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Visualisierung von Schmerzen, Problemen und sonstigen 'Gegnern'

Visualisierung von Schmerzen, Problemen und sonstigen 'Gegnern'

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Zunächst wollte ich diesen Beitrag ins Gesundheits-Forum stellen, habe mich aber eines anderen besonnen, da es vermutlich auch in anderen Zusammenhängen möglich, machbar und hilfreich sein kann.

Angefangen hat 'es' bei mir mit dem Nikotinentzug vor fast 2 Jahren. In diesem Zusammenhang fand ich - wenn auch schon nach eigentlichem Erstentzug - den 'buddhistischen Weg aus der Sucht' und beschloß, es einfach mal zu versuchen.

Dort werden nach jedem Kapitel 'Hausaufgaben' erteilt und der Leser dazu angehalten, sie auch wirklich durchzuführen. Wenn schon, dann auch richtig machen, dachte ich und ging jeweils brav an die Lösung der Aufgaben. Eine davon lautete, sich den 'Dämon Nikotin' bildlich vorzustellen - ihn zu visualisieren. Mein erster Gedanke war zwar: "Was für ein esoterischer Schnick-Schnack!" ... aber ich tat des trotzdem. Die Ratio-bestimmte Vernunftslizzy ließ sich auf das Spielchen ein und visualisierte ihren Gegner.

Hintergrundgedanke ist, dass dieser 'Gegner' nicht mit Gewalt auszuschalten ist bzw. dann der Kraftaufwand unnötig groß. Immerhin war er lange Jahre Bestandteil des Lebens, soll seinen Platz einbüßen und somit muß ich mich lange mit ihm auseinandersetzen. Das sollte einfacher werden, indem ich ein Bild von ihm habe, ihm Eigenschaften zuordne - dann auch sehe, wo und warum er einhaken kann und nicht zuletzt, wo er seine Schwachstellen hat. Das soll hier und jetzt gar nicht ausführlicher erläutert werden.

Bei mir jedenfalls kam eine Gestalt zum Vorschein, die ziemlich stark nach dem Golum aus dem Herrn der Ringe aussah. Er hatte Saugnapfhände und Füße und klammerte sich glitschig an mich. Wie gefordert, fing ich an, mit ihm Gespräche zu führen und je mehr ich das tat, desto mehr 'erkannte' ich ihn. Er verlor von seiner Bedrohlichkeit und ich verlor meine Gier. Der Kampf wurde zum Geplauder - es war eine große Erleichterung.

Er tauchte noch mehrmals auf, mein Nikotin-Golum. Einmal - nach ca. 1/2 Jahr hatte er einen kleinen 'Zwischensieg' und ich rauchte in einem sehr merkwürdigen Moment eine geschnorrte Zigarette. Drei Züge lang jedenfalls. Dann saß er vor mir auf dem Tisch. Viel kleiner geworden und mit fast niedlichem Gesichtsausdruck. Etwas lauernd und verschmitzt. Ich drückte die Zigarette aus und erklärte ihm mütterlich, dass diese kleine Finte mitnichten einen Sieg bedeuten würde. Ein Winzigtreffer macht noch kein gewonnenes Spiel, er solle sich mal besser ein anderes 'zu Hause' suchen - bei mir könnte es langweilig werden. Zuletzt tauchte er vor einigen Wochen am Walchensee auf. Ein Duftschwall nach frisch angezündetem Zigarillo traf mich mitten in eine große Erschöpfung nach Hitzelauf mit anschließendem Bad. Nikotinlos weitergefahren, sah ich auf der Heimfahrt das kleine Ding - inzwischen winzig wie ein Schlüsselanhänger und etwas bepelzt, mehr wie ein kleines Monchichi-Äffchen - auf dem Beifahrersitz und konnte ihm leicht grinsend verkünden: "Nadu - ich dachte schon, dich gäb's nicht mehr - bist ja doch noch da :wink: - Netter Versuch, aber keine Chance ..." Darauf verschwand es klaglos.

