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Malaria: Prophylaxe - StandBy ???

Malaria: Prophylaxe - StandBy ???

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Hi Leute,
gehört hier nicht ganz hin, aber irgendwie doch:

Hat jemand von euch Erfahrung/Kenntnisse bezüglich Malaria-Prophylaxe.

Problem: Reise in Malariagebiet - 5 Tage davon in einem High-Risk Gebiet, 7 Tage in - Es ist allerdings noch Trockenzeit, d. h. das Risiko ist wesentlich geringer. Im Schnitt liegt es wohl bei ca. 1:24000 Ich bewege mich als Tourist und bin wohl eher eine No-Risk-Person.

Die üblichen Vorkehrungen was Kleidung, Mückenschutz usw. betrifft, werden getroffen.

Frage: Prophylaxe ja/nein, welches Mittel?

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Hi Meerbuscher,
was willst Du jetzt hören? Weil Du ne No-Risk-Person bist machen die Viecher nen Bogen um Dich? Weil Du nur 5 Tage da bist ein geringes Risiko? Es reicht eine Infektion mit dem richtigen Malaria-Stamm und Du kannst Dir die nächsten Jahre die Sauna sparen (mein Bruder kann ein Liedchen davon trällern, der hält sich auch immer für no-risk, lebt in Äthiopien mit Malaria)

Also wenn die Gegend gefährdet ist, kennst Du das Risiko. Entscheiden musst Du.

Welches Mittel in welcher Ecke gerade angesagt ist weiß ich im Moment auch nicht. Das Tropeninstitut Hamburg hat eine gute HP. Google mal.

Ich selbst, ähem, hab in vergleichbarer Situation schon zweimal auf die Prophylaxe verzichtet. Äh bin ja auch ein no-risk-man.

Paß auf Dich auf

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Mein Tipp:

.....zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker ....

wb
Rennsteigfan!
Laufen lernen?

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Um professionell Auskunft geben zu können, braucht man viel Erfahrung und muß vorallem auf dem neuesten Stand sein, was die Resistenzbildungen im jeweiligen Reiseland angeht.
Daher reicht die Auskunft "ich fahre in ein Risikogebiet" nicht aus :wink: ....das genaue Reiseland musst Du für eine gute Beratung schon offenbaren :D
Außerdem muß man sich darüber im Klaren sein, daß man das Risiko einer Infektion auch durch optimale Vorbereitung nicht auf null reduzieren kann.
Hier ein Link zu den Malariaprophylaxe-Empfehlungen der dt. Gesellschaft für Tropenmedizin:
http://www.dtg.org/fileadmin/user_uploa ... ia2005.pdf

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Tja, da müssen schon genauere Angaben her und am besten zu einem Tropenmediziner, da haben die anderen Recht.

Was die Stand-by-Methode angeht: Wer kann schon entscheiden ob er gerade eine Malaria bekommt oder nur eine Grippe? Mir ist das Risiko zu hoch, ich habe schon viele LTU-Urlauber in Zinkkisten nach Hause kommen sehen, obwohl die NUR an der Küste in Kenia waren ...
Ich nehme IMMER Prophylaxe wenn es ein Risikogebiet ist, egal in welche Region in fliege.
Gruss
Claudia
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Reisegebiete sind Südafrikas Ostprovinzen.

Der Link zur dtg ist schonmal sehr informativ - danke - genau solche Infos habe ich gesucht, bin in Sachen Malaria relativ unbeschlagen! Ich habe natürlich auch schon auf entsprechenden "offiziellen" Seiten in SA gegoogelt, im Ergebnis ist Prophylaxe wohl kein Muss - vor allem wegen der Reisezeit. Während der Regenzeit würde ich gar nicht groß nachdenken, aber es ist noch Trockenzeit, Ende Winter, wenn wir reisen.

Ich sehe die Sache nun mal etwas nüchterner und "berechnender" (was die Risikoabwägung angeht) und ziehe eventuell auch nur eine "Notfallmedikation" in Betracht.

