Hallo Freunde des gepflegten Langstreckenlaufs...
Am 9. Oktober hatte ich ja den Marathon in München eingeplant, mich schon drauf gefreut, nen schnuckeligen Trainingsplan zurecht gelegt, (zugegebenerweise mit zu vielen kleinen WK der hiesigen Laufserie gespickt) und los gings mit dem Training.
Anfangs lief es super, die Zeitvorgaben der IV habe ich regelmäßig unterboten, die geforderten km immer leicht überboten. Alles nahm seinen Lauf und ich war optimistisch.
Dann kam der Krankenhausaufenthalt meiner Tochter, ich war mit ihr in der Klinik und in der Zeit habe ich krampfhaft versucht die Einheiten irgendwie unterzubringen, in den knappen Zeiten dich ich "frei" hatte.
Am Tag der Entlassung dann bin ich relativ spontan zu nem 10er WK gefahren, ich dachte ich haue da mal schnell ne neue 10er PB raus und mit der gewonnenen Motivation hole ich dann alles wieder auf was ich verpasst habe. Pustekuchen, PB geschafft, dafür aber Beschwerden im Oberschenkel. Laufpause. Arzttermin. Sehnenansatzreizung. Stromtherapie und Krankengymnastik. Dazwischen immer wieder kurze Aufenthalte in der Klinik mit meiner Kleinen. So kams, dass ich in den letzten beiden Wochen einmal gelaufen bin, sage und schreibe 7,x km.
Morgen ist nun nochmal ein Arzttermin, bei dem sich dann entscheidet ob denn demnächst u.U. noch der eine oder andere Klinikaufenthalt ansschließt. Der Trainingsplan würde unerfüllbar.
Und nun sitze ich seit drei, vier Tagen da, grüble ob das Unternehmen Marathon nicht besser verschoben werden will. Zwei Stimmen streiten in mir, die eine redet etwas davon dass es noch andere Marathonrennen gibt, die Zeit vielleicht nicht reif war, die Tochter vor geht, die ganze Plagerei es nicht Wert ist und ich die angepeilten 3:45 eh nicht mehr schaffen kann. Die andere Stimme hält immer dagegen, dass man den TP umwerfen kann, so noch auf die 7 langen Läufe kommt, das das alles schon wird, und es doch nix geileres gibt als mit eigenem, undurchdachtem TP den M zu schaffen. Dieses "Trotzdem!"-Gefühl.
Seit drei Tagen höre ich nun diesem Gespräch zu und bekomme meinen dicker gewordenen Hintern nicht mehr in die Tight. Heute z.B. wollte ich unbedingt mal wieder einen >25km Lauf machen. Ich schau nach draußen, es ist zu warm, ich surfe im Web nach allem möglichem, es wird abend, der Hunger kommt, natürlich habe ich den ganzan Tag nichts gegessen, es hätte ja jederzeit losgehen können. Auf ne kurze Strecke habe ich überhaupt gar keinen Bock. Es ist nun schon wieder ein Stunden andauernder Kampf ob und wann ich laufe. Das wiederholt sich seit Tagen. Abends auf der Heimfahrt grüble ich die ganze Zeit ob und wie weit ich laufen, ich kann diesen "inneren Stimmen" so lange zuhören bis ich müde auf dem Sofa entschlummere. Manchmal glaube ich, ich habe keine Lust mehr zum Laufen, sondern nur noch aufs drüber reden. Trainer sein statt Läufer.
Was is los? Tick ich ned mehr richtig?
Bitte liebe erfahrenen Läuferers, verratet mir wo die Leiter steht mit der ich aus diesem Motivationsloch krabbeln kann, ich kann meine Ausreden nicht hören...
Aber bitte nicht in den A..h treten, denn dann habe ich wieder Schmerzen in der Pofalte, und dann höre ich wieder diesen Sound "mit Schmerzen rennt man doch nicht, es soll doch Spaß machen und keine Qual sein..."
Voll im Motivationsloch...und keine Leiter weit und breit..
1Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!