Murphy's Law

Kennt ihr das eigentlich auch?
Ihr lauft auf eine Straßenkreuzung zu und just in dem Augenblick, wo ihr die Straße überqueren wollt, kommt ein Auto, so dass ihr den Lauf unterbrechen und warten müsst.
Oder ihr lauft auf eine vielbefahrene Straße mit Ampel zu. Ihr seht schon aus der Ferne die grüne Ampel, gebt Gas, doch es reicht nicht mehr. Gerade als ihr die Straße erreicht, ist schon wieder rot und ihr müsst (lange) warten.
Oder ihr wollt kurz vor Laufstart nochmal eben ins Gebüsch oder hinter ein Auto am Parkplatz, um größere oder kleinere "Geschäfte" zu erledigen. Just in dem Moment parkt ein Wagen neben euch ein oder ein Radfahrer fährt am Gebüsch vorbei und sieht euch zu.
Oder der größte Hit: In der Umkleide im Fitness-Studio. Hunderte von Schränken und kaum Publikum. Ihr geht zu eurem Spind, stellt die Tasche ab und beginnt mit dem Ausziehen. Alles (besonders im Winter immer wieder prickelnd wegen der vielen Klamotten, die man anhat) ist schön ausgebreitet auf der Bank davor. Ausgerechnet jetzt kommt jemand, der den Spind neben eurem hat und ihr könnt eure Brocken wieder einsammeln und woanders hinlegen.
Mir passieren solche Sachen ständig. Bin ich da allein auf weiter Flur

Stelle Dir vor, Du sitzt auf der Toilette. "Neben" Dir sitzt auch jemand. Dann klingelt auf einmal Dein Handy ...

Angie hat geschrieben:Kennt ihr das eigentlich auch?
Ihr lauft auf eine Straßenkreuzung zu und just in dem Augenblick, wo ihr die Straße überqueren wollt, kommt ein Auto, so dass ihr den Lauf unterbrechen und warten müsst.

Ja.

Oder ihr lauft auf eine vielbefahrene Straße mit Ampel zu. Ihr seht schon aus der Ferne die grüne Ampel, gebt Gas, doch es reicht nicht mehr. Gerade als ihr die Straße erreicht, ist schon wieder rot und ihr müsst (lange) warten.

Da hilft nur, so heftig der Ampel entgegen zu wetzen, dass du dich über eine Pause freust.

Oder ihr wollt kurz vor Laufstart nochmal eben ins Gebüsch oder hinter ein Auto am Parkplatz, um größere oder kleinere "Geschäfte" zu erledigen. Just in dem Moment parkt ein Wagen neben euch ein oder ein Radfahrer fährt am Gebüsch vorbei und sieht euch zu.

Sieht das hoffentlich nicht zum ersten Mal, und wenn schon, Sch... drauf.

Oder der größte Hit: In der Umkleide im Fitness-Studio. Hunderte von Schränken und kaum Publikum. Ihr geht zu eurem Spind, stellt die Tasche ab und beginnt mit dem Ausziehen. Alles (besonders im Winter immer wieder prickelnd wegen der vielen Klamotten, die man anhat) ist schön ausgebreitet auf der Bank davor. Ausgerechnet jetzt kommt jemand, der den Spind neben eurem hat und ihr könnt eure Brocken wieder einsammeln und woanders hinlegen.

Ich nehm bewußt unbelebte Ecken, nie den Spind direkt an der Abschlßseite, sondern einen weiter nach innen, dann könnte ich schlimmstenfalls nach außen ausweichen, weil eingekesselt zu werden ist extrem unwahrscheinlich. Außerdem: wer zuerst kommt, ist früher fertig mit dem Bild.

Mir passieren solche Sachen ständig. Bin ich da allein auf weiter Flur

Bestimmt nicht. :funnypost

Angie hat geschrieben:Mir passieren solche Sachen ständig. Bin ich da allein auf weiter Flur

Dazu gab es mal einen Artikel im ONLINE SPIEGEL:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 57,00.html

Leider inzwischen kostenpflichtig.

Sinngemäß und vereinfacht zusammengefaßt heißt es dort, dass es eine Frage der unterschiedlichen Wahrnehmung bzw. Erwartungshaltung ist.

Jedem passieren im Grunde genauso viele positive wie negative Dinge - summa summarum. Nur nimmt nicht jeder die gleichen Dinge mit der gleichen Bedeutung wahr. Teilweise sogar im Gegenteil: Manche halten sich für die geborenen Pechvögel, weil ihr Fokus auf Negativereignissen liegt.

