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Frage zu "zu schnellem Start"

Frage zu "zu schnellem Start"

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Wow, war für eine Formulierung mein Thema :wink: Aber ging leider nicht anders, alles anderes wäre viel zu lang geworden.

Also, ich habe heute nach 3 Tagen Laufpause einen Tempolauf über 7,4 km machen wollen. Irgendwie hat es mich gereizt auf dieser Strecke mal alles zu geben und zu sehen wie schnell ich da bin..., aber nun ja, ich wollte leider zu viel und bin zu schnell losgelaufen, so dass ich eigentlich schon nach 1km völlig fertig war :wink:
Wie gut, dass Fehler dafür da sind um aus ihnen zu lernen :D
Ich hab dann etwas langsamer gemacht und mich die "restlichen" 6,4 km durch gequält.

Resultat:
8 Sekunden (auf 7,4km) schneller als beim letzten Lauf auf dieser Distanz den ich (meines Wissens nach) NICHT mit vollem Tempo gelaufen bin. Und das alles mit einem Spaßfaktor von NULL! Danke, nicht nocheinmal :frown:

Na, auf jeden Fall wollt ich euch mal fragen was eure Erfahrungen so sagen. Wenn man zu schnell startet, kann man die Zeit, die man später verliert weil man nicht mehr alles geben kann, kompensieren indem man eine gewisse Strecke langsamer läuft um sich zu erholen und dann wieder "voll angreifen"? :gruebel: Sorry, meine Formulierungen lassen zu wünschen übrig, ich weiß glaub ich selbst kaum was ich sagen will.

Oder kann man sagen, dass wenn man zu schnell losläuft es eh schon zu spät ist für ne neue Bestzeit?

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nö, nö, nix mit aufholen!!

fang die ersten 2 - 3 km gaaaaanz langsam an, dann mach ein paar steigerungen und DANN geh auf dein gewünschtes tempo!!
liebe grüsse von eva

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Also meine Erfahrung zu einem schnellen Start ist folgende:

Ich hatte vor auf 10km eine neue PB zu laufen und bin zu schnell angegangen (die ersten 3 km ca. 10sek pro km zu schnell) und hatte dann ab km 6 überhaupt keine Spaß mehr!

Resultat: um 31 sec an der PB vorbeigelaufen und ein beschissenes Gefühl am Ende gehabt. Seitdem achte ich am Start immer betont auf Langsamkeit *g* :D


Also ich würde sagen, wer zu schnell angeht, kann die PB in die Tonne treten :)

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Smei hat geschrieben:Oder kann man sagen, dass wenn man zu schnell losläuft es eh schon zu spät ist für ne neue Bestzeit?

So würde ich das sehen. Zu schnell ist zu schnell. Klingt lapidar, aber ich fürchte so ist es. Das Kunststück besteht eben darin, sich so gut einschätzen zu können, dass man weiß, wie schnell man loslaufen darf.

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hallo Smei

ich bin den Severinslauf (10km) in Köln auch zu schnell angelaufen(liegt auch an der mit ziehenden Maße).
Punkt ist, ich habe mich richtig gequält und mal so richtig respekt vor 10km bekommen. Doch ich habe auf die Zähne gebissen und bin meine vorgenommene Zeit gelaufen. Nur mit spaß hatte das nücht mehr zu tun.
Also ich rate locker und gescmeidig bleiben und zum zweiten drittel das tempo steigern.


Gruß Georg
01. Frechener Frühlingslauf 2007 5km in 00:23:04
23.Asics- Dauerlauf im Severinsviertel 2007 10km in 50:10min
4. Galeria Nachtlauf Köln 2007 10,7 km in 54:48min
EVL Halbmarathon Lev. 2007 01:52:10 min
2.Vossen Brauweiler Abteilauf 10km in 46:53min

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Hallo Smei!

Wenn Du zu schnell angehst, bildet sich Laktat und bestimmt noch andere Abbauprodukte, die sich im Muskel nicht so gut machen. Die behindern dann bei der weiteren Arbeit des Muskels.