Kennt jemand eventuell eine Versandapotheke in den Niederlanden - aber bitte nicht den DocM - da kann ich gleich in Deutschland kaufen? Ja natürlich gehe ich noch zum Arzt. Oder weiß jemand zufällig konkrete Preise von Malarone in den Niederlanden?

Danke für das Feedback!

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Quirli hat geschrieben:... Was die Stand-by-Methode angeht: Wer kann schon entscheiden ob er gerade eine Malaria bekommt oder nur eine Grippe? ...


Hi Claudia,
na ja, ich würde natürlich beim geringsten Anzeichen der üblichen Merkmale zum Arzt rennen und einen Bluttest machen lassen - das ist dann natürlich Voraussetzung.

Wenn du schon Erfahrung hast, hast du deine Medikamente hier gekauft?

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Meerbuscher hat geschrieben:ich würde natürlich beim geringsten Anzeichen der üblichen Merkmale zum Arzt rennen und einen Bluttest machen lassen
Theoretisch eine gute Idee. Aber leider sitzen selbst in Malariagebieten nicht nur kompetente Ärzte. In meiner Inneren-Vorlesung ist eine Patientin vorgestellt worden, die mehrere Monate lang in Afrika war und dort immer wieder auf Malaria hin behandelt wurde, weil der Bluttest angeblich gezeigt haben soll, daß sie Malaria hatte. Erst hier in Deutschland hat sich herausgestellt, daß sie nie Malaria gehabt hat.
In meinem tropenmedizinischen Kurzkurs sind auch mehrere Fälle von Fehldiagnosen vorgestellt worden. Es gibt Krankheitsbilder, bei denen der Blutausstrich auf den ersten Blick der Malaria sehr ähnelt. Wenn man das aber nicht weiß, sagt man halt zu allem, was fast so aussieht wie Malaria, daß es Malaria ist.
Ich will Dir mit diesen Ausführungen keine Angst machen, sondern nur schildern, was man auch erleben kann.

Was eine günstige Apotheke angeht, so kann ich Dir diesen Link nennen:
http://www.drjones.nl/
(Wurde in einem anderen Forum mal erwähnt. Ich selbst kenne diese Apotheke nicht.)

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Meerbuscher hat geschrieben:Hi Claudia,
na ja, ich würde natürlich beim geringsten Anzeichen der üblichen Merkmale zum Arzt rennen und einen Bluttest machen lassen - das ist dann natürlich Voraussetzung.

Wenn du schon Erfahrung hast, hast du deine Medikamente hier gekauft?

Je nachdem wo du bist in Afrika ... nunja.

Da ich meist über Bangkok geflogen bin habe ich dort gekauft, ebenso in Indien. Allerdings gibt es z.B. Lariam im ganzen asiatischen Markt nicht mehr zu kaufen. Bei Malarone kann ich nichts sagen, das haben wir noch nicht genommen.

Gruss
Claudia
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Was Ärzte in Südafrika angeht, habe ich relativ großes Vertrauen - wenn wir jetzt von den großen Städten reden. In den großen Krankenhäusern in Kapstadt, Johannesburg oder Durban sehe ich kaum Probleme. Aber ich werde auf alle Fälle nochmal zum Arzt gehen.

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Pumuckl hat geschrieben:...

Was eine günstige Apotheke angeht, so kann ich Dir diesen Link nennen:
http://www.drjones.nl/
(Wurde in einem anderen Forum mal erwähnt. Ich selbst kenne diese Apotheke nicht.)


Danke für deine warnenden Infos und dein Link ist auch gut, denn das sind mal locker 20€ pro Nase weniger als bei deutschen Versendern.

Auch deswegen liebe ich solche Foren ...

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Meerbuscher hat geschrieben: Ich bewege mich als Tourist und bin wohl eher eine No-Risk-Person.

Die üblichen Vorkehrungen was Kleidung, Mückenschutz usw. betrifft, werden getroffen.

Frage: Prophylaxe ja/nein, welches Mittel?


