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Maltodextrin, Arten und die Resorbierungsgschwindigkeit

Maltodextrin, Arten und die Resorbierungsgschwindigkeit

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Hi,

auf Anregung von meinem Laufkumpel Alex hab ich mich in einer Apotheke mal nach den Preisen von Maltodextrin erkundigt. Und da die einzige Dose, die die Apotheke noch hatte, am 25.08.2005 abläuft, habe ich sie geschenkt bekommen. Auch nicht schlecht. Zum experimentieren klasse.

Aber jetzt ist meine Neugier erst richtig geweckt worden. Ich bin aus der Zahl 19 als Zusatz zum Maltodextrin nicht schlau geworde. Also hab ich beim Hersteller angerufen und nachgefragt. Auf dem Markt gibt es demnach Maltodextrin 6, 12 und 19. Und das 6er sei der besser versträgliche Nachfolger vom 19er. Es würde auch schneller resorbiert werden als das 19er.

Mein Warum konnte die nette Frau nicht beantworten. Das ist wohl zu tiefgehend, denke ich. Google hat mich auch nicht weiter gebracht. Kann mir jemand von Euch jemand sagen, warum und wieso das so ist und was für den laufenden Hobbyalchimisten besser ist?

Vielen Dank und viele Grüße, Lars

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Hi Lars,
Maltodextrin ist ja eine Art "vorverdaute" Stärke. Je nachdem, wie fein die Stärke aufgespalten ist, also je nach Grösse der Moleküle, ist es schneller oder langsamer resorbierbar.

Maltodextrin 6 ist schneller resorbierbar, hat die kürzeste Länge der Molekülkette. Maltodextrin 19 ist am langsamsten resorbierbar, es hat die grösste Länge der Molekülkette.

Schnelle Resorption ist nicht unbedingt ein Vorteil ... ist ja auch schnell wieder weg. Bei Belastungen im Trainingsbereich (also deutlich langsamer als Wettkampftempo) könnte es passieren, dass zu schnell resorbierte Kohlehydrate eine Insulinausschüttung hervorrufen. Das würde den Fettstoffwechsel blockieren. Und Dich noch schneller in den Hungerast treiben.

Bei voller Intensität ist das keine Sache ... was aufgenommen wird, wird auch sofort verbrannt.

Gruss
Andreas

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Aha, kann ich die Zahl vom Maltodextrin im übertragenden Sinne mit der Anzahl der Kettenglieder im Zuckermolekül sehen? Demnach würden die Moleküle mit der geringeren Anzahl Kettenglieder schneller resorbiert.

Dextrose wäre so gesehen 'Malto' 2 und Stärke 'Malto' > 30 oder so.

Danke Dir für die Info. Ich hab auch immer komische Fragen, wa? Aber wenn da eine Zahl steht und es verschiedene dieser Zahlen gibt, hat das ja auch einen Grund, dachte ich mir ...

