glaube auch, als Gesellschaft wäre mir so ein Mensch die meiste Zeit des Lebens - wenn ich wählen müßte - lieber als z. B. ein Boris Becker :help: , Lothar Mattäus :sabber: oder ein :gruebel: :gruebel: :gruebel: ... eieieiei ... ich stelle fest, dass ich nicht EINEN berühmten Läufernamen kenne :nee: :nee: :nee:

31
Das ist wohl weitgehend eine Frage der Geschwindigkeit und der Leidensfähigkeit. Eine Stunde ist ganz hübsch lang, ich würde es dem "Normal-Anfänger" nicht empfehlen. So 20 - 30 Minuten Joggen sollte eigentlich auch als Anfänger drin sein, aber wenn man ewig unterbewegt (Copyright: Mändi) war, oder gesundheitlich stark angeschlagen ist, oder starker Raucher oder deutlich übergewichtig usw., gelten natürlich andere Maßstäbe. Heutzutage mach ich auch gelegentlich Gehpausen auf längeren Läufen (bergauf), paar Sekunden nur, habe gelernt, daß dies kein Verbrechen ist :prof:

Liebe Grüße
Jürgen

32
gnies hat geschrieben:Mein allererster Laufversuch war ein Quassellauf von 10 km in 1:39, ..............................
Allerdings war das 1998, mit 127 kilo, Tendenz zur 128, ich fand das mangels Vergleich schnell :hihi:
:eek: Waaaas ?
Mit so nem Gewicht auf Anhieb sooo lange und weit gelaufen ? :gruebel: :motz: :motz: :motz: :tocktock:

Ich lief damals ca. 2 Jahre regelmäßig, und laufe nun seit dem Winter (wirklich regelmäßig), und wie du in meinem Thread lesen konntest heute zum ersten mal überhaubt 10 km (in 1:20), um so erstaunlicher finde ich deine Leistung 1998 *kriegtStielaugen*

Mir ist aber auch so ein Begabter bekannt, der ohne je Laufen trainiert zu haben auf anhieb (beim Bund) bei 5 km Läufen vorne im ersten Drittel der Läufer eintraf.
Der Typ hatte einfach eine wahnsinns Konstitution, wurde nie krank, war kräftig.

Um zum Thema zu kommen, ich denke nicht, dass das so selten ist.

Selber bin ich aber der Typ (Läufer), der sich die km und Laufzeiten erarbeiten muß ... :motz:

33
@ Schnatterinchen


Volle Zustimmung: wenn man dann so wie Du die Kurve kriegt, ist das eine Wahnsinns-Leistung - und vollkommen egal, wie Du den Einstieg geschafft hast.

Ich schaue auch nicht auf die Leute herab, deren Fitness-Stand anfangs sehr dürftig ist. Hauptsache, sie tun was dagegen.

Jeder hat halt einen individuellen Konditionsstand ...es zählt am Ende nur, was man dann nachher draus macht!!!

Insgesamt finde ich es nur bedenklich, wie sehr das Bewegungstier Mensch im Laufe der Evolution "degeneriert" ist. Und jetzt bitte, bitte nicht gleich prügeln, ich will keinem von uns hier Degeneration unterstellen :)

Ich kriege täglich mit, dass Leute nicht mehr 200 m zum Bus laufen können, und wenn sie's dann doch mal schaffen, ist das Gekeuche unvorstellbar. Da frage ich mich dann immer: wie kann man es so weit kommen lassen?

Gruß

34
Kylie hat geschrieben:
Insgesamt finde ich es nur bedenklich, wie sehr das Bewegungstier Mensch im Laufe der Evolution "degeneriert" ist. Und jetzt bitte, bitte nicht gleich prügeln, ich will keinem von uns hier Degeneration unterstellen :)

Ich kriege täglich mit, dass Leute nicht mehr 200 m zum Bus laufen können, und wenn sie's dann doch mal schaffen, ist das Gekeuche unvorstellbar. Da frage ich mich dann immer: wie kann man es so weit kommen lassen?

Da hast Du völlig recht und es ist erstaunlich, wie sich die Sicht der Dinge doch ändert. Sehe ich heute eine "übertrieben sesshafte Person", dann erwisch ich mich ständig bei dem Gedanken: "Du solltest mal Laufen gehen" :D Oder wenn ich im Supermarkt jemanden sehe, der deutlich zu viel auf den Rippen hat, schau ich in seinen Einkaufskorb und suche vergeblich Obst und Gemüse... statt dessen riesige Fleischpakete, Chips...:eek: Das ist mir schon fast peinlich, aber es sieht ja keiner :wink: . Und das Alles, obwohl ich vor einem Jahr noch genau zu dieser Fraktion gehört habe :hihi: .