Hi,
meine ganz persönliche Meinung zum Thema Malariaprophylaxe/Risiko ergab sich durch 2 mal selbst Malaria durchgemacht bei 1 Jährigem Aufenthalt in Westafrika.
Auch ich hatte die damals übliche Prophylaxe genommen und wurde trotzdem Krank, aber das heißt nicht daß Prophylaxe nichts taugt, vielleicht wäre ich viel häufiger erkrankt ohne Prophylaxe....?
Also ich würde in einem Malariagebiet immer die dafür vorgesehene/empfohlene ( von Profis empfohlene, nicht aus einem Forum) Prophylaxe nehmen aber bei jeglichen Anzeichen die auch nur an eine Malaria denken lassen bei einem Arzt/Tropeninstitut vorstellig werden. Wenn ich Dich richtig verstanden habe so bist Du "nur" für einige Wochen unterwegs, somit ist das Risiko direkt vor Ort auch tatsächlich krank zu werden deutlich geringer als bei Langzeitaufenthalten, aber vergiß nicht zurück in Deutschland unter Umständenm auch noch nach längerer Zeit bei nicht üblichen Krankheitsymptomen an Malaria zu denken. Denn die Chance daß es erst mal als Grippe abgetan wird ist in Deutschland doch ein x-faches höher als in den betroffenen Ländern selbst denn die sehen Malaria tatsächlich täglich und ein durchschnits Labor in Deutschland doch eher selten.
Martin :daumen:

Mückenstiche

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Ich wurde gestern zum zweiten mal nach dem Laufen von einer Pferdebremse gestochen und jetzt ist meine rechte Hand und Unterarm fett angeschwollen.

Malaria werde ich wohl davon nicht bekommen (vielleicht nur Boreliose :frown: ) - wenn das in Afrika passieren würde, wäre ich froh, wenn ich mich die Medikamente vorsorglich eingenommen hätte.

Die Mistviecher sind immer und überall und stechen einen wenn man es am wenigsten erwartet :prof:

Gruß

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Hi Yeti,

ein bisserl beruhigen kann ich Dich ja. Das mit der Borreliose wird durch Zecken übertragen, die sind ein bißchen kleiner als Bremsen. :wink:

Ob allerdings Pferde übertragen werden weiß ich nicht so genau. Achte also die nächste Zeit auf Veränderungen im Gebiss und am Schweif. :D

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Hi !
Hat jemand von euch Erfahrung/Kenntnisse bezüglich Malaria-Prophylaxe,


Ja, beides. :wink:

1) Prophylaxe ja/nein, kannst nur Du selbst entscheiden. Meine Meinung als Vater von 2 Kinder und Alleinernährer: Ich würd's auf jedenfall machen - keine Sekunde Zweifel.

2) Lariam ist wohl eines der besten Mittel. Besonders weil in einigen Gegenden die Erreger gegen die Standardmittel bereits resitent sind (möglicherweise die Ursache bei Moppy, weil genau für diese Gebiete das gilt). Lariam kann vorbeugend, behandelnd oder zur Notfallbehandlung eingesetzt werden. Soweit ich das jetzt im Kopf habe nimmt man zur Vorbeugung in der Woche vor dem Urlaub eine Tablette und danach noch 4 Tabletten weiter. Bei Ersteinnahme kann sogar ein Start von 3 Wochen vor dem Urlaub sinnvoll sein. 8 Tabletten sind drin. Der Arzt verordnet die die genaue Dosis. Der Arztbesuch ist eh unerlässlich, weil das Mittel verschreibungspflichtig ist und es ein paar Kontraindikationen bzw. Wechselwirkungen gibt.

3) Schwangerschaft/Verhütung/Stillen ist bei Lariam ein besonderes Thema. Ggf. sollte sich Deine Frau/Freundin besonders informieren.

4) Lariam kann Nebenwirkungen im psychischen Bereich auslösen. Bei mir und meiner Frau verursachte es abnorme Träume. Ich habe meine Schwester aufgebrochen und ausgeweidet. Ein richtiges Masaker. Das war schon heftig. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin psychisch völlig gesund und ich liebe meine Schwester über alles.