Viele Grüße, Lars

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Darf ich mal äußern so als Hausfrau mit Fachausbildung ohne auf das Produkt näher einzugehen?
Dextrose (D-Glucoses) brauchst du als Bereitstellung für die Muskulatur als Atp (ATP (Adenosin-Tri-Phospat), auf gut Deutsch, du brauchst Kohlehydrate (Stärke) um deine Muskeln direkt mit Nahrung zu versorgen. Der Körper legt dazu Reserven an , in der Leber und im Muskel (je mehr Ausdauersport man treibt umso mehr Gykogenreserven im Muskel, daher auch oft eine leichte Gewichtszunahme bis 3kg am Anfang vom Ausdauersport da diese Zuckerstoffe Wasser brauchen um zur Verfügung zu stehen), sind diese aufgebraucht betreibt der Körper eine aufwendige Herstellung die Neoglukogenese um sich aus Fett neue verbrauchbare Energie zu gewinnen. Dies ist gewünscht wenn wir eine negative Energiebilanz betreiben wollen (abnehmen) oder für einen Marathon trainieren, da reichen die Reserven einfach nicht. Beim Ausdauersport heißt es also einmal die Reserven in Form von Zuckerstoffen aufgefüllt zu haben und dem Körper beizubringen wenn diese nicht mehr vorhanden sind wie schnell neue gewonnen werden können aus Fett oder ihm neue Zucker hinzuzuführen.
Jetzt mag der Organismus aber wenn die Muskeln schon so viel Arbeiten müssen nicht auch noch Energie darauf verwenden den Magen und Darm zu beschäftigen um neue Energie aus der Nahrungsaufnahme zu gewinnen. Da hilft es dann nicht ein Vollkornbrot zu essen bei hoher Belastung, sondern er Köper braucht etwas was sozusagen mit der Flüssigkeit ohne großen Umwandlung mit resorbiert werden kann und da bieteten sich Kohlehydrate an dem Körper anzubieten die leicht aufgenommen werden können (im Allgemeinen heißen die süßen Bomben Gelpacks) in Form eines Zuckergemisches. In isotonischen Sportdrinks sind diese Zuckerstoffe oft enthalten, da sie leicht zu resorbieren sind und gut verträglich. Bei Audauersportarten hat es sich von Vorteil erweisen Maltodextrin in hoher Konzentration einzusetzen, da es leicht aufzunehmen ist vom Körper und besser Energie liefert als Einfachzucker wie Glucose, Fruktose und dabei nicht so fürchterlich süß schmeckt. Also für meine 10km Läufe brauch ich es nicht, auch nicht für den geplanten Halbmarathon aber wer Marathon läuft und weiß dass er was braucht, sind die Präparate mit viel Flüssigkeit getrunken eine Möglichkeit über die Runden zu kommen. Ich empfehle es habe es ja an meinem Mann testen könne, Geschmacksrichtungen und Verträglichkeit bei den langen Läufen auszuprobieren. Tipp, guckt auf die Natrimmenge, je mehr Einfachzucker desdo weniger Natrium im Allgemeinen ( 400mg) je höher die Mischung umso höher die NaCl gabe (800mg)aber auch nicht jedermanns Geschmack
Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche bei 1,2 g Gewicht. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen. Die Hummel weiß das aber nicht und fliegt trotzdem

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Nachdem ich am Nachmittag einige andere Threads dazu gelesen hatte.
Frage:

Nochmal als Zusammenfassung, bitte...


Bringt Maltodextrin was?
Ja, bei wem?
Wann?

Danke

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Ja, bringt was als Zuckerkombination bei langen Läufen ( über Halbmarathon), mit viel Flüssigkeit zusammen (10g KHm 100ml Wasser). Vorher ausprobieren was mundet und bekommt.
Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche bei 1,2 g Gewicht. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen. Die Hummel weiß das aber nicht und fliegt trotzdem

