das etwas andere Hundeerlebnis

Da bin ich heute nach gut einer Stunde (längste Einheit seit Monaten, wg. Knie-OP) auf dem Rückweg als mir ein Hund begegnet, mitten im Wald. Der Kerl läuft die ganze Zeit neben mir her und freut sich scheinbar über meine Gesellschaft. Weit und breit war niemand zu sehen und auf mein lautes Rufen kam auch keine Reaktion. Mit nach Hause nehmen wollte ich den Hund auf keinen Fall, da ich selbst zwei altersschwache Exemplare besitze. Plötzlich fiel mir dann ein das ca. 3 KM entfernt ein Förster wohnt.
Ich bin dann, obwohl ich meine längste Laufeinheit seit Ewigkeiten hinter mir hatte, noch die 3 Kilometer zu dem Förster gelaufen. Kurz bevor ich da war hat mir dann ein Spaziergängerpärchen den Hund abgenommen, die kannten ihn (war tatsächlich der Hund vom Förster). Danach musste ich nur noch besagte 3 KM wieder zurück zu meinem Auto flitzen.
So bin ich unfreiwillig zu meiner bisher längsten Laufeinheit gekommen und hab noch nicht mal Probleme mit den Beinen (morgen vielleicht Muskelkater).
Bin nur froh das der Hund friedlich war.

Der "Kerl" hätte vielleicht auch ganz alleine nach Hause gefunden?

Aber, wenn der Förster nun 6 KM entfernt gewohnt hätte, was hättest du dann gemacht?

Schön, dass es so gut gelaufen ist bei dir!

Weiterhin schöne Stunden-Läufe
wünscht
Bifi

Bifi hat geschrieben:Der "Kerl" hätte vielleicht auch ganz alleine nach Hause gefunden?

Aber, wenn der Förster nun 6 KM entfernt gewohnt hätte, was hättest du dann gemacht?

Schön, dass es so gut gelaufen ist bei dir!

Weiterhin schöne Stunden-Läufe
wünscht
Bifi

Der Hund lief ja immer weiter mit mir mit, weiss nicht ob der noch nach Hause gefunden hätte.

Wenn´s noch weiter zum Förster gewesen wäre hätte ich ihn wohl allein zurück gelassen.
:eek:

Knorpelschaden hat geschrieben:Wenn´s noch weiter zum Förster gewesen wäre hätte ich ihn wohl allein zurück gelassen.
:eek:

Die Frage ist wohl, ob der Hund dich alleine weglaufen gelassen hätte

Aber wenn er so freudig mitläuft, würd ich ihn mir beim Förster gelegentlich ausleihen, dann brauchst Du nicht alleine durch die Wälder streifen.

Gruß

Markus (aus dem Sauerland)

Hihi nette Geschichte, so was ähnliches ist mir im Hafen von Wiesbaden passiert. Ich bin da so ganz gemütlich durch die Gegend gelaufen, als auf einmal ein riesen Neupfundländer auf mich zu kommt und mich mit allem drum und dran begrüßt. Das Problem an der Sache war nur, das ich mich fast auf den Hintern gesetzt habe, wie die nette Hundedame meinte mich anspringen zu müssen. Sie hat mich dann so ca. 15 Minuten freudestrahlend begleitet und ist dann wieder irgendwo hin verschwunden. Ich denke das sie irgendwo ausgebückst ist und sich dann wieder in Richtung Heimat verabschiedet hat.

Ich mag Hunde gerne und hatte zum Glück bis dato auch noch nie Probleme.

Vor kurzem erst hat mich ein hübscher "Kleiner Münsterländer" mehrere Kilometer begleitet. Er trabte sehr lässig neben mir her, sah mich ab und zu an und schien sagen zu wollen: Was ist los, Frau? Geht das nicht auch schneller hier?

Wenn sein Herrchen nicht auf dem Rückweg erschienen wäre: Ich hätte ihn mitgenommen (den Hund, natürlich) und ich bin mir sicher, wir wären zusammen sehr glücklich geworden.