Hope that helps ...

Grüße Helmut

P.S. Wo geht's hin?

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TurboSchroegi hat geschrieben:Wo geht's hin?
Meerbuscher hat geschrieben:Reisegebiete sind Südafrikas Ostprovinzen.

:P *scnr* :P

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:peinlich: sehr peinlich ... ich muss damit aufhöhren nur die ausgangsfrage gründlich und alles andere nur quer zu lesen :sleep:

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TurboSchroegi hat geschrieben:Hi !

... Ja, beides. :wink:

1) Prophylaxe ja/nein, kannst nur Du selbst entscheiden. ...
Hope that helps ...

Grüße Helmut

P.S. Wo geht's hin?


Hi Helmut,
danke für deine Infos, sie bestärken mich darin, die Finger zumindest von Lariam zu lassen. Auch eine Kollegin meiner Frau hat das Zeug in Indien genommen und von üblen Träumen berichtet. Und es gibt noch glaubhafte andere Berichte, die weitaus schlimmer sind, als die von dir gemachten Erfahrungen. Und diese Nebenwirkungen scheinen überaus häufig vorzukommen. Richtig harte Psychosen mit allem Drum und Dran treten wohl in ca. einem von 10000 Fällen auf - also auch solche, bei denen man sich selbst und andere in Gefahr bringt (also eine weitaus größere Gefahr, als sich eine Malaria einzuhandeln). Es hat wohl in den USA auch Probleme mit aus Afghanistan zurückkehrenden Soldaten gegeben, die zu Hause völlig ausgeflippt sind - was aber wohl versucht wird totzuschweigen. Leichte Fälle von Nebenwirkungen wie du sie beschreibst, sind viel, viel häufiger.

Über die anderen Mittel denke ich noch nach. Nochmal vielen Dank!

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Hi !

Das mit den Soldaten habe ich auch gelesen. Sollten angeblich in einem über die übliche statistische Varianz hinaus gehenden Maße ihre Frauen umgebracht haben. Schon übel. Sollte hier eine Korellation nachgewiesen werden (was das US Millitär abstreitet), wäre das der Hammer. Viel härter als das bei den Viox und Co Fällen war. Wie Du schon sagst: Das kommt echt recht häufig vor und vor allem bei sonst gesunden Menschen ohne dass Wechselwirkungen vorliegen usw.

Wir haben uns damals trotzdem, für Lariam entschieden, weil wir halt ganz genau über die (Neben)Wirkung Bescheid wussten und das Ding vorher getestet haben (das ist übrigens der Hauptgrund für die in der Packungsbeilage erwähnten 3 Wochen bei Erstverwendung) und sofort die Prophylaxe abgebrochen hätten. Aber wie gesagt: Von der Wirkungsweise her wohl eines der Besten.

Noch ein Tipp: Wenn Du beim Arzt bist und der in seinem Buch nachsieht um Dir zu sagen was in Deinem Zielgebiet so an Erregern abgeht und wie die Resistenten sind usw., achte darauf, dass der Typ sich auch eines neuen Buches bedient. Es gibt (garnichtmal so wenige) Ärzte die heute immer noch in Lsiten von 1990 o.ä nachgucken. Gerade bei Malaria tut sich aber eine ganze Menge - fast stündlich :wink: . Also dem Arzt ruhig auf die Finger schauen und nachfragen (ach wenn die Herrn das garnicht so gerne haben).

Grüße Helmut

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Also wir waren 2002 in Südafrika, u.a. im Krügerpark. Unser Hausarzt, der selbst auch schon ein paar mal in Südafrika war, hat uns geraten, Lariam mitzunehmen, aber nur bei Krankheitsanzeichen einzuwerfen.

Ansonsten Mückenschutz von dort benutzen. Ist mehr Chemie drin, wahrscheinlich ungesünder, aber eben auch ungesünder für die Mücken.