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Spreizfuss hat geschrieben:Darf ich mal äußern so als Hausfrau mit Fachausbildung ohne auf das Produkt näher einzugehen?
Aber bitte doch :wink: .
Spreizfuss hat geschrieben:Dextrose (D-Glucoses) brauchst du als Bereitstellung für die Muskulatur als Atp (ATP (Adenosin-Tri-Phospat), auf gut Deutsch, du brauchst Kohlehydrate (Stärke) um deine Muskeln direkt mit Nahrung zu versorgen. Der Körper legt dazu Reserven an , in der Leber und im Muskel ...
Soweit klar.
Spreizfuss hat geschrieben:(je mehr Ausdauersport man treibt umso mehr Gykogenreserven im Muskel, daher auch oft eine leichte Gewichtszunahme bis 3kg am Anfang vom Ausdauersport da diese Zuckerstoffe Wasser brauchen um zur Verfügung zu stehen), sind diese aufgebraucht betreibt der Körper eine aufwendige Herstellung die Neoglukogenese um sich aus Fett neue verbrauchbare Energie zu gewinnen.
Das passiert, wenn man auf langen Läufen seine Glykogenreserven aufgebraucht hat.
Spreizfuss hat geschrieben:Dies ist gewünscht wenn wir eine negative Energiebilanz betreiben wollen (abnehmen) oder für einen Marathon trainieren, da reichen die Reserven einfach nicht.
Die Glykogenreserven zumindest nicht. Mit Fett kommt man theoretisch noch weiter. Aber das Fett verbrennt im Feuer der Kohlenhydrate. Daher sind die Glykogenreserven und die Versorgung von Kohlenhydraten maßgebend.
Spreizfuss hat geschrieben:Beim Ausdauersport heißt es also einmal die Reserven in Form von Zuckerstoffen aufgefüllt zu haben und dem Körper beizubringen wenn diese nicht mehr vorhanden sind wie schnell neue gewonnen werden können aus Fett oder ihm neue Zucker hinzuzuführen.
Wenn ich die Zusatzstoffe von Gel's und Drink's so sehe kann ich mir nicht vorstellen, dass wir bei längeren Läufen mit den zugeführten KH's allein oder zu großem Anteil energie gewinnen. Dazu sind es meiner Meinung nach zu wenig.
Spreizfuss hat geschrieben:Jetzt mag der Organismus aber wenn die Muskeln schon so viel Arbeiten müssen nicht auch noch Energie darauf verwenden den Magen und Darm zu beschäftigen um neue Energie aus der Nahrungsaufnahme zu gewinnen. Da hilft es dann nicht ein Vollkornbrot zu essen bei hoher Belastung, sondern er Köper braucht etwas was sozusagen mit der Flüssigkeit ohne großen Umwandlung mit resorbiert werden kann und da bieteten sich Kohlehydrate an dem Körper anzubieten die leicht aufgenommen werden können (im Allgemeinen heißen die süßen Bomben Gelpacks) in Form eines Zuckergemisches.
Da die Energiegewinnung aus Vollkornprodukten im Gegensatz zu 'vorverdauten' KH's sehr viel aufwändiger ist, währe Vollkornbrot im Wettkampf eine nicht so optimale KH Versorgung. Wahrscheinlich wär das Brot am Ende noch immer im Magen und die KH's nicht ansatzweise resorbiert.
Spreizfuss hat geschrieben:In isotonischen Sportdrinks sind diese Zuckerstoffe oft enthalten, da sie leicht zu resorbieren sind und gut verträglich. Bei Audauersportarten hat es sich von Vorteil erweisen Maltodextrin in hoher Konzentration einzusetzen, da es leicht aufzunehmen ist vom Körper und besser Energie liefert als Einfachzucker wie Glucose, Fruktose und dabei nicht so fürchterlich süß schmeckt.
Aber ist es denn so wie ich vermute, dass die verschiedenen Maltodetrinvarianten im übertragenen Sinne die länge der Molekülketten wiedergeben? Und wir für den Einsatz im Sport die kürzere Variante (Maltodextrin 6 statt 12 oder 19) wählen sollten, damit wir die KH's schneller resorbieren können?
Spreizfuss hat geschrieben:Also für meine 10km Läufe brauch ich es nicht, auch nicht für den geplanten Halbmarathon aber wer Marathon läuft und weiß dass er was braucht, sind die Präparate mit viel Flüssigkeit getrunken eine Möglichkeit über die Runden zu kommen. Ich empfehle es habe es ja an meinem Mann testen könne, Geschmacksrichtungen und Verträglichkeit bei den langen Läufen auszuprobieren. Tipp, guckt auf die Natrimmenge, je mehr Einfachzucker desdo weniger Natrium im Allgemeinen ( 400mg) je höher die Mischung umso höher die NaCl gabe (800mg)aber auch nicht jedermanns Geschmack
Dein Liebster ist Dein Testkaninchen :D ? O.K. Spaß beiseite: Wenn ich das bisher richtig verstanden habe geht es bei der Zufuhr von Getränken beim Sport einmal um die Osmolalität und die Art der Inhaltsstoffe. Das Getränk sollte eher hypoton als isoton sein (weniger Teilchen als in einer isotonen Lösung) und als Kohlenhydrate sind Maltodextrine den kurzkettigen Zuckerstoffen vorzuziehen.

Wenn es aber möglich ist auf den letzten 10 Kilometern (etwa) eines Marathons mit Cola oder Traubenzucker klar zu kommen und der Zuckerspiegel bis in's Ziel nicht Boomerangmäßig in den Keller geht, dürfte man mit dem 6er Maltodextrin besser als mit dem 19er versorgt sein.

Viele Grüße, Lars

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Hallo Lars,

pass aber auf mit dem Mischungsverhältnis wegen der Osmolalität. Das Problem ist, dass Maltodextrin "überdosiert" den Effekt hat, dass dem Körper Wasser entzogen wird. Das ist mir bei meinem ersten Marathon passiert und war nicht so schön.

Hier ist das gut beschrieben.

http://www.personal-fitness.at/fit/cms. ... 7500805CCA

Gruß

Lui

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Die Glykogenreserven zumindest nicht. Mit Fett kommt man theoretisch noch weiter. Aber das Fett verbrennt im Feuer der Kohlenhydrate. Daher sind die Glykogenreserven und die Versorgung von Kohlenhydraten maßgebend.
Diesen Spruch habe ich auch gelernt :-)
Es gibt ein paar Studien dazu wann welche Energiegewinnung im Körper stattfindet und zu welchen Anteilen die Glycogenolyse und die Gluconeogenese bei Ausdauersportlern stattfinden. Ich muss aber gestehen, das mir diese Studien zu medizinlastig sind und die Untersuchungsmethoden recht verschieden sind, ich habe da nicht ganz durchgeblickt. Nun wie auch immer man scheint sich einig zu sein, wie schon zu meiner Schulzeit, dass beides gleichzeitig stattfindet, bei Aktivitäten unter einer Stunde die Glucogenolyse einen höheren Anteil hat. Andere Untersuchungen zeigen dass bei einem Ausdauersportler allerdings sich dieser Anteil verschieben kann und die Gluconeogenese früher und prozentual höher einsetzt. Erscheint mir logisch das der Körper lernt schneller andere Energiegewinnung mit einzubeziehen, allerdings kann man solche Untersuchungen ja immer etwa schlecht überprüfen.
Wenn ich die Zusatzstoffe von Gel's und Drink's so sehe kann ich mir nicht vorstellen, dass wir bei längeren Läufen mit den zugeführten KH's allein oder zu großem Anteil energie gewinnen. Dazu sind es meiner Meinung nach zu wenig.
Da die Getränke (Die Packs bitte nicht so schlucken sondern verdünnen) nicht mehr als 8% Zucker enthalten sollten, sonst bleiben sie zu lang im Magen, wird man es bestimmt nicht schaffen damit seinen Bedarf zu decken während des Laufens, da hast du recht. Kann immer nur eine unterstützende Maßnahme sein.
Wenn ich das bisher richtig verstanden habe geht es bei der Zufuhr von Getränken beim Sport einmal um die Osmolalität und die Art der Inhaltsstoffe. Das Getränk sollte eher hypoton als isoton sein (weniger Teilchen als in einer isotonen Lösung) und als Kohlenhydrate sind Maltodextrine den kurzkettigen Zuckerstoffen vorzuziehen.
Hypoton nur bei kurzer Belastung bis zu 1 Stunde wenn man nicht in der Wüste trainiert, da dürfte dann gar nichts drin sein (Wasser, Tee) und da muss man ja auch nicht während des Laufens trinken, da reicht vor und nachher.
Bei höherer Belastung isoton, die berühmte Apfelsaftschorle.
Hyperton vertrage ich persönlich zumindest beim Radfahren nicht, beim Laufen habe ich da keine Erfahrung, mir wird dann ziemlich übel. Ich habe die 4-5 Stunden im Sattel über die Alpen diese Jahr mit genug Fettreserven auch ohne den teueren Schnickschnack eine Woche überlebt, Radler liefert auch viele Zucker und Mineralstoffe ;-)
Apropo Mineralstoffe, guck mal hier zu Salzzufuhr, fand ich auch nicht uninteressant.
http://www.thieme.de/viamedici/aktuelle ... athon.html
Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche bei 1,2 g Gewicht. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen. Die Hummel weiß das aber nicht und fliegt trotzdem

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Maltodextrin "überdosiert" den Effekt hat, dass dem Körper Wasser entzogen wird.

Das schaffst du aber auch mit Fructose und anderen Zuckern wenn du sie zu hoch dosierst, oder :gruebel:
Mal ganz praktisch, ich mag die meisten Drinks einfach nicht, die schmecken zum abgewöhnen.
Hast du da einen Tipp?
Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche bei 1,2 g Gewicht. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen. Die Hummel weiß das aber nicht und fliegt trotzdem

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Spiridon Lui hat geschrieben:Hier ist das gut beschrieben.

http://www.personal-fitness.at/fit/cms.nsf/open/F10636C7E6936A15C1256C7500805CCA
Aha :daumen: . Wenn die Osmolalität des Getränks zu hoch ist wird es im Magen verdünnt, bevor es weiter geht. Und wie hat sich das bei Dir bemerkbar gemacht?
Spreizfuß hat geschrieben:Apropo Mineralstoffe, guck mal hier zu Salzzufuhr, fand ich auch nicht uninteressant.
http://www.thieme.de/viamedici/aktu...2_marathon.html
Demnach sollte das Getränk beim Marathon auch nicht zu dünn (hypoton, mit deutlich geringerer Osmolalität gegenüber der Körperflüssigkeit) sein.

Vielen Dank für die Links und die Tipps! Wenn meine Gatorade Dosen allen sind, werde ich den weißen Kittel anziehen, an meine Bürotür ein Schild mit der Aufschrift 'Labor' kleben. Obwohl, ob ich so lange warte :gruebel: .

Ein Rezept hatte ich im Inet flüchtig aufgeschnappt, was mir sinnvoll erscheint. Das muss ich noch mal suchen. Es enthielt 3 Komponente. Maltodextrin, Proteine und Mineralstoffe.

Was kann man außer Tee geschmacklich tun? Fruchtsäfte bekommen mir überhaupt nicht. Gibt es Aromastoffe für Endverbraucher und Hobbyalchimisten?

Viele Grüße, Lars

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Lars hat geschrieben:Aha :daumen: . Wenn die Osmolalität des Getränks zu hoch ist wird es im Magen verdünnt, bevor es weiter geht. Und wie hat sich das bei Dir bemerkbar gemacht?

Hallo Lars,

ich bin ziemlich eingegangen. Ob das nur am Maltodextrin lag, lässt sich im Nachhinein schlecht sagen, aber einen gewissen Beitrag hat meine falsche Mixtur sicher geleistet. Und im Ziel habe ich mich ganz schön zusammenreißen müssen, um mir nicht alles nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. Jetzt mag man mir den Vorwurf machen, dass man ja auch alles vorher auf den langen Läufen testen soll. Habe ich auch mehrfach, und da habe ich es gut vertragen, nur habe ich mir am Tag des Marathons gedacht "haust du einfach noch ein paar Schüppchen drauf, zur Sicherheit".

Gruß

Lui

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Spiridon Lui hat geschrieben:... im Ziel habe ich mich ganz schön zusammenreißen müssen, um mir nicht alles nochmal durch den Kopf gehen zu lassen.
Hat Altmeister Manfred Steffny nicht mal erwähnt, dass man nach dem Marathon ruhig ko...n sollte, wenn einem danach ist. Bua. Ich stell mir das recht unangenehm vor. Dat muss ekelig gewesen sein.
Spiridon Lui hat geschrieben:Jetzt mag man mir den Vorwurf machen, dass man ja auch alles vorher auf den langen Läufen testen soll. Habe ich auch mehrfach, und da habe ich es gut vertragen, nur habe ich mir am Tag des Marathons gedacht "haust du einfach noch ein paar Schüppchen drauf, zur Sicherheit".
Das kann ich gut nachvollziehen. Typischer Sicherheitsglaube. Man meint es nur gut und vertut sich. Ich glaube, dass ich den Fehler beim letzten Marathon auch gemacht habe. Da hab ich 8 Squeezy Beutel mitgenommen, vorher nicht ausprobiert und ziemlich eingegangen. War mir 'ne Lehre!

Viele Grüße, Lars

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Lars hat geschrieben:Ich bin aus der Zahl 19 als Zusatz zum Maltodextrin nicht schlau geworde. Also hab ich beim Hersteller angerufen und nachgefragt. Auf dem Markt gibt es demnach Maltodextrin 6, 12 und 19. Und das 6er sei der besser versträgliche Nachfolger vom 19er. Es würde auch schneller resorbiert werden als das 19er.
Hallo Lars,

bei der Zahl handelt sich um das sogenannte Dextrose-Äquivalent, kurz DE. Das Dextrose-Aequivalent ist NICHT die Kettenlänge. Es ist gerade umgekehrt, je kleiner das DE, desto länger die Kette.

Um das zu vestehen, muss man etwas ausholen. Ein Glukosemolekül hat eine reduzierende Wirkung. Bildet man nun Ketten von Glukosen, so geht sozusagen pro Bindung die reduzierende Wirkung des einen Moleküls verloren. Je länger der Zucker, desto geringer die Reduktionsstärke (bezogen auf das Gesamtgewicht).

Das DE ist ein Mass für die Menge an reduzierenden Zuckern eines Kohlenhydrates, ausgedrückt in Prozent bezogen auf die Trockenmasse. Reine Glukose besteht nur aus reduzierenden Zuckern, also ist DE von Glukose = 100. Bildet man aus zwei Glukosemolekülen Maltose (Malzzucker), so hat nur noch eins von zwei Glukosemolekülen eine reduzierende Wirkung, daher ist DE von Maltose = 50. Je länger also das Molekül, desto geringer die reduzierende Wirkung und umso kleiner das DE.

Maltodextrine sind definitionsgemäss Kohlenhydrate mit einem DE zwischen 5 und 20. Ist das DE > 20 so spricht man von Glykosesirup. In der Praxis ist ein Maltodextrin immer eine Mischung aus unterschiedlich langen Zuckern, die dann durchschnittlich eine Reduktionsstärke entsprechend der DE ergeben. Das DE sagt daher erst mal nichts über die konkrete Zusammensetzung des KH-Gemisches aus, denn ein bestimmtes DE kann sich auch als Mischung von KH mit höherem und niedrigerem DE ergeben.

Das handelsübliche Maltodextrin 19 ist somit ein eher kurzkettiges Maltodextringemisch (um die 5 Glukosen), das Maltodextrin 6 ist langkettig (um die 20 Glukosen). Dabei sind sie was die Kettenlänge betrifft, ziemlich "rein", nach Herstellerangaben besteht das 19er aus KH mit DE 18-20 und das 6er aus KH mit DE 5-8.

Wie schnell und wie lange wirken diese Maltodextrine? Das 19er wirkt ab 10-15 min und die Wirkung hält ca. 30 min an. Das 6er entfaltet eine Wirkung erst so ab 2h. Damit dürfte klar sein, wem bei Marathon der Vorzug zu geben ist.

Im Prinzip könnte man jetzt hergehen und eine massgeschneiderte Formulierung ersinnen, die von "schnellen" (Glukose DE 100) bis "langsamen" (Maltodextrin DE 6) KH alles umfasst, um so eine Langzeitwirkung zu erzielen. Tatsächlich gibt es solche Produkte, die auch mit dieser Tatsache werben. Ich halte das aber für Augenwischerei, denn wenn ich kontinuierlich (z.B. alle 15 min) KH zuführe, kann ich auf KH mit "Langzeiteffekt" doch verzichten.

Gruss
Michael

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Dromeus hat geschrieben:Damit dürfte klar sein, wem bei Marathon der Vorzug zu geben ist.
Vielen Dank für die detaillierte Erklärung :daumen: ! Genau danach habe ich gesucht. Damit ist mir klar, dass ich kein 6er Malto zum Mixen verwenden werde.

Mir ist auch schon beim telefonat mit dem Hersteller aufgefallen, dass die mir sagten der 19er habe mehr süßkraft als der 6er. Weil ja die kürzeren Moleküle süßer schmecken als die längeren.

Viele Grüße, Lars

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Lars hat geschrieben:Aha :daumen: . Wenn die Osmolalität des Getränks zu hoch ist wird es im Magen verdünnt, bevor es weiter geht. Und wie hat sich das bei Dir bemerkbar gemacht?

Demnach sollte das Getränk beim Marathon auch nicht zu dünn (hypoton, mit deutlich geringerer Osmolalität gegenüber der Körperflüssigkeit) sein.

Vielen Dank für die Links und die Tipps! Wenn meine Gatorade Dosen allen sind, werde ich den weißen Kittel anziehen, an meine Bürotür ein Schild mit der Aufschrift 'Labor' kleben. Obwohl, ob ich so lange warte :gruebel: .

Ein Rezept hatte ich im Inet flüchtig aufgeschnappt, was mir sinnvoll erscheint. Das muss ich noch mal suchen. Es enthielt 3 Komponente. Maltodextrin, Proteine und Mineralstoffe.

Was kann man außer Tee geschmacklich tun? Fruchtsäfte bekommen mir überhaupt nicht. Gibt es Aromastoffe für Endverbraucher und Hobbyalchimisten?

Viele Grüße, Lars


Hi Lars,

wenn Du nach einem Rezept für das Mischungsverhältnis suchst, schau doch mal hier .
Schmeckt ein bisschen nach Gummibärensaft aber hat sich zumindest auf langen Mountainbike-Touren bewährt. Laufender Weise hab ich's noch nicht getestet, da sind meine Strecken noch zu kurz.

Viel Spaß beim Experimentieren,
Julia

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Lars hat geschrieben: Ein Rezept hatte ich im Inet flüchtig aufgeschnappt, was mir sinnvoll erscheint. Das muss ich noch mal suchen. Es enthielt 3 Komponente. Maltodextrin, Proteine und Mineralstoffe.

Was kann man außer Tee geschmacklich tun?
Hi Lars,
ich finde folgenden Artikel ganz gut.
http://gin.uibk.ac.at/thema/sportundern ... sport.html

http://gin.uibk.ac.at/thema/sportundernaehrung ist vermutlich mittlerweile eh eine recht bekannte(?) Adresse bzgl. einiger Infos.

Geschmacklich reicht es mir, wenn ich das Maltodextrin in kohlensäurereduziertes Mineralwasser einrühre. Danach hat das Wasser dann kaum noch Kohlensäure, ist sehr geschmacksneutral und läßt sich m.M. gut und angenehm trinken. Die 1-2g Kochsalz schmecke ich nicht negativ heraus.

Gruß,
Torsten
Gesperrt

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