Seufz... Leider hab ich aber im wirklichen Leben viel zu wenig Zeit für einen Hund.

ich könnte jetzt sagen: "unsere hündin ist schuld". schuld? woran?

sie ist schuld, dass ich irgendwann marathon laufen wollte. heute laufe ich nicht mehr mit ihr, sie ist jetzt über 15 jahre alt und einfach zu langsam, oft auch zu schwach. aber noch vor zwei jahren war sie bei jedem lauf dabei. und vor über 10 jahren verband ich mein joggen mit der notwendigkeit, dass unser hund - rassebedingt - viel bewegung brauchte. also stand ich ein um's andere mal vor der situation, dass ich eigentlich keine lust zum laufen hatte (lausiges wetter z.B.), es dann dennoch tat, weil sie ja ohnehin bewegt werden muss. übrigens machte ich mir bald keine gedanken mehr darüber, ob ich lust hab oder nicht, es war ganz einfach selbstverständlich geworden, bei wind und wetter mit ihr durch die landschaft zu toben ...

eine menge erlebt haben wir dabei auch: z.b. als sie mich mal nach wassersaufen am bach nicht mehr sah und in die falsche richtung abbog, die wir sonst immer wählten. na ja, stunden später lag sie auf einem weit entfernten parkplatz, auf dem wir oft ausstiegen und wartete auf mich ... hätt mich auch sonst nicht recht heim getraut zu frauchen ... andere hunde eingefangen haben wir natürlich auch hin und wieder. irgendwie sind wir sie gottlob immer wieder an ihre besitzter los geworden. auch wenn das bisweilen erforderte in eine völlig andere richtung als beabsichtigt zu laufen. meist war irgendwo ein verzweifelt schreiender oder gestikulierender hundebesitzer aus zu machen.

ich bin froh, dass wir sie haben. natürlich auch aus anderen gründen. aber auch, weil sie letztlich den langstreckenläufer in mir "entdeckte". und als hundehalter kann man auch das verhalten von anderen hunden relativ gut einschätzen. es kommt nur äußerst selten einmal vor, dass ich mich vor einem vierbeiner fürchte. wilde kläffer zum beispiel, die sich an meine fersen heften, verscheuche ich einfach durch umdrehen und auf-sie-zu-laufen.

dies ist kein plädoyer sich einen hund zu zu legen, um zum läufer zu werden. nicht jede rasse eignet sich als laufbegleiter und ein tier sollte man halten, wenn man dafür in seinem leben raum und freude hat. aber falls der vierbeiner ohnehin schon da ist: probiert doch mal aus, ob er sich als lauf-motivator für euch eignet.

viel laufspaß wünscht Udo

Hunde sind die perfekten Partner zum laufen.
Haben immer Lust und sind immer hochmotiviert und meckern nicht rum ;-)
Hatte bei meiner Kleinen (30cm Mix) am Anfang Bedenken, ob sie fit genug ist, aber die ist nach 2 Std immer noch putzmunter und dabei läuft sie bestimmt das doppelte von mir bei dem ganzen Hin- und Her.
Ohne Sie würde ich jedenfalls nicht jeden 2. Tag laufen gehen.
jen

[quote="Jen"]Hunde sind die perfekten Partner zum laufen.
Haben immer Lust und sind immer hochmotiviert und meckern nicht rum ]

Leider eignet sich nicht jede Rasse, wie U_D_O schon schreibt. Meine beiden Hunde sind ausserdem aus dem Alter raus wo sie noch grossartig Laufen möchten/können. Und wenn es erstmal so weit ist kann man nicht mehr das Notwendige mit dem Nützlichen verbinden, sondern muss zusätzlich zum Joggen auch noch mit dem Hund raus.
Da geht manchmal ganz schön viel Zeit drauf.

