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Einmal Brocken und zurück

Einmal Brocken und zurück

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Meine Vorfahren waren Anhaltiner. Das merkt man manchmal. Letzten Sonntag wollte ich es wissen. So wie ein Muslime einmal im Leben einen Hadsch mitgemacht haben muß, so mußte ich einmal im Leben auf den höchsten Berg des Harzes, das Regionalheiligtum, die "Kaaba" : der Brocken. Und das natürlich nicht wandernd oder mit dem Rad - sondern laufend. Daß ich es bisher nicht geschafft hatte, war nicht unbedingt meine Schuld. Über 28 Jahre durfte niemand auf den Berg, der nicht Angehöriger der Sowjetarmee oder auf dem westlichsten Horchposten beschäftigt war. Das war gut für die Natur und schlecht für den Tourismus. Seit 16 Jahren darf wieder jeder rauf, vom Westen und vom Osten, per Pferd, Bahn, Rad oder pedes. Die Natur zu schützen, war eine gute Idee und wurde fortgesetzt : kein Bus, PKW oder Laster belastet die gute Luft, von Pferdeäppeln mal abgesehen....

Wie ein Märchenwald säumen hohe Fichten das nördlichste Mittelgebirge, den Harz, den sich Anhalt und Niedersachsen teilen. Über Wege, die mit Fichtennadeln gepolstert oder Stolpersteinen gespickt sind, geht es entlang von Flüssen und Hochmooren, vorbei an mossbewachsenen Mini-Felsen. Daß hier über Jahrhunderte Forstwirtschaft betrieben wurde, ist kaum vorstellbar und man sieht es den Wäldern zum Glück auch nicht an.

Der Brocken ist 1142 Meter hoch. Ich "platziere" mich 3 Tage vorher strategisch günstig, 620 Meter über Normalhöhennull (NHN), in einem Ort nördlich von Elend und Sorge. Schierke ist klein, aber fein und der beste Ausgangspunkt für Wanderungen durch den Harz. Der morgendliche Trainingslauf wird zum absoluten Genußlauf. Weit und breit kein Mensch, kein Auto, kein Hund. Nur dichter Wald, Vogelgezwitscher, frische Luft und das Plätschern der Kalten Bode neben dem Weg. Am liebsten würde ich stundenlang Eichelhäher aufscheuchen und nach Luchsen, Waschbären und Rehen Ausschau halten. Doch für die Pinselohren und Rehe war ich wohl zu laut, und die Bären, die eigentlich Katzen(artige) sind, waren zu faul zum waschen.

Über die unsichtbare Fauna tröste ich mich mit dem Auffrischen meiner Kenntnisse zur Flora hinweg und entdecke Fingerhut, Huflattich und Wollgras. Die Wiesen und Moore duften und glitzern vom Tau. An den Steigungen pumpe ich soviel Waldluft wie möglich in meine Lungen. 8, 12 und 7 Kilometer stapfe ich durch den Nationalpark, ungeachtet meines Trainingsplanes und der Wochenkilometer.

Sonntagmorgen. Das Wetter kann sich nicht so recht entscheiden und wechselt ständig zwischen leichter Bewölkung und Sonne. Die Temperaturen sind ideal : 17°C bei hoher Luftfeuchte, ohne Wind. Nach einem ausgiebigen Frühstück schicke ich meine Versorgungsmannschaft auf den Weg Richtung Brocken. In zweieinhalb Stunden wollen sie auf den Brocken wandern. Neben Wasser habe ich ihnen noch eine dicke Jacke aufgebürdet, denn in 1142 Metern NHN ist es 8°C kalt. Ich starte fast anderthalb Stunden später, nehme aber statt der steilen Abkürzung über Eckerloch die Brockenstraße. 500 Meter Höhenunterschied möchte ich lieber auf Serpentinen und laufend bewältigen.