Wir sind mit der Methode gut gefahren, wobei meine Frau keinen und ich einen Mückenstich im Krügerpark kassiert haben. In insgesamt vier Tagen. Jahreszeit war März/April. Na ja, nach dem Mückenstich hatte ich schon ein paar komische Gedanken...

Grüße vom
Acki

PS: Südafrika ist klasse

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Zum Thema Mückenstichen hab ich auch noch Einen: :D

War in Kanada und bin da Fliegenfischen gewesen. Das Autanzeugs hat nix geholfen, wir haben uns dann Off! (Mückenmittel von dort) gekauft. Das war krass. Wenn Du das irgendwie auf Schleimhäute oder Kratzer o.ä gebracht hast ... das hat gebrannt sag ich Euch. Wir sind dann mal richtig in die Pampa rein und man hat uns schon vor den "Blackflies" gewart. Also lange Klamotten, alles dicht und an den exponierten Hautstellen (Hände, Gesicht) Off! drauf. Nach ein paar Stunden im Fluss und fischen musste ich pinkeln. Leider. Als ich da so Stand, mit meinem nicht mit Off! behandelten Teil in der Hand dachte sich wohl eine Blackfly: Das sehe ich mir genauer an und *pieks* ... super! Das Wort Schwellkörper bekam eine völlig neue Bedeutung :D

Fazit: Alles was möglicherweise mal ins Freie kommt auch mit Off! einsprühen. :D

Grüße Helmut

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@TurboSchroegie
... werde beim Arzt drauf achten - habe mir schon einen reisemedizinisch fortgebildeten Arzt im Ort gesucht.

Meine sonstigen Infos (--> fit-for-travel ... hier stehen die Interessen von GlaxoSmithkline hinter) sagen jetzt:

September - Juni: Prophylaxe
Juli - August: Standby

Das SA Gesundheitsministerium sagt im Endeffekt: "Schutz notwendig von Oktober bis Mai" ohne hinsichtlich Prophylaxe oder Standby zu differenzieren.

Wir werden Ende Aug. vor Ort sein. In meinen Augen spricht also mehr für Standby als für Prophylaxe. Aber mal schauen, was der Doc sagt - und ob meine Krankenkasse "Interesse" an einer Kostenübernahme hat.

... auch nicht schlecht, was Google einem da vorschlägt, wenn man "Malaroe" in den Niederlanden sucht ...

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Hi Acki,
Acki hat geschrieben:Also wir waren 2002 in Südafrika, ...
Julle ook! ... en 2004 ... :wink:
Acki hat geschrieben:... hat uns geraten, Lariam mitzunehmen, aber nur bei Krankheitsanzeichen einzuwerfen.
Zu eurer Reisezeit? Da würde ich auf alle Fälle heute Prophylaxe vorziehen. Chemiekeule vor Ort? Logisch - über Autan dürften die Viecher lachen.
Acki hat geschrieben: PS: Südafrika ist klasse

Verdomp ... hou jou bek ... :motz: ... muss doch nicht jeder mitkriegen :daumen:

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War beim Doc ... und was soll ich sagen, hinterher war ich ... genauso schlau wie vorher. Den interessierte nicht, dass in der Trockenzeit (Winter bis Anfang Frühling) in diesem Gebiet kaum ein Mücklein zu sehen ist und im Sommer dafür die Wahrscheinlichkeit sich eine Malaria einzufangen 400% höher ist. Das aktuelle Buch was er hatte, enthielt eine Info zu SA von Mai 2004. Seine Aussage: Da gibt es in Deutschland im Grunde einen maßgeblichen Wissenschaftler und wenn der sagt "Prophylaxe", dann Prophylaxe, keine Diskussion, ob da nun hohes oder geringes Risiko oder über ein paar Monate eigentlich kaum Mücken sind. Na ja, im Grunde hatte ich so eine Aussage erwartet und ich weiß auch nicht, warum man dann überhaupt zum Arzt geht, außer dass man einen "Darfschein" für Malarone benötigt. Glaxo Smithkline wird sich freuen. Mal sehen, wo ich mich noch so informiere ...