Für eine PB über kürzere Strecken (bis 10km) läuft man dennoch mindestens im angestrebten Durchschnittstempo an. Ein "Negativ-Split", also die zweite Hälfte schneller als die erste, gibt es eigentlich nur beim Marathon.

Über dieser "angestrebten Durchschnittsgeschwindigkeit" wird es aber sehr schwer, je Sekunde, die Du auf den ersten km zu schnell läufst, rächt sich auf den letzten km, da die Ermüdung nicht linear mit der Geschwindikkeit steigt.

Um ein kurzes Rennen optimal zu gestalten, braucht es viel Erfahrung, weil Du eben genau in der richtigen Geschwindigkeit loslaufen musst:
Zu schnell => kein Spass hast Du bereits erlebt
Zu langsam => Spass aber keine PB ist immer noch besser :daumen:

Am besten übrigens: viel trainieren, dann ist auch bei der 2. Option die Bestzeit drin... denn seit dem letzten Lauf hast Du Dich so viel verbessert, dass Du eh schneller bist!!!

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Ich gebe meistens volles Rohr, vor allem bei den kurzen Wettkämpfen. Mein HM in München war ja eh versaut, aber bei 10ern habe ich immer ne gute Taktik, bis jetzt habe ich mich von 46 min auf ne 37er Zeit verbessert. Das wird schon noch besser...

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Dee-M-Cee hat geschrieben:Ich hatte vor auf 10km eine neue PB zu laufen und bin zu schnell angegangen (die ersten 3 km ca. 10sek pro km zu schnell) und hatte dann ab km 6 überhaupt keine Spaß mehr!
Wolltet Du Spaß haben oder PB laufen?
Seitdem achte ich am Start immer betont auf Langsamkeit *g* :D
Es ist mir ein Rätsel, wie Du das dann auf kurzen Strecken wieder reinholst.
Also ich würde sagen, wer zu schnell angeht, kann die PB in die Tonne treten :)
Jau. Und wer zu langsam angeht, auch.
Das blöde an den kurzen Strecken (nach meiner eher bescheidenen Erfahrung) ist eben, dass Du nicht viel korrigieren kannst - in keine Richtung. Also musst Du versuchen, auf Zielzeit loszulaufen und irgendwie durchzuhalten. Mal klappt's, mal nicht.

Michael

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stachelbär hat geschrieben:Wolltet Du Spaß haben oder PB laufen?

Jau, schön, daß Du das ansprichst. stachelbär! Das frage ich mich nämlich auch. Ich habe weder bei TDL noch bei Intervallen wirklich Spaß, der kommt dann erst hinterher, wenn es gut funktioniert hat. Und mein 5-km-Wettkampf in PB war auch nur die ersten 3 km etwas Spaß, die letzten 2 waren hart, richtig hart!

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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hallo Smei,

wenn ich zu schnell starte, saufe ich nach ein bis zwei km ab. Wenn ich dann genügend Zeit zum Erholen habe, kann ich anschließend schneller laufen als nach einem langsamen Start.

Da das aufgrund der Erholungsdauer keine gute Taktik im Rennen ist, erledige ich den schnellen Teil vorab, so dass ich rund 20min vor dem eigentlichen Start mein Desaster bereits hatte. Dann kann ich im Wettkampf gleich abgehen, ohne dass es zu einem weiteren Einbruch kommt.

knightowl
Wer sich auf dem Seil halten will, sollte balancieren üben - wer auf dem Seil überleben will, runterfallen

Trainierbar?

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Sandra, da hast Du mir ja mal ne Frage vorweggenommen, die ich schon immer mal stellen wollte. Ich habe das Problem auch, aber eben nur auf Strecken bis 10 km. Die Theorie ist mir dabei durchaus klar. Bei Wettkämpfen hilft da eigentlich nur Einlaufen vor dem Start. Allerdings brauche ich wirklich lange, bis ich meine Betriebstemperatur erreiche. Wie soll das gehen? Ich kann ja nicht vor einem 10km-Lauf 3-4 km einlaufen, da versemmel ich ja schon unnötig Energie?!