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

35
@schnatti: "Eifer der Konvertierten" nennt man diese Leidenschaftlichkeit wohl. Hab ich auch. Solang wir den Mitbürgern nicht den Wagen neu sortieren... :hihi:
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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JuergenF hat geschrieben: So 20 - 30 Minuten Joggen sollte eigentlich auch als Anfänger drin sein, aber wenn man ewig unterbewegt (Copyright: Mändi) war, oder gesundheitlich stark angeschlagen ist, oder starker Raucher oder deutlich übergewichtig usw., gelten natürlich andere Maßstäbe. Heutzutage mach ich auch gelegentlich Gehpausen auf längeren Läufen (bergauf), paar Sekunden nur, habe gelernt, daß dies kein Verbrechen ist :prof:

Liebe Grüße
Jürgen


ne, Verbrechen sind Gehpausen nicht, habe ich mir aber als blutiger Anfänger nicht zugestanden....20 minuten war mein allererster Lauf lang...und dann war ich noch nicht ausbewegt (copyright mändi)...man war ich erstaunt, 2 Wochen später hatte ich die Stunde geknackt.
Ähm...dann haben sich auch die Knie bald so ein bisschen zu Wort gemeldet, da hatte ich aber noch nicht gelernt auf den Körper zu hören, ausserdem stand ein Wettkampf vor der Tür.
Ich denke jedenfalls, wenn man sich anfangs die Pulsuhr umschnallt und akzeptiert, das es langsam geht, dann kann man 20-30 minuten...im Notfall mit Gehpausen :nick: schaffen...das ist der Weg aus der Unterbewegung.

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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[quote="Kylie

Ich kriege täglich mit, dass Leute nicht mehr 200 m zum Bus laufen können, und wenn sie's dann doch mal schaffen, ist das Gekeuche unvorstellbar. Da frage ich mich dann immer: wie kann man es so weit kommen lassen?

Gruß[/QUOTE"]

Hmm, auch ich keuche noch immer, wenn ich zum Bus renne und vor allem danach. Ich glaube aber, dass mittlerweile meine "Trefferquote" der tatsächlich noch erreichten Busse/Bahnen/sonstwas höher ist, weil ich einfach schneller geworden bin :D

Ansonsten denke ich, ist es wirkliche ine "Erziehungssache" (durch Bücher, Zeitschriften, Internet usw). Ich denke, viele Anfänger könnten auch, sagen wir mal eine halbe Stunde oder so durchlaufen, vielleicht auch eine Stunde, keine Ahnung. Aber überall (auch halt hier im Forum von denjenigen, die so angefangen haben) wird diese 1 Minute laufen - 1 Minute gehen-Methode empfohlen - etwas, worauf ich bei meinen allerersten Laufversuchen ehrlich gesagt, nie gekommen wäre. Ich bin ganz zu Anfang (soweit ich mich erinnere) ca. 40 min. durchgelaufen - auch nicht der Reißer. Ob ich mehr geschafft hätte, weiß ich jetzt nicht mehr, aber 40 min. waren damals in meiner MP3-losen Zeit das Längste, was ich (geistig) schaffte (von Fahrtspiel hatte ich damals natürlich auch nix gehört, so dass ich das Laufen nach ner Zeit einfach als sehr eintönig empfand - und das, obwohl ich damals regelmäßig geschwommen bin)
Für weniger wäre ich allerdings auch nicht auf die Piste gegangen - da hätte mich damals der ganze "Zeitaufwand" mit Umziehen, Duschen, evtl. noch zum Park (von zu Hause loslaufen, hatte ich mich damals nicht getraut - es hätte mich ja jemand sehen können...) fahren usw. einfach davon abgehalten.

Nur, überall wird heutzutage vor Überlastung gewarnt - wer weiß, vielleicht hätte ich auch so angefangen, wenn ich gewusst hätte, dass ich so hätte anfangen müssen... :gruebel:

Gruß

Anke

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Kylie hat geschrieben:Ich finde, wenn man nicht richtig viele Pfunde zu viel rumschleppt

Und ich finde, dass ganz allgemein zuviel auf dem Faktor 'Gewicht' rumgeritten wird. Ausdauer hat nichts aber auch gar nichts mit Gewicht zu tun. Tempo und die Belastung für die Gelenke wahrscheinlich schon. Aber auch da hat man ja Erfahrungen (es sei denn man hat wirklich nie einen Meter zu Fuß zurückgelegt) Mein Gewicht war schon immer verhältnismäßig hoch und meine Gelenke haben nie auch nur das kleinste bisschen gemurrt. Ganz im Gegensatz zu meinem schlanken Ehemann, der wirklich seehr vorsichtig sein muss, um sich nicht zu üerlasten.