'Hans im Glück' konnte sich dagegen nur deshalb für einen Glückspilz halten, weil er jedem Ereignis die positive Seite abgerungen hat.

Mir selber ist aufgefallen, dass es nicht immer gleich ist - an Tagen mit guter Ausgangslaune denke ich, die Welt dreht sich nur für mich: ich sehe eben nur die grünen Ampeln, die netten Menschen, die lustigen Begebenheiten - und provoziere damit natürlich auch selber wieder weitere 'nette' Begegnungen und Ereignisse.

An den 'grauen' Tagen plötzlich sehe ich nur die miesen Seiten des irdischen Jammertals - jeden Pickel, jeden blöden Radfahrer, der mich auf ausgewiesenen Fußgängerwegen fast platt fährt unddann noch anmeckert ... (überhaupt finde ich, dass die Gattung der Radfahrer hier mal langsam einen hübschen Feinbild-Thread verdient hätte ... )

Also: bis auf seltene Ausnahmen alles eine Frage der selektiven Wahrnehmung und der Erwartungshaltung.

Ich kenne das Phänomen nur von einzelnen Tagen. Man ist morgens schon wie erschlagen, trifft den ganzen Tag nur Idioten und jeder will streiten. Die eigene Familie probt den Aufstand und überhaupt müsste man die ganze Welt neu erfinden.

Komisch, von diesen Tagen gibt es jeden Monat regelmäßig vier Stück....

Als ich heute Tempotraining machen wollte und grad das 3.Intervall angefangen hatte,
kam dieser "LAUFVEREIN" und blockierte mit lahma***higen Läufen "meine" schöne Bahn.

Ich habe dann abgebrochen und noch ein bisschen Jogging und Bergsprints an anderer Stelle gemacht.


Murphy was right!

Angie hat geschrieben:Kennt ihr das eigentlich auch?

nee, aber kennst du das? du hast ein total spannendes thema, freust dich auf nen mörder-thread, den DU ALLEIN eröffnet hast und gerade wenn dein beitrag fertig ist, merkst du, dass das gerade jemand schon gemacht hat? mann, mann, mann ...

hi-hi grüße, hoffe getröstet zu haben, matthias/mr-matze

Ich dachte, mich tritt ein Pferd, wo ich den Thread las

Ja, es ist verfl*cht nocheinmal aber sowas von nervig.

Nein !
Das kann kein Schicksal, keine Fehlinterpretation meines Hirns, kein Fokkussieren aufs Negative allein sein, nein nein ...

Renne eine laaange grade übersichtliche Strecke, aber oft genau an der Strassenkreuzung will dann der Einzige Wagen in dieser Sekunde rechts abbiegen.

Immer an den engsten Stellen treffe ich auf andere, Läufer, Spaziergänger, Fahrradfahrer, Mopeds, die ganze Strecke ist frei, aber dann

Nein !
Erzählt mir nix (ich hör eh nicht hin ).

Gott prüft mich.
Er will was von mir.
Ich weiß auch halbwegs, was.
Aber es ist sooo anstrengend ...

Eigentlich verfolgt "es" mich nicht so hartnäckig. Aber diese Situation kenne ich in -meiner Empfindung nach- verschärfter Version:

Du stehst nach Party, Bar etc. nachts im dunklen am Rand des Parkplatzes um mal eben das Gemüse zu giessen. Ein Auto kommt parkt genau da ein wo es dich mit den Scheinwerfern in gepflegtes Flutlicht taucht. Vierstimmiges Gegacker von gerade verkehrsfähigen Backfischen...

Angie hat geschrieben:Kennt ihr das eigentlich auch?

Oder ihr wollt kurz vor Laufstart nochmal eben ins Gebüsch oder hinter ein Auto am Parkplatz, um größere oder kleinere "Geschäfte" zu erledigen. Just in dem Moment parkt ein Wagen neben euch ein oder ein Radfahrer fährt am Gebüsch vorbei und sieht euch zu.
Mir passieren solche Sachen ständig. Bin ich da allein auf weiter Flur

Hallo,

ich kann Dir das Buch von Paul Watzlawick "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" nur wärmstens ans Herz legen. Darin werden Fragen wie von Dir geschildert und allerlei anderes sehr gründlich behandelt. Es liest sich sehr flott und es stellt sich ein angenehmer Verblüffungseffekt ein.
Wie bereits erwähnt, hat es sehr viel mit Wahrnehmung bzw. Fokussierung zu tun - aber die Hintergründe und Kosequenzen sind noch mal ein ganzes Stück komplexer.
Insgesamt ist es eine sehr seltsame welt, die wir uns erschaffen.

Viele Grüße

Michael