Ich entschied mich für die 5km. Denn nach meinen famosen Zeiten über die 1000m und 1500m wollte ich mal testen, was ich auf 5km so drauf habe. Meine Bestzeit über 5km von 23:00 dürfte ich dabei regelrecht pulverisieren, denn die habe ich vor kurzem bei einem 5km-Tempodauerlauf an der anaeroben Schwelle nur knapp verfehlt.
Um 10 Uhr ging es für beide Laufgruppen dann endlich los. Ich reihte mich am Start relativ weit vorn ein, da ich für meine geplanten 5km doch ein ziemlich hohes Tempo anschlagen wollte. So hatte ich auch kein Problem mit der nicht erfassten netto-Zeit, weil ich nach knapp einer Sekunde über die Startlinie lief. Dabei durfte ich gleich ein paar Mädchen überholen, die sich nach ihrer Leistung eher zu weit vorn eingereiht hatten. Erst mal ging es auf der Hauptraße ca. 100m geradeaus bevor der Kurs über eine Nebenstraße erst einmal aus dem Ort auf die Felder führte. Ehe es wieder in das bebaute Gebiet von Obertraubling zurückging, musste ein kleiner Anstieg auf einem relativ engen Weg bewältigt werden. Bis dahin ging es mir eigentlich ganz gut, vielleicht war ich am Anfang ein bisschen schnell, aber jetzt hatte ich mein Tempo gefunden und es ging nun leicht bergab. Soweit so gut, nur kam jetzt eine scharfe Kurve und ein deutlich steilerer Anstieg von ca. 150m Länge. Oben angekommen, war ich dann doch schon fix und fertig. Außer Puste ist man bei 5km ja die ganze Zeit. Wo es aber bergauf geht, geht es auch wieder bergab und hier konnte ich es so richtig schön rollen lassen. Dabei konnte ich mich auch von dem Hügel erholen bis ich unten auf der Hauptstraße wieder ankam. Hier gab es keine kurze Wendestrecke bevor eine weitere aber zum Glück flache Schleife zum Ziel zurück führte. 1. Runde beendet. Ich schaue auf die Uhr und lese 10:26 min. Das würde bei gleichem Tempo einer Wahnsinnszeit von 21min entsprechen. Allerdings war ich hier schon ziemlich fertig. Also ging’s weiter auf die zweite Runde, dafür mit etwas konstanterem Tempo. Auf der ersten Bergabstrecke nahm ich das Tempo etwas raus, um Kraft für den zweiten bevorstehenden Anstieg zu sammeln. Als ich dort nun zum zweiten mal hoch musste, merkte ich schon, dass ich mir richtig schwer tat und meine Flugphase so kurz war, dass es wohl eher mehr nach Gehen ausgeschaut hat. Was mir der mitleidige Blick der Verpfleger am dortigen Getränkestand bestätigte. Nichtsdestotrotz ließ die Verpflegungsstelle linke (eigentlich rechts) liegen und quälte mich die letzten Meter den Berg hoch. Dazu muss man sagen, dass es auf der gesamten Strecke keine Kilometermarkierungen gegeben hat und ich so nur an den Rundendurchläufen wusste wie ich schnell ich war. Daher hatte ich auch keinen rechten Überblick ob ich mir das Rennen gut eingeteilt hatte. Nun ging’s wider bergab (Gott sei Dank nur mit der Strecke und nicht mit mir) und ich wähnte mich dem Ziel schon nahe und mobilisierte bereits jetzt zusätzliche Kräfte. Irgendwie hatte ich aber erst wenige hundert Meter vor dem Ziel den Mut noch mal so richtig aufs Tempo zu drücken. Kurz vor dem Ziel stand nun ein Mann, der mich als 5km-Läufer in den Zielkorridor schickte, während die 10km-Läufer noch weitere zwei Runden drehten. Im Ziel angekommen, sehe ich dann auf meine Uhr: 21:32,63 (offizielle Zeit).
Damit habe ich meine PB um fast 1,5 min gesteigert
Mit ein bisschen konstanterer Renneinteilung wäre es vielleicht wäre es noch 10-15s schneller gegangen, das finde ich nicht so wichtig, aber ich bin davon überzeugt, dass ich auf einem flachen Kurs auch eine 21:00 angreifen kann. So bin ich zur zweiten Verpflegungsstelle am Start gegangen und hab mich dort ordentlich mit Wasser und isodrinks verköstigt.
Da ich unbedingt meine Urkunde abholen wollte, blieb ich noch ein Weilchen und sah den 10km-Läufern und den ins Ziel kommenden 5km-Läufer und Walkern zu. Hier war es für die Helfer nicht sonderlich einfach die verschiedenen Starter auseinander zuhalten. So kam es auch dazu, dass einige 10km-Läufer weltrekordverdächtige Zeiten liefen, deren Korrektur die Siegerehrung etwas verzögerte, welche ich mir nicht entgehen ließ.
Eigentlich wollte ich mir möglichst früh meine Urkunde abholen und dann verschwinden. Aber bei der Ausgabe wurde mir mitgeteilt, dass ich den ersten Platz gemacht habe und ich deswegen auf die Siegerehrung warten solle. Über diese Überraschung hocherfreut entschied ich mich dann auch noch zu bleiben. Tatsächlich, ich hatte den ersten Platz in der Männerwertung über 5km belegt. Quasi hab ich damit meinen ersten (Neben)Lauf und eine Flasche Sekt gewonnen.
Über 10km gab’s natürlich ein paar schnellere. Da kam der erste mit einer 35er Zeit ins Ziel.
das ist mir auch schon aufgefallen und ich finde das macht ja wirklich Lust, da schnell hochzuhechten und sich dann eben rollen zu lassen.
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