Knorpelschaden hat geschrieben:Und wenn es erstmal so weit ist kann man nicht mehr das Notwendige mit dem Nützlichen verbinden, sondern muss zusätzlich zum Joggen auch noch mit dem Hund raus.
Da geht manchmal ganz schön viel Zeit drauf.

Ja - das geht mir auch so. Zurück vom langen 30er - sofort erstmal mit dem Hund raus *ächz* .... aber wie UDO auch schreibt

eine menge erlebt haben wir dabei auch .......
ich bin froh, dass wir sie haben. natürlich auch aus anderen gründen

ich glaube, wer einmal einen Hund als vollwertiges und geliebtes Familienmitglied hat/te, akzeptiert nur ganz schwer den Gedanken daran, dass dessen Lebenserwartung nunmal unter der eines Menschen liegt und wenns noch soviel Zeit und Mühe kostet, so einen alternden Hund:

sie ist jetzt über 15 jahre alt und einfach zu langsam, oft auch zu schwach

... zu versorgen (massig Tierartzkosten, viel viel Zeit, Ernährung wird komplizierter, keine entfernten Urlaube mehr und alles alles muß auf den Hund abgestimmt werden ... jeder Besuch bei Freunden, jede Autofahrt - und natürlich auch das Laufen ...) vermutlich würden die meisten eine Menge darum geben, diesen Hund trotzdem noch eine Weile bei sich haben zu dürfen ...
.. ich schweife ab, oder? ... aber ich habe eben auch einen älteren, häufig kranken und schwach werdenden Hund

Jen hat geschrieben:Hunde sind die perfekten Partner zum laufen.

Da bin ich mir gar nicht so sicher (zumindest nicht in aller Fällen).
Meine Familie (ich nicht!) hat auch seit fast einem Jahr ein Hund. Das war für mich mit ein Grund mit dem Laufen zu beginnen, ein schlanker großer Mischling mit viel Bewegungsdrang - und keiner in derFamilie läuft mit ihm - Spaziergänge sind langweilig für ihn. Ein ganz süßer und lieber Hund - fast immer. Aber manchmal meint er, er müsse Radfahrer oder Inliner jagen. Das bedeutet ich muß ihn eigentlich immer an der Leine führen, aber er ist (1,5Jahre alt) sehr unruhig und läuft mir immer wieder in die Beine. Fazit, ich nehm ihn nicht immer mit, und lass ihn heulend zurück. :heul:
Vielleicht bessert sich das im Laufe der Zeit ja ???
Gruß Rolf

Blo60 hat geschrieben:Vielleicht bessert sich das im Laufe der Zeit ja ???

von alleine bessert sich das bestimmt nicht. Wenn er schon 1,5 Jahre alt ist, wurde die beste Zeit für eine grundlegende Erziehung - die dann auch ein Leben lang sitzt - zwar schon verpaßt. Wie beim Menschen: je älter, desto schwieriger - aber zu spät ist es noch lange nicht. So ein junger Hund lernt noch gut und gründlich - aber ohne konsequente Erziehung kann er kaum lernen, was die Menschen von ihm erwarten, ihm erlauben und verbieten ...

Lizzy hat geschrieben:von alleine bessert sich das bestimmt nicht. Wenn er schon 1,5 Jahre alt ist, wurde die beste Zeit für eine grundlegende Erziehung - die dann auch ein Leben lang sitzt - zwar schon verpaßt.

Ja, das stimmt ...

aber ohne konsequente Erziehung kann er kaum lernen, was die Menschen von ihm erwarten, ihm erlauben und verbieten

Stimmt auch!
Allerdings haben wir ihn aus dem Tierheim (und die haben ihn aus Rumänien). Das heißt Prägephase und so haben wir nicht erlebt - später die Hundeschule schon. Das schwierige ist nur, dass er wirklich fast immer gehorcht - nur eben nicht immer. Und wenn er dann bellend auf einen Inliner zurast ist es schon zu spät, weil völlig inakzeptabel!!! Auch wenn er vorher 100 von denen ignoriert hat. Ich habe keine Ahnung was ihm am 101ten dann missfällt, aber er ist dann völlig ausser rand und band
Gruß Rolf

Hai Läufers!!!!