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Hallo zusammen,
Moppy hat geschrieben: Auch ich hatte die damals übliche Prophylaxe genommen und wurde trotzdem Krank, aber das heißt nicht daß Prophylaxe nichts taugt, vielleicht wäre ich viel häufiger erkrankt ohne Prophylaxe....?


Also zunächst einmal: Eine medikamentöse Malariaprophylaxe bedeutet nicht, dass man die Krankeit nicht bekommt! Die Mittel schützen zum Teil vor einem akuten Ausbruch. Das bedeutet aber nicht, dass man sich in Badehose durch den Dschungel laufen kann, nur weil man Lariam und Co. schluckt .... Moppy, wahrscheinlich wärst Du nicht unbedingt häufiger erkrankt aber dafür heftiger!

Das mit der Notfallmedikation sollte man eher auf Gebiete beschränken, wo nicht die gefährlichste Art der Malaria - die Malaria tropica - zuhause ist. Ostafrika gehört aber zu den tropica-Gebieten. Also: Nimm das Zeug - Bei 30% Todesfallrate sollte man das Geld ausgeben.

Auch in der Zeit, wo "kaum" eine Mücke unterwegs ist, reicht eine Mücke, die den Erreger trägt aus, um Dich zu infizieren :prof:

Übrigens: wenn man mal die bisherigen Beiträge genau studiert, stellt man fest, dass Pumuckl genügend Erfahrung haben könnte um auf Sie zu hören :wink:

Viel Spaß und einen gesunden Urlaub

Gruß, Ralf

www.kreativ-projekt-blog.de

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Webworker34 hat geschrieben:Übrigens: wenn man mal die bisherigen Beiträge genau studiert, stellt man fest, dass Pumuckl genügend Erfahrung haben könnte um auf Sie zu hören
Schön, so etwas zu lesen :-)
Allerdings bin ich noch im Studium.......praktische Erfahrung bzgl. der Malariaprophylaxe habe ich nicht. Das, was ich hier geschrieben habe, ist nur das theoretische Wissen aus den Vorlesungen.

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@Pumuckl

Was sagst du denn zu einem Touristen, der die letzte Augustwoche bis 3 Tage in den September in ein Gebiet reist, für das folgende (aktuelle) Empfehlung ausgesprochen wird:

Vorbeugung empfohlen: September bis Juni
Notfallmedikation empfohlen: Juli bis August
Die bereisten Provinzen sind: Limpopo, Mpumalanga und Kwazulu-Natal
(Empfehlung aus fit-for-travel)

Mit dem Wissen, dass Malaria absolut saisonabhängig ist (im Winter "low risk") - siehe z. B. diese (nicht ganz aktuelle) Grafik (die aber die Tendenz aufzeigt. Entsprechende aktuelle Statistiken findet man aber ausreichend hier. Die oben gemachten Empfehlungen kann ich aber anhand der Zahlen nicht zwingend nachvollziehen. Die Zahlen sind wohl so rückläufig, weil viel mit DDT gespritzt wird.

Ich bin nicht zwingend gegen eine Einnahme, aber ich vermeide gerne Medikamente, soweit es möglich ist, deshalb nerve ich wohl etwas.

Deine Meinung würde mich nach Durchsicht der Statistik jetzt doch noch interessieren. Prophylaxe oder Standby?

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@ Meerbuscher
Das Problem bei solchen Fragen ist, daß man umso verwirrter wird, je mehr man sich informiert. Mit Statistiken darf man meiner Meinung nach dem Patienten gegenüber nicht so stark argumentieren. Denn was nützt es dem Patienten, wenn zwar wenige Menschen je Saison und Reiseland an irgendetwas erkranken, aber genau ER einer derjenigen ist? Ein nicht wegdiskutierbares Restrisiko bleibt selbst bei bester Beratung und Vorbereitung.