Zur Sicherheit nehme ich mein Handy und meine feuerwehrrote Laufjacke mit - sollte ich vor Erschöpfung am Hang kleben oder in den Wald kullern, finden sie mich auf jeden Fall. Pflaster nehme ich nicht mit - es muß auch ohne Stunt gehen. Über die Kalte Bode und die Schluftwiesen gelange ich aufgewärmt nach 2 Kilometern zur Brockenstraße. Auf dem letzten Wegweiser war der Weg bis zum Gipfel mit 8,5 Kilometern angegeben. Das sollte ich bei diesen Steigungen in knapp über einer Stunde schaffen. Die meisten Wanderer schlagen sich nach einem kurzen Stück auf der Brockenstraße in die Büsche und kürzen über Eckerloch ab oder nehmen ein paar Kilometer weiter den gleichen Weg, den Goethe 1777 gegangen ist. Nur die Radler, Kinderwagenschieber und Fußkranken müssen die Straße nehmen - und solche wie ich.

Die Straße ist asphaltiert und schlängelt sich Höhenmeter für Höhenmeter durch den Wald. Ab und zu hat man einen sehr schönen Ausblick auf die Berge und Wälder, den zweithöchsten Berg, den Wurmberg, erkenne ich an seiner Schanze und genieße im "Vorbeilaufen" den Ausblick. Mit jedem Höhenmeter steigt auch mein Puls und pegelt sich bei 170 bis 175 ein ! Ich schnaufe wie die Harzer Schmalspurbahn, die stündlich Touristen auf den Brocken bringt und die ich über mir vorbeidampfen sehe und höre.

Mir wird warm, richtig warm. Meine Gesichtsfarbe hat sich meiner Laufjacke angepaßt, die ich mir schon 10 Minuten nach dem Start um den Bauch gebunden habe. Zuerst überhole ich ein paar einsame Wanderer, die sich entgeistert umsehen, als ich mich von hinten anschnaufe. Auch wenn ich nicht so aussehe, ziehe ich noch locker mit 10 km/h an ihnen vorbei. Als nächstes sehe ich den Pferdewagen, der sich mit 2 PS kaltblütig den Berg hochquält. Ich überlege, ob ich links oder rechts überholen soll. Was ist, wenn eines dieser riesigen Tiere erschrickt, wenn ich plötzlich wie ein rotes Tuch neben ihm auftauche ? Plötzlich schießen bergab zwei Mountainbiker am Wagen vorbei - und werden von den Pferden stoisch ignoriert. Erleichtert überhole ich die Fuhre, deren Insassen sprachlos registrieren, daß sie sich im Schneckentempo vorwärts bewegen. Nur der Kutscher ruft "Bravo !" und gibt seinen Pferden die Zügel - aber die wollen und können mich nicht mehr einholen.

Meine Herzfrequenz zeigt mir ganz deutlich, daß ich ein Flachlandtiroler bin. Ich freue mich über jedes NHN-Schild - die 700, 800, 900 Höhenmeter fallen. Jeder Meter wird gelaufen. An den extremsten Steigungen falle ich auf 8 km/h zurück, kann aber das Tempo an den flacheren Stellen wieder bis auf 10 km/h steigern. Bei Kilometer 7 steht an einer Kreuzung ein Wegweiser. Ich habe die Wahl zwischen 5 und 5,5 Kilometern und laufe einfach die Brockenstraße weiter hoch. Immer wieder rasen Radler mit schätzungsweise 50 km/h ohne Helm an mir vorbei ins Tal. Ich möchte nicht wissen, was sie über mich denken, wahrscheinlich das gleiche, was ich über sie denke, wenn ich mir vorstelle, wie sie auf dem Schotter wegrutschen und in den Wald fliegen ....

Auf den letzten 200 Höhenmetern wird es voll auf der Strecke. Die Wanderwege münden hier auf die Brockenstraße. Einige Wanderer sehen so aus, als hätten sie einen Marathon hinter sich. Jede Bank am Weg wird besetzt. Sowas Beklopptes wie mich haben sie noch nicht gesehen und so mutiere ich zur temporären Sehenswürdigkeit. Der Brocken hat eine Hexe mehr.... Als ich dann sämtliche Radler an den Steigungen überhole, muß ich mir das Lachen verkneifen. Im niedrigsten Gang trampeln sie vor sich hin und fallen fast vom Rad, als ich an ihnen vorbeiziehe. Einer outet sich als Läufer und erkundigt sich fachmännisch nach meinem Puls, bevor er seinem Kumpel rät, das Fahrrad wegzuschmeißen - mit Laufen wäre man schneller.