Ich frage mich, ob man dieses 'vom Start weg in der angepeilten Geschwindigkeit' loslaufen in irgendeiner Weise trainieren kann? Klar, man kann es sicher indem man sich Tempogefühl antrainiert. Aber im Wettkampf ist es dann leider so, dass man dann doch alles über den Haufen wirft und zu schnell angeht. Wie löst man das Problem? Einfach mehr Wettkämpfe (mit reichlichem Einlaufen vorher) laufen um diese Erfahrungen zu bekommen?
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Sehe es auch so wie Stachelbaer und Schnatterinchen.
Wie Stachelbaer schon sagt, gut einlaufen und dann mit Minuten Schnitt Richtung Zielzeit starten. Sicher am Anfang noch mit gebremsten Schaum, aber die Zeit im Auge, und danach mit losen Zügeln. Es geht nicht immer aber :meinung: für nen 5/10 km Lauf das beste Rezept.

@Schnatterinchen richtig wie du sagst, manchmal muss sich auch schon mal das "Aua-Aua" Gefühl (mein Ausdruck) bei Intervallen oder TDL einstellen.
Habe gestern intensive 10 Tage mit viel IV (z.B. 7 x 1000 m mit HF etwas über Renntempo) mit einem 15 min. TDL mit max. Tempo abgeschlossen. Beim Einlaufen von 4 km im Regen war ich noch der glücklichste Mensch der Welt um dann nach rund 9 min. der 15 min. festzustellen, dass ich begonnen habe mich selber zu beschimpfen :motz: um das Tempo durchzustehen. Nach 12-13 min. dann sogar laut :motz: :motz: und nicht mehr nur im Geiste. Ich habs durchgestanden und mich die ersten 2 min. nach Tempodrosselung gehasst.
Nach 2 der rund 5 km Auslaufen fing ich schon wieder an der glücklichste Mensch der Welt zu sein (im Regen!).

Vielleicht ist mein Einwurf jetzt etwas am Thema vorbei, aber man muss auch mal im Training mit Extremen spielen um im Wettkampf mehr "Spass" zu haben.

:wink: Um eventuellen Rückfragen vorzubeugen, nein ich stehe nicht auf selbstgeißelung und habe keine masochistische Veranlagung, habt ihr euch noch nie selbst beschimpft?

Grüße an alle

Micha
Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!

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Steif hat geschrieben:Sandra, da hast Du mir ja mal ne Frage vorweggenommen, die ich schon immer mal stellen wollte. Ich habe das Problem auch, aber eben nur auf Strecken bis 10 km. Die Theorie ist mir dabei durchaus klar. Bei Wettkämpfen hilft da eigentlich nur Einlaufen vor dem Start. Allerdings brauche ich wirklich lange, bis ich meine Betriebstemperatur erreiche. Wie soll das gehen? Ich kann ja nicht vor einem 10km-Lauf 3-4 km einlaufen, da versemmel ich ja schon unnötig Energie?!

Ich frage mich, ob man dieses 'vom Start weg in der angepeilten Geschwindigkeit' loslaufen in irgendeiner Weise trainieren kann? Klar, man kann es sicher indem man sich Tempogefühl antrainiert. Aber im Wettkampf ist es dann leider so, dass man dann doch alles über den Haufen wirft und zu schnell angeht. Wie löst man das Problem? Einfach mehr Wettkämpfe (mit reichlichem Einlaufen vorher) laufen um diese Erfahrungen zu bekommen?
ich kenn keinen läufer, der bei wettkämpfen sofort in wettkampfgeschwindigkeit ohne einlaufen losstürmt!! zumindest bei distanzen bis halbmarathon!!
ich lauf vor einem 5er schon vorher 5 km mit steigerungen, vor einem 10er auch 4 - 5 km ein, sonst brauch ich zu lange, bis ich meinen rythmus finde! selbst vor einem halbmarathon laufe ich mich ca 3 km ein, denn es ist sicher nicht gesund, sofort schnell loszurennen. ein "kaltstart" ist zu belastend für den körper!
liebe grüsse von eva