Zu Deinem konkreten Fall:
Daß ich noch Studentin bin und keine praktische Erfahrung in tropenmedizinischer Beratung habe, ist ja schon bekannt. Ich kann also auch nur versuchen, mir aktuelle Informationen an Land zu ziehen und diese dann auswerten.
Hier meine Meinung zum Vorgehen für Deine Reise (in der Annahme, daß Du gesund bist und zur Zeit keine anderen Medikamente nimmst):

1)
Möglichst Vermeidung von Insektenstichen, auch wegen des Dengue-Fiebers.
(siehe Empfehlungen der Gesellschaft für Tropenmedizin)
2)
Ob Prophylaxe oder Standby, ist in Deinem Fall grenzwertig. Ich weiß nicht, wann Du im Hochrisikogebiet sein wirst und wann in dem Gebiet mit geringerem Risiko. Weil Du aber so knapp vor und auch zu Beginn des Zeitraumes mit Prophylaxeempfehlung (ab September) dort bist, würde ich die Prophylaxe durchführen. Es muß ja nicht Lariam sein. Vielleicht verschreibt Dir Dein Arzt auch Doxycyclin, obwohl es in Deutschland für den Zweck der Malariaprophylaxe nicht zugelassen ist (siehe Gesellschaft für Tropenmedizin).

Um die Sache zum Abschluss zu bringen ...

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... hätte ich mal auf das südafrikanische Gesundheitsministerium gehört. Ich habe in 3 Wochen nicht einen Moskito gesehen oder gehört, es gab sogar kaum Fliegen. Es gab überhaupt kein Kribbel- und Krabbelzeugs - denn es war ja Trockenzeit. Man konnte auch am Abend locker draußen sitzen, während man sein eigenes Wort wegen der Pieperei der Fledermäuse nicht mehr verstand, weil die verzweifelt auf der Suche nach der letzten Mücke waren, gemeinsam mit ein paar harmlosen Spinnen. Die Fälle an Malaria, die auch in der Trockenzeit auftreten, kommen übrigens z. T. durch bereits erkrankte Flüchtlinge aus anderen Ländern zustande, die dann irgendwann in der SA-Statistik auftauchen. Die Leute dort haben einen fast ausgelacht, viel wichtiger ist, sich passiv zu schützen: Langes Hemd, Hose, Mützken, raus aus der Dämmerung, Klimaanlagen an usw. und dann gibt es noch Tabbard&Co., Teufelszeug, mit dem man sich einsprühen kann und das jedes Krabbelzeug in Sekunden tötet bzw. wie ein Schutzschild bei Raumschiff Enterprise von dir abhält.

Dafür weiß da so mancher nette Geschichten über ausflippende Touristen zu erzählen, die unter dem Einfluss von Lariam wie Zombis durch die Weltgeschichte rennen - auch sehr beliebte Gäste beim fliegenden Personal.

Meine Frau hat das Ma***one für eine gute Woche genommen, aber dann sah sie es auch nicht mehr ein, die Nächte halb wach zu verbringen, ansonsten gab es keine Nebenwirkungen. Ich habe dankend verzichtet, weil die Situation es in meinen Augen zuließ.

Übrigens haben wir jetzt zwei komplette niegelnagelneue Packungen übrig (ingesamt 24 Tabletten) - reicht für 17 Tage für eine Person, haltbar bis 4/2010. Wer Interesse hat ... - ich weiß, es ist nicht so ganz ...

Grüße
Meerbuscher

P.S. Sorry, aber die 2 Packungen haben schon nach wenigen Minuten das Interesse einer Forissima gefunden - also ... is wech.

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Hi Meerbuscher,

freut mich, dass es euch gut geht.

IMHO müsst ihr aber vorallem jetzt aufpassen, wenn ihr meint eine Grippe zu bekommen. Wenn dann noch Fieber dazu kommt, könnte dass dann nämlich etwas anderes sein und dann würde ich schnellstens das Blut untersuchen lassen.

Denke auch, dass nichts passiert ist, aber ich kenne halt solche Fälle.

gruess oeti

ps: bin übrigens auch der Meinung das man die Pillen nur mitnehmen sollte und nicht präventiv nimmt.
Gesperrt

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