Foglgende nette Story zum Thema 'Übergewichtige schaffen das bis auf Ausnahmen nicht' ist mir gestern wieder eingefallen. Sie spielte sich in einem Fitnesskurs für Übergewichtige ab: wir (alle gestandene runde Damen zwischen 30 und 40) spielten ein total albernes Spiel mit im Prinzip langsam im Kreis laufen, sich ab und zu etwas schneller und mit variierten Bewegungen (seitwärts, Hopserlauf) gegenseitig überholen etc. Irgendwann sagte die Kursleiterin: ist euch aufgefallen, dass ihr alle ohne Probleme schon eine Viertelstunde lauft? Niemand war es aufgefallen, allen ging es gut und alle konnten noch ne Weile weiterspielen. Moral: Übergewichtige können das auch und nicht nur die Peitsche motiviert.

Tina

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Kylie hat geschrieben:Ich kriege täglich mit, dass Leute nicht mehr 200 m zum Bus laufen können, und wenn sie's dann doch mal schaffen, ist das Gekeuche unvorstellbar. Da frage ich mich dann immer: wie kann man es so weit kommen lassen?
Ich fahre im Jahr so ungefähr 50.000 km mit dem Zug, da ist der eine oder andere Sprint inclusive. Du kannst mir glauben, dass das etwas ganz anderes ist, ob man (mit Gepäck) Treppe hoch und runter einen Sprint hinlegt oder ob man (auch durchaus schnell) in Laufsachen 20 km zurücklegt.

200 m im Sprittempo (man sieht, dass der Bus schon fast wieder anfährt) schlauchen auch trainierte Leute extrem.

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Ich bin nach 4 Monaten Walking zum Laufen gekommen und habe dabei die Walkingeinheiten ganz langsam gegen Laufeinheiten ausgetauscht.

Beim Walking bin ich jeden Tag für 1-1,1/2 Std draußen gewesen und habe zwischen 6-15km zurück gelegt. Als ich dann mit LAufen angefangen habe, war das erste mal 15min laufen und 15min walken.
Eine Woche später bin ich dann ohne Pause 60min durchgelaufen. Den Tag damach wollte ich dann sehen, wie weit ich doch mit etwas Tempo komme und bin genau 8km gekommen. Habe nach zwei Wochen das Walking ganz eingestellt und bin nur noch gelaufen.
Wobei ich bei meinen ersten langen Läufen über 15km auch schon mal Walkingpausen eingelegt habe..
Aber meine Frau ertappt mich auch immer wieder dabei, wenn ich sehe, wie viele zu kleine Menschen es doch für ihr Gewicht gibt. Das liegt aber wohl daran, das man seinen Blick für solche Sachen vorher nicht hatte, oder nicht haben wollte.

Gruß
Markus,
der sich selber an die Nase faßt.
Bild

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@Tina und Ralf


Tina, mit richtig viele Pfunde meinte ich eben auch richtig viele Pfunde, nicht so ein paar Kilogramm über dem Normalgewicht. Wer etwas - man nennt das doch: mollig - ist, oder eben stabiler, braucht sich natürlich nicht zu verhalten, wie jemand, der wirklich dick oder meinetwegen fett ist.
Insofern unterstelle ich auch nicht, dass ein/e Läufer/in, die eben deutlich, aber nicht drastisch über dem Normalgewicht liegt, direkt Angst um Bänder und Gelenke haben muss.
Ralf, ich dachte da an Männer und Frauen mit Handtäschchen, nicht an Rucksack-und Kofferträger! :)
Ich sprinte täglich zum Bus, das ist so ein Hobby von mir: kann "startklar" aus dem Fenster die Straße hochgucken, ob er kommt und dann zack raus aus der Tür und im Galopp die 200 m bis zur Bushaltestelle. Ich hab's auch schon diverse Male nicht geschafft, aber das ist halt Risiko. Kann auch sein, dass ich noch ne Minute schwer atme, aber nicht minutenlang, was ich echt schon häufig bei Jahrzehnte jüngeren und auch nicht unbedingt verfetteten Schülern miterlebt habe!

Gruß
Manu
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/
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