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Steif hat geschrieben:
Ich frage mich, ob man dieses 'vom Start weg in der angepeilten Geschwindigkeit' loslaufen in irgendeiner Weise trainieren kann? Klar, man kann es sicher indem man sich Tempogefühl antrainiert. Aber im Wettkampf ist es dann leider so, dass man dann doch alles über den Haufen wirft und zu schnell angeht. Wie löst man das Problem? Einfach mehr Wettkämpfe (mit reichlichem Einlaufen vorher) laufen um diese Erfahrungen zu bekommen?

Ich denke trainieren kann man das nicht, man läßt sich von den anderen Läufern anstecken, die auch wie die Teufel losrennen. Ich habe am Sonntag auch wieder diese Erfahrung machen müssen, war nach den ersten 3 km schon platt.

Eigentlich sollte man als Letzter starten und sich aus der Starteuphorie raushalten und von Anfang an in seinem Tempo hinterherlaufen. Man überholt dann die meisten Zuschnellstarter eh wieder, wenn man sein Tempo gefunden hat! Aber wer macht das schon. :prof:
Der Schmerz geht - der Stolz bleibt

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Also ich kann mich den Kollegen nur anschließen, wenn ich richtig Tempo knüppel hat das nur sehr begrenzt mit Spaß zu tun. Da muß man dann halt teilweise auch beißen. Finde ich aber gerade geil, wenn die Beine behaupten, es ginge nix mehr und der Geist dann trotzdem für die letzten Kilometer noch eine Temposteigerung rausholt :megafon:

Die Einteilung bei meinen 10ern sah bisher immer wie folgt aus: Erstmal zu schnell loslaufen :P
Das ist IMHO absolut verträglich, wenn man es früh genug merkt. Bei Km 2 oder 3 habe ich es dann meist besser im Griff und komme in meinen Rhythmus. Zwischen Km 5 und 8 muß ich oft beißen um das Tempo zu halten, in diesem Moment schwöre ich mir dann immer, nie weider einen 10er zu laufen. Irgendwo zwischen Km 8 und 9 wachsen mir dann nochmal Flügel. Das nahe Ziel und der Wunsch, noch einige Läufer einzusammeln verleihen mir Kraft um nochmal richtig Gas zu geben, auch wenn es objektiv nur einige wenige Sekunden pro Km sein mögen.

So ungefähr.

Hendrik

Theorie und Praxis

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Hi,

Ich denke, wir sind uns einig, dass ein relativ gleichmäßiger Split am ehesten zum Ziel führt, obwohl ich mal irgendwann in der Spiridon mal gelesen habe, dass km 1 und km 10 bei gleicher Belastung (auf flacher Strecke) etwas schneller sind (sein können). Bei km 1 hat das wohl etwas mit dem Stoffwechsel am Anfang zu tun. Beim letzten km kommen vielleicht irgendwelche Endorphine dazu und die psychische Komponente spielt beim letzen km bestimmt auch eine Rolle.

In der Praxis ist es halt mangelnder Orientierung oft sehr schwer auf dem ersten km das richtige Tempo zu finden. Wichtig ist, dass man nach einem schlecht getroffenen Anfangstempo auf dem ersten km nicht den Glauben an eine gute, mögliche Endzeit verliert. Denn selbst, wenn km1, sagen wir mal 5% zu schnell oder langsam (+/- ca. 10s/km) ist, ist m.E. immer noch ein zu 99% :wink: ideales Rennen möglich, vorausgesetzt natürlich man reagiert richtig nach dem ersten Split.

Zum Einlaufen:
Mit 2km langsamem Einlaufen und 2-3 Steigerungen danach verschwendet man m.E. keine Energie, die z.B. ein 10km-Rennen negativ beeinflusst (es sei denn man trainiert 10km/Woche :wink: )

Gruß,
Ray :wink:
Gesperrt

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