Inzwischen habe ich noch einen weiteren Pferdewagen überholt. Die lustige Herrenrunde darin johlt und feiert und bringt mir ein Ständchen. An der letzten Steigung, bei 1000 Höhenmetern, meint ein älterer Wanderer, ich solle langsam machen, bisher sei noch jeder rechtzeitig oben angekommen. Im Slalom kämpfe ich mich an den Wanderern vorbei und entdecke kurz vor dem Gipfel meine Versorgungstruppe. Mit dem Walkingstock kriege ich einen Klaps auf den Hintern, was der Walkerin sofort Protest von einem Wanderer beschert. "Ich darf das, das ist meine Tochter !" Zum Glück kann ich nicht (noch) mehr rot werden ....

Auf der linken Seite tauchen endlich der markante Sendemast und das Gebäude der Post auf. Bei 1:13, 1142 Höhenmetern und 12 Kilometern stoppe ich meine Uhr. Innerhalb von zwei, drei Minuten "normalisiert" sich mein Puls und ich drehe erst mal eine Runde, um die Aussicht zu genießen. Inzwischen ist auch mein Coach mit meiner Jacke angekommen und wir machen erst mal ein Gipfelfoto. Nach anderthalb Stunden, einer Erbsensuppe mit Bockwurst und viel Wasser geht es bergab. Mit fast 14 km/h laufe ich die Brockenstraße runter, immer darauf achtend, nicht wegzurutschen oder zu schnell zu werden. Zwischendurch meldet mein Magen, daß er noch mit der Erbsensuppe beschäftigt ist, beruhigt sich aber schnell wieder. Eine Wanderin informiert ihre Freundinnen darüber, daß das "auf die Oberschenkel geht". Stimmt, da kriegt man richtig dicke Beene ....

Auf dem Rückweg bin ich (nur) 15 Minuten schneller, dafür aber ohne "Schotterflechte" und Muskelkater angekommen. Unter der Dusche fällt mir ein, daß man beim Brockenmarathon fast die gleiche Strecke und noch "ein paar" Kilometer mehr absolviert. So schwer war das ja eigentlich garnicht, oder ? Vielleicht sollte ich den Brockenmarathon mal probieren ?? Wann ist eigentlich der Brockenmarathon ??? Kann man auf 620 Meter NHN des Höhenkollers fette Beute werden ????
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Danke für deinen klasse Bericht. Landschaftsläufe sind für mich immer am Schönsten. Man kann so herrlich seinen Gedanken nachhängen. Da stören dann eigentlich nur die wandernden Touries mit ihren Komentaren.
Läuft das bei dir als Vorbereitung für den nächsten Marathon? Brauchst du dort Berglauferfahrung? Viel Spaß beim Laufen! :daumen:
Tati
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Hi Steffi,

Danke für den schönen Bericht! :daumen: Ich fühlte mich sofort an meine Trainingsläufe für den Brockenmarathon erinnert.
Der Brockenmarathon findet dieses Jahr am 08. Oktober statt und ich sehe für Dich keine Probleme, ihn mitzulaufen. Die erste Hälfte gehst Du etwas verhaltener an um nachher nur noch bergab zu laufen :D .
Vorher findet noch am 03.September der Brockenlauf von Ilsenburg über 27km statt. Da kannst du dann den Brocken mal von der anderen Seite aus erlaufen. Ich versuche auch noch jemanden dazu zu überreden, wenn da nicht am nächsten Tag noch der Alsterlauf über 10 km wäre.

Der Brockenmarathon im Oktober kann wettertechnisch schon etwas anspruchsvoller werden :wink: ... marathonmann Volker ist da schon bei Schnee über den Brocken gelaufen.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Scheiss die Wand an, hier im Forum regiert ja echt die Frauenpower, aber SOWATT von! ;)
Frau Lachmöwe fliegt nach Biel, Schnatterinchen rennt mal eben 'nen Trainingsmarathon und Du rennst mal eben auf'n Brocken druff....und dann auch noch so ein toller Bericht...RESCHPECKT, Frau Rennschnecke, RESCHPECKT!!

