Meine beiden Jungs 2km, meine Frau 5 und bei mir sollte es - trotz durchwachsenem Training - der HM sein. Minimalziel: sub2; das höchste der Gefühle: neue PB um einen Wimpernschlag.
Na ja, wenigstens hatte es gestern ordentlich geregnet und ein wenig abgekühlt, dachte ich zumindest bis zum Start. Um 09:30 ging’s los. Ich gegen meine Uhr und 105 Mitstreiter (Zuschauer waren’s leider nicht so viele
). Und es war schon wieder richtig warm. Kein Wetter für einen gemütlichen Volkslauf im Kreise der Familie (wär ich doch lieber 10 km westlich nach Hamburg gefahren, da kennen mich wenigstens nicht so viele 
). Nach dem 1. Km weiß ich erst nach dem Blick auf die Uhr warum ich so schlecht Luft bekomme: 4:47 :eek:! Das halt ich doch keine 2 Km durch, also: Neues Rennen – altes Spiel: langsamer!
Die ersten 7 km (= 1. Runde) verlaufen gut. Pendele mich schnell bei 5:24 min/km ein. Knie hält, Puls auch im grünen Bereich, alles Paletti. Auch die 2. Runde verläuft ohne Besonderheiten. Und ich kann einen Zwischenerfolg vermelden: dieses Jahr werde ich von keinem der Schnellsten (Endzeit 01:18:xx) überrundet
: STRIKE! Die 3.Runde wird gleich bei km 15/16 richtig hart. Habe überhaupt keine Lust mehr, es ist heiß und ich möchte viel lieber gehen oder noch besser einfach aufhören und mich gemütlich in die Wiese setzen. Der Blick auf die Timex zeigt eine pace von 5:33. Was tun? – Beschleunigen, schließlich bin ich hier um einen HM zu laufen. Ich greife zur Wunderwaffe und mache den MP3-Player an. Klappt! Aber meine Kehle brennt. W a s s e r !!!
Das Spiel „Keine Lust haben – von der Blumenwiese träumen – beschleunigen“ wiederholt sich noch mal bei km 18 und 19. Komischerweise laufen die Beine weiter, die bekommen wohl gar nicht mit wie schlecht es mir geht. Ich bin fühle mich schlecht, matschig, bin unzufrieden.
Bei km 20 der totale Tiefpunkt
. Es brennt im Hals, meine Füße schmerzen. Ich weiß, dass das Ziel nicht mehr weit ist, aber hier will ich endlich aussteigen. Ich wünsche es mir so sehr, wie man sich wünscht nach einer durchfeierten Nacht gegen 08.00 Uhr endlich die Augen schließen zu können. Stille! Ruhe! Frieden! Plötzlich die Rettung! „T N T cause I’m dynamite, T N T …“ ACDC reißt mich aus meinen Träumen, treibt mich wieder an! Jetzt will ich ins Ziel. Jetzt will ich finishen. Ich fliege ins Stadion und über die Ziellinie. Neue PB (ein Wimpernschlag
).Und was habe ich daraus gelernt:
- keine zu hohe Erwartungen bei mangelnder Vorbereitung
- 3 x 7 Km sind ätzend
- in Barsbüttel kann ein HM schon mal 21,5 km lang sein (Timex, Durchschnittspace 5:24)
- Wer viel hadert, bekommt viele Blasen (meine Füße sehen grausam aus)
- Schweini mag ACDC nicht