Jau, so ne Hunde/Förster-begegnung gibts bei un s öfters.
Bin auch froh drüber, weil alldiweil meine "Kleine" dann mal ein paar absolute Waldhunde zum tollen hat und ich nen Schwatz mit unserem Förster halten kann.

Die "Kleine" ist jetzt 9 Monate und ein absoluter Waldhüpfer.
Mischung aus "Kleiner Münsterländer und labrador" geht ab wie ne Pirsching und trabt mittlerweile locker 20 Km und ich bin froh dass ich Sie bei mir habe.
Ich laufe sehr gerne mit diesem Powerbündel und geniesse es wenn sie um mich herum springt.

Natürlich wird Sie auch mal älter, hoffen wir ganz doll, und dann muss man sich eben iumstellen.
Ihr Vorgänger wurde 17 Jahre und das letzte Jahr waren nur noch Spaziergänge von 5 Km machbar,aber dafür hatten wir 16 schöne unvergessliche Jahre.

Ob der Hund jetzt jung, alt krank, gesund, gross oder klein ist, es ist immer ne Umstellung und hie und da auch Einschränkung,
aber der Spass, die freundschaft, der gehorsam und diese tiefe ganz verbundene Treue heben das Alles auf.

Aber um net so ganz zu verwässern: Mir sind die Försterhunde lieber als die Wohnungshunde, weil die Förstehunde wissen nämlich dass ihr Wald net Ihr Revier sondern dass von vielen ist, was bei so manchen Wohnungshunden net der Fall ist.

Gruss mayo

... sonst wird das nix mit dem allseitigen laufspaß.

natürlich ist das hier kein hunde(halter-)forum. aber "hund und laufen" halte ich für ein interessantes thema, besonders für leute, die schon einen haben und vielleicht als laufeinsteiger "motivationsprobleme" haben. daher noch eine ergänzung zu meinem beitrag.

der hund sollte idealerweise auf's wort hören. bei unserer dame war das so. war, weil sie nun schwerhörig ist und außer sehr lauten geräuschen gar nichts mehr hört. unsere laska wurde von frauchen im welpenalter so lange geschult, bis die schlüsselwörter "fuß", "platz", "sitz" usw. fehlerfrei beachtet wurden. wir gewöhnten ihr auch das "jagen" ab. sie verfolgte also keine anderen tiere mehr, die irgendwo abseits des weges unterwegs waren. und anderen hunden schenkte sie nur aufmerksamkeit, wenn wir ihnen begegneten. dann durfte sie natürlich stehen bleiben, wurde mit keinem kommando getrennt. das funktionierte auch beim laufen: nach dem schnüffeln kam sie dann in höchstem tempo und erfreut bellend hinter mir her. und falls die strecke mal nicht lange genug ein zu sehen war, wartete ich eben oder lief wieder ein stück zurück. sie war sogar so weit, dass sie nicht alleine über die straße lief, sondern nur nach freigabe (klappte natürlich nur, wo das ding "straße" eindeutig als solches zu erkennen war, bürgersteig mit randstein als absatz nach unten). hätte ich sie an der leine führen müssen, ich denke es wäre mir lästig gewesen und unser beider laufkarriere hätte sich anders, verzögert oder vielleicht gar nicht gemeinsam entwickelt.

mit einem hund, der nicht ein mindestmaß an erziehung genossen hat und meist nur das tut was er will, kann ich mir laufen oder lauftraining schlecht vorstellen.

das mit der erziehung ist natürlich anfangs unangenehm und aufwändig. allerdings solltet ihr den lohn - vor allem für den hund - bedenken: ein leben, das nur selten vom laufen an der leine getrübt wird! in gemeinden mit leinenzwang oder großstädten ist das hundeleben selbstverständlich grundsätzlich anders ...

hauptsache laufen, wenn der vierbeiner mitmacht - noch schöner!