Wäry wäll dann!

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Hi Steffi, dich kann man ja keinen Tag aus den Augen lassen. :eek: :wink:

Für was war das jetzt das Training? Die Hügel von Reykjavik? Brocken-Marathon itself? Einheitslauf?

Und wie macht man des eigentlich, mit stetig Puls 175 hochzupesen, mir käme Erbswurstsuppe hoch :confused: :nein: :peinlich: :D
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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Hi, ich hoffe doch, dass Du dich dann für den Brocken-Mara anmeldest! Ich bin dabei! War irgendwie der Lauf mit dem größten Rausch im letzten Jahr.

Gruß Conni

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Tati hat geschrieben:Da stören dann eigentlich nur die wandernden Touries mit ihren Komentaren. Läuft das bei dir als Vorbereitung für den nächsten Marathon?
Auf dem Brocken war eher ich der störende Läufer .... Bei meiner Vorbereitung zum nächsten Marathon steht jedes Wochenende ein langer Lauf auf dem Plan - und rein zufällig stand da der Brocken im Weg. Schön fand ich auch, daß meine Familie sich weder gewundert noch dagegen protestiert hat, daß ich da hochlaufen will ....
Steif hat geschrieben:Vorher findet noch am 03.September der Brockenlaufvon Ilsenburg über 27km statt.
Da bin ich noch in Island ...
Steif hat geschrieben:Der Brockenmarathon im Oktober kann wettertechnisch schon etwas anspruchsvoller werden
Das kann UNS doch nicht abschrecken, oder ?!
Greenhörnchen hat geschrieben:Scheiss die Wand an, hier im Forum regiert ja echt die Frauenpower, aber SOWATT von! ]Tja, die Herren planen, fragen, orakeln, kündigen an oder jammern ein bißchen - und wir Frauen, wir machen's halt einfach :D
gnies hat geschrieben: Und wie macht man des eigentlich, mit stetig Puls 175 hochzupesen, mir käme Erbswurstsuppe hoch
Nö, die Suppe war bezahlt und teuer genug, die rücke ich dann nich wieder raus.... Zum Glück wurden nur Fotos und keine Tonaufnahmen gemacht. Ich habe mich bestimmt wie ein 90-jähriger, kettenrauchender Asthmatiker angehört und der Dampflok von der Brockenbahn akustisch echt Konkurrenz gemacht. Das hatte aber den Vorteil, daß die Wanderer freiwillig und rechtzeitig Platz gemacht haben.
Lachmöwe hat geschrieben:Hi, ich hoffe doch, dass Du dich dann für den Brocken-Mara anmeldest!
Ähm, ich muß da nochmal mit meinem Coach reden ....

Als ich die Frage von 19joerg61 zum Brockenlauf gesehen habe, mußte ich diesen Bericht einfach reinstellen. Der Harz ist (für mich) einfach das schönste Laufgebiet - sogar ein bißchen schöner als der Thüringer Wald....
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Renn-Schnecke hat geschrieben: Als ich die Frage von 19joerg61 zum Brockenlauf gesehen habe, mußte ich diesen Bericht einfach reinstellen. ...

...jaja macht nur so weiter, dann habt ihr mich gleich so weit. Ein wunderschöner Bericht ist das.

Renn-Schnecke hat geschrieben: Der Harz ist (für mich) einfach das schönste Laufgebiet - sogar ein bißchen schöner als der Thüringer Wald....

sag ich dir hinterher :bounce:

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Renn-Schnecke hat geschrieben:Das kann UNS doch nicht abschrecken, oder ?!
:nono: Ich bin in diesem Jahr auf keinen Fall beim Marathon dabei. Ich/wir hatten letztes Jahr das wohl beste Wetter beim Brockenmarathon, das man sich wünschen kann und das will ich nicht noch mal herausfordern. Bei Deinem Trainingsstand sollte knapp 4:00 drin sein. Odo meinte mal, dass man auf seine PB rund 20-40 min draufpacken sollte, das nur mal als realistisches Ziel. Wenn Du es planen solltest: Viel Spaß und viel Glück! :daumen:
Steif
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Renn-Schnecke hat geschrieben:Tja, die Herren planen, fragen, orakeln, kündigen an ....