Weil es damals so herrlich funktioniert hatte und ich dem Prinzip des gewaltfreien Kampfes ohnehin sehr zugeneigt bin, machte ich mir dieses Spiel auch in anderen Situationen zu eigen. Beim HM in Augsburg - ich berichtete HIER - beschlich mich ein Schmerz zunächst im Fuß, wanderte ins Bein und von dort weiter nach oben. Die Methode, dem Schmerz ein Bild zuzuordnen (ich assoziiere das einfach und es formt sich fast von alleine weiter aus), half auch in dem Fall weiter. Es erschien in dem Fall eine Art Schlange, die an mir hochkroch und ein bisschen drückte - dazu guckte sie mich an wie die Schlange KAA im Dschungelbuch :P .

Auch mit ihr sprach ich - lullte sie ein, wie es ja eigentlich ihre Strategie ist :wink: scherzte auch mit ihr rum, hielt ihr lahmarschige Predigten und irgendwann fiel sie mir - vermutlich eingelullt von all dem langweiligen Gequatsche - schnarchend vom Fuß und war weg. (Ein Läufer im Siebentischwald möge sich also vorsehen - wenn sie noch kein neues Opfer gefunden hat, liegt möglicherweise noch immer in einem Eckchen am Weg eine schlafende Schmerzschlange. Wenn sie erwacht und loskriecht ... :wink: )

Auch bei meinem jetzigen Sehnen-Problem gehe ich ähnlich vor. Diesmal ist es kein Gegner und noch sehe ich auch keine wirkliche 'Gestalt', aber ich male mir den Schmerz als ein zu Recht vorhandenes Wesen aus. Diesmal aber etwas, das zu mir gehört. Sehne und Fuß und Schmerz gehören in dem Bild irgendwie zusammen und sind zwar verärgert, aber kooperativ und freundlich. Eher schüchtern und geknechtet - unterdrückt von der einfach rücksichtslose draufrumtrampelnden Besitzerin :D Und jetzt verhandeln wir. Ich biete etwas an und lasse antworten. Wir befinden uns sozusagen in auch wieder visualisierten Friedensverhandlungen.

Inzwischen ist diese Methode bei mir ziemlich gängig - kommt fast von alleine ab einem bestimmten Problemgrad. Mir erscheint sie ungeheuer hilfreich - es ist leichter, auch zuzuhören, hinzufühlen, sich ohne Kraftgemeier und Gegengezeter etc. damit auseinanderzusetzen - am grünen Tisch z. B. Es hilft, im Kampf nicht Dinge mitzuzerschlagen, die vielleicht gar nicht zerstört werden sollten :wink:

Was meint ihr nun: Bin ich ein Fall für die Männer im weißen Kittel? :D

Oder kennt und nutzt ihr ähnliche 'Taktiken' bei der Lösung von Problemen, die u. U. auch ein Teil eurer Selbst sind? Wenn ja: wie sehen sie aus, die guten und bösen Dämonen - welche Bilder gibt es?

Wenn nein: versuchts doch mal und erzählt, was dabei rauskam :)

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Natürlich kenne ich meine Pappenheimer. Nur dass ich im Wettkampf nicht so zärtlich mit ihnen umgehe. Bei mir heißts dann eher: "Hey, jammer hier nicht so rum, die paar Kilometer hältste jetzt die Klappe, dann gibts wieder Streicheinheiten"

Man kann mit seinem Körper sehr gut reden und er hört auch auf Dich. Bei mir gehts manchmal soweit, dass ich völlig versunken in mich bin und gar nichts mehr von außen registriere und mich am Ende wundere, dass der Wettkampf schon vorbei ist.

Also Lizzy, kein Fall für die Weißkittel sondern nur sehr gute mentale Stärke. Weiter so!

Viele Grüße
Uli

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Ich denke, daß Du einen für DICH sehr guten Lösungsweg gefunden hast und Du absolut nichts mit den Männern im weißen Kittel zu tun hast.

Bei meinen ersten 10 KM Lauf habe ich die aufmüpfigen Körperteile auch mit einer komikähnlichen Abhandlung beruhig. Siehe hier. War dermaßen witzig, daß ich direkt Spaß am Lauf hatte, obwohl ich spürte, daß die Kraft schon zu Neige ging.

