Zunächst vielen Dank für die Tipps und vor allem die Schilderungen des Krankheitsverlaufes.
Weil es mich selber oft ein bisschen stört, wenn ich ein gesuchtes Problem zwar wunderbar beschrieben finde, dann aber seltener den Verlauf und noch seltener die Lösung bzw. den Weg dorthin, möchte ich das in meinem Fall anders halten, fasse nochmal kurz zusammen und beschreibe den Verlauf:
Das Problem selber schleppe ich übrigens seit meinem 10er in Feldkirchen am 4.7.05 mit mir rum. Dort - also vor 7 Wochen - trat es erstmals auf, besserte sich dann zwar schnell wieder, ging aber nie wieder komplett weg bzw. meldete sich spätestens am Morgen nach längeren aber vor allem schnelleren Einheiten umgehend wieder zu Wort (ich merke es dann im Grunde schon während des Laufes, dass es wieder so weit ist - aber wie auch schon mehrfach beschrieben, kann man einigermaßen weiterlaufen. Das schlimmste Gehumpel setzt dann erst am nächsten Tag ein und hält sich mit fortschreitender Ignorier-Tendenz in der Folge länger bzw. tritt es schneller wieder auf). Zwar lassen sich gewisse Unterschiede und Besserunge durch den Einsatz anderer Schuhe, gelegentlicher Umschnürunge etc. provozieren - aber das nützt nur temporär.
Nach dem Zehner in Dachau dann begann die Angelegenheit, zum echten Laufhindernis zu werden und damit meine genauere Recherche, bewußteres Vorgehen/Hinsehen und gezieltere 'Behandlungsversuche'. Den Fuß nach einem Lauf zu kühlen war schon immer hilfreich gewesen. Gerne hätte ich wieder den Quark eingesetzt, aber die Sehne meinte dazu, ich solle besser Tzatziki draus machen, sie fände denQuark Quark. Es nützte nichts bei mir - ich hatte sogar ein bisschen das Gefühl, der Schmerz hätte sich nach einem nächtlichen Quarkwickel intensiviert.
Also habe ich mehrere Tage lang absolut konsequent folgende Maßnahmen ergriffen:
- sofort nach einem Lauf den Fuß in Eiswasser stellen und mindestens 10 Minuten gut kühlen.
- anschließend ein warmes Bad / Fußbad
- mehrmals täglich wechselwarm abduschen (so heiß wie möglich im Wechsel mit so kalt wie möglich)
- so oft wie möglich mit dem Fuß über eine Eisrolle rollen (gefrorende Flasche o. ä. - ich benutze einen runden Kunststoff-Kühlakku, der eigentlich für Getränkekrüge gedacht ist )
- alle Schuhe - insbesondere auch Alltagsschuhe komplett kritisch daraufhin überprüfen, ob sie an den Haupt-Schmerzstellen konkret Druck erzeugen. (bei mir wurden sowohl die Lieblings-Trekkingsandalen als auch meine noch nicht lange in Benutzung befindlichen Wanderschuhe - vorerst? - ausgemustert. Die mögen das Problem nicht verursacht haben, scheinen aber dafür mitverantwortlich, dass die Sehne sich nicht wieder beruhigen kann. Wiederaktivierte Birkenstocks belasten - bei mir! - keine einzige kritische Stelle - für Wandertouren werde ich weitersehen müssen)
- den unbeschuhten Fuß so oft es geht in Bewegung halten. Bei mir rollt er unter dem Schreibtisch, wenn nicht über das Eisröllchen, über andere Dinge oder zuppelt an Tüchern etc. rum. Entspannt sehr merkbar.
- nach jedem Bad oder jeder Fußdusche wird er gründlich eingefettet bzw. eingesalbt und dabei leicht massiert - keine Schmerzen provozieren!. Ich nutze dafür Arnikasalbe, glaube aber inzwischen,die Wirkung erfolgt dadurch, dass er - trotz Strumpf - bei den verwendeten Fettmengen stärker 'glitscht', sich so der Druck gut verteilt und auch das wieder die Sehne entlastet.
- Heilerde-Wickel angerührt mit Arnika-Tinktur. Mein Gefühl sagt: es tut dem Fuß gut, kann aber auch wieder duch o. g. Effekt 'umme Ecke' wirken. Ich rühre Heilerde mit der Tinktur und etwas Öl an, streiche es auf eine Plastiktüte (sonst dringt die Feuchtigkeit sofort in die umgebenden Tücher und der verbleibende Staub auf der Haut kann nicht mehr wirken ), stelle den Fuß drauf und umwickele mit Tüchern. Einwirkzeit mindestens eine Stunde.
- abends vor dem Schlafengehen den Fuß mit viel Heilpflanzenöl einreiben
Nach dem Zehner hatte ich 4 Tage gewartet bis die Beschwerden soweit abgeklungen waren, dass ich Donnerstag wieder laufen konnte (ohne vorher die o. g. Maßnahmen vollzogen zu haben). Freitag morgen waren die Schmerzen wieder da. Über den gesamten Freitag habe ich den Fuß mit sämtlichen genannten Maßnahmen maträtiert. Durchgehend.
Ich weiß leider nicht, welche davon gewirkt haben. Oder ob es einfach nur Zufall war (glaube ich nach 7 Wochen ansteigender Schmerzen aber nicht wirklich). Für Ausschlußtests fehlt mir momentan auch die Zeit. Tatsache ist: Samstag morgen war der Druck im Fuß so winzig wie seit langem nicht - und das am zweiten Tag nach einem Lauf. Trotzdem bin ich noch nicht wieder losgelaufen, sondern habe stumpf alles weiterbehandelt.
Sonntag Morgen: *tataaaa*
erstmals völlig schmerzfrei aufgewacht und losgelaufen. Mit der Sehne hatte ich abgemacht, dass ich nur soweit laufe, bis sie sich auch nur leise muckt. Dann wäre sofort Schluß.
Sie hat mich sage und schreibe 23 Kilometer problemfrei laufen lassen. OBwohl meine Beine noch locker weitergekonnt hätten, hatte gestern der Fuß das Kommando und es war auch sofort Schluß. Zu Hause wieder: siehe oben.
Und jetzt der Clou: Montag morgen - BESCHWERDEFREI!
Wie gesagt: was geholfen hat, weiß ich nicht: aber alles zusammen auf jeden Fall. Ich werde jetzt noch eine Weile lang einfach so weitermachen, dazu die Fußgymnastik aus den Links, der Fuß bestimmt die Lauflänge, mit schärferem Tempo fällt alles flach.
Da alle drohen, dass diese Geschichte für Rückfälle anfällig ist, werde ich - wenn nötig - weiter berichten.