DER war gut Steffi :daumen: , echt! Fast so gut, wie Deine Super-Bergbesteigung, Klasse Leistung, mir reichen ja schon so manche Hügel hier :P . Zu den Höhenmeter-Angaben hab ich noch kein "gefühltes" Lauf-Verhältnis, muß auch mal Urlaub im Gebirge machen.

Sag mal, wo treibst Du Dich überhaupt noch alles rum? Hab gelesen, daß Du um den Müllroser See gelaufen bist, ist doch langweilig, ein paar mal drumrum. Nächstes Mal läufst Du bachaufwärts und gibst vorher mal "Laut". Das wär ja ne Überraschung geworden :nick: . Am See war ich gestern, mit dem Rad, jetzt sag nicht, Du warst auch da :eek:

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Klasse! Das hört sich an wie beim Walchensee, wenn man den Herzogstand hinaufjoggt...

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Hallo Steffi!

Wenn du schon auf dem Brocken trainierst, dann ist der Brockenmarathon im Oktober natürlich Pflicht. Das ist wirklich ein sehr schöner Lauf und ein Erlebnis. Besonders dann, wenn das Wetter nicht ganz so optimal ist.
Steif hat geschrieben:... marathonmann Volker ist da schon bei Schnee über den Brocken gelaufen.
Das stimmt nicht ganz. Es war zwar arschkalt (-3°C) und stürmisch, aber von Schnee war zum Glück nichts zu sehen. Bloß ein paar vereinzelte vereiste Stellen.
Renn-Schnecke hat geschrieben:Die Temperaturen sind ideal : 17°C bei hoher Luftfeuchte, ohne Wind. (...) Neben Wasser habe ich ihnen noch eine dicke Jacke aufgebürdet, denn in 1142 Metern NHN ist es 8°C kalt. (...) Mir wird warm, richtig warm. Meine Gesichtsfarbe hat sich meiner Laufjacke angepaßt, die ich mir schon 10 Minuten nach dem Start um den Bauch gebunden habe.
Hier habe ich mich etwas gewundert. Bei 17°C und noch dazu hoher Luftfeuchtigkeit würde ich ohne Jacke loslaufen. Bei meinem ersten Brockenmarathon im Jahre 2000 war es oben auf dem Brocken auch 8°C warm. Trotz Laufshorts und Langarmshirt war mir richtig warm. Der anstrengende Aufstieg heizt den Körper eben richtig auf.
Renn-Schnecke hat geschrieben:Unter der Dusche fällt mir ein, daß man beim Brockenmarathon fast die gleiche Strecke und noch "ein paar" Kilometer mehr absolviert.
Beim Brockenmarathon läuft man von der anderen Seite hoch und dann bergab die ersten 4 km auf der Brockenstraße. Danach geht es wieder in den Wald.
Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Bild
Termine:
Kyffhäuser-Berg-Marathon am 8.4.2006: 3:58:27 (offiziell), 3:59:39 (selbstgestoppt)
Harzquerung am 29.4.2006: 51 km in 5:17:27 Stunden
Rennsteiglauf am 20.5.2006 #01114
Berlin-Marathon am 24.9.2006

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Toller Bericht und meine Respekt: das ist ne satte Leistung, mal eben den Brocken hochlaufen :respekt:

:hallo:
odie

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schnatterinchen hat geschrieben: Am See war ich gestern, mit dem Rad, jetzt sag nicht, Du warst auch da :eek:
Nein, nein, ich war nur am Wochenende bei Schwiegerelterns. Da laufe ich dann immer so um den See rum. Ist allerdings wirklich langweilig (so nach der dritten Runde), vielleicht sollte ich das nächste Mal die Schlaube hochlaufen. Die nächsten "Langen" finden aber in Börlin, an der Nordsee und dann in Island statt ....
marathonmann hat geschrieben:Bloß ein paar vereinzelte vereiste Stellen.
Also Pobremse abwärts !?
marathonmann hat geschrieben:Hier habe ich mich etwas gewundert. Bei 17°C und noch dazu hoher Luftfeuchtigkeit würde ich ohne Jacke loslaufen.
Ich wußte doch nicht, ob und wann meine Versorgungsmannschaft oben ankommt :wink: , deshalb die "Sicherheitsjacke". Bei dem kalten Wind und so durchtranspiriert wollte ich da oben einfach nicht ohne Jacke rumstehen....
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Die vereisten Stellen gab es bloß beim Anstieg und konnten umlaufen werden, waren also kein Problem. Die Brockenstraße war eisfrei.
Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Bild
Termine:
Kyffhäuser-Berg-Marathon am 8.4.2006: 3:58:27 (offiziell), 3:59:39 (selbstgestoppt)
Harzquerung am 29.4.2006: 51 km in 5:17:27 Stunden
Rennsteiglauf am 20.5.2006 #01114
Berlin-Marathon am 24.9.2006

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Habe gerade deinen Brockenbericht nochmal gelesen und mit meinen Erlebnissen abgeglichen. Es ging mir ganz ähnlich. Es ist schon ein irres Gefühl, da anzukommen.
Jetzt suche ich schon deinen Bericht von Island - bist im Eis stecken geblieben???

Jörg
Neue Laufabenteuer im Blog

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19joerg61 hat geschrieben:Jetzt suche ich schon deinen Bericht von Island - bist im Eis stecken geblieben??? Jörg
Nein, leider nicht. Urlaub ist doch immer zu kurz - selbst wenn er 4 Wochen dauert. Bericht folgt demnächst, wenn ich mich an die Zeitverschiebung und die Hitze gewöhnt und das Wäschebergmonster besiegt habe ....
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Sehr schön geschrieben, Du hast Talent... :daumen:
Du hast mich damit so heiß gemacht, dass ich das nächstes Wochenende auch mal machen werde! :D Bislang bin ich den Brocken mehrfach mit dem Rad hochgefahren, Laufen wäre jetzt eine Premiere... Aber auf meinem Trainingsplan steht eh ein längerer Lauf, das paßt dann... Vormittags den Brocken rauf und wieder runter und dann ab 13.00 Uhr das Wurmberg-Skispringen anschauen. Ab welchem Punkt hast du denn die Zeit genommen? Ab der Schranke?
Als ich dann sämtliche Radler an den Steigungen überhole, muß ich mir das Lachen verkneifen. Im niedrigsten Gang trampeln sie vor sich hin und fallen fast vom Rad, als ich an ihnen vorbeiziehe. Einer outet sich als Läufer und erkundigt sich fachmännisch nach meinem Puls, bevor er seinem Kumpel rät, das Fahrrad wegzuschmeißen - mit Laufen wäre man schneller.
Das waren Sonntagsfahrer... :teufel: :wink: Auch auf dem letzten km sollte man mindestens 10 km/h halten können - wenn man vorher nicht schon eine längere Tour hinter sich hat.

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Boah jetzt hab ich diesen schönen Bericht gelesen, mich während dessen die ganze Zeit gefragt, wie das eine mehr oder weniger hochschwangere Frau laufen kann, um zum Schluß zu kapieren, dass das ein Alter bericht ist. :geil:

Aber trotzdem - richtig schön geschrieben, das Lesen hat sich gelohnt.

Gruß

Anja :hallo:
He says things that annoy me. He gives me good advice. (Oscar Wilde)
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Harzer hat geschrieben:Ab welchem Punkt hast du denn die Zeit genommen? Ab der Schranke?
Ab Schierke Ortsausgang.
Harzer hat geschrieben:Das waren Sonntagsfahrer... :teufel: :wink:
Stimmt - es war Sonntag :wink: . Viel Spaß bei Deinem Training! Habe mich gestern mit zwei Schierkern unterhalten und erfahren, daß dort unten momentan sehr viel Schnee liegt ....
Renn-Schnecke

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Witzig,

ich dachte auch gerade "kein Wunder schauen die alle komisch wenn eine Schwangere so einen Berg raufrennt, dazu noch mit einem solchen Zahn".

Jetzt habe aber selbst ich das kapiert. :)
Gesperrt

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