Egal... wie auch immer. Jeder hat seine Tricks um sich selbst zu überlisten. Nur wichtig ist es, so denke ich, zu unterscheiden ob der Körper übersensibel ist, oder wirklich ein Problem hat. Das ist wahrscheinlich die Kunst das zu unterscheiden.
lg
Viktor

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Liebe Lizzy,
wie Du sicher ahnst, ist das ein Thema, dass mich sehr beschäftigt.

Ein Fall für den Mann im Kittel....nun da fehlt noch ein bisschen, ich glaube ja, dass man einer ist, wenn man den Kampf verliert, immer wieder verliert!

Es gibt gerade in Wettkämpfen den Punkt, wo es anfängt weh zu tun und wo ich innerlich beginne zu weinen und zu hadern, ich stelle sofort in Frage, ob das sein muss. Es ist doch beknackt, der Kampf ist nicht nötig, man muss sich nur zurückfallen lassen, ein wenig gehen, aufhören und nichts aber auch nichts ändert sich für die Aussenwelt.

Ich will das aber auch lernen: den Schmerz visualisieren: Du bist da und ich ertrage Dich.....noch genau 10:35 min...dann bin ich nach Plan im Ziel. Ich finde diese Leistung grandios.

Lizzy, das ist ein philosophishes Faustisches Thema. Man kann sogar den alten Herrn bemühen und ihn zur Lesung bitten: Faust Teil 1, die Erscheinung Mephistos. Nun gut nun gut....das muss nicht sein.

Ich lese das mal heute abend in Ruhe ein zweites mal durch, danke Dir aber schon an dieser Stelle für den Beitrag.

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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Hallo Lizzy,

ich habe mich wegen meiner ersten Frau in den frühen Achtzigern mal mit Visualisierung, insbesonder nach Prof. Simonton, beschäftigt.

Damit lässt sich schon einiges bewerkstelligen, was einem zuesrt unmöglich erscheint. :daumen:

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amanda hat geschrieben:Lizzy, das sit ein philosophishes Faustisches Thema. Man kann sogar den alten Herrn bemühen und ihn zur Lesung bitten: Faust Teil 1, die Erscheinung Mephistos. Nun gut nun gut....das muss nicht sein.
ISCH LIEBE den FAUST :daumen: (aber sprich mich besser nie einer drauf an, sonst knüppel ich ihn gleich mit Zitaten nieder und bekomme wegen verklärter Abdriftung nüscht mehr mit :wink: )

Ansonsten ist - finde ich - ja gar nicht immer gesagt, wie der Ausgang der Verhandlungen aussehen wird. Klar - beim Nikotin-Dämon war die klare Vorgabe: Trennung! - aber den Weg dorthin bestimmt der andere mit und manchmal verändert sich sicher auch die gewünschte Lösung - ein bisschen Offenheit gehört schon auch dazu und Flexibilität. Es muß auch nicht immer feindlich sein im Ton - so wie bei Bitwalker eine lustige Gesamtkonferenz hat ja auch was :daumen:

Übrigens erschien mir soeben beim Hundespaziergang im strömenden Regen die vollständige Visualisierung meiner problembeladenen Fußsohle. Und zwar in Form einer dauerzeternden Hausfrau, die so höchstens vorkommen könnte in einem Sketch - pure Comedy und völlig überzeichnet:

Aufgedrehte Lockenwickler, stehend in einer muffig aussehenden Küche mit Blümchentapete, Töpfe auf dem Herd, vor sich ein Bügelbrett, verkniffenes Klagegesicht und jammernde Zeterstimme ... dazu folgende Szene (die Frage, warum ich in diesem Szenario die Rolle des männlichen! und höchst ignoranten Gatten annehme, der als max. Reaktion hinter seiner Zeitung ein unwirsches Brummeln abläßt, verschiebe ich auf später :D )

Ich also der nicht mehr ganz junge und selten zu Hause anwesende zur Tyrannei neigende Gatte, meine Fußsohle eine zeternde, unzufriedene, verhärmte Hausfrau mit Lockenwicklern.

Kaum komme ich zur Tür rein, gehts auch schon wieder los. Auf eine ganz harmlose Bemerkung meinerseits fängt sie an zu meckern und zu zetern. Ich höre gar nicht richtig hin, sondern versuche - wie sonst auch immer - mich entweder ins Arbeitszimmer an den Computer zu verkrümeln oder unter einem Vorwand schnell wieder das Haus zu verlassen: Richtung Kneipe oder sonstwohin :P

Aber diesmal ist es ernster, die Stimme meiner 'Holden' steigt an - aus dem schon länger anhaltenden Klagejammern wird ein gesteigertes Schrillcrescendo: "DU DU DU - immer nur du .. machst, was du willst, trampelst auf mir rum und merkst nie, wann es mir wehtut. Achtest gar nicht auf mich, immer nur nehmen, nehmen, nehmen und ich darf putzen, waschen, bügeln, kochen - ich sag dir schon lange, dass ich so nicht weiter mitmache und du hörst mir NIE zu, rennst einfach weiter - sagst: JAJA und dann doch Kirchheim der Zehner, lange Läufe, Dachau ... jaja - deine blöde kleine Doofe hier unten, die läßt ja alles mit sich machen, jammert nicht lange, macht alles mit" Die STimme gewinnt an Vorwurf: "Was wärst du eigentlich ohne MICH?" ... Wieder versuche ich mich abwehrend murmelnd zur Tür zu schleichen, aber da knallt neben mir eine Kaffeetasse an die Wand und die Stimme sagt kurz und ungewöhnlich fest: "Ich lass mich scheiden! Humpel du doch deinen Scheißmarathon auf einem Bein - ohne MICH!" Basta! ....

Hmmm :gruebel: was tun? Immerhin brauche ich sie wirklich. Wir mochten uns ja auch mal und früher war sie eine echt rassige ... und irgendwo ... ja irgendwie hat sie sogar recht. Scheidung? Und dann? Wo Ersatz herbekommen? Welche junge frische geschmeidige Sehne mit womöglich jahrelanger Trainingserfahrung würde ausgerechnet MICH übergewichtiges alterndes Wesen aussuchen? Schlechte Karten :peinlich: :help:

Erstmal hab' ich einfach Blumen mitgebracht - aber sie hat nur die Arme verschränkt und gesagt, diese blöden Blumen könnte ich mir sonstwohin schieben :motz: . Da müßte schon mehr kommen, wenn sie sich nochmal bequatschen lassen soll ... nun sind wir in der Eheberatung ... und egoistischerweise - und weil sie doch auch zu mir gehört - hoffe ich, dass wir einen Weg finden, wieder miteinander klar zu kommen, uns vielleicht sogar neu verlieben - wer weiß ... :P

... und wenn es soweit ist, kann ich mir vielleicht auch mal wieder erlauben, wie OnkelUlrich (wenn die Alte in ihre Jammerneigung zurückverfällt) einmal zu gegebenem Marathon(?)Anlaß zu sagen: "Halt bitte nen Moment die Klappe und stell dich nicht so an - ab morgen hast dann du wieder für eine Weile das Kommando" Momentan wäre das aber noch verfrüht - sie würde sofort zum Anwalt rennen :nick:
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(so ein Kopfdrehbuch macht übrigens ziemlichen Spaß und war in diesem Fall für eine niemals verheiratet gewesene auch eine gute Phantasieübung)

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Hallo Lizzy,

zum Faust müssten wir mal einen extra Thread aufmachen :wink: .

Zu deinem Problem mit der Sehne (das ich ja auch in deinem Blogg verfolge), denke ich zur Ordnung rufen kannst du sie doch nur im Wettkampf. Da mache ich das auc häufiger, so nach dem Motto: Jetzt stellt euch nicht so an, wenn wir uns beeilen, sind wir auch schnell fertig und dann braucht ihr mindestens eine Woche gar nicht mehr zu laufen. Das hilft auch meistens.

Im Training würde ich allerdings davon abraten. Schlimmstenfalls würde das bedeuten, dass der Marathon ohne dich und deine Sehnen stattfindet. Aber es muss ja nicht die letzte Möglichkeit gewesen sein, einen Marathon zu laufen.

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"Ein Mensch besteht aus einer unzähligen Anzahl von Leben. Jeder Teil des Körpers, der eine bestimmte Funktion hat, jedes Organ, jedes Gewebe, jede Zelle, hat ein getrenntes Leben und sein eigenes getrenntes Bewußtsein. Diese Bewußtseine unterscheiden sich sehr stark in ihrem Inhalt und in ihren Funktionen von dem intellektuell-emotionalen Bewußtsein, welches uns bekannt ist und welches dem ganzen Organismus angehört. Aber dieses letztere Bewußtsein ist auf keinen Fall das einzige. Es ist nicht einmal das stärkste oder das klarste. Einzig und allein dank seiner Stellung, sozusagen am Rande der inneren und äußeren Welten kommt ihm eine vorherrschende Bedeutsamkeit zu und auch die Möglichkeit, sehr viele Ideen den dunklen inneren Bewußtseinen zu suggerieren."

Diese Passage habe ich eben in P.D.Ouspenskys "Ein neues Modell des Universums" (VII. Kapitel, "Zum Studium der Träume und der Hypnose", S. 298) gefunden, als ich auf der Suche nach einer ähnlichen Passage in einem anderen Aufsatz aus diesem Buch war.

Wenn man diese Vorstellung ernst nimmt, ergeben Gespräche mit der Fußsohle sehr wohl einen Sinn.

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Hallo,

ich finde es zwar merkwürdig den Schmerzen eine Gestalt zu geben, aber mei, wenns scheeh macht, bzw. wenns hilft. Ich rechne lieber wie lange ich mich noch quälen muss, und versuche dann dran zubleiben. Ich ermittel immer, wieviel Prozent der Zeit/Strecke ich schon geschafft habe. Wahrscheinlich lenkt mich das einfach ab. Leider kann ich ziemlich gut Kopfrechnen, so dass das nicht so schrecklich lange dauert mit der % Ermittlung. Deswegen errechne ich das in 5 % Schritten.

Wenn ich so drüber nachdenke,................. ganz normal ist das auch nicht, oder?
Beste Grüße
Mark

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Hammer1968 hat geschrieben:Wenn ich so drüber nachdenke,................. ganz normal ist das auch nicht, oder?
Prozentrechnung übe ich auch gern. Aber nur beim Radfahren. Das dauert immer so lange... :hihi:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Stephen hat geschrieben:"Jeder Teil des Körpers, der eine bestimmte Funktion hat, jedes Organ, jedes Gewebe, jede Zelle, hat ein getrenntes Leben und sein eigenes getrenntes Bewußtsein. Diese Bewußtseine unterscheiden sich sehr stark in ihrem Inhalt und in ihren Funktionen von dem intellektuell-emotionalen Bewußtsein, "

Wenn man diese Vorstellung ernst nimmt, ergeben Gespräche mit der Fußsohle sehr wohl einen Sinn.
Erstmal mußte ich eine Weile :gruebel: :gruebel: :gruebel: Dann hab' ichs zwar kapiert, aber irgendwie hört sich das so doch ein klitzekleines bisschen :tocktock: an ... :wink: ... aber andererseits auch ziemlich interessant :)
Hammer hat geschrieben:Ich ermittel immer, wieviel Prozent der Zeit/Strecke ich schon geschafft habe
Dieser Zeitvertreib scheitert bei mir vermutlich an zweierlei. Erstens sind im Laufe der Jahre meine Rechenkünste beängstigend verkümmert und zweitens ist die Zielzeit zwar schon interessant für mich aber nicht so sehr, dass sie mich über einen so langen Zeitraum beschäftigen könnte :P

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Hallo "Vernunftslizzy", :wink:

das ist ein sehr spannendes und interessantes Thema.
Im Wettkampf sehe ich es ähnlich wie Uli. Da ist wenig Zeit für Diskussionen (mit mir selber) und ich reagiere am besten auf "direkte Ansprache". :D Ein "Quäl dich, du Sau!" funktioniert einfach besser als "Wenn wir uns jetzt noch ein bisschen anstrengen, haben wir es bald geschafft und hinterher gibt es ein Eis/Bier/heißes Bad/etc. ..."
Du erwähntest deine Rauchentwöhnung. Ich habe das vor einigen Jahren hinter mich gebracht. Aber es ging komplett ohne Bilder. Ich habe einfach nur (über einen Zeitraum von 2-3 Monaten etwa) jeden Tag mit mir über Vor- und Nachteile diskutiert. Dem "Raucher" in mir gingen irgendwann die Argumente aus und das Aufhören war dann recht einfach. :)
Im Sommer habe ich beim Ironman in Frankfurt teilgenommen. Im Vorfeld habe ich recht oft "visualisiert", habe mich beim Schwimmen, Rad fahren, Laufen gesehen und im Ziel natürlich. So kam es im Wettkampf jedenfalls nie zu einer wirklichen Sinnkrise.
Dein Ansatz mit den Dingen umzugehen gefällt mir gut und ich bin gespannt auf das Ergebnis.
Alles Gute für deinen Marathon!

Winfried
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Stephen hat geschrieben:" Jeder Teil des Körpers, der eine bestimmte Funktion hat, jedes Organ, jedes Gewebe, jede Zelle, hat ein getrenntes Leben und sein eigenes getrenntes Bewußtsein. Diese Bewußtseine unterscheiden sich sehr stark in ihrem Inhalt und in ihren Funktionen
"Zum Studium der Träume und der Hypnose", S. 298)


Das hat mich zunächst an Otto erinnert: Kleinhirn an Achillessehne: Zucken!
Aber generell würde ich die Visualisierung als Autosuggestion light werten, die die Fokussierung aufs wesentliche fördert.
Habe ich bis jetzt im Sport noch nicht zielgerichtet eingesetzt, finde die Idee aber plausibel.
Schmerz werte ich normalerweise als Botschaft, das ist der nette Mensch der mich nicht hintergeht, sondern mir direkt ins Gesicht sagt, welchen Fehler ich begangen habe oder auf wen ich gerade Rücksicht nehmen sollte.

Ein Fall für die Weisskittel? Wer von uns empfindet sich denn als total normal? Den würde ich dann als ersten aus dem Verkehr schaffen lassen,
Interessantes Thema, Lizzy. :daumen:
LG
Sisu
Vielleicht sollte man sich beim Rennen die einzuholenden als leckere Antilope auf dem Drehspieß vorstellen?

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Hallo ihr Visualisierer!

Ich habe da auch einmal ein Problem und hoffe, daß die Fachleute hier mir bei der Lösung helfen können.
Vor einigen Wochen habe ich wegen meiner Krampfneigung gepostet und die Antwort von Max deuteten in die psychische Richtung.
Bei einem 10 km Wettkampf z.B. bekam ich nach 1,5 km einen Krampf kurz zuvor hatte ich mir von einem anderen Läufer die 1km Durchgangszeit geben lassen und gedacht: Kann ich das hohe Tempo durchhalten und schon war es passiert. Danach bin ich kurz gegangen, habe die Muskulatur gedehnt, bin wieder langsam angelaufen, habe beschleunigt und mir dabei eingeredet: Locker bleiben , locker bleiben. Ich bin dann noch in einer passablen Zeit angekommen.
Meine Frage: Welche Möglichkeiten der Visualisierung seht ihr bei der Lösung meines Probllems. Gibt es dazu eventuell Literatur?

Gruß

Harald

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hurry hat geschrieben:Meine Frage: Welche Möglichkeiten der Visualisierung seht ihr bei der Lösung meines Probllems. Gibt es dazu eventuell Literatur?
Mir selber ist das nur in Form dieser 'Hausaufgabe' über im Rauchentwöhnungsbuch über den Weg gelaufen. Auch ohne allzugroßen theoretischen Hintergrund etc.

Den Rest und was ich damit eben für mich selber so anstelle, habe ich mir einfach zusammengebastelt. Individuell - es ist eine Art Spiel, eine Methode des Selbstbeguckens und -beurteilens von außen ... ich könnte ja ein Buch drüber schreiben ... :gruebel: :D

Persönlich trenne ich übrigens Physis und Psyche höchstens als Vokabelabgrenzung. Einen echten Unterschied - in Form voneinander losgelöster Lokalitäten im Körper und getrennter Wirkungsweisen (hier der materielle Körper, da der rumschwebende unanfaßbare Geist, auch manchmal Seele genannt) - anerkenne ich nicht. Alles, was mit der Vokabel 'Psyche' umschrieben wird, hat seinen Ursprung auch in physischen Vorgängen - Botenstoffen, Hormonen, Reaktionen auf Vorgänge, genetischen Mixturen ... wasweißich. :meinung: Kompliziert genug bleibt das dann immer noch :wink:
